Frieden und Sicherheit (teil 1 von 3): Frieden mit Gott
Beschreibung: Wie der Islam einen Sinn für Frieden zwischen dem Schöpfer und einem selbst schafft.
- von Jamaal al-Din Zarabozo (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 25 Jul 2011
- Zuletzt verändert am 05 Feb 2017
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Die Beziehung zwischen Islam und “Frieden” (Salaam)
Vielleicht ist es am besten, eine Diskussion über die Beziehung zwischen Islam und Frieden und Sicherheit mit einer Feststellung zu beginnen, die man heutzutage häufig hört: „Islam bedeutet Frieden“. Wenn derjenige, der diese Feststellung macht, meint, dass die tatsächliche Bedeutung des Wortes „Islam“ „Frieden“ sei, dann ist dies definitiv falsch. Es ist wahr, dass das Wort Islam und das arabische Wort für Frieden (Salaam) beide von derselben Wurzel stammen. Dies zeigt, dass zwischen beiden eine Verbindung besteht. Es ist lebenswichtig, zu verstehen, worin diese Verbindung besteht und wann sie auftritt.
Das Wort “Islam” ist das Verbalnomen des Verbes aslama. Dieses Verb wird übersetzt als “er ergibt oder unterwirft sich selbst”. Wenn es in bezug auf Gott verwendet wird, bedeutet es: “Er hat sich Gott ergeben“.[1] Daher bezieht sich Islam darauf, ob ein Individuum erkennt, wer sein Herr ist; und dieses Erkennen besteht darin, dass sein Verhalten gegenüber seinem Herrn das der Ergebenheit und der Anbetung ist.
Das Verständnis, was das Wort Islam bedeutet, ist lebenswichtig, um die Beziehung zwischen Islam und Frieden zu verstehen. Islam, die Ergebung in den Willen Gottes, führt zu wahrem Frieden. Wahrer Frieden – sowohl innerlich als auch äußerlich – kann nur das Ergebnis der korrekten Durchführung des Islam sein. Natürlich ist hier Frieden nicht nur im Sinne von “einer Abwesenheit von Krieg” gemeint. Frieden bedeutet viel mehr als das. Man kann auch außerhalb eines Krieges unter Furcht oder Hoffnungslosigkeit und fehlendem Frieden leiden. Hier bezieht es sich auf die vollständige Bedeutung von Frieden. Der Islam bringt vollständige Ruhe und Seelenfrieden als Ergebnis dessen, dass man sich darüber klar wird, dass man in Harmonie und Einklang mit der Rechtleitung des Schöpfers glaubt und handelt. Dieser innere Friede kann dann auf die Familie, die Gemeinschaft, die Gesellschaft und die ganze Welt übergreifen.[2] Es ist eine besondere Form der Ruhe, die nur durch den richtigen Glauben an Gott erreicht werden kann. Daher sagt Gott:
“Wahrlich, zu euch sind ein Licht von Gott und ein klares Buch gekommen.Damit leitet Gott jene, die Sein Wohlgefallen suchen, auf die Wege des Friedens, und Er führt sie mit Seiner Erlaubnis aus den Finsternissen zum Licht und führt sie auf einen geraden Weg.” (Quran 5:15-16)
Tatsächlich ruft Gott die Menschen zum Aufenthalt des ewigen Friedens:
“Und Gott lädt ein zum Haus des Friedens und leitet, wen Er will, zum geraden Weg.” (Quran 10:25)
Für diejenigen, die diesem Weg folgen, wird der ultimative Lohn der Aufenthalt des Friedens sein:
“Ihnen wird ein Haus des Friedens bei ihrem Herrn zuteil” (Quran 6:127)
Kurz gefasst, ist es nicht richtig zu sagen: “Islam bedeutet Frieden”, sondern eher wahrer Friede kommt durch den Islam.
Wie der Islam Frieden bringt
Wahrer und vollständiger Friede kann nur erreicht werden, wenn die Individuen selbst inneren Frieden erhalten. Dies ist das Ergebnis des Islam oder der wahren Ergebenheit in den Willen Gottes allein. Dies ist die einzige Lebensweise, die zu der Natur der Menschen passt. In der Tat ist es das, was als wahres Leben bezeichnet werden kann. Daher sagt Gott:
“O ihr, die ihr glaubt, hört auf Allah und den Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, das euch Leben verleiht…” (Quran 8:24)
Gott kennen ist das, was wahre Zufriedenheit der Seele bringt. Wenn das Individuum seinen Schöpfer nicht kennt, wird seine Seele sich immer nach etwas sehnen, das ihm in diesem Leben fehlt. Er wird immer unruhig und verwirrt sein. Falls und wenn er andere Dinge als Gott sucht – selbst wenn es Dinge sind, von denen er denkt, sie seien sein ´Gott´- wird er sicherlich in Hoffnungslosigkeit enden, wenn er herausfindet, dass es sich bei keinem dieser Dinge, die er anstrebt, um das Wesen handelt, nach dem sein Herz sich sehnt.
Ibn Taimiyyah schrieb:
Du musst wissen, dass das Bedürfnis des Menschen[3] nach Gott – dass er Ihn anbetet und Ihm keine Partner zur Seite stellt – ein Bedürfnis ist, zu dem es keinen Vergleich gibt, zu dem man keine Analogie finden wird. In manchen Angelegenheiten ähnelt es dem Bedürfnis des Körpers an Essen und Trinken. Allerdings gibt es zwischen diesen beiden zahlreiche Unterschiede.
Die Realität eines menschlichen Wesens ist in seinem Herzen und in seiner Seele. Diese können nicht gedeihen, außer durch [ihre Verbindung] mit Gott, in bezug auf Den es keinen anderen Gott gibt. Es gibt [, zum Beispiel,] keine Ruhe in dieser Welt, außer in Seinem Gedenken. Wahrlich, der Mensch wird zu seinem Herrn voranschreiten, und er wird Ihn treffen. Er muss Ihn definitiv treffen.[4] Wenn der Mensch irgendein Vergnügen oder irgendeine Freude erfährt, dann sind diese nicht von Dauer. Er wird sich von einer Natur zur anderen bewegen oder von einer Person zur nächsten. Die Person wird es einmal genießen oder nur einen Teil der Zeit lang. In Wirklichkeit wird die Sache, die er genießt und die ihm Freude bereitet, keinen Genuß und keine Freude bringen. Manchmal wird sie ihn sogar verletzen, wenn sie zu ihm kommt. Und ihm wird dadurch sogar noch mehr geschadet. Aber Gott ist definitiv immer mit ihm – unter allen Umständen und jederzeit. Wo auch immer er sich befindet, ist Er mit ihm [mit Seinem Wissen und Seiner Hilfe]…
Wenn jemand irgendetwas anderes als Gott anbetet – selbst wenn er es liebt und etwas Liebe in dieser Welt dadurch erreicht und einige Arten des Vergnügens - [diese falsche Anbetung] wird es die Person auf eine schlimmere Art und Weise zerstören, als das schädliche Missfallen, das eine Person befällt, die Gift gegessen hat...
Du must wissen, wenn irgendjemand etwas anders an der Stelle Gottes liebt, dann wird dieses Geliebte definitiv ein Grund für Schaden und Bestrafung sein… Wenn jemand etwas an der Stelle Gottes liebt, wird ihm diese Sache schaden, egal ob sie bei ihm ist oder nicht...[5]
Alle Güter und aller Reichtum dieser Welt sind nicht in der Lage, dem Menschen derartige wahre innere Zufriedenheit zu bringen. Abu Hurairah berichtete, dass der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte:
“Wahrer Reichtum ist nicht viel Eigentum und Besitz, sondern wahrer Reichtum ist Selbstzufriedenheit.”[6]
Ein anderer Hadith lautet:
“Wahrer Reichtum ist der Reichtum des Herzens. Wahre Armut ist die Armut des Herzens.”[7]
Sobald sich ein Individuum im Frieden mit sich selbst befindet und frei von innerlichen Unruhen ist, kann es dann wirklich friedliche Beziehungen zu anderen aufbauen. Es wird keinen Grund haben, gegen den Rest der Welt irgendwelche Ressentiments zu hegen – eben für diejenigen, die es für seinen Mangel an innerem Frieden verantwortlich machen könnte. Da sein Ziel tatsächlich das Jenseits ist, hat der Mensch keinen Grund dafür, Neid oder Wut auf die anderen zu verspüren wegen irgendwelcher Dinge, die sie in dieser Welt erreicht haben, während Neid und Wut die Wurzel jeglicher friedlichen Beziehung zu anderen erschüttern.
Footnotes:
[1] E. W. Lane, Arabic-English Lexicon (Cambridge, England: The Islamic Texts Society, 1984), vol.1, p. 1413.
[2] Zu diesem Punkt kann man Sayyed Qutb lesen, Islam and Universal Peace (Indianapolis, IN: American Trust Publications, 1977), passim.
[3] Das Wort, das ibn Taimiya benutzt hat, ist abd (Diener oder Sklave); allerdings bedeutet es, jedes menschliche Wesen.
[4] Dies ist so, weil sich die Seele aufgrund der ihr innewohnenden Natur nach dem Treffen mit ihrem Schöpfer sehnt.
[5] Ibn Taimiya, Majmoo, Bd. 1, S. 24-29.
[6] Berichtet bei al-Bukhari und Muslim.
[7] Berichtet von ibn Hibbaan. Gemäß al-Albaani ist er authentisch. Siehe al-Albaani, Saheeh al-Jaami al-Sagheer, #7816.
Frieden und Sicherheit (teil 2 von 3): Gesellschaft
Beschreibung: Wie der Islam einen Sinn für Frieden in der Gesellschaft schafft und die Rolle der Gesetze dabei, die Sicherheit aufrechtzuerhalten.
- von Jamaal al-Din Zarabozo (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 01 Aug 2011
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Seine Freiheit innerlicher Erregung wird zweifellos einen Einfluss darauf haben, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht. Dies fängt mit denen an, die ihm von seiner Familie am nächsten sind, und dann weitet es sich auf seine Nachbarn und die anderen Mitglieder seiner Gesellschaft aus und schließlich auf die gesamte Menschheit. Daher stellt der Islam eine vollständige gesellschaftliche Struktur auf, in der die Menschen auf der Grundlage von Beziehungen, Rechten und Verpflichtungen miteinander umgehen, auf eine Art und Weise, die ein friedliches Miteinander hervorbringt. Kinder berücksichtigen die Rechte ihrer Eltern, während die Eltern ihre Rollen den Kindern gegenüber beachten. Ehemann und Ehefrau kommen nicht als Rivalen zu einander, sondern sie arbeiten zusammen daran, ein Zuhause voller Frieden und Liebe aufzubauen. Tatsächlich betont Gott diese Beziehung, die Er als ein großes Zeichen geschaffen hat:
“Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf dass ihr Frieden bei ihnen fändet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt.” (Quran 30:21)
Daher hat Gott strenge Gesetze festgelegt, welche die Unversehrtheit des Zuhauses beschützen, wie die Gesetze bezüglich des Ehebruchs, der Unzucht und der Verleumdung. Der Grund dafür ist, dass das Zuhause wahrhaftig die Grundlage für die Gesellschaft im Ganzen bildet. Wenn Zuhause kein Frieden herrscht, kann man kaum erwarten, dass Menschen, die voller Anspannung ihr Haus verlassen, friedliche, Mitglieder der Gesellschaft sind.
Da die Rechtleitung des Islam nicht nur das umfasst, was traditionell als “Gesetz” bekannt ist, sondern auch ethisches Verhalten und Benehmen, liefert der Islam auch eine Rechtleitung für die Manieren, wie die Mitglieder der Gesellschaft miteinander umgehen sollten. Es wird großer Nachdruck auf den gegenseitigen Respekt gelegt, jedes Mitglied der Gesellschaft ist sich bewusst, dass es Teil einer größeren Einheit ist, was Rechte und Verpflichtungen erforderlich macht. Dieses gegenseitige Gefühl bringt eine Gesellschaft hervor, die von Frieden erfüllt ist, in der jeder Einzelne das Wohl und die Bedürfnisse der anderen Mitglieder der Gesellschaft achtet.
Wenn daher der Islam angewandt wird, findet das Individuum Frieden um sich herum und in der gesamten Gesellschaft. Sogar der Weltfrieden kann nur verwirklicht werden, wenn es Gerechtigkeit gibt. In den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen diese Tatsache erkannt und betonen: „Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit“ (Gerechtigkeit ist häufig ein Slogan, der verwendet wird, wenn es um Krieg geht, aber üblicherweise ist es nicht mehr als das: ein Slogan). Aber es kann keine wahre Gerechtigkeit oder wahren Frieden geben, bis sich die Menschen über nationale oder ökonomische oder politische Interessen erheben. Es kann keine wahre Gerechtigkeit oder Frieden geben, solange die Menschen immer noch glauben, dass sie einfach gegen andere in den Krieg ziehen können, einfach nur wegen ihrer eigenen wirtschaftlichen Interessen, wie zum Beispiel um die natürlichen Bodenschätze eines anderen Landes auszubeuten. Wahre Gerechtigkeit kann nur auftreten, wenn die Menschen sich Gott hingeben, Seine Rechtleitung annehmen, indem sie ihr Ego und ihre Begierden bei ihren Entscheidungen beiseite lassen.
Im Jenseits wird man natürlich nur durch den Glauben an Gott und durch das Folgen Seiner Rechtleitung ewigen Frieden erreichen. Und wieder macht Gott deutlich, das es dies ist, wozu Er die Menschen aufruft:
“Und Gott lädt ein zum Haus des Friedens und leitet, wen Er will, zum geraden Weg.” (Quran 10:25)
Bevor wir diese Frage des Friedens verlassen, gibt es eine sehr wichtige Frage, aber möglicherweise sprengt die vollständige Diskussion dieser Frage den Rahmen dieses Artikels: kann jemand wahren inneren Frieden haben, wenn ihm sein Leben in diesem Leben keinen Anhaltspunkt darüber gibt, wie es ihm im Jenseits ergehen wird, oder wenn es ein völliges Abbrechen der Verbindung zwischen den beiden gibt oder wenn es sogar einen Widerspruch zwischen ihnen zu geben scheint. Beispielsweise versprechen der Kapitalismus, der Sozialismus und die Demokratie alle etwas in dieser Welt zu liefern, in Wirklichkeit können sie dem Menschen aber nichts in Hinsicht auf das Jenseits liefern. Daher hinterlassen sie in Leben eines Menschen eine Leere, die ihn davon abhält, jemals wahren Frieden zu finden. Als Ergebnis dessen mag der Einzelne versuchen, sein Leben zu teilen: in Bezug auf diese Welt ist er sekulär, während er irgendeine Form von spirituellem Glauben über das Jenseits hat. Aber woher kann er auch nur wissen, ob das, was er im sekulären Bereich verfolgt, zu dem passt, was seine spirtuellen Lehren ihm vorschreiben, was im Jenseits vor sich gehen wird. Wird er sich schizophren stellen müssen? Was noch schlimmer ist: was ist, wenn seine spirituellen Lehren, an die er glaubt, auf den Fakt hinweisen, dass sein weltliches Leben falsch ist, wie wenn seine spirituellen Lehren ihm sagen, dass das Fleisch und diese Welt schlecht seien usw. Wie können Individuen dieser Art dann je wahren Frieden in sich selbst finden?
Wie der Islam Sicherheit hervorbringt
Sicherheit kann als eine Folge des Themas Frieden betrachtet werden. Die Faktoren, die Frieden mit sich bringen, tragen zur Gewährung von Sicherheit bei.
Was den Menschen allerdings zuerst einfällt, wenn sie an Sicherheit denken, hat mit Gesetzen zu tun. Gesetze sind definitiv wichtig für die Sicherheit, denn sie legen die Parameter für annehmbares Verhalten fest. Der Islam ist in der Tat eine Religion, die nicht nur allgemeine Prinzipien für das Leben vorgibt, sondern die detaillierte Gesetze liefert. Diese Gesetze führen desweiteren Frieden und Sicherheit herbei. Frieden und Sicherheit werden zweifellos das Ziel einer jeden Gesellschaft sein. Gott ist aber der Einzige, Der diese Schöpfung wirklich so kennt, um in der Lage zu sein, Gesetze zu bestimmen, die Frieden und Sicherheit mit sich bringen können. Was die Menschen angeht, sie vermuten immer nur. Man kann zum Beispiel auf die Todesstrafe hinweisen (Kapitalstrafe). Die Todesstrafe ist eines der größten Abschreckungsmittel für größere Verbrechen. Die Europäische Union hat sie allerdings gänzlich verbannt. In den Vereinigten Staaten von Amerika schwanken die Massen immer noch hin und her, sind sich niemals sicher, ob es eine gute Sache ist oder nicht. In Wirklichkeit werden sie niemals sicher sein können. Und zwar weil sie niemals in der Lage sein werden, Menschen zum Experimentieren in ein Labor zu stecken, und festzustellen, ob die Todesstrafe mehr positiv als negativ ist. Daher werden sie immer nur Vermutungen anstellen. Selbst die Europäische Union, die völlig dagegen ist, hat tatsächlich keine andere Basis als reine Mutmaßung. Andererseits ist eines der Hauptziele des islamischen Gesetzes die Bewahrung und der Fortbestand des Lebens. Als Teile dieses Zieles bilden das Gesetz der Wiedervergeltung und die Todesstrafe einen Teil des islamischen Gesetzes. Diese Gesetze stehen nicht einfach nur der Strafe zuliebe. Solche Gesetze sollen eigentlich das Leben schützen, wie Gott sagt:
“In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr einsichtig seid! Vielleicht werdet ihr Gott fürchten.” (Quran 2:179)
Diese Aussage kommt von dem Einzigen, Der möglicherweise eine derartige Aussage machen kann und Der Allein die Realität kennt. Daher, wenn man sich von der Rechtleitung Gottes abwendet, werden die Menschen immer im Dunkeln tappen, und daher wird es ihnen höchstwahrscheinlich nie gelingen, selbst ein vollständiges Gesellschaftssystem einzurichten, das wirklich Frieden und Sicherheit hervorbringt. Aus diesem Grund ist der Islam, die Religion des Schöpfers, die Einzige Lebensweise, die Sicherheit bieten kann.
Frieden und Sicherheit (teil 3 von 3): Gottesbewusstsein
Beschreibung: Die Rolle des Glaubens an Gott und sich Seiner ständig bewusst zu sein, bringt Frieden und Sicherheit in der Gesellschaft.
- von Jamaal al-Din Zarabozo (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 08 Aug 2011
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In der Realität können Gesetze allein keinen Frieden und keine Sicherheit hervor bringen. Dies führt zu einem weiteren wichtigen Faktor, der den Islam vor allen menschlichen Bemühungen zu Frieden und Sicherheit hervor heben. Der erste und wichtigste Faktor, der zur Sicherheit beiträgt, hat nichts mit Gesetzen zu tun, sondern mit dem, was sich in den Herzen der Menschen befindet. Das ultimative Ziel des islamischen Gesetzes besteht darin, den Glauben des Einzelnen und der ganzen Gemeinschaft einzurichten, zu kräftigen und zu unterstützen. Wie zuvor diskutiert bringt dieser Glaube dem Herzen einen Frieden, der gewalttätige Gefühle anderen gegenüber unverzüglich überdeckt. Außerdem ist ein Teil dieses Glaubens das Einpflanzen von Taqwa (Gottesbewusstsein) in die Herzen der Individuen. Wie oben bemerkt, bringen dieser Glaube und diese Taqwa Frieden, aber sie halten auch seine Taten zurück. Sein Benehmen wird von einem Satz allgemeiner Prinzipien bestimmt, und eines der Ziele jener Prinzipien besteht darin, Frieden und Sicherheit zu gewährleisten. Wenn man übel gelaunt ist, beispielsweise, ist es selbstverständlich, dass man nicht das Recht besitzt, zu seinem Arbeitsplsatz zu gehen und anzufangen, auf jeden zu schießen, der sich blicken lässt, wie es in den vergangenen Jahren mehr als einmal in den Vereinigten Staaten geschehen ist. Also gibt es für sein Verhalten Grenzen, die die Sicherheit und den Frieden gewährleisten.
Es gibt tatsächlich einen sehr wichtigen Punkt, der den gesamten Ausblick einer Person auf das Leben unterstreicht, was wiederum in Frieden und Sicherheit resultiert. Dieser Glaube und diese Taqwa geben diesem Leben einen Sinn und ein Verständnis von dem Vorhandensein eines edlen Schöpfers und eines Ziels im Leben. Dieses Leben ist nicht ohne Bedeutung. Es ist keine Kombination von Zufällen. Die Menschen stammen nicht einfach von anderen Tieren ab. Dieses Verständnis allein hat schon einen grundlegenden Effekt auf die Taten des Einzelnen. Dieser Verfasser hatte persönliche Erfahrungen bei der Arbeit in Gefängnissen in den Vereinigten Staaten gesammelt. Auf sein Befragen, warum sie ihre Verbrechen begangen haben, lautete die Antwort ohne Ausnahme: „Warum nicht?“ Die einzige Frage war für sie, ob sie erwischt werden oder nicht. Es gab keine Frage über die Verantwortlichkeit gegenüber einem Schöpfer oder irgendeinen Sinn in diesem Leben. Man kann wirklich ihrer Art des Denkens nichts entgegensetzen, wenn man dumm genug ist, zu glauben, dass diese Existenz ohne Sinn und nur bloßer Zufall sei.
Nicht nur, dass man durch Glauben und Taqwa von schlechten Taten abgehalten wird, sondern man entwickelt auch ein übereinstimmendes Verlangen, Gutes zu tun. An dieser Stelle kann man das berühmte Beispiel vom Verbot des Alkohols in den Vereinigten Staaten nehmen, das 1919 ausgesprochen wurde. Dieses Gesetz wurde erlassen als Resultat der weitverbreiteten Trunkenheit und auch des Anstiegs an Straftaten und Gewalt. Obwohl die Menschen die Weisheit hinter dem Gesetz erkannten und an das Gesetz glaubten – und dies war es, warum das Gesetz tatsächlich in Kraft trat – hatten viele von ihnen nichts in ihren Herzen, das sie dazu geführt hätte, dem Gesetz zu gehorchen. Wenn es Glauben an die Gesetze Gottes und Taqwa gibt, sieht die Situation ganz anders aus. Es entwickelt sich ein Hass im Herzen gegen diese Tat, die verbannt wird. Der Gläubige erkennt, dass die Tat selbst schlecht ist, und – was noch schlimmer ist – sie missfällt seinem Herrn. Daher hält sich der Gläubige so gut er kann von derartigen verbotenen Sachen zurück. Und, da Sicherheit das Ergebnis der Anwendung von den Gesetzen Gottes ist, wird dieses Endresultat erzielt.
Was desweiteren zur Anwendung der Gesetze Gottes, die die Sicherheit gewährleisten, beiträgt, ist der Nachdruck, den der Islam auf den Gemeinschaftsgeist legt. In den vergangenen Jahren haben viele Gemeinden in den Vereinigten Staaten als eine Reaktion auf den Mangel an Frieden und Sicherheit etwas entwickelt, das als “neighborhood watches” bekannt ist. Hierbei kümmern sich Nachbarn um einander und beobachten ihre Umgebung. Das Ziel ist nicht einfach Verstöße gegen Frieden und Sicherheit zu entdecken, sondern den Menschen zu verdeutlichen, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind und dass sie sich dafür interessieren sollten, was den anderen in ihrer Nachbarschaft geschieht. Natürlich kann man das, was sie entwickeln nicht mit dem Gemeinschaftsgeist und der Brüderlichkeit vergleichen, die durch den Islam entwickelt werden. Die Wirklichkeit ist, dass manche Menschen schwach sind, und sie können leicht von ihrem Verlangen oder von schlechten Menschen übermannt werden. Sie brauchen Menschen, an die sie sich halten können, um auf dem geraden Weg zu bleiben und die ihnen helfen, ihre Schwächen zu überwinden. Daher ist der Geist der Brüderlichkeit im Islam durchdrungen von der Verpflichtung, sich um die anderen zu kümmern, einander das Gute ans Herz zu legen und von schlechten Taten abzuhalten. Daher sagt Gott:
“Und die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen sind einer des anderen Aulija (Schutzfreunde): Sie gebieten das Gute und verbieten das Böse... ” (Quran 9:71)
Der Prophet Gottes, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte:
“Die Gläubigen sind unter einander wie ein Gebäude: ein Teil kräftigt den anderen.”[1]
Diese Beziehung zwischen den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft, wie der Geist hinter den “Neighborhood Watch“ Programmen, bringen Frieden und Sicherheit für die Individuen der Gesellschaft.
Der Islam trägt sowohl für dieses Leben als auch für das Jenseits Sorge. Tatsächlich verbindet er die beiden. Man könnte argumentieren, dass nur durch diese enge Beziehung wahrer Frieden und Sicherheit erreicht werden können. Rechtleitung muss von Gott kommen – und kann nur von Gott kommen – den Glauben, die Gesetze und die Schritte zu kennen, die Frieden und Sicherheit liefern werden. Über den Islam kann der Einzelne inneren Frieden finden. Dieser kann ihm erlauben, im Frieden mit anderen zu leben. Zur gleichen Zeit hat er die Schritte und Gesetze, die er benötigt, um Frieden und Sicherheit für die ganze Gesellschaft zu sichern.
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