Moderne historische Methodologie im Vergleich zur Hadith Methodologie (teil 1 von 5): Westliche historische Methodologie
Beschreibung: Ein Vergleich zwischen modernen Methoden von der Geschichte zu berichten, und der, die im Hadith verwendet wurde. Teil 1: Moderne, westliche historische Methodologie und äußere Beurteilung.
- von Reem Azzam
- Veröffentlicht am 10 Jan 2011
- Zuletzt verändert am 10 Jan 2011
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Das Studium des Hadith ist eines, das Jahrhunderte zurückreicht und Thema vieler Diskussionen sowohl unter Muslimen als auch unter Nicht-Muslimen gewesen ist. Einige Gelehrte bezeichnen die Sammlung der Hadithe als unauthentisch und als etwas, das geringgeschätzt werden sollte, während andere das Gegenteil behaupten. Was genau ist wahr? Als Ausgangspunkt ist es hilfreich, die Beurteilung der Hadith-Methodologie im Vergleich zu der Beurteilung gemäß der modernen westlichen Geschichts-Methodologie zu sehen. Daher ist es der Sinn dieser Schrift, zuerst allgemeine Richtlinien zu erläutern, um die geschichtlichen Quellen zu authentifizieren und zu bestätigen und schließlich die beiden Prozesse zu vergleichen.
Moderne, westliche historische Methodologie
Wenn Ereignisse geschehen, sind sie nur Zeitgenossen bekannt, die dann ihr Wissen und ihre Erkenntnisse weitergeben (Lucey 20)[1]. Im täglichen Leben akzeptieren die Menschen, dass Wissen von Ereignissen von den Zeugen dieser Ereignisse weitergegeben und exakt übermittelt werden können. In der Tat werden an einem Gerichtshof durch die Zeugenaussagen zu einem bestimmten Ereignis ohne irgendwelche begründeten Zweifel Tatsachen aufgestellt (Lucey 22). Nach einem Historiker: „Eine Zeugenaussage, eine ausreichend, glaubwürdige Zeugenaussage, ist die Quelle von eindeutigem, unanfechtbarem Wissen über historische Ereignisse (Lucey 20). Es gehört zu den glaubwürdigen Zeugenaussagen von Zeitgenossen, von denen historisches Wissen herrührt (Lucey 18). Daher ist es das Ziel der historischen Methodologie, festzustellen, ob die verschiedenen Zeugnisse, die uns heute erreichen, als guter Beweis akzeptiert werden können.
Einst hat ein Historiker in seinen Quellen alles gesammelt, was direkt oder indirekt Informationen über ein bestimmtes Ereignis liefert (zB. ein Buch, eine Schriftrolle, ein zerbrochenes Tonstück, ein Bild, eine Radioaufzeichnung, eine mündliche Überlieferung) er muss sie dann abwägen, indem er die Techniken der Beurteilung anwendet. Diese historischen Quellen oder “Zeugen” liefern Informationen oder Zeugnisse. Es ist die Rolle des äußeren Beurteilung, die Authenzität der Quelle festzustellen (die Fakten der Zeugenaussage) und deren Integrität (das Freisein von Veränderung während der Übermittlung). Im Vergleich dazu bemüht sich die innere Beurteilung darum, die wahre Bedeutung und die Glaubwürdigkeit des Zeugnisses festzustellen (Lucey 23). Ultimativ sind es die Grundprinzipien der Quellenbeurteilung, die zur Erstellung von Fakten führen oder zur Zerstörung zuvor aufgestellter. (Marwick 196)[2].
Äußere Beurteilung
Äußere Beurteilung umfasst die Untersuchung des Ursprungs einer bestimmten Quelle – im Gegensatz zu ihrem Inhalt, der ist die Sorge der inneren Beurteilung. Der Historiker muss sowohl alle möglichen Informationen über die Quelle herausfinden ihren Ursprung, und auch, wenn möglich, die Quelle in ihrer Originalform wiederherstellen (Lucey 23). Dies tut er, um die Authenzität der Quelle festzustellen. Die Authenzität einer Quelle nachzuweisen, bedeutet festzustellen, ob das Zeugnis tatsächlich das von der Person stammt, der es zugeschrieben wird; oder ob es in die Zeit gehört, von der es behauptet, zu gehören; und ob es das ist, was es vorgibt zu sein. Alle verfügbaren Informationen bezüglich der Quelle herauszufinden ihren Ursprung, ist zur Feststellung der Integrität der Quelle ebenso notwendig, d.h. dass sie während ihrer Überlieferung bis in die Gegenwart nicht verändert worden ist, und wenn, dass die Veränderungen erkannt werden.
Es gibt viele verschiedene Fragen, die beantwortet werden müssen, um die Fakten eines Zeugnisses festzustellen, der erste Schritt der äußeren Beurteilung. Man muss den Ursprung der Quelle ebenso herausfinden, wie wo sie ursprünglich gefunden wurde (Marwick 222). Zum Beispiel, wenn jemand ägyptische Tongefäße bei Ausgrabungen in Jemen findet, dann ist der Fundort von großer Bedeutsamkeit, denn es wäre ein Hinweis auf einen Handel zwischen den beiden Ländern. Außerdem muss man das Datum der Quelle kennen und bestimmen, wie nahe das Datum an den Daten des Themas der Nachforschungen liegt (Marwick 222). Eine weitere wichtige Angelegenheit ist, zu bestimmen, wie es mit anderen wichtigen Daten verknüpft ist. Alle diese Informationen bezüglich dem Ursprung der Quelle werden sich auch bei der Feststellung ihrer Glaubwürdigkeit durch die innere Beurteilung später als nützlich erweisen.
Hier zählt es nicht, dass Historiker zwischen Verfasser und Authenzität unterscheiden, obwohl die “Identifizierung des Verfassers der erst Schritt ist, um die Authenzität festzustellen” (Lucey 47). Es ist jedem anonymen Dokument möglich, authentisch zu sein, so wie die frühen Schriften, die unter Pseudonymen erschienen, solange bekannt ist, zu welchem Jahr oder welchem Zeitraum und Ort das Dokument gehört. Allerdings muss in bestimmten Fällen der Verfasser des Dokuments bestimmt werden, um die Authenzität der Quelle festzustellen.
Der zweite und letzte Schritt bei der äußeren Beurteilung besteht aus der Untersuchung der Quelle nach ihrer Integrität. Mit anderen Worten, es muss bestätigt werden, dass die Quelle oder das Zeugnis den Historiker unverändert erreicht hat. Nur dann kann man die Fakten des Zeugnisses annehmen (Lucey 62). Wenn an dem Zeugnis Veränderungen vorgenommen worden sind, muss er in der Lage sein, das Original von den Änderungen zu unterscheiden, damit die Quelle authentisch bleibt. Obwohl es zahlreiche unabsichtliche oder absichtliche Zusätze und Unterschlagungen an der Originalquelle oder ihren Abschriften geben kann, muss festgestellt werden, ob die Quelle oder das Zeugnis wenigstens weitgehend vollständig ist. Es nützt hier nichts, dass die Veränderung durch Nachlässigkeit bei der Anfertigung von Abschriften weit verbreitet auftritt und möglicherweise zu großen Missverständnissen führen kann (Lucey 62). Wenn er dies alles festgestellt hat, kann der Historiker nun dazu übergehen, das Zeugnis zu bewerten.
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