Kenneth L. Jenkins, Geistlicher und Kirchenältester der Pfingstgemeinde, USA (teil 2 von 3)
Beschreibung: Ein früher abgeirrter Junge findet seine Erlösung in der Pfingstgemeinde und kommt im Alter von 20 seinem Aufruf zum Pastor nach, später wird er Muslim. Teil 2: "Es ist nicht alles Gold, das glänzt."
- von Kenneth L. Jenkins
- Veröffentlicht am 07 Sep 2009
- Zuletzt verändert am 07 Sep 2009
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Ich meditierte alleine und betete zu Gott, mich zur richtigen Religion zu leiten und mir zu vergeben, falls das, was ich tat falsch war. Ich hatte nie irgendwelchen Kontakt zu Muslimen gehabt. Die einzigen Menschen, die ich kannte und die behaupteten, Muslime zu sein, waren die Anhänger von Elijah Muhammad, die vielen als "Black Muslims – Schwarze Muslime" oder "Lost and Found Nation" geläufig sind. Während jener Zeit in den späten siebzigern baute Minister Louis Farrakhan die sogenannte “The Nation of Islam” wieder auf. Ich ging hin, um Minister Farrakhan bei der Einladung der Mitarbeiter sprechen zu hören und stellte fest, dass diese Erfahrung mein Leben dramatisch verändern würde. Ich hatte nie zuvor einen schwarzen Mann wie ihn sprechen gehört. Ich wollte gleich ein Treffen mit ihm vereinbaren, um zu versuchen, ihn von meiner Religion zu überzeugen. Mir gefiel es, zu bekehren, in der Hoffnung, verlorene Seelen zu finden, um sie vor dem Höllenfeuer zu bewahren – egal, wer sie waren.
Nachdem ich das College abgeschlossen hatte, begann ich Vollzeit zu arbeiten. Als ich den Gipfel meines Priesteramtes erreichte, wurden die Anhänger von Elijah Muhammad sichtbarer, und ich schätzte ihre Versuche die schwarze Gemeide von den Übeln, die sie zu zerstören drohten, zu befreien. Ich begann, sie zu unterstützen, in dem Sinn, dass ich ihre Literatur kaufte und sie sogar zu Gesprächen traf. Ich nahm an ihren Lernkreisen teil, um genau herauszufinden, was sie glaubten. So gut ich auch einige von ihnen kannte und wusste, wie aufrichtig sie waren, konnte ich doch nicht ihre Vorstellung akzeptieren, dass Gott ein schwarzer Mann gewesen sein soll. Ich war auch nicht mit ihrer Art einverstanden, wie sie die Bibel verwendeten, um ihre Ansichten zu bestimmten Themen zu untermauern. Hier war ein Buch, das ich sehr gut kannte, und ich war zutiefst bestürzt über das, was ich für ihre Missinterpretation hielt. Ich hatte örtliche Bibelschulen besucht und war in verschiedenen Bereichen der Bibelstudien ziemlich wissend.
Ungefähr nach sechs Jahren zog ich nach Texas und schloß mich mich zwei Kirchen an. Die erste Kirche wurde von einem jungen Pastor geführt, der unerfahren und nicht besonders ausgebildet war. Meine Kenntnisse von den christlichen Schriften hatten sich zu jener Zeit zu etwas Übernormalem entwickelt. Ich war von biblischen Lehren besessen. Ich began tiefer in die Schriften zu blicken und mir wurde bewußt, dass ich mehr wußte, als der derzeitige Führer. Aus Respekt verließ ich sie und schloß mich einer anderen Kirche in einer anderen Stadt an, wo ich das Gefühl hatte, dass ich mehr lernen konnte. Der Pastor dieser Kirche war überaus gelehrt. Er war ein außergewöhnlicher Lehrer, aber er hatte einige Ansichten, die in unserer Kirchenorganisation nicht zur Norm gehörten. Er hatte irgendwie liberale Ansichten, aber irgendwie gefiel mir sein Unterricht. Ich lernte bald die wertvollste Lektion meines christlichen Lebens. Sie hieß: "Es ist nicht alles Gold, das glänzt." Seiner äußeren Erscheinung zum Trotz fanden üble Dinge statt, von denen ich nie gedacht hatte, dass sie in der Kirche möglich seien. Diese Dinge veranlaßten mich, tief nachzudenken, und ich begann, die Lehren zu hinterfragen, denen ich so zugeneigt war.
Willkommen in der Wirklichkeit der kirchlichen Welt
Ich entdeckte schon bald, dass es in der Hierarchie der Kichenoberhäupter sehr viel Eifersucht gab. Die Dinge hatten sich von dem, was ich gewohnt gewesen war, geändert. Frauen trugen Bekleidung, die ich für schamlos hielt. Menschen bekleideten sich so, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, normalerweise vom anderen Geschlecht. Ich entdeckte, welche große Rolle Geld und Habgier im Ablauf der kirchlichen Aktivitäten spielten. Es gab zahlreiche kleine Kirchen, die kämpften und uns aufriefen, Treffen abzuhalten, um dabei zu helfen, Geld für ihre Unterhaltung zu sammeln. Mir wurde erzählt, wenn eine Kirche nicht eine bestimmte Zahl von Anhängern vorweisen konnte, dann sollte ich nicht meine Zeit damit verschwenden, dort zu predigen, denn ich würde keine angemessene finanzielle Vergütung erhalten. Ich erklärte daraufhin, dass ich nicht für Geld predigte und dass ich sogar predigen würde, wenn nur ein einziges Mitglied anwesend wäre ... und ich würde es frei tun! Dies verursachte ein Durcheinander. Ich fing an, diejenigen zu befragen, von denen ich dachte, sie wären weise, um herauszufinden, dass sie eine Show machten. Ich lernte, dass Geld, Macht und Rang wichtiger waren, als die Wahrheit über die Bibel zu lehren. Als Bibelstudent wußte ich nur zu gut, dass es darin Fehler, Widersprüche und Fälschungen gab. Ich dachte, dass den Menschen die Wahrheit über die Bibel gezeigt werden müßte. Die Idee, den Menschen derartige Aspekte der Bibel aufzuzeigen, war ein Gedanke, der vermutlich dem Satan zuzudenken war. Aber ich fing an, meinen Lehrern öffentlich während des Bibelunterrichts Fragen zu stellen, die keiner von ihnen beantworten konnte. Kein einziger konnte erklären, wie Jesus angeblich Gott sein sollte und wie er zur selben Zeit angeblich Vater, Sohn und Heiliger Geist zusammen in eins verwickelt sein konnte und dann doch nicht Teil einer Dreifaltigkeit sein konnte. Manche Prediger mußten letztendlich zugeben, dass sie es nicht verstünden, aber wir seien verpflichtet, es einfach zu glauben.
Fälle von Ehebruch und Hurerei blieben ungestraft. Manche von den Predigern hingen an Drogen und hatten ihre Leben und die Leben ihrer Familien zerstört. Es stellte sich heraus, dass die Führer mancher Kirchen Homosexuelle waren. Es gab sogar Pastoren, die Unzucht mit den jungen Töchtern anderer Kirchenmitglieder begangen hatten. All dies in Verbindung mit dem Unvermögen, Antworten auf meine Fragen, die ich für wichtig hielt, zu geben, reichte mir aus, eine Veränderung zu suchen. Diese Veränderung stellte sich ein, als ich einen Job im Königreich Saudi Arabien annahm.
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