Wer hat die Trinität eingeführt? (teil 2 von 2)
Beschreibung: Wie die eingespritzte Doktrin von der Trinität Teil des Glaubens der Christen blieb und wie der Islam Gott definiert.
- von Aisha Brown (iiie.net)
- Veröffentlicht am 20 Feb 2012
- Zuletzt verändert am 20 Feb 2012
- Gedruckt: 209
- Gesehen: 18,050 (Tagesmittelwerte: 4)
- Bewertet von: 132
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Eine formelle Doktrin wird erstellt
Als über das Thema der Trinität ein Streit zwischen zwei Kirchenmännern in Alexandria entbrannte, - zwischen Arius, dem Diakon und Alexander, seinem Bischof – zog der Kaiser Constantin in den Kampf.
Obwohl das christliche Dogma für ihn ein völliges Mysterium war, war ihm klar, dass eine einheitliche Kirche für ein starkes Reich notwendig war. Als es der Vermittlung nicht gelang, den Streit zu klären, berief Constantin den ersten ökumenischen Konzil der Kirchengeschichte ein, um die Angelegenheit ein für allemal zu klären.
Sechs Wochen später versammelten sich die 600 Bischöfe 325 in Nicea, wo die Doktrin der Trinität ausgearbeitet wurde. Der Gott der Christen wurde nun als drei Wesen oder Naturen gesehen, in der Form des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Die Kirche fasst Fuß
Die Angelegenheit war weit davon entfernt, geklärt zu werden,trotz der großen Hoffnungen, die sich Constantin darauf gemacht hatte. Arius und der neue Bischof von Alexandria, ein Mann namens Athanasius, begannen, über das Thema zu streiten, sogar als der Glaubenssatz in Nicea benannt wurde; “Arianismus” wurde von jener Zeit an zu einem Schlagwort für jeden, der die Doktrin von der Trinität nicht unterstützte.
451 war es, beim Konzil von Chalcedon, dass mit Zustimmung des Papstes das Glaubensbekenntnis von Nicea/Constantinopel maßgebend bestimmt wurde. Debatten über das Thema wurden nicht länger toleriert; sich gegen die Trinität auszusprechen, wurde nun als Gotteslästerung betrachtet, und so errungene steife Sätze reichten von Verstümmelung bis zum Tod. Die Christen wurden nun zu Christen, die wegen eines Meinungsunterschieds Tausende verstümmelten und töteten.
Der Streit geht weiter
Brutale Strafen und sogar Tod brachte den Streit über die Doktrin von der Trinität nicht zum Stillstand, der Streit besteht sogar noch heute.
Die Mehrheit der Christen können auf die Bitte, diese Grundlehre ihres Glaubens zu erklären, nicht mehr bieten, als “Ich glaube, weil es mir so gesagt wurde”. Sie wird als “Mysterium” erklärt – sogar die Bibel sagt in 1 Korinther 14:33, dass:
“...Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung...”
Die unitarische Konfession des Christentums hat die Lehren des Arius am Leben gehalten, indem sie sagen, dass Gott Einer ist; sie glauben nicht an die Trinität. Als Folge dessen verabscheuen sie die Christen der Hauptrichtung und das Nationale Konzil der Kirchen hat ihre Anerkennung abgelehnt. Die Unitarier hegen die Hoffnung, dass die Christen irgendwann zu den Lehren Jesu´ zurückkehren.
“...Du sollst Gott, deinen HERRN, anbeten und ihm allein dienen.” (Lukas 4:8)
Islam und die Angelegenheit der Trinität
Während die Christen ein Problem damit haben, das Wesen Gottes zu definieren, ist das im Islam nicht der Fall.
“Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist der Dritte von dreien"; und es ist kein Gott da außer einem Einzigen Gott.” (Quran 5:73)
Man muss dazu sagen, dass in der arabischen Sprache in der Bibel der Name “Allah” als der Name Gottes verwendet wird.
Suzanne Haneef, beschreibt in ihrem Buch „What Everyone Should Know About Islam and Muslims“ (Library of Islam, 1985), die Angelegenheit kurz und bündig, wenn sie sagt:
“Aber Gott ist nicht wie ein Kuchen oder ein Apfel, der in drei Stücke geteilt werden kann, die ein Ganzes bilden, wenn Gott drei Personen ist oder drei Teile besitzt, dann kann Er sicherlich nicht das Eine, Einzigartige, Unteilbare Wesen sein, das Gott ist und zu dem die Anhänger des Christentums bekennen.”[1]
Betrachten wir es aus einem anderen Blickwinkel, die Trinität betrachtet Gott als drei getrennte Einheiten – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Wenn Gott der Vater ist und der Sohn auch, wäre er dann doch auch der Vater von Sich Selbst, weil Er Sein eigener Sohn ist. Das ist wirklich nicht logisch.
Das Christentum gibt vor, eine monotheistische Religion zu sein. Monotheismus beinhaltet aber den fundamentellen Glauben, dass Gott Einer ist; die christliche Doktrin von der Trinität – Gott als Drei in Einem – wird im Isalm als eine Form von Mehrgötterei betrachtet. Christen dienen nicht nur Einem Gott, sie dienen Dreien.
Dies ist etwas, das von den Christen nicht einfach so hingenommen wird. Sie beschuldigen im Gegenzug die Muslime, nicht einmal zu wissen, was die Trinität ist, weisen darauf hin, dass der Qur´an Allah als den Vater, Jesus als den Sohn und Maria als seine Mutter bezeichnet. Während die Verehrung Marias eine Erfindung der katholischen Kirche seit 431ist, als ihr auf dem Konzil von Ephesus der Titel “Mutter Gottes” gegeben worden ist, zeigt eine nähere Betrachtung des Qur´anverses, der von Christen oft zitiert wird, um ihre Beschuldigung zu untermauern, zeigt dass die Benennung Marias im Qur´an als Teil der Trinität einfach nicht stimmt.
Während der Qur´an sowohl die Trinität (Quran 4:171; 5:73)[2] als auch die Anbetung von Jesus und seiner Mutter Maria anprangert (Quran 5:116)[3], identifiziert er nirgendwo die drei Komponenten der christlichen Trinität. Die Position des Qur´an ist, dass das WER oder WAS diese Doktrin enthält, nicht wichtig ist, was wichtig ist, ist, dass die Vorstellung überhaupt von einer Trinität eine Beleidigung für das Konzept von Einem Gott ist.
In der Schlussfolgerung sehen wir, dass die Doktrin von der Trinität ein Konzept ist, dass gänzlich vom Menschen erdacht ist; es ist keine Zustimmung von Gott in irgendeiner Art zu finden, einfach weil die ganze Vorstellung von einer Trinität göttlicher Wesen keinen Platz im Monotheismus hat. Im Qur´an, der letzten Offenbarung Gottes für die Menschheit, finden wir Seinen Standpunkt an zahlreichen ausdrucksvollen Stellen:
“..."lch bin nur ein Mensch wie ihr, doch mir ist offenbart worden, daß euer Gott ein Einziger Gott ist. Möge denn derjenige, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und keinen anderen einbeziehen in den Dienst an seinem Herrn.” (Quran 18:110)
“...Und setze neben Gott keinen anderen Gott, auf daß du nicht in Gahannam geworfen werdest, verdammt und verstoßen.(Quran 17:39)
– denn wie Gott uns immer wieder mitteilt, in einer Botschaft die sich in ALLEN Seinen Offenbarten Schriften wiederholt:
“...Diese eure Gemeinschaft ist eine einheitliche Gemeinschaft; und Ich bin euer Herr, darum dient Mir....” (Quran 21:92)
Footnotes:
[1] What Everyone Should Know About Islam and Muslims (Library of Islam, 1985) (S. 183-184)
[2] “O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und sagt von Gott nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes und Sein Wort, das Er Maria entboten hat, und von Seinem Geist. Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten, und sagt nicht: "Drei." Lasset (davon) ab (das) ist besser für euch. Gott ist nur ein einziger Gott. Es liegt Seiner Herrlichkeit fern, Ihm ein Kind zuzuschreiben. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Gott genügt als Anwalt.” (Quran 4:171)
[3] „Und wenn Gott sprechen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: "Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Gott?" wird er antworten: "Gepriesen seist Du. Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du in Dir hegst. Du allein bist der Allwissende des Verborgenen’ (Quran 5:116)
Fügen Sie einen Kommentar hinzu