Frieden und Sicherheit (teil 2 von 3): Gesellschaft
Beschreibung: Wie der Islam einen Sinn für Frieden in der Gesellschaft schafft und die Rolle der Gesetze dabei, die Sicherheit aufrechtzuerhalten.
- von Jamaal al-Din Zarabozo (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 01 Aug 2011
- Zuletzt verändert am 01 Aug 2011
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Seine Freiheit innerlicher Erregung wird zweifellos einen Einfluss darauf haben, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht. Dies fängt mit denen an, die ihm von seiner Familie am nächsten sind, und dann weitet es sich auf seine Nachbarn und die anderen Mitglieder seiner Gesellschaft aus und schließlich auf die gesamte Menschheit. Daher stellt der Islam eine vollständige gesellschaftliche Struktur auf, in der die Menschen auf der Grundlage von Beziehungen, Rechten und Verpflichtungen miteinander umgehen, auf eine Art und Weise, die ein friedliches Miteinander hervorbringt. Kinder berücksichtigen die Rechte ihrer Eltern, während die Eltern ihre Rollen den Kindern gegenüber beachten. Ehemann und Ehefrau kommen nicht als Rivalen zu einander, sondern sie arbeiten zusammen daran, ein Zuhause voller Frieden und Liebe aufzubauen. Tatsächlich betont Gott diese Beziehung, die Er als ein großes Zeichen geschaffen hat:
“Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf dass ihr Frieden bei ihnen fändet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt.” (Quran 30:21)
Daher hat Gott strenge Gesetze festgelegt, welche die Unversehrtheit des Zuhauses beschützen, wie die Gesetze bezüglich des Ehebruchs, der Unzucht und der Verleumdung. Der Grund dafür ist, dass das Zuhause wahrhaftig die Grundlage für die Gesellschaft im Ganzen bildet. Wenn Zuhause kein Frieden herrscht, kann man kaum erwarten, dass Menschen, die voller Anspannung ihr Haus verlassen, friedliche, Mitglieder der Gesellschaft sind.
Da die Rechtleitung des Islam nicht nur das umfasst, was traditionell als “Gesetz” bekannt ist, sondern auch ethisches Verhalten und Benehmen, liefert der Islam auch eine Rechtleitung für die Manieren, wie die Mitglieder der Gesellschaft miteinander umgehen sollten. Es wird großer Nachdruck auf den gegenseitigen Respekt gelegt, jedes Mitglied der Gesellschaft ist sich bewusst, dass es Teil einer größeren Einheit ist, was Rechte und Verpflichtungen erforderlich macht. Dieses gegenseitige Gefühl bringt eine Gesellschaft hervor, die von Frieden erfüllt ist, in der jeder Einzelne das Wohl und die Bedürfnisse der anderen Mitglieder der Gesellschaft achtet.
Wenn daher der Islam angewandt wird, findet das Individuum Frieden um sich herum und in der gesamten Gesellschaft. Sogar der Weltfrieden kann nur verwirklicht werden, wenn es Gerechtigkeit gibt. In den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen diese Tatsache erkannt und betonen: „Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit“ (Gerechtigkeit ist häufig ein Slogan, der verwendet wird, wenn es um Krieg geht, aber üblicherweise ist es nicht mehr als das: ein Slogan). Aber es kann keine wahre Gerechtigkeit oder wahren Frieden geben, bis sich die Menschen über nationale oder ökonomische oder politische Interessen erheben. Es kann keine wahre Gerechtigkeit oder Frieden geben, solange die Menschen immer noch glauben, dass sie einfach gegen andere in den Krieg ziehen können, einfach nur wegen ihrer eigenen wirtschaftlichen Interessen, wie zum Beispiel um die natürlichen Bodenschätze eines anderen Landes auszubeuten. Wahre Gerechtigkeit kann nur auftreten, wenn die Menschen sich Gott hingeben, Seine Rechtleitung annehmen, indem sie ihr Ego und ihre Begierden bei ihren Entscheidungen beiseite lassen.
Im Jenseits wird man natürlich nur durch den Glauben an Gott und durch das Folgen Seiner Rechtleitung ewigen Frieden erreichen. Und wieder macht Gott deutlich, das es dies ist, wozu Er die Menschen aufruft:
“Und Gott lädt ein zum Haus des Friedens und leitet, wen Er will, zum geraden Weg.” (Quran 10:25)
Bevor wir diese Frage des Friedens verlassen, gibt es eine sehr wichtige Frage, aber möglicherweise sprengt die vollständige Diskussion dieser Frage den Rahmen dieses Artikels: kann jemand wahren inneren Frieden haben, wenn ihm sein Leben in diesem Leben keinen Anhaltspunkt darüber gibt, wie es ihm im Jenseits ergehen wird, oder wenn es ein völliges Abbrechen der Verbindung zwischen den beiden gibt oder wenn es sogar einen Widerspruch zwischen ihnen zu geben scheint. Beispielsweise versprechen der Kapitalismus, der Sozialismus und die Demokratie alle etwas in dieser Welt zu liefern, in Wirklichkeit können sie dem Menschen aber nichts in Hinsicht auf das Jenseits liefern. Daher hinterlassen sie in Leben eines Menschen eine Leere, die ihn davon abhält, jemals wahren Frieden zu finden. Als Ergebnis dessen mag der Einzelne versuchen, sein Leben zu teilen: in Bezug auf diese Welt ist er sekulär, während er irgendeine Form von spirituellem Glauben über das Jenseits hat. Aber woher kann er auch nur wissen, ob das, was er im sekulären Bereich verfolgt, zu dem passt, was seine spirtuellen Lehren ihm vorschreiben, was im Jenseits vor sich gehen wird. Wird er sich schizophren stellen müssen? Was noch schlimmer ist: was ist, wenn seine spirituellen Lehren, an die er glaubt, auf den Fakt hinweisen, dass sein weltliches Leben falsch ist, wie wenn seine spirituellen Lehren ihm sagen, dass das Fleisch und diese Welt schlecht seien usw. Wie können Individuen dieser Art dann je wahren Frieden in sich selbst finden?
Wie der Islam Sicherheit hervorbringt
Sicherheit kann als eine Folge des Themas Frieden betrachtet werden. Die Faktoren, die Frieden mit sich bringen, tragen zur Gewährung von Sicherheit bei.
Was den Menschen allerdings zuerst einfällt, wenn sie an Sicherheit denken, hat mit Gesetzen zu tun. Gesetze sind definitiv wichtig für die Sicherheit, denn sie legen die Parameter für annehmbares Verhalten fest. Der Islam ist in der Tat eine Religion, die nicht nur allgemeine Prinzipien für das Leben vorgibt, sondern die detaillierte Gesetze liefert. Diese Gesetze führen desweiteren Frieden und Sicherheit herbei. Frieden und Sicherheit werden zweifellos das Ziel einer jeden Gesellschaft sein. Gott ist aber der Einzige, Der diese Schöpfung wirklich so kennt, um in der Lage zu sein, Gesetze zu bestimmen, die Frieden und Sicherheit mit sich bringen können. Was die Menschen angeht, sie vermuten immer nur. Man kann zum Beispiel auf die Todesstrafe hinweisen (Kapitalstrafe). Die Todesstrafe ist eines der größten Abschreckungsmittel für größere Verbrechen. Die Europäische Union hat sie allerdings gänzlich verbannt. In den Vereinigten Staaten von Amerika schwanken die Massen immer noch hin und her, sind sich niemals sicher, ob es eine gute Sache ist oder nicht. In Wirklichkeit werden sie niemals sicher sein können. Und zwar weil sie niemals in der Lage sein werden, Menschen zum Experimentieren in ein Labor zu stecken, und festzustellen, ob die Todesstrafe mehr positiv als negativ ist. Daher werden sie immer nur Vermutungen anstellen. Selbst die Europäische Union, die völlig dagegen ist, hat tatsächlich keine andere Basis als reine Mutmaßung. Andererseits ist eines der Hauptziele des islamischen Gesetzes die Bewahrung und der Fortbestand des Lebens. Als Teile dieses Zieles bilden das Gesetz der Wiedervergeltung und die Todesstrafe einen Teil des islamischen Gesetzes. Diese Gesetze stehen nicht einfach nur der Strafe zuliebe. Solche Gesetze sollen eigentlich das Leben schützen, wie Gott sagt:
“In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr einsichtig seid! Vielleicht werdet ihr Gott fürchten.” (Quran 2:179)
Diese Aussage kommt von dem Einzigen, Der möglicherweise eine derartige Aussage machen kann und Der Allein die Realität kennt. Daher, wenn man sich von der Rechtleitung Gottes abwendet, werden die Menschen immer im Dunkeln tappen, und daher wird es ihnen höchstwahrscheinlich nie gelingen, selbst ein vollständiges Gesellschaftssystem einzurichten, das wirklich Frieden und Sicherheit hervorbringt. Aus diesem Grund ist der Islam, die Religion des Schöpfers, die Einzige Lebensweise, die Sicherheit bieten kann.
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