Anhebung des Status der Frauen (teil 1 von 5): Weltsicht
Beschreibung: Entnommen von einer Vorlesung, die an der McGill University in Canada gehalten wurde, wie der Islam den Status der Frauen anhob. Teil 1: Eine Erklärung der grundlegenden Unterschiede in der Weltsicht zwischen dem Westen und dem Islam angesichts der Frauen, und ein Einblick in die Ansichten der Griechen und der frühen Christen über Frauen.
- von Ali Al-Timimi
- Veröffentlicht am 15 Feb 2010
- Zuletzt verändert am 22 Jan 2012
- Gedruckt: 510
- Gesehen: 19,174
- Bewertet von: 81
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Der Islam hat den Status der Frauen angehoben. Viele, die dies hören, könnten annehmen, es handele sich um ein Oxymoron, denn die vorherrschende Meinung – zumindest im Westen – besagt, dass der Islam den Status der Frauen nicht anhebt, sondern dass der Islam die Frauen unterdrückt und tyrannisiert. Hierzu muss man sagen, dass es heutzutage zwei grundlegende Weltsichten gibt. Diese beiden Ansichten stehen häufig im Konflikt – nicht nur auf persönlicher Ebene, wo Individuuen ihre Auswahl treffen, sondern auch auf internationaler Ebene, wo es darum geht, zu debattieren und die Authenzität und Richtigkeit dieser beiden Weltsichten in Frage zu stellen.
Die erste Weltsicht ist die liberale westliche Sichtweise. Eine Sichtweise, die behauptet, in der jüdisch-christlichen Tradition verwurzelt zu sein; bei genauerer Untersuchung wird man feststellen, dass die Wurzeln dieser Ideen wohl eher nach der Reformation auftauchten; Ideen, die ihre Wurzeln in der Sekularisierung und der Weltsicht, die danach während der ´Ära der Erleuchtung´ auftauchte, haben.
Die zweite Sichtweise ist die der Muslime – die islamische Weltsicht, und diese Sichtweise besagt, dass ihre Wurzeln und Ideen in der Offenbarung Gottes (oder auf arabisch Allah) an den Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, zu finden sind. Diejenigen, die diese Sichtweise vertreten, sagen, sie kann während aller Generationen und Zeiten von der Menschheit genutzt werden und dass ihre Bedeutung und ihr Nutzen nicht auf einen bestimmten Zeitabschnitt, eine bestimmte geographische Lage oder Rasse von Menschen beschränkt sind. Ähnlich denken auch die Anhänger der ersten Sichtweise, der des westlichen Sekularismus und der liberalen Tradition, dass ihre Sichtweise, ihre Ideen, ihre Kultur und ihre Zivilisation die beste für die Menschheit seien. Ein amerikanischer Autor japanischer Abstammung (Francis Fukuyama) hat ein Buch mit dem Titel “Das Ende der Zeit” geschrieben. In diesem Buch stellt er die grundsätzliche Theorie auf, dass die Entwicklung des Menschen, was seine Ideen betrifft, mit dieser abschließenden Periode des liberalen sekulären Gedankens abgeschlossen ist und der Menschheit wird nicht mehr zukommen. Allerdings fügt er in seinem Buch hinzu, dass der einzige Teil der Welt, der diese sekuläre menschliche Sichtweise nicht angenommen hat, die islamische Welt ist, und er sagt einen Konflikt in der islamischen Welt wegen dieser Ideologie voraus.
Nach dieser kurzen Einleitung soll einer der Streitpunkte zwischen diesen beiden Weltsichten, der sekulären liberalen Weltsicht und der islamischen Tradition, geklärt werden. Wie ist die Position und die Stellung der Frauen? Wie angesehen sind Frauen? Sind Frauen in der einen Kultur geehrt und in der anderen unterdrückt?
Nach der westlichen Sicht werden Frauen nur im Westen geehrt, und sie bekommen mit der Zeit immer mehr Rechte, während ihre Schwestern – so sagen sie – in der islamischen Welt immer nocht unterdrückt werden. Die Muslime, die ihnen widersprechen, sagen, dass es in Wirklichkeit das islamische System ist, das wahre Freiheit für Männer und Frauen gleichermaßen gewährleistet, und die Frauen im Westen werden, genau wie die Männer auch, von einer Vorstellung von Freiheit getäuscht, die nicht wirklich existiert.
Wie Frauen im Islam betrachtet werden - und dies ist bedeutsamer, fühle ich, bevor man das genau versteht, was wir philosophische Grundlage oder ideologisches Verständnis nennen könnten – denn dies ist tatsächlich ein theologisches Konzept.
Erstens: laßt uns genau nachsehen, wie Frauen in der westlichen Tradition betrachtet und verstanden werden, um die Standpunkte gegenüberzustellen und zu vergleichen. Wir wissen, dass die westliche Tradition sich selbst als intellektuelle Erben der griechischen Tradition sieht, die vor dem Propheten Jesus Christus, Friede sei mit ihm, existierte, und daher finden wir zahlreiche der intellektuellen Traditionen des Westens bis zu einem gewissen Grad in den Schriften der frühen griechischen Philosophen wie Aristoteles, Plato usw. wieder.
Wie war ihre Sicht von Frauen? Was waren die Vorstellungen von Aristoteles und Plato bezüglich Frauen? Wenn man die Werke dieser frühen griechischen Philosophen gründlich durchsieht, findet man heraus, dass sie ziemlich herabwürdigende Ansichten über Frauen vertraten. Aristoteles argumentierte in seinen Schriften, dass Frauen keine vollständigen Menschen seien, und dass das Wesen der Frau nicht das eines vollständigen Menschen sei. Als Ergebnis dessen seien Frauen von Natur aus fehlerhaft, ihnen könne man nicht vertrauen und sie seien geringzuschätzen. In der Tat beschreiben seine Schriften, dass die freien Frauen in vielerlei Hinsicht - außer höchst wenigen Frauen aus der obersten Schicht – eine Stellung genossen, die sich nur wenig von der der Tiere und der Sklaven unterschied.
Diese Ansicht von Frauen, die Aristoteles vertrat, wurde später in die frühe christliche Tradition der katholischen Kirche hineingetragen. Sankt Thomas von Aquinas bemerkte in seinen Schriften, dass die Frau die Falle Satans sei. Die Angelegenheit von Adam und Eva fügte den frühen griechischen Ansichten des Aristoteles eine weitere Bedeutung hinzu; Frauen seien der Grund für den Sündenfall des Menschen und daher Satans Falle, und sie seien mit Vorsicht und Abstand zu betrachten, denn sie hätten den ersten Sündenfall der Menschheit verursacht, also käme alles Schlechte von den Frauen. Diese Denkweise blieb in den Schriften der Kirchenväter durch das Mittelalter hindurch bestehen. In ihren Schriften finden wir dieses Thema in der einen oder anderen Sicht immer wieder. Nach der protestantischen Reformation entschloss sich Europa, die Fesseln und Ketten der katholischen Kirche abzuwerfen. Ideen, die als das Zeitalter oder Gedanken der Erleuchtung bezeichnet werden, ließen sie fühlen, dass sie sich von vielen dieser Ansichten befreien müssten. Einige dieser Ansichten waren wissenschaftlicher Natur, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht die Sonne um die Erde; theologischer Natur, wie die Schriften Martin Luthers, und auch sozialer Natur, wie die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Allerdings vertraten die Verfasser der Erleuchtung immer noch diesen Grundgedanken, der sich nicht ausschalten ließ: Frauen seien keine vollständigen menschlichen Wesen. Französische Verfasser während der Revolution, wie Rousseau, Voltaire und andere, betrachteten Frauen als eine Last, auf die aufgepasst werden müsse. Rousseau schlug in seinem Buch „Emile“ eine andere Art der Ausbildung für Frauen vor, aufgrund der Tatsache, dass Frauen nicht in der Lage seien, so zu verstehen, wie Männer verstehen.
Anhebung des Status der Frauen (teil 2 von 5): Zwischen zwei Extremen
Beschreibung: Eine Vorlesung an einer Universität in Canada, wie der Islam den Status der Frauen anhob. Teil 2: Der Standpunkt, den der Westen als Reaktion auf die frühere Ansicht heute einnimmt, und die islamische Weltsicht bezüglich Frauen.
- von Ali Al-Timimi
- Veröffentlicht am 01 Mar 2010
- Zuletzt verändert am 01 Mar 2010
- Gedruckt: 553
- Gesehen: 18,475
- Bewertet von: 79
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Dies war die Tradition, die der Westen geerbt hatte, und hernach tauchten im 18.Jahrhundert die ersten Schriften von Frauen und manchen Männern auf, die verlangten, diese Vorstellungen zu verändern. Und mit ihnen haben wir die Ursprünge der ersten Frauenbewegungen. Eines der ersten Bücher, die geschrieben wurden, war “Vindication for the Rights of Women” („Rechtfertigung der Rechte für Frauen“) von Mary Walsencraft, das im 18.Jahrhundert erschien. Hierauf begannen die Frauen, gewisse Rechte zu erhalten. Die ersten waren grundsätzliche gesetzliche Rechte, denn bis ins 18. Jahrhundert durften Frauen keinen Besitz ihr Eigen nennen und auch nicht über ihren Reichtum verfügen, wie Männer es taten. Es ist wohlbekannt, dass die ersten Gesetze, die es Frauen in den Vereinigten Staaten oder in Europa gestatteten, Eigentum zu besitzen, erst in den letzten Jahrzehnten des 18.Jahrhunderts in Kraft traten.
Die industrielle Revolution verursachte eine andere treibende Kraft, eine andere Suche nach dieser feministischen Bewegung. Frauen in der industriellen Revolution waren besonders in England gezwungen, viele Stunden unter anderen in den Kohleminen zu arbeiten und erhielten im Vergleich zu Männern fast keinen Lohn. Daher war die erste Forderung, dass Menschen, die die gleiche Zahl von Stunden arbeiteten, den gleichen Geldbetrag oder Lohn bekommen sollten.
Zu einem Bruch kam es schließlich in diesem Jahrhundert mit grundsätzlich allem, das als westliche Tradition verstanden wurde. Von der späteren feministischen Bewegung an, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufkam, tauchte eine Bewegung auf, die nicht nur auf gesetzlicher Ebene zu einer Emanzipation der Frauen aufrief, sondern sie stellte ebenfalls einige der Moralwerte der Gesellschaft in Frage und verlangte nach größerer sexueller Freiheit für Frauen und Männer gleichermaßen. Sie behauptete, dass viele Probleme grundsätzlich durch die Institution der Ehe und die Vorstellungen von Familie usw. verursacht würden. Die Leute schrieben von einem Bedarf, mit diesen Dingen zu brechen.
Und in den Neunzigern schließlich war das vorherrschende Argument im Westen, dass wir aufpassen müssen, auf welche Art wir über Geschlechter sprechen. Diese Vorstellung wurde in einem Buch, das vor einem Jahr erschienen ist und “The Age of Extremes” (Das Zeitalter der Extreme) heißt, dargestellt. Der Verfasser diskutiert die Vorstellung, dass es keinen Unterschied zwischen männlich und weiblich gäbe, und dass geschlechtsspezifische Unterschiede nur aufgrund der Umgebung bestünden. Wenn wir also die Umgebung verändern können, so dass Männer die Rolle von Frauen übernehmen und Frauen die Rolle von Männern, indem wir die Ausbildung und das Klima ändern. Auf diesem Stand sind wir heute. So finden wir diese 2500 Jahre alte westliche Tradition vor, wir kommen von dem ersten Extrem, ausgedrückt durch die Griechen, welche die Menschlichkeit von Frauen leugneten, bis hin zu diesem Extrem heutzutage, dass es keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gäbe und dass dies eine Sache von Geschlecht, Klima und Umgebung sei. Dies ist natürlich eine sehr kurze Zusammenfassung der ersten Weltsicht. Ich bin diesen 2500 Jahren in diesen wenigen Minuten nicht gerecht geworden, aber wir bekommen wenigstens eine Vorstellung. Die andere Sicht, über die ich detailierter reden möchte, ist die islamische Sicht. Wie sieht der Islam das Thema der Frauen? Nun, zu allererst sollten wir verstehen, dass Muslime nicht wie die griechischen Philosophen oder die französischen Schreiber nach der französischen Revolution beispielsweise fühlen, dass ihre Konzepte, Vorstellungen und Ansichten die ihrer Mitmenschen seien. Sondern sie glauben eher, dass das, was ihnen beigebracht wurde und was sie ausüben und alles, das damit verbunden ist, ein Teil göttlicher Offenbarung ist, die ihnen von Gott gegeben ist. Und deshalb ist es Wahrheit und Glaubwürdigkeit und kann nicht in Frage gestellt werden, denn es ist die Offenbarung Gottes. Das Argument ist, dass Gott am besten kennt, was Er erschaffen hat. Er hat menschliche Wesen geschaffen, Er ist ein Gott der Weisheit und ein Gott der alles Wissen besitzt und deshalb weiß Er am es besten. Und Er bestimmt, was das beste für die Menschheit, Seine Geschöpfe, ist. Daher versuchen die Muslime, nach einem Gesetzkodex zu leben, der ein Ausdruck dieses Glaubens ist.
Jetzt möchte ich nicht die unterschiedlichen Einzelheiten des Gesetzeskodex diskutieren, denn das, fühle ich, würde uns in diesem Vortrag nicht wirklich von Nutzen sein. Obwohl vielleicht manches davon in der Frage – Antwort – Sitzung im Anschluß zur Sprache kommen wird, und ich werde mich freuen, alle Fragen, die sie stellen werden, zu beantworten. Worüber ich aber gern sprechen möchte, ist, wie der Islam Frauen betrachtet, d.h. was bedeutet Weiblichkeit im Islam? Dachten die Muslime wie die altgriechischen Schreiber oder frühen Kirchenväter, dass Frauen keine vollwertigen Menschen seien? Fühlten sie, dass Frauen Satans Falle seien und deshalb gemieden und als etwas Schlechts und Böses betrachtet werden sollten? Welche Sicht hatten sie von Frauen? Wenn man sich tiefer mit den Traditionen des Islam befasst, der – wie ich sagte – auf Offenbarung als Qur´an bekannt basiert, finden wir heraus, dass Muslimen ganz eindeutig beigebracht wird, dass Männer und Frauen eine einzige Menschheit bilden – sie sind gleich in ihrer Menschlichkeit und es gibt keinen Unterschied in ihrer menschlichen Natur. Wir könnten dies jetzt so als zuerkanntes Recht annehmen, aber wie ich erklärt habe, gründete die anfängliche westliche Tradition auf der Tatsache, dass Frauen keine vollständigen menschlichen Wesen seien.
Also war dies, was vor 1400 Jahren gelehrt wurde, eine revolutionäre Sichtweise angesichts der Tatsache, dass erst in den letzten 100 Jahren oder so das Thema, dass Frauen vollständige Menschen sind, in den Kreisen westlicher Intellektueller akzeptiert wurde. Anfangs wurden Frauen nicht als vollständige menschliche Wesen angesehen.
Der Qur´an beschreibt die Ursprünge der menschlichen Wesen, was übersetzt soviel bedeutet wie:
“O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch.” (Quran 49:13)
Dieser Vers des Qur´an lehrt, dass Menschen von einem einzigen Mann und einer einzigen Frau stammen. Die Andeutung hier meint, dass Männer und Frauen in ihrer ihrer menschlichen Natur auf gleicher Ebene stehen. Genau wie ein anderer Vers aus einem Kapitel, das im Qur´an als das Kapitel der Frauen bekannt ist, weil die meisten Themen, die dort behandelt werden, die Gesetze sind, die mit Frauen zu tun haben, beginnt mit einem Vers, der folgendermaßen übersetzt werden kann:
“O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin...”
…dies ist eine Bezugnahme auf Adam und Eva:
“…und aus beiden ließ Er viele Männer und Frauen sich ausbreiten.” (Quran 4:1)
Hier wird wieder das Thema, dass Männer und Frauen und alle Menschen von einer einzigen Quelle stammen, einer einzigen Familie, von denselben Eltern. Dies zeigt, dass Frauen genauso menschlich sind wie Männer.
Genauso finden wir in den Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, die die zweite Quelle der islamischen Religion darstellen, dass der Prophet Muhammad in einem Hadith sagte, dass die Frauen wahrhaftig die Zwillingshälften der Männer seien. Das arabische Wort shaqaa’iq, das ich als Zwillingshälften übersetzt habe, bedeutet etwas und dass man es in zwei Hälften teilt. Es ist so zu verstehen, dass es eine einzige Menschheit gibt, eine einziges Wesen, das geteilt wird und davon gibt es Zwillingshälften – eine ist der Mann und eine ist die Frau. Dies wird im Qur´an häufig wiederholt. Die Worte des Propheten Muhammad betonen dies. Wie ich sagte, dies ist ein sehr wichtiges Konzept, das man verstehen sollte, wenn man darüber nachdenkt, wie die traditionelle westliche Zivilisation Frauen betrachtete; als unvollständige Partner, die die Menschlichkeit nicht teilten. Jetzt allerdings könnte uns dies nicht so sehr überraschen, denn es ist vielleicht normal, dass Männer und Frauen vollständige menschliche Wesen sein können. Aber dies ist etwas, das in den westlichen Traditionen erst viel später aufgetaucht ist.
Anhebung des Status der Frauen (teil 3 von 5): Der Unterschied im Kern
Beschreibung: Eine Vorlesung an einer Universität in Canada, wie der Islam den Status der Frauen anhob. Teil 3: Der Unterschied zwischen der Islamischen und der westlichen Ansicht und ein kurzer Einblick auf die Rechte, die Frauen vor 1400 Jahren durch den Islam gewährt wurden.
- von Ali Al-Timimi
- Veröffentlicht am 08 Mar 2010
- Zuletzt verändert am 08 Mar 2010
- Gedruckt: 527
- Gesehen: 17,880
- Bewertet von: 79
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Lasst uns einen anderen Schritt machen, was ist das Ziel der Menschheit? Was ist der Zweck der menschlichen Existenz auf der Erde, zu welchem Ende führen unsere Bestrebungen? Was wird uns (Menschen) geschehen, wenn wir jenes Ende anstreben und was wird uns geschehen, wenn wir es nicht tun?
Da der Islam eine Religion ist, die sich selbst als Offenbarung Gottes und als die Wahrheit betrachtet, fühlen Muslime, dass Menschen einen festen Zweck hier auf der Erde haben; dass in jeder Schöpfung Gottes Weisheit zu finden ist. Es gibt in Gottes Schöpfung nichts, das keine Weisheit enthält. Es gibt nichts, das nur aus Spass oder Freude da ist und deshalb haben die Menschen einen Zweck zu erfüllen und dieser Zweck wurde ihnen in den Lehren des Islam beschrieben. Sie wurden erschaffen, um Gott anzubeten. Ein Vers aus dem Qur´an besagt, dass Gott sagt, dass Er die Menschen nur zu dem Zweck erschaffen hat, dass sie Ihn anbeten. Aus diesem Grund wird das Wesentliche im Islam von Männern und Frauen geteilt, sie teilen dasselbe Ziel und das ist, Gott anzubeten. Und das ist die wichtigste Sache in der Islamischen Kultur und Zivilisation.
Ihr wisst, dass die Islamische Kultur und Zivilisation in religiösem Glauben verwurzelt sind. Wo sind die Wurzeln der amerikanischen Kultur? In den Schriften der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurzeln in der Unabhängigkeitserklärung, in den Idealen, die dort hineingelegt wurden. Sie wurzeln in der Verfassung der Vereinigten Staaten. Sie wurzeln in einigen der Streitfragen zwischen Monarchie oder Demokratie, die von einigen früheren Schreibern oder Gründervätern aufgeschrieben worden waren. Also gründen sie in einem politischen Gedanken. Ja, sie könnten auch noch manche Traditionen enthalten, die noch weiter zurückgehen und sich auf bestimmte Ansichten ausweiten, wie auf Teile des Christentums und so weiter, aber im wesentlichen ist es ein politischer Gedanke, nicht wie der Islam, der im wesentlichen eine Religion ist.
Die Zivilisation des Islam – eine Zivilisation, die 1400 Jahre alt ist – ist eine, die in der Religion wurzelt. Für einen Muslim ist das größte Ziel, Gott anzubeten, Gott Allein zu dienen, und das ist die Bedeutung des Wortes Muslim.
Muslim ist keine Rassebezeichnung, es ist keine ethnische Kategorie, Muslim bedeutet, einer, der sich (Gott) ergibt. Islam bedeutet, sich dem Willen Gottes ergeben – die willentliche Ergebenheit unter den Willen Gottes – also ist der Islam eine Religion der Ergebenheit. Deshalb, im wichtigsten Aspekt der islamischen Religion, teilen Männer und Frauen dasselbe Ziel und von ihnen sind dieselben Verpflichtungen zu erfüllen, Männer und Frauen sind gleichermaßen verpflichtet, zu bezeugen, dass keiner das Recht besitzt, angebetet zu werden, außer Gott- Gott Alleine – und dass Muhammad Sein Gesandter ist. Männer und Frauen sind beide verpflichtet, fümfmal am Tag zu beten, was die zweite Säule des Islam ist. Sie sind verpflichtet, im Monant Ramadhan zu fasten. Sie sind verpflichtet, die Pilgerfahrt nach Mekka zu unternehmen. Sie sind verpflichtet, Almosen zu geben. Sie sind verpflichtet, dasselbe zu glauben. Sie sind verpflichtet, dieselben Moral-, Verhaltens und Benehmensregeln einzuhalten.
Männer und Frauen teilen diese essentiellen Bestandteile des islamischen Verhaltens, die einen Muslim von einem Nicht-Muslim unterscheiden. Und dies ist von außerordentlicher Wichtigkeit, denn es ist ein Bruch mit den Traditionen der Religionen. Beispielsweise fünfzig Jahre vor der Geburt des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, der 560nChr geboren worden war, fand ein Treffen von Bischöfen in Frankreich statt, um zu diskutieren, ob Frauen eine Seele besitzen oder nicht, und für den Fall, dass sie eine Seele besitzen, zu welchem Zweck sie auf der Erde sind? Um Gott anzubeten? Und wenn sie Gott anbeteten, würden sie dann ins Paradies kommen? Am Ende wurde entschieden, ja, Frauen besitzen eine Seele – was einen Bruch mit der vorigen Tradition darstellte – aber ihr Zweck sei nicht nur, Gott anzubeten, sondern auch dem Mann zu dienen.
Im Islam allerdings ist nicht die Grundlage der Ergebenheit, dass Frauen den Männern ergeben sind, sondern Männer und Frauen sind beide Gott ergeben. Wenn ihr die Passagen im Qur´an lest, wird sehr deutllich, dass sowohl die gehorsamen Männer als auch die gehorsamen Frauen das Paradies erhalten werden, was das größte Ziel und der größte Ausblick im Leben eines Muslim ist und die Grundlage der Zivilisation. Dementsprechend erhalten diejenigen, die ungehorsam und abtrünnig sind und die Gott nicht anbeten wollen, dieselbe Strafe, egal ob sie männlich oder weiblich sind. Aus diesem Grund finden wir im gesamten Qur´an Begriffe, die sich an Männer und Frauen wenden. Die arabische Sprache besitzt wie auch die Französische zwei Arten von Verben, eine für weiblich und eine für männlich. Im Qur´an finden wir daher beide Kategorien der menschlichen Wesen, beide Geschlechter angesprochen. Das finden wir überall. Es ist nicht nötig, alle diese Stellen jetzt zu lesen, aber es gibt sie, wenn sich jemand dafür interessiert.
Zusammenfassend haben wir drei Grundlagen gefunden: sie teilen dieselbe Menschlichkeit, dass sie dasselbe Ziel auf der Erde haben und sie erwartet auch dieselbe Belohnung, die das Ziel darstellt, auf das sie als menschliche Wesen gemeinsam hinarbeiten. Und dies ist, wie ich sagte, ein Bruch mit den früheren religiösen Traditionen und auch mit dem politischen und sozialen Verständnis, das unter den Philosophen vor dem Auftauchen des Islam vorherrschend war. Und als Ergebnis dessen sehen wir, dass der Islam den Frauen Rechte zugestanden hat, die wir vielleicht jetzt für selbstverständlich halten, aber sie wurden ihnen von Gott vor 1400 Jahren gewährt. Diese Rechte, wie das Recht darauf, Eigentum zu haben, das Recht über ihr Eigentum nach ihren eigenen Wünschen zu verfügen, solange sie die Gesetze der Religion befolgen, die sowohl auf Männer als auch auf Frauen angewendet werden, und das Recht, um das, was wir heutzutage politische Rechte nennen, zu sichern, wie das Recht, einen Vertrag mit einem Kämpfer abzuschließen, die im Westen erst seit kurzem bekannt ist.
Eines der Rechte, das der Islam zur Zeit des Propheten gewährt hat, war, dass wenn eine Frau einem Kämpfer von einer angreifenden Macht einen Vertrag anbot, dann wurde ihr Vertrag genauso betrachtet, wie es bei einer Gefährtin des Propheten Muhammads der Fall war. In der christlichen Kirche würden diese Gefährten zum Beispiel Jünger genannt, die Jünger des Propheten Muhammads werden Gefährten und Gefährtinnen genannt. Es waren hunderte und tausende, nicht nur zwölf wie bei Jesus Christus, und es waren sowohl Männer als auch Frauen. Als der Prophet Muhammad nach Mekka kam, kam eine der Gefährtinnen mit dem Namen Umm Hani zu ihm, die eine Einwohnerin Mekkas und eine Gläubige war, die bestimmten Verwandten von sich ihren Schutz gewährte, damit ihnen nicht geschadet wurde. Ihr Bruder, der einer der Hauptgefährten des Propheten Muhammads war und seine Tochter heiratete, Ali b. Abi Talib, wollte zwei von diesen Männern exekutieren, denn es war bekannt, dass sie den Muslimen geschadet und gegen sie gekämpft hatten. Da ging Umm Hani zum Propheten und beklagte sich, weil sie ihnen ihren Schutz zugesagt hatte und der Prophet erkannte an, dass sie diesen beiden Individuen Schutz gewährte.
Dies ist das, was wir in der Klassifizierung und Terminologie, die wir heutzutage verwenden, als ein politisches Recht einstufen würden. In diesem Sinne Schutz für eine andere Person während des Krieges zu gewähren, ist etwas relativ Neues im Westen und war eine bekannte Tradition in der islamischen Welt vor 1400 Jahren. Ähnlich gibt es das, was wir als öffentliche Beteiligung bezeichnen könnten, da sind bestimmte gottesdienstliche Handlungen, die öffentliche gottesdienstliche Handlungen im Islam darstellen, und andere gottesdienstliche Handlungen, die privat sind. Eine der öffentlichen Handlungen ist die Pilgerreise, wenn Männer und Frauen alle pilgern, und dies ist eine der Säulen des Islam. Dementsprechend sind dies auch die beiden ´Idgebete, die zweimal im Jahr auftreten, eins nach der Pilgerreise und eins nach dem Ramadhan. Männer und Frauen nehmen öffentlich daran teil. Ähnlich gibt es auch einen Vers, der zeigt, dass der soziale Kontakt zwischen Männern und Frauen im Islam gleich ist. Dieser Vers kann folgendermaßen übersetzt werden:
“Die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen sind einer des anderen “awliyaa”
- im Arabischen ein Wort für Freund oder Verbündeter oder Beschützer,
“Sie”
- bedeutet Männer und Frauen -
“gebieten das Rechte und verbieten das Verwerfliche”
Dies ist ein Prozess in der Gesellschaft, das Verwerfliche zu verbieten und das Gute zu gebieten. Und dann
“verrichten das Gebet”,
Beide, Männer und Frauen,
“und entrichten die Abgabe”,
Oder das Almosen für die Armen,
“und gehorchen Gott und Seinem Gesandten.” (Quran: 9:71)
Und dann zeigt Gott ihnen den Lohn und dass sie diejenigen sind, mit denen Gott Gnade haben wird und Gott ist Allmächtig und Allweise.
Anhebung des Status der Frauen (teil 4 von 5): Gleich und doch unterschiedlich
Beschreibung: Eine Vorlesung an einer Universität in Canada, wie der Islam den Status der Frauen anhob. Teil 4: Obwohl Männer und Frauen in ihrer Menschlichkeit und Spiritualität gleich sind, lehrt der Islam, dass sie im Leben unterschiedliche Rollen spielen.
- von Ali Al-Timimi
- Veröffentlicht am 15 Mar 2010
- Zuletzt verändert am 15 Mar 2010
- Gedruckt: 548
- Gesehen: 18,502
- Bewertet von: 79
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
In diesem Vers stellen wir fest, dass der soziale Kontakt zwischen Männern und Frauen, als Individuen der Gesellschaft, derselbe ist, dass sie beide das höchste Ziel anstreben, das Rechte erbitten oder gebieten, das Schlechte verbieten und dass sie die beiden Hauptsachen des Gottesdienstes teilen, das Gebet und das Almosen. Sie teilen den Glauben und die Gehorsamkeit Gott gegenüber und Gehorsamkeit dem Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, gegenüber, sie teilen die Belohnung am Ende durch Gottes Gnade. Dies ist ein sehr wichtiges Konzept, das einen Gegenpol zu der westlichen Tradition von heute bildet, das, wie ich sagte, das Ergebnis des anfänglichen Extrems der griechischen Philosophen, ist, dass Frauen die Menschlichkeit nicht teilen. Als Ergebnis des einen Extrems trat das andere Extrem auf – zumindest betrachten Muslime es als extrem – dass es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt.
Daher die Vorstellung, Geschlechter zu haben, dieser Begriff ist nicht im biologischen Sinn gemeint, denn wir können den Begriff Geschlecht im biologischen Sinne für männlich und weiblich verwenden, aber das Verständnis heute besagt, dass die Züge, die Männlichkeit oder Weiblichkeit definieren, die gesellschaftlichen Züge und so weiter durch die Erziehung, Kultur und Umgebung bestimmt werden und dass es keinen angeborenen Unterschied gibt, in der Art, wie Männer und Frauen denken oder handeln. Aus diesem Grund verwenden wir diesen Begriff.
Dieses Extrem ist das Ergebnis des anfänglichen Extrems, das vor 2000 Jahren aufgetreten ist, als die Griechen dachten, dass Frauen keine Menschlichkeit besäßen. Und jetzt als Ergebnis eines 2000 Jahre dauernden Prozesses kommen wir nun zu einem anderen Extrem - zumindest betrachten Muslime es als extrem – dass es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt.
Der Islam bestätigt, obwohl er betont, dass Männer und Frauen dasselbe Wesen der Menschlichkeit teilen, dass Männer und Frauen verschieden sind. Aber bedeutet dieser Unterschied, dass Männer von Geburt an gut seien oder Frauen von Geburt an schlecht? Nein. Wenn wir einen der Verse des Qur´ans betrachten, der Licht auf diesen Aspekt wirft, da sagt Gott, als Er von den Einzelheiten der Schöpfung spricht, dass Er der Eine ist, Der die Nacht erschaffen hat, wie sie umhüllt, wie sie kommt – wenn man den Horizont betrachtet, kommt sie wie ein Laken, das den Horizont einhüllt – und Er ist Derjenige, Der den Tag erschaffen hat, strahlend, scheinend – dies ist, wie die Sonne aufgeht und Er ist Derjenige, Der männlich und weiblich erschaffen hat. Und dann der folgende Vers sagt, wahrlich, was ihr auch anstrebt – Menschen streben unterschiedlichen Ausgängen zu – einige streben nach Gottes Zufriedenheit, andere streben den Ungehorsam Gott gegenüber an, einige wollen anderen Gutes tun, andere wollen ihnen schaden, unterschiedlicher Ausgang. Aber was ist hier das Beispiel? Gott erwähnt Nacht und Tag und dann erwähnt Er männlich und weiblich. Daraus ist folgendes zu verstehen: ja, die Nacht hat einen Zweck und im Qur´an finden wir Vers nach Vers, der die Nacht und die Weisheit dahinter beschreibt. Und er sagt der Menschheit ebenfalls, dass Menschen nicht auf der Erde leben könnten, wenn es nur Nacht gäbe und keinen Tag. Und dies wurde auch wissenschaftlich bewiesen, dass wenn es nur Nacht gäbe und kein Sonnenlicht, dann würden bestimmte Hormone im Körper nicht gebildet und die Menschen würden sterben. Leben, wie wir es kennen, würde auf der Erde nicht existieren. Und auch der Tag hat seine Weisheit. Kann aber jemand argumentieren und sagen, dass die Nacht gut ist und der Tag schlecht? Nein, und kein Muslim würde das glauben. Und kann man argumentieren und sagen, dass der Tag gut ist und die Nacht schlecht? Nein. Genauso haben Männer und Frauen ihre Rollen zu erfüllen. Aber kann man sagen, dass die Rolle der Männer von Geburt an gut ist und die Rolle der Frauen von Geburt an schlecht? Nein. Und kann man das Gegenteil davon behaupten – dass die Rolle von Frauen von Geburt an gut ist und die Rolle von Männern von Geburt an schlecht? Nein. Aber sie haben beide eine Rolle.
Dies ist der Hauptstreitpunkt heute zwischen den westlichen Ansichten und dem islamischen Glauben. Die westliche Denkweise hat grundsätzlich akzeptiert, mit Ausnahme mancher weniger Ecken vielleicht, wie der Vatikan oder so, dass Männer und Frauen die Menschlichkeit teilen und dass sie gleich sind. Muslime glauben dies bereits seit 1400 Jahren. Aber der Unterschied ist, dass nach westlicher Denkweise als Reaktion auf die anfängliche Ansicht, dass Frauen die Menschlichkeit nicht völlig teilen, das Argument ist, dass die Rollen von Männern und Frauen in einer Gesellschaft nur durch die Kultur, Umgebung und Erziehung definiert werden, es gäbe keine wirkliche Rolle für Frauen und keine wirkliche Rolle für Männer und dass wir diese vertauschen können, wenn wir die Gesellschaft korrekt erziehen. Aber im Islam gibt es eine fest definierte Rolle für Männer und eine fest definierte Rolle für Frauen. Wer ist der Eine, der diese Rollen festlegt? Es ist ihr Schöpfer. Dies ist der hauptsächliche, wenn ihr den philosophischen Begriff verwenden wollt, auch wenn es in diesem Sinne ein unkorrekter Begriff ist, aber wir können ihn aus Mangel an einem besseren Begriff einfach benutzen, philosophische, ideologische oder theologische Unterschied zwischen den beiden gegensätzlichen Argumenten. Nun, da dies gesagt worden ist, ist es wichtig, zu verstehen, dass wenn der Islam diese Rollen den Männern und den Frauen gegeben hat, so hat diesen beiden gleiche Verantwortlichkeit an Verpflichtungen gegeben. Ich werde euch ein Beispiel hierfür geben: der Islam begreift, dass Frauen das Naturell der Mutter nicht durch kulturelle Traditionen oder durch ein soziologisches System besitzen, sondern von Geburt an besser darin sind, ihren Nachwuchs zu versorgen und auf ihn zu achten, dass es eine Verbindung ist, die über Tradition hinausgeht. Eine psychologische Verbindung, eine körperliche Verbindung, etwas, das einfach mehr ist als nur Traditionen von Menschen. Als Ergebnis dessen hat er den Frauen größere Verantwortung gegenüber ihren Kindern gegeben als den Männern.
Gleichzeitig sind die Verpflichtungen, die Kinder gegenüber ihren Müttern im Islam besitzen, größer als ihren Vätern gegenüber, und aus diesem Grund hat der Prophet Muhammad auf die Frage eines seiner Gefährten:
“Zu wem sollte ich in dieser Welt besonders liebevoll sein?“
geantwortet: “Deiner Mutter.”
Und dann fragte der Mann noch ein zweites Mal, und der Prophet antwortete: „Deine Mutter“, und dann noch ein drittes Mal und wieder antwortete er: „Deine Mutter“, und erst beim vierten Mal sagte er: “Dein Vater.”
Im Qur´an finden wir auch, dass er die Menschen darüber unterrichtet, dass ihre Mutter sie unter Schwierigkeiten nach Schwierigkeiten geboren hat, er spricht über die Wehen und die Leiden der Schwangerschaft und der Kindheit, und dass sie sie zwei Jahre gestillt hat, und er gebietet uns, freundlich zu unseren Eltern zu sein und erinnert uns zuerst an unsere Mutter vor unserem Vater.
Der springende Punkt ist, dass obwohl er eine Rolle für Frauen mit den Kindern festgelegt hat, die sich von der Rolle des Vaters unterscheidet, gibt er den Frauen zur gleichen Zeit Ehre und Respekt von ihren Kindern, die größer sind, als was die Väter erhalten. Die Väter erhalten auch Respekt und Ehre, sie werden nicht einfach außer acht gelassen, aber sie bekommen es dem Grad der Verantwortlichkeit entsprechend. Und ebenfalls weil die Mutter von Geburt an, nicht nur aufgrund kultureller Tradition, etwas angeborenes besitzt, was die Verbindung zwischen ihr und ihrem Kind stärker macht als die zum Vater. Sie erhält größere Ehre und Respekt von ihrem Kind und zugleich wird von ihr eine größere Verpflichtung verlangt.
Ich gab dieses nur als ein Beispiel, um euch zu zeigen, dass der Islam Unterschiede zwischen den Geschlechtern anerkennt, er akzeptiert aber nicht das Konzept, dass die Rollenverteilung der Geschlechter eine Sache der Erziehung oder kultureller Traditionen sei, denn es gibt angeborene Unterschiede in Männern und Frauen und das Ergebnis daraus sind die Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten der beiden Geschlechter zusammen. Hieraus hergeleitet ist eine andere Sache, dass selbst wenn Männer und Frauen unterschiedlich sind, stehen sie in keinem Gegensatz, welches die Grundlage zahlreicher westlicher Denkweisen und und insbesondere feministischer Traditionen ist. Dass es einen Kampf zwischen Männern und Frauen gäbe, “einen Kampf der Geschlechter”, wie manchmal gesagt wird, in der bekannten Art der Kenntlichmachung. Dies existiert im Islam nicht. Männer und Frauen arbeiten harmonisch zusammen, genau wie Tag und Nacht aufeinander folgen, und du lebst die Zeit des Tages und du lebst die Zeit der Nacht. Du kannst nicht nur in der Nacht leben, und du kannst nicht nur am Tag leben, genauso kämpfen Männer und Frauen nicht gegeneinander, sie messen sich nicht gegenseitig, sondern sie teilen dasselbe Ziel, denselben Sinn des Lebens, dieselbe Menschlichkeit. Sie besitzen unterschiedliche Rollen, aber diese Rollen ergänzen einander für den Erfolg der Menschheit, nicht in dieser Welt. Sondern auch – natürlich glauben Muslime an das Jenseits – im Jenseits, welches das ultimative Ziel für Muslime darstellt.
Anhebung des Status der Frauen (teil 5 von 5): Schlussfolgerung
Beschreibung: Eine Vorlesung an einer Universität in Canada, wie der Islam den Status der Frauen anhob. Teil 5: Wie der Islam die Stellung der Frauen bewahrte.
- von Ali Al-Timimi
- Veröffentlicht am 22 Mar 2010
- Zuletzt verändert am 21 Oct 2010
- Gedruckt: 517
- Gesehen: 18,121
- Bewertet von: 81
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Jetzt möchte ich gern eine abschließende Bemerkung machen und dann werde ich für Fragen offen sein. Lasst uns nach der Anwendbarkeit dieser Programme schauen. Wir haben eine Menge Vorstellungen, Denkweisen und Ansichten sowie historische Konzepte diskutiert, aber wenn sie tatsächlich angewandt werden, welche der beiden Denkweisen ist dann erfolgreicher? Welche bringt der Menschheit mehr Freude? Ist es die sekuläre westliche Denkweise oder die Islamische? Ich habe ein konkretes Beispiel, das ich euch gern mitteilen möchte. Als ich letzen Sommer für die 4. Weltkonferenz der Frauen der UN in Peking war, gab es ein Aktionsforum, in dem unterschiedliche Nationen und Organisationen diskutierten. Das Ziel dieses Aktionsforums war es, die Stellung der Frauen auf der ganzen Welt anzuheben, zu erhöhen und zu verbessern, was natürlich edle und korrekte Ziele sind; daran besteht gar kein Zweifel. Das Aktionsforum war in unterschiedliche Themen aufgeteilt, wie Armut, Gesundheit, Finanzen, Konflikte und Gewalt und so weiter und eins davon war das junge Mädchen. Das 12. Thema war das junge Mädchen und die Stellung junger Mädchen – zukünftiger Frauen – in der heutigen Welt. Der Gastgeber der Konferenz, China, ist für das Töten von Mädchen bekannt. Der Grund dafür ist seine große Bevölkerungszahl. Chinesischen Paaren ist nur ein einziges Kind gestattet und auch nach chinesischer Tradition sind Männer angesehener als Frauen, daher töten sie eher ein weibliches Kind in der Hoffnung, dass die Frau beim nächsten Mal einen Jungen gebiert.
Dies ist eine Sache, die existiert und aufgrund der Tatsache, dass China der Gastgeber war, wollten die Vereinten Nationen weder, dass dieses Thema vertieft wurde, noch dass viel darüber gesprochen wurde, denn es wäre politisch nicht korrekt, dieses Thema in China anzuschneiden. Außerdem selbst wenn sie bestimmte Regeln, Aktionsforen und bestimmte Verbindlichkeiten auferlegt hätten, die zu befolgen sie den Weltbürgern zur Pflicht machten, würde sich höchstwahrscheinlich an der Stellung von Kindern in der Welt in 25 – 50 Jahren nichts bemerkenswert verbessert haben.
Einer der Hauptgründe, aus dem die Vereinten Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, war die Ermordung so vieler Menschen einschließlich sechs Millionen Juden in Europa gewesen, und fünfzig Jahre später, in dem Jahr als die UN ihren fünfzigsten Geburtstag feierte, fand ein Genozid in Bosnien, mitten in Europa, statt. Alle die Menschenrechte, alle Vekündigungen der vergangenen fünfzig Jahre und doch gab es wieder ein derartiges Massaker. Als Muhammad – möge Gott seinen Namen loben – zu den Arabern gesandt wurde, besaßen sie dieselbe Gewohnheit, ihre kleinen Töchter zu töten. Die Araber taten dies aus unterschiedlichen Gründen, meistens jedoch aus Armut. Als Wüstenvolk ohne Industrie und mit wenigen Handelsmöglichkeiten war das Leben sehr schwer. Aus Furcht vor Armut töteten sie ihre kleinen Töchter und vergruben sie lebendig. Dies ist eine Tatsache, die im Qur´an erwähnt wird, und sie war zur Zeit des Propheten Muhammad – möge Gott seinen Namen loben – wohlbekannt. Im Qur´an verurteilt Gott das Töten der kleinen Mädchen, sie lebendig zu begraben und auch das Verhalten der Araber gegenüber Mädchen. Ein Vers im Qur´an sagt:
“Wenn einem von ihnen die frohe Botschaft (von der Geburt) eines Mädchens verkündet wird, bleibt sein Gesicht finster, und er hält (seinen Grimm) zurück. Er verbirgt sich vor den Leuten wegen der schlimmen Nachricht, die ihm verkündet worden ist. Soll er es trotz der Schmach behalten oder es in die Erde stecken?...“ Quran (16:58-59)
Dies ist eine Verurteilung derartiger Vorgehensweise. Auf diese Weise hatten auch manche Gefährten des Propheten Muhammad – möge Gott seinen Namen loben – ihre Töchter getötet, bevor sie den Islam angenommen hatten. Ein Mann kam zum Propheten – möge Gott seinen Namen loben – und sagte: “Ich tötete in meinem Leben zehn meiner Töchter, werde ich ins Paradies kommen? Wird Gott denn meine Reue für diese Sünde annehmen, jetzt, wo ich diese götzendienende Religion von zuvor verlassen habe, den Götzendienst und das Töten kleiner Mädchen und so weiter?” Innerhalb von einer Generation, nach 23 Jahren (der Zeit, die der Prophet unter den Arabern predigte), fand das Töten der Mädchen ein Ende und existierte nicht länger in Arabien. Und nicht nur das hörte dort auf, sondern eine Veränderung im Verhalten Frauen gegenüber fand in alles Aspekten statt.
Im Jenseits erhalten die Menschen keinen anderen Lohn als das Paradies; wieder ist es das größte Ziel für Muslime, und es ist ihre Motivation und ihr Lebenszweck. Also hat der Islam nicht nur versucht, den negativen Aspekt abzuschaffen, dass Menschen ihre eigenen Töchter ermorden, sondern auch die positive Aspekte eingeführt, Mädchen zu unterrichten und sie in der Gesellschaft großzuziehen; was mich zum Abschluss bringt. Menschenrechte sind natürlich etwas, das wir in der Deklaration der Menschenrechte nachlesen können, ungeachtet der Tatsache, ob diese wahr oder falsch sind, aber sie waren nicht in der Lage, die Ziele, die sie als Beispiele für Menschenrechte erreichen wollten, zu sichern, wie der Massenmord an Zivilisten in Bosnien zeigt.
Schließlich hat die islamische Zivilisation anders als alle anderen Zivilisationen ihre Grundlage natürlich in Offenbarung, aber im Wesentlichen ist sie von Frauen unterstützt und gegründet worden. Die erste Person, die an den Propheten Muhammad – möge Gott seinen Namen loben – geglaubt hatte, war seine Frau Khadija gewesen, und durch ihr Geld und durch ihre Unterstützung und Ermutigung war der Prophet im ersten Jahr der Prophezeiung in der Lage gewesen, die Botschaft des Islam zu verbreiten. Die Götzendiener hatten keine Vorstellungen von Religionsfreiheit, dass jemand seinen eigenen Glauben haben könnte. Derartiges gab es bei den Götzendienern Arabiens überhaupt nicht – sie betrachteten dies als einen Aufruhr, eine Rebellion, eine Veränderung ihrer Lebensweise und deshalb versuchten sie, ihn durch Torturen, Töten oder mit anderen Mitteln zum Aufhören zu bringen. Und ähnlich versuchten sie, die islamische Offenbarung zu stoppen, diese Tradition, wie der Prophet Muhammad – möge Gott seinen Namen loben – am Anfang dem arabischen Volk predigte. Als Ergebnis von Muhammads Botschaft gibt es heute über eine Milliarde Muslime auf der Welt. Sie sind auf jedem einzelnen Kontinent der Welt vertreten, sogar in Peking, wo die UN zusammentraf. Dort gibt es eine Moschee, die mehr als tausend Jahre alt ist. Dies zeigt, dass das Wachstum des Islam und der Geist des Islam nicht nut ein Phänomen des Mitteren Ostens oder Arabiens ist, sondern dass es sich auf alle Menschen und alle Rassen der gesamten Welt erstreckt.
Woher kommt diese Lehre? Als der Prophet Muhammad – möge Gott seinen Namen loben – nach 23 Jahren des Predigens starb, hatte der Islam sich nur in Arabien verbreitet. Der Islam verbreitete sich hauptsächlich durch vier oder fünf Personen, die dem Propheten nahe gestanden hatten. Eine davon war Aischa, die Frau des Propheten. Sie ist eine von denen, die die meisten Aussagen des Propheten berichtet hatte, und sie gehört zu den drei, vier, fünf Personen, die die meisten religiösen Verkündigungen, religiösen Erlasse gemacht und Verse des Qur´an ebenso wie Aussagen des Propheten erläutert haben.
Wenn man irgendwelche anderen Zivilisationen in der Geschichte der Menschheit betrachtet, wird man selten Frauen finden, die in ihrer Errichtung eine Rolle gespielt haben, so dass ihnen ihre Anstrengungen für ihre Errichtung zugeschrieben werden. Die berühmten Griechen – wie die Philosophen Plato, Aristoteles und andere – waren alles Männer. Die Schriften der frühen Kirchenväter stammten von Männern und bis zum heutigen Tage ist die Vorstellung von weiblichen Gelehrten auf wenige Bereiche der Kirche beschränkt. Die französischen Schriftsteller bei der Französischen Revolution und auch Voltaire und die Russen waren Männer. Die Gründerväter der Vereinigten Staaten waren Männer. Der Islam ist die einzige Zivilisation, die der Menschheit bekannt ist, wo eine führende Energie in Dingen der Verbreitung und des Aufbaus auf der Anstrengung von Frauen beruht. Im Zentrum steht – und das ist eine historische Angelegenheit, die keiner Interpretation unterliegt, es ist eine Tatsache – dies sind die Menschen, welche die Lehren des Propheten überbracht haben, dies sind die Menschen, die sie in Zukunft unterstützt haben. Das sind nur einige Gedanken und Eindrücke darüber, wie der Islam die Frauen emporgehoben hat.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu