Taten und Absichten (teil 2 von 2): Reinheit der Absicht im religiösen Bereich
Beschreibung: Alltägliche Taten werden zu gottesdienstlichen Handlungen, die von Gott belohnt werden, wenn man eine reine Absicht hat.
- von M. Abdulsalam (© 2009 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 04 Jan 2010
- Zuletzt verändert am 04 Jan 2010
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Reinheit der Absicht im weltlichen Bereich
Aus der allgemeinen Besprechung des Wortlauts des Hadith im ersten Teil kann verstanden werden, dass eine Person sogar für ihre normalen alltäglichen Aktivitäten, die sie verrichtet, belohnt werden kann, solange ihre Absicht richtig ist und diese Taten nicht von der Religion her verboten sind. Die Religion des Islam ermutigt dazu und hat den Menschen in mancher Hinsicht sogar die Verpflichtung auferlegt, besondere Verhaltensweisen und mehr angesichts unseres Lebens außerhalb den Gottesdienstes anzunehmen. Sie hat unterschiedliche Methoden, alltägliche Taten vom Schlafen bis zum Essen auszuführen, zugelassen. Wenn eine Person die unterschiedlichen Taten im Einklang mit dieser Erlaubnis ausführt, dann wird sie dafür belohnt werden.
Dieser Aspekt von der Absicht gestattet, dass unser gesamtes Leben zu einer gottesdienstlichen Handlung wird, solange unser Ziel im Leben ist, die Zufriedenheit Gottes zu erreichen, Dessen Zufriedenheit nur erreicht wird, indem man Gutes tut und Übles vermeidet. Man kann seine alltäglichen Taten in gottesdienstliche Handlungen verwandeln, indem man seine Absicht reinigt und mit diesen Taten aufrichtig die Zufriedenheit Gottes zu erlangen sucht. Der Gesandte Gottes sagte:
“Einen Menschen oder seine Besitztümer auf sein Reittier zu heben, ist ein Almosen. Ein gutes Wort ist ein Almosen. Jeder Schritt auf dem Weg zu den Gebeten ist ein Almosen. Ein Hindernis aus dem Weg räumen, ist ein Almosen.” (Sahieh Al-Bukhari)
Seinen Lebensunterhalt zu verdienen, kann ebenfalls belohnt werden. Die Gefährten sahen einen Mann und waren über seine harte Arbeit und seine Betriebsamkeit erstaunt. Sie klagten: “Wenn wir doch so viel Arbeit für Gott machen könnten...“
Der Gesandte Gottes antwortete:
“Wenn er arbeitet, um seine kleinen Kinder zu versorgen, dann ist es für Gott. Wenn er arbeitet, um seine alten Eltern zu unterstützen, dann ist es für Gott. Wenn er arbeitet, um sich selbst zu beschäftigen und um sein Verlangen im Griff zu haben, dann ist es für Gott. Aber wenn er es andererseits tut, um damit anzugeben und Ruhm zu erlangen, dann arbeitet er für Satan.” (al-Mundhiri, as-Suyuti)
Man kann für die natürlichsten Tätigkeiten Lohn verdienen, wenn sie natürlich von der reinen Absicht begleitet werden. Der Gesandte Gottes sagte:
“Wenn einer von euch mit seiner Frau schläft, ist das ein Almosen.” (Sahieh Muslim)
Dasselbe kann gesagt werden für essen, schlafen und arbeiten, genauso wie für gute Charakterzüge wie Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Großzügigkeit, Mut und Bescheidenheit. Diese können zu gottesdienstlichen Handlungen werden durch die aufrichtige Absicht und die geplante Gehorsamkeit gegenüber Gott.
Damit diese sonst weltlichen Taten den göttlichen Lohn verdienen, müssen folgende Bedingungen erfüllt warden:
A. Die Tat selbst muss erlaubt sein. Wenn die Tat etwas Verbotenes ist, dann steht den Täter die Strafe zu. Der Gesandte Gottes sagte:
“Gott ist rein und gut, und Er akzeptiert nur, was rein und gut ist.” (Sahieh Muslim)
B. Die Vorschriften des islamischen Gesetzes müssen vollständig eingehalten werden. Betrug, Unterdrückung und Niederträchtigkeit müssen vermieden werden. Der Gesandte Gottes sagte:
“Derjenige, der betrügt, ist nicht von uns.” (Sahieh Muslim)
C. Die Tätigkeit darf die Person nicht davon abhalten, seine oder ihre religiösen Verpflichtungen einzuhalten. Gott sagt:
“O ihr, die ihr glaubt, lasset euch durch euer Vermögen, und eure Kinder nicht vom Gedenken Gottes abhalten...” (Quran 63:9)
Aus dieser Erklärung können wir die Großartigkeit dieses Hadith erkennen und welche wichtige Rolle er bei dem Konzept spielt, die Annehmbarkeit der Taten und deren Belohnung durch Gott zu bestimmen. Wir können aus diesem Hadith auch sehen, dass das Konzept vom Gottesdienst im Islam nicht darauf beschränkt ist, bestimmte, vorgeschriebene rituelle Handlungen auszuführen, sondern Dinge aus dem gesamten Leben des Muslim umfasst und ihn zu einem wahren Diener Gottes macht.
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