Wer sind die Zeugen Jehovas? (teil 3 von 3): Ein fehlerhaftes Grundkonzept
Beschreibung: Ein kurzer Vergleich der Glaubensansichten der Zeugen Jehovas und des Islam.
- von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 27 Jun 2016
- Zuletzt verändert am 27 Jun 2016
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Die Zeugen Jehovas sind eine christliche Konfession mit vielen Ansichten, die abseits der Mainstream-Christen stehen. Die sind bekannt für ihre kräftige Evangelisation, ihre Beschäftigung mit dem Ende der Zeit und ihre einzigartige Übersetzung der Bibel, die "Neue Welt Übersetzung der Heiligen Schrift" genannt wird. In dieser Schlussfolgerung unserer Studie über die wenig verstandene Religion der Zeugen Jehovas werden wir einen Blick auf einige Ansichten werfen, die dieselben wie im Islam zu sein scheinen.
Die Zeugen Jehovas glauben, dass Jesus nicht Gott ist. Dies ist eine Aussage, die die meisten Christen ärgert und dazu geführt hat, dass viele die Zeugen Jehovas für Pseudo-Christen halten. Muslime erklären, wie wir wissen, kategorisch, dass Jesus nicht Gott ist, daher führte das Lesen dieser kleinen Aussage dazu, dass ein Muslim sagte: "Oh das ist ja genau wie bei uns!" Doch ist es das? Lasst uns ein wenig tiefer in ihren Glauben über die Rolle Jesus´ vordringen.
Zeugen Jehovas verdammen die Trinität als heidnischen Götzendienst und demgemäß verneinen sie die Göttlichkeit Jesus´. Dennoch glauben sie, obwohl Jesus der eingeborene Sohn Gottes ist, dass er Gott untergeordnet ist. Hier endet die Ähnlichkeit zum Islam abrupt. Gott sagt in einem der größten Verse des Qur´an, dass Er nicht zeugt!
"Sprich (o Muhammad): "Er ist Gott, ein Einziger, Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbürtig ist keiner." (Quran 112)
Zusätzlich zu diesem fehlerhaften Verständnis von dem Wesen Gottes, glauben die Zeugen Jehovas noch andere (für Muslime) empörende Behauptungen. Sie behaupten, das Leben Jesus´oder das, was sie als sein Opfer bezeichnen, sei das "Lösegeld", um die Menschheit von Sünde und Tod zu erlösen. Gott habe, wie sie behaupten, alles im Himmel und auf der Erde durch Christ, Seinen "Meister", Gottes Diener, geschaffen.[1] In ihrer eigenen Literatur bezeichnen die Zeugen Jehovas Jesus als "Seine (Gottes) erste geistliche Schöpfung, der Meister, der vormenschliche Jesus."[2] Sie sagen desweiteren, dass er nach der Wiedererweckung von Jesus durch Gott, eine Stufe höher war als ein Engel. Die Widerlegung finden wir in Gottes Eigenen Worten im Qur´an:
"Schöpfer der Himmel und der Erde! Wie sollte Er einen Sohn haben, wo Er keine Gefährtin hat und wo Er alles erschuf und alle Dinge kennt? Er ist Gott, euer Herr. Es ist kein Gott außer Ihm, dem Schöpfer aller Dinge; so betet Ihn an. Und Er ist der Hüter aller Dinge." (Quran 6:101-102)
Die Vorstellung, dass Jesus ein Erlöser sei, um unsere Seelen zu retten oder um unsere Sünden zu vergeben, ist ein Konzept, das mit dem islamischen Glauben völlig auf Kriegsfuss steht.
"O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und sagt von Gott nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes und Sein Wort, das Er Maria entboten hat, und von Seinem Geist. Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten, und sagt nicht: "Drei." Lasset (davon) ab (das) ist besser für euch. Gott ist nur ein einziger Gott. Es liegt Seiner Herrlichkeit fern, Ihm ein Kind zuzuschreiben. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Gott genügt als Anwalt." (Quran 4:171)
Der Glaube, dass die Erbsünde den Menschen Tod und Sünde erben ließ, liegt den Lehren des Islams ebenso fern. Der Islam lehrt, dass Menschen sündenfrei geboren werden und mit der natürlichen Veranlagung, Gott allein anzubeten (ohne Zwischenhändler). Um diesen Zustand der Sündlosigkeit beizubehalten, braucht man nur den Befehlen Gottes zu gehorchen, und sich bemühen, ein rechtschaffenes Leben zu führen. Wenn jemand sündigt, braucht er nur aufrichtig zu bereuen. Wenn jemand bereut, löscht Gott seine Sünde, als wäre sie nie begangen worden.
Die Zeugen Jehovas lehren, dass keine Seele nach dem Tod bleibt, und Jesus wird zurückkehren, um die Toten zu erwecken, Seele und Körper wiederherzustellen. Denjenigen, die als rechtschaffen bewertet werden, wird auf der Erde (die zum Paradies wird) ewiges Leben gewährt. Diejenigen, die nicht als rechtschaffen bewertet werden, werden nicht bestraft, sondern sie werden sterben und aufhören zu existieren. Was genau sagt der Islam hierzu?
Nach dem Islam geht das Leben im Grab weiter, nachdem der Körper beerdigt wurde. Die Seele eines gläubigen Menschen wird den Körper mit Leichtigkeit verlassen, in einen himmlischen, wohlriechenden Stoff gehüllt und durch die sieben Himmel hindurch genommen. Die Seele wird schließlich ins Grab zurück gebracht, wo der Person ein Fenster zum Paradies geöffnet wird, durch das die Brise zu ihm kommt und sie seinen Duft wahrnehmen kann. Ihr wird die gute Nachricht vom Paradies mitgeteilt, und sie sehnt sich danach, dass die Stunde beginnt. Die Seele eines ungläubigen Menschen andererseits wird unter großer Anstrengung aus dem Körper entfernt, doch sie kehrt schließlich zum Körper zurück. Die Person wird im Grab bestraft bis die Stunde eintritt.
"Und das Wägen an jenem Tage wird wahrhaftig sein. Diejenigen, deren Waagschale dann schwer ist, werden erfolgreich sein. Diejenigen, deren Waagschale aber leicht ist, sind jene, die ihrer selbst verlustig gegangen, weil sie sich gegen Unsere Zeichen vergingen." (Quran 7:8-9)
Zu ihren Gunsten vermeiden Zeugen Jehovas Dinge, die Gott missfallen, einschließlich das Feiern von Geburtstagen und Feiertagen, die ihren Ursprung in falschen Religionen haben. Zeugen Jehovas feiern ihre eigenen Geburtstage nicht, weil sie dies eher als eine Verherrlichung des Einzelnen betrachten, die nur dem Schöpfer zusteht. Diese Aussagen finden im islamischen Glauben sicherlich Anklang. Weil aber das grundlegende Konzept von der Einheit Gottes der Zeugen Jehovas verkehrt ist, bedeuten ihr moralisches Verhalten und ihre Werte nur wenig. Gott nennt uns deutlich die größten Verlierer am Tag des Gerichts:
"Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind? Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes." Das sind jene, die die Zeichen ihres Herrn und die Begegnung mit Ihm leugnen. Darum sind ihre Werke nichtig, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihnen kein Gewicht beimessen." (Quran 18: 103-105)
Daher entdecken wir, auch wenn die Zeugen Jehovas ein Glaubenssystem zu haben scheinen, das auf dem ersten Blick mit dem islamischen Glauben zu harmonieren scheint, dass sie dennoch weit von der Wahrheit entfernt sind. Sorgfältige Betrachtung enthüllt die Mängel und Fehler in ihren grundlegenden Theorien. Es scheint, dass die Zeugen Jehovas nur wenig mit dem Islam und dem Christentum gemeinsam haben. Ihre Theorien von Himmel und Hölle, von der Einheit Gottes, der Trinität und der Schöpfung des Universums können Muslime nicht akzeptieren und es scheint, dass sie auch von den meisten christlichen Konfessionen nicht zu akzeptieren sind.
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