S. E. Levine, Ex-Jüdin, USA (teil 1 von 2)

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Beschreibung: Eine jüdische Dame erhält durch ihren Ehemann und einige „Schwestern“ in der Moschee einen Einblick in das Leben von Muslimen.

  • von S. E. Levine (von IslamOnline.net mit Genehmigung)
  • Veröffentlicht am 14 Apr 2014
  • Zuletzt verändert am 14 Apr 2014
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Arm Bester

S._E._Levine__Ex-Jew__USA_(part_1_of_2)_001.jpgMein Ehemann und ich waren für ein Rednerprogramm zur Masjid (Moschee) gegangen.  Es war das erste Mal seit unserer Hochzeit im Jahr zuvor, dass er mich eingeladen hat, mit zur Masjid zu kommen.  Wir hatten uns kennen gelernt und geheiratet, als wir als Drogenberater in einem Rehabilitationszentrum arbeiteten.  

Wir hätten von Anfang an unterschiedlicher nicht sein können: denn wir stammten von ganz unterschiedlichen Hintergründen – er ist schwarz und ich bin weiß, er war Muslim und ich war jüdisch.  Obwohl er mich vor unserer Heirat nicht gebeten hatte, Muslim zu werden, machte er stille Da´wah (zum Islam einladen) durch dein vorzügliches Beispiel. 

Er besaß eine umfassende islamische Bibliothek und weil ich eine begeisterte Leserin war, las ich natürlich eine Menge von seinen Büchern.  Ich beobachtete ebenfalls sein anständiges Verhalten, sah wie er Salah (seine Gebete) fünfmal täglich verrichtete, freitags zum Jumu´ah Gebet ging und den Monat Ramadhan fastete.  Es war also ganz natürlich, dass ich ein Interesse an seiner Religion entwickelte.

Als wir in der Masjid ankamen, zeigte er mir den Eingang der Frauensektion.  Wir verabredeten uns, uns auf dem Parkplatz wieder zu treffen, sobald das Programm vorüber war.  „Ok, das kann ich“, dachte ich bei mir, als ich den dunklen feuchten Flur betrat und die steilen Treppen hinabstieg. 

Ich hatten nie zuvor Freunde gehabt, die Probleme bereiten.  Ich hatte immer multikulturelle Situationen genossen und mich auf diesen Abend gefreut.  

Mein Ehemann hatte vorgeschlagen, dass ich zu dieser Gelegenheit etwas bescheidenes anziehe.  Ich ließ meine Hände an meinem langärmligen Kleid nach unten wandern, und glättete es.  Ich fühlte mich zufrieden damit, dass die Frauen in der Masjid mein Aussehen gutheißen werden.

Als ich allerdings unten bei der Treppe angekommen war und durch die Tür trat, die mit “Sisters” beschriftet war, konnte ich es sofort in der Luft spüren: dicke Anspannung, Misstrauen, Entfremdung und Verwirrung.  Jedes verschleierte Haupt drehte sich in meine Richtung und die muslimischen Frauen starrten mich an, als hätte ich zwei Köpfe.  Ich stand wie eingefroren am Eingang und starrte auf sie zurück. 

Nie hatte ich so viele muslimische Frauen zusammen an einem Ort gesehen.    Die meisten von ihnen trugen traditionelle Hijab, aber zwei Frauen spähten mich durch Kopfbedeckungen an, die nur ihre Augen zeigten.  Einige andere saßen mit ihren Kopftüchern auf den Schultern.  Als sie mich sahen, zogen sie sie über ihre Köpfe. 

Doch dann stand eine von ihnen von ihrem Sitzplatz auf, näherte sich mir und stellte sich als Schwester Basimah vor.  Wenigstens diese eine hatte einen freundlichen Blick.    

„Hi,” sagte ich.  „Mein Name ist Sharon.  Ich bin wegen dem Rednerprogramm hier.”

„Ist jemand mit dir?”  fragte sie.

„Mein Ehemann ist oben.” antwortete ich. 

„Oh!  Ihr Ehemann ist Muslim?”  fragte sie.

„Ja.  Ja, das ist er,” sagte ich.

„Al-hamdu lillah,” sagte sie.  „Kommen sie herüber und sitzen sie mit uns.”

Sie führte mich an einen Tisch, wo drei andere Frauen saßen.  Es waren die hübschesten, exotischen Frauen, die ich je gesehen hatte.  Gleich nachdem sie sie mir vorgestellt hatte, vergaß ich auch schon wieder ihre Namen, die genauso exotisch waren.  Dann stand Schwester Basimah auf, um noch mehr Leute zu begrüßen, die gekommen waren. 

„Woher kommen sie?”  fragte mich eine der Frauen.  Ich antwortete, dass ich Amerikanerin mit osteuropäischer Abstammung bin, geboren in New York City.

„Woher kommt ihr Ehemann?”  war die nächste Frage. 

„Er ist aus Amerika”

„Aber woher kommt er?”

„Philadelphia,” antwortete ich.

„Nein, ich meine von welchem Land kommt er?”

„Er ist Amerikaner, Geboren in den Vereinigten Staaten, er ist Afro-Amerikaner, aus Philadelphia,” antwortete ich, ich dachte, es gäbe eine Sprachbarriere.  Später erfuhr ich, dass die meisten kaukasischen Frauen in der Masjid mit arabischen Männern verheiratet waren. 

„Hmmm,” sagten sie einstimmig und senkten ihre wundervollen Blicke. 

„Haben sie schon mal daran gedacht, Muslima zu werden?” fragte eine andere und blickte mich mit einem stahlenden Gesicht an. 

„Nein,” antwortete ich, „ich bin jüdisch.”  Nun, ich wünschte, ihr hättet den Ausdruck auf ihren Gesichtern sehen können.  Sobald es höflich möglich war, wurde das Thema gewechselt. 

„Sind ihre Kinder Muslime?”  fragte eine, auf die Befragung zurück kommend.

„Nein,” antwortete ich, „ich habe keine Kinder.”  Das war´s; ihr Versuch auf eine Gemeinsamkeit mit mir zu kommen, war fehlgeschlagen.  Sie lächelten mich an und dann geschah etwas unglaubliches, auf das ich nicht vorbereitet war: das Gespräch ging auf arabisch weiter.

Ich saß weiter mit ihnen am Tisch.  Sie sprachen unter einander größtenteils auf arabisch, und ich lächelte meistens.  Wenn weitere Frauen an den Tisch kamen, stellten sie mich auf englisch vor.  “Dies ist Sharon.  Sie ist jüdisch.”  Dann sprachen sie weiter auf arabisch. 

Als das Programm begann, versammelten sich die Frauen im Gebetsraum und alle setzten sich auf den mit Plüschteppich ausgelegten Fußboden.   Doch nach fünf Minuten fingen die Frauen an, mit einander zu reden, alle, aber die wurden von dem dröhnenden Stereo - Lautsprecher übertönt, der das Programm von oben übertrug.

Arm Bester

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