Die Herausforderung des Quran
Beschreibung: Die Herausforderung des Quran, ein Ähnliches Werk wie ihn zu verfassen, und die Unfähigkeit seiner Zeitgenossen, sich ihr zu stellen.
- von Dr. Bilal Philips
- Veröffentlicht am 09 Jun 2008
- Zuletzt verändert am 09 Jun 2008
- Gedruckt: 382
- Gesehen: 15,853 (Tagesmittelwerte: 3)
- Bewertet von: 134
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Der Quran ist nicht nur einzigartig in der Art, wie er seine Themen präsentiert, sondern es ist einzigartig, dass er in sich selbst ein Wunder ist. Mit dem Begriff "Wunder" meinen wir die Erfüllung eines übernatürlichen oder außerordentlichen Ereignisses, das von Menschen nicht kopiert werden kann. Es wurde dokumentiert, dass der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, die Araber herausgefordert hat, ein literarisches Werk von der Art des Quran zu verfassen, aber sie waren dazu nicht in der Lage, trotz ihrer wohlbekannten Dichtkunst und Redegewandtheit. Die Araber und sogar die ganze Menschheit wurde in drei Stufen aufgefordert, den Quran zu reproduzieren:
l. Den ganzen Quran
Im Quran befiehlt Gott dem Propheten, die Geschöpfe herauszufordern, ein Buch vom Format des Quran zu verfassen:
“Sprich: ´Wenn sich auch die Menschen und die Ğinn vereinigten, um etwas Gleiches wie diesem Quran hervorzubringen, brächten sie doch nichts Gleiches hervor, selbst wenn sie einander beistünden.´” (Quran 17:88)
2. Zehn Kapitel
Als nächstes machte Gott die Herausforderung scheinbar leichter, indem Er diejenigen, die seinen göttlichen Ursprung leugneten aufforderte, nur zehn Kapitel des Quran nachzuahmen:
“Oder werden sie sagen: ´Er hat es erdichtet´? Sprich: ´So bringt doch zehn ebenbürtig erdichtete Suren hervor und ruft an, wen ihr vermögt außer Gott, wenn ihr wahrhaftig seid.´” (Quran 11:13)
3. Ein Kapitel
Diese letzte Herausforderung bestand darin, auch nur eine einzige Sure zu erdichten, die sich mit der kürzesten Sure des Quran messen kann, die nur aus drei Versen besteht:
“Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir auf Unseren Diener herabgesandt haben, so bringt doch eine Sura gleicher Art herbei und beruft euch auf eure Zeugen außer Gott, wenn ihr wahrhaftig seid.” (Quran 2:23)
Diese Herausforderungen waren nicht bloß leere Worte, und keiner kümmerte sich darum, sie für falsch zu erklären. Prophet Muhammads Aufruf zum Monotheismus, zur Beseitigung des Götzendienstes mit allen seinen Formen und zur Gleichheit der Sklaven und ihrer Herren bedrohte das gesamte gesellschaftlich-wirtschaftliche Rahmenwerk der mekkanischen Gesellschaft allgemein, und die Stellung des herrschenden Stammes der Quraisch, von dem der Prophet Muhammad kam, im besonderen. Mekka, das Handelszentrum Arabiens genauso wie spirituelles Zentrum, versuchte verzweifelt, die Ausbreitung des Islam zu verhindern. Alles, was die Gegner des Propheten zu tun hatten, war, sich in Bewegung zu setzen und ein einziges Kapitel wie eines derer, die der Prophet und seine Anhänger den Menschen rezitierten, zu erdichten. Eine Anzahl von Rednern aus den Reihen der Quraisch versuchten, den Quran zu imitieren, aber es gelang ihnen nicht. Dann gingen sie dazu über, ihm großartige Reichtümer, die Stellung des Königs über sie und die edelsten und schönsten ihrer Frauen als Gegenleistung dafür anzubieten, dass er versprechen sollte, damit aufzuhören, die Leute zum Islam einzuladen. Er antwortete ihnen, indem er die ersten dreizehn Verse des Kapitels Fussilat rezitierte, bis sie ihn baten, damit aufzuhören.[1] Dann gingen die Quraisch auch dazu über, ihre Sklaven und Verwandten, die den Islam angenommen hatten, zu quälen; ein vergeblicher Versuch, sie wieder zur Götzendienerei zurückzubewegen. Später organisierten sie einen wirtschaftlichen Boykott gegen den Propheten, seine Anhänger und Mitglieder seines Stammes, Banu Haaschim, ein Versuch, sie bis zur Unterwerfung hungern zu lassen. Aber auch dieser Plan misslang. Schließlich planten sie, ihn zu töten, indem sie bewaffnete junge Männer von jedem Stamm der Quraisch schickten, damit alle Stämme gleichermaßen die Verantwortung für den Mord tragen sollten und um eine Rache des Stammes des Propheten unmöglich zu machen.
Allerdings befahl Gott nun dem Propheten und seinen Anhängern, aus Mekka zu flüchten und sich mit einer neuen Grupper Konvertierter zusammenzutun, die sich aus den Stämmen einer Stadt im Norden erhoben hatten, die Yathrib genannt wurde. Der Islam breitete sich rasch unter des Stämmen in Yathrib aus, und innerhalb eines Jahres war die Mehrzahl der Bewohner muslimisch. Der Prophet Muhammad wurde zu ihrem Herrscher erklärt und ihr Name in Medina an-Nabiy (Die Stadt des Propheten), kurz "Medina", umgeändert. In den folgenden acht Jahren rüsteten die Stämme von Mekka und ihrer Umgebung zu einer Serie von erfolglosen Kämpfen gegen den entstehenden muslimischen Staat in Medina, die mit der muslimischen Eroberung Mekkas selbst endeten.
Dieses ganze Blutvergießen hätte vermieden werden können, wenn die Quraisch und ihre Verbündeten in der Lage gewesen wären, lediglich drei Zeilen Dichtung oder Prosa zu verfassen, so dass es dem kürzesten Kapitel des Quran ähnlich gewesen wäre. Hieran kann man zweifellos erkennen, dass der literarische Stil des Quran, seine erstaunlichen Reime und das Wunder seines Rhythmus unnachahmlich sind.
Es wurde angemerkt, dass die Unnachahmlichkeit des Quran nicht notwendigerweise einzigartig sein muss, denn auch die großen englischen Dichter wie Shakespeare, Chaucer oder große Dichter jeder anderen Sprache besitzen ihren eigenen sich von ihren Zeitgenossen abhebenden Stil. Wenn allerdings ein führender Dichter von heute den Stil von Shakespeares Schriften ausgiebig studieren würde und ein Sonett in Shakespeares Stil mit alter Tinte auf ein altes Blatt Papier schreiben würde und dann behauptete, er habe ein verlorenes Gedicht von Shakespeare gefunden, würde die literarische Welt seine Behauptung vermutlich akzeptieren, auch nach eingehender Prüfung. Denn selbst die größten Dichter können imitiert werden, egal wie einzigartig ihr Stil ist, genau wie auch die größten Maler imitiert worden sind. [Tatsächlich vermuten einige englische Gelehrte, dass vieles von dem, was Shakespeare zugeordnet wird, eigentlich von dessen Zeitgenossen Christopher Marlowe stammt.] Der Quran allerdings steht hoch über diesem Level, denn es wurden zu allen Zeiten Versuche unternommen, Kapitel zu imitieren, aber noch nichts hat der genauen Prüfung standgehalten. Und wie schon zuvor erwähnt, war der Anreiz, den Quran nachzuahmen zur Zeit seiner Offenbarung am größten, als die literarische Kunstfertigkeit auf ihrem Höhepunkt angelangt war, als in jeder anderen Zeit und auch da gab es keinen erfolgreichen Versuch.
Footnotes:
[1] Gesammelt von al-Haakim, al-Bayhaqi, Abu Ya’laa und Ibn Hishaam, und von lbraahiem al-’Aliy in Sahieh as-Sierah an-Nabawiyyah, S.64 für hasan erklärt.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu