Der Zusammenhalt der Familie (teil 4 von 4): Kinder und Verwandte
Beschreibung: Die Rechte, die Kinder über ihre Eltern besitzen und der Nachdruck, den der Islam darauf legt, gute Beziehungen zu anderen Verwandten zu halten.
- von Jamaal al-Din Zarabozo (© 2010 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 19 Jul 2010
- Zuletzt verändert am 19 Jul 2010
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Die Kinder
Aus vielen Versen des Qur´an geht deutlich hervor, dass Kinder zu haben, als ein Segen von Gott betrachtet wird. Daher sagt Gott, als Er einige Seiner Segnungen für die Menschheit aufzählt:
“Und Gott gab euch Gattinnen aus euch selbst, und aus euren Gattinnen machte Er Söhne und Enkelkinder, und Er hat euch mit Gutem versorgt. Wollen sie da an Nichtiges glauben und Gottes Huld verleugnen (indem sie Ihn nicht anbeten)?” (Quran 16:72)
Und wir werden über den Propheten Zacharias belehrt, der zu Gott betete, ihm Kinder zu gewähren (Quran 3:38). Außerdem ist bekannt, dass Kinder zu haben, bei den Eltern beliebt ist. Daher sagt Gott:
“Besitztum und Kinder sind Schmuck des irdischen Lebens…” (Quran 18:46)
Zur gleichen Zeit muss sich jedes Elternteil darüber bewusst sein, dass Kinder zu haben, auch eine grosse Verantwortung und Prüfung von Gott beinhaltet. Gott sagt:
“Eure Reichtümer und eure Kinder sind wahrlich eine Versuchung; doch bei Gott ist großer Lohn.” (Quran 64:15)
Gott sagt auch:
“O ihr, die ihr glaubt, rettet euch und die Euren vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind...” (Quran 66:6)
Die Bedeutung dieses Verses wurde vom Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, wiederholt, als er sagte:
“Jeder von euch ist ein Hirte und jeder von euch wird über seine Schützlinge befragt werden... Der Mann ist verantwortlich für seinen Haushalt und wird über seine Verantwortlichkeit befragt werden. Die Frau wird über das Haus ihres Ehegatten und ihre Verantwortlichkeit befragt.”[1]
Also erfreut der Islam den Menschen mit der Anerkennung, mit einem Kind gesegnet zu sein, während er zur selben Zeit darauf aufmerksam macht, dass dieses Kind eine große Verantwortung darstellt. Die Eltern müssen für das Kind sorgen und es auf die bestmögliche Weise aufziehen, indem sie versuchen, es vor dem Höllenfeuer zu schützen.
Muslimische Gelehrte denken, dass die Rechte der Kinder bereits lange bevor sie empfangen werden, beginnen, nämlich mit der Auswahl eines frommen und rechtschaffenen Ehegatten. Dies ist der erste Schritt, einen guten Haushalt und eine geeignete Umgebung für das Kind zu schaffen. Wenn das Kind geboren wird, gibt es andere wichtige Verpflichtungen, wie dem Kind einen guten Namen zu geben und in seinem Namen ein Tier zu opfern.[2] Abgesehen davon beinhalten die wichtigsten Rechte des Kindes:
(1) auf gesunde Art und Weise versorgt und erhalten zu werden;
(2) die Grundlagen der Religion zu lernen;
(3) mit Mitgefühl und Gnade behandelt zu werden;
(4) bei mehreren Geschwistern gerecht behandelt zu werden; und
(5) ein gutes Vorbild an ihren Eltern zu haben.
Andere Verwandte
Eine Familie besteht aus Geschwistern und anderen Verwandten. Der Islam hat sicherlich keinen einzigen Verandten eines Individuums ausgelassen. An zahlreichen Stellen des Qur´an betont Gott die Wichtigkeit, seine Verwandten gut und freundlich zu behandeln. Gott sagt beispielsweise:
“Dient Gott und setzt Ihm nichts zur Seite; und seid gut zu den Eltern und zu den Verwandten...” (Quran 4:36)
Gott spricht ebenfalls über das Spenden für seine Angehörigen:
“Sie befragen dich (Muhammad), was sie spenden sollen. Sprich: ´Was immer ihr spendet an Gutem, das sei für die Eltern und Verwandten...” (Quran 2:215)
Gott sagt auch:
“Es ist keine Frömmigkeit, wenn ihr eure Angesichter in Richtung Osten oder Westen wendet; Frömmigkeit ist vielmehr, dass man an Gott glaubt, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten und vom Besitz – obwohl man ihn liebt – den Verwandten gibt...” (Quran 2:177)
Der Prophet Muhammad wurde gefragt:
“Sag´ mir eine Tat, die mich dem Paradies näher bringt und mich vom Höllenfeuer entfernt.” Er antwortete: “Diene Gott und stell´ Ihm keine Partner zur Seite, verrichte das Gebet, entrichte die Zakat und pflege die Verwandtschaftsbande.”[3]
Die Familienbande zu bewahren, bedeutet, ihnen Gutes zu tun mit seinen Gesprächen, seinen Taten und seinem Vermögen. Es beinhaltet freundliche Worte, Besuche, Spenden und Großzügigkeit. Es beinhaltet ebenfalls, jeglichen Schaden von ihnen abzuwenden und sein Bestes zu tun, um ihnen Freude zu bereiten.
Der Muslim muss verstehen, dass die Familienbande zu wahren, eine Verpflichtung ist und nicht nur eine lobenswerte Tat. Im Qur´an lobt Gott diejenigen, die…
“…verbinden, was Gott zu verbinden geboten hat (d.h. die gut zu ihren Angehörigen sind und die Verwandtschaftsbande nicht durchtrennen) und die ihren Herrn fürchten und sich auf einen schlechten Ausgang der Abrechnung gefasst machen. ” (Quran 13:21)
Der Prophet sagte:
“Derjenige, der die Verwandtschaftsbande zerreisst, wird das Paradies nicht betreten.”[4]
Der Islam hat alle möglichen Familienbande betont. Er hat eine Rechtleitung gebracht, welche die Wichtigkeit der Bindungen zu Eltern, Kindern, Ehegatten und anderen Angehörigen zeigt. Er ermahnt jeden Muslim, diese Bindungen zu pflegen um im Gegenzug die Zufriedenheit Gottes zu erreichen. Außerdem (obwohl wir in diesem kurzen Artikel darauf nicht eingegangen sind) liefert er Gesetze und strenge Regeln, welche dem Einzelnen erlauben, sich darüber klar zu werden, auf welche Art und Weise er am besten die Verbindungen mit allen seinen Familienangehörigen aufrecht erhält.
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