Ist der Qur´an antisemitisch? (teil 2 von 2): Festhalten am Bund
Beschreibung: Ein Blick auf die Behauptung, dass der Qur´an, der Islam und daher auch die Muslime antisemitisch seien. Teil 2: Welches ist tatsächlich das auserwählte Volk?
- von M. Abdulsalam (© 2010 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 29 Nov 2010
- Zuletzt verändert am 29 Nov 2010
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Die Gunst Gottes steht im Zusammenhang mit dem Halten der Gebote
Wie zuvor erwähnt, war die Gunst Gottes mit den Israeliten, solange sie sich an den Bund hielten, den Gott mit ihnen geschlossen hatte. Diese Tatsache bestätigen auch die Juden selbst: „Aufgrund der Annahme der Torah haben Juden in den Augen Gottes einen besonderen Status; aber wir verlieren diesen Status, wenn wir die Torah aufgeben.”[1]
Anhand dessen verstehen wir, dass die Gunst Gottes weder ein Aspekt der Rasse ist, noch bis in alle Ewigkeit verbindlich ist. Seine Gunst gehört wohl eher denen, die Seine Befehle einhalten. Ein Israelit, der sich nicht an die Gebote hält, ist in dieser Gunst nicht enthalten.
Die Juden brachen den Bund mit Gott
Gott erwähnt an zahlreichen Stellen im Qur´an, dass die Juden den Bund, den Gott mit ihnen geschlossen hatte, mit vielen Vergehen, die sie in ihrer Religion begangen haben, gebrochen haben. Diese Vergehen vom Irregehen und andere neben Gott anbeten, eine Tat, die das erste der zehn Gebote[2] brach, bis hin zum Verändern und Verfälschen der Torah nach ihrem Gutdünken[3]. Aus Gottes Gnade heraus, hat Er ihnen weiter Propheten gesandt, um sie rechtzuleiten. Anstatt den Propheten zu folgen, die Gott ihnen sandte, haben sie ihn, wenn er etwas brachte, das den Rabbis missfiel, zurückgewiesen und sogar getötet. Dies steigerte sich sicherlich zum Unglauben an Gott, und aufgrund dieser Tatsache wurde die Gunst, die Gott für die Juden besaß, aufgehoben. Gott sagt im Qur´an:
„Erniedrigung ist für sie vorgeschrieben, wo immer sie getroffen werden, außer sie waren in Sicherheit (auf Grund) ihrer Verbindung mit Gott oder mit den Menschen. Und sie ziehen sich den Zorn Gottes zu, und für sie ist die Armut vorgeschrieben, weil sie Gottes Zeichen verleugneten und die Propheten ungerechterweise ermordeten. Solches (geschieht), da sie widerspenstig und Übertreter waren.” (Quran 3:112)
Auch die Bibel spricht von der Tatsache, dass die Juden die Propheten Gottes getötet haben; in 1 Thessalonicher 2:15 und wieder in Apostelgeschichte 7:52. Wir lesen ebenfalls in Römer 11:3, dass der Prophet Elia gegen die Israeliten ausrief.
“Herr, sie haben deine Propheten getötet und haben deine Altäre zerbrochen, und ich bin allein übriggeblieben, und sie stehen mir nach dem Leben.“
Eine der größten Offensiven war das Zurückweisen Jesus´, eines deutlichen Zeichen und Wunders, das den Juden gesandt wurde. Durch diesen Propheten geschah es, dass die Gunst Gottes gegenüber den Juden als Volk durch Seinen Ärger und Seine Verfluchung ersetzt wurde. Die einzigen Juden, die „auserwählt“ blieben, waren jene, die Jesus folgten: die nazarener Christen[4].
Sind die Christen das auserwählte Volk Gottes?
Tatsache ist, dass sich Christen und Muslime, im Gegensatz zu den Juden, darin einig sind, dass die Liebe Gottes nicht auf eine bestimmter auserwählte Rasse beschränkt ist, sondern auf die, die sich an Seinen Bund halten. Obwohl Jesus zu den Juden gesandt worden war,[5] hat sich das Christentum schon immer als Religion für alle Völker gesehen. Daher verdient jeder, der die Lehren Jesus´ akzeptiert, die Liebe Gottes und Seine Gnade und Seine Gunst, und jeder, der sie ablehnt, wird ins Höllenfeuer verbannt.
Dies ist ein Punkt, mit dem die Muslime einverstanden sind, aber das Problem ist, dass Christen den Lehren Jesus´ nicht wirklich folgen, so wie er seine Jünger angewiesen hat, die Gebote der Juden einzuhalten, wovon das wichtigste ist, dass nur Gott allein anbetungswürdig ist. Die Anbetung Jesu´ und die Göttlichkeit, die sie ihm zuschreiben, ist einer der Gründe, weshalb auch sie den Zorn Gottes und nicht Seine Gunst verdient haben.
Tadeln anderer Völker
Wenn wir die Verse analysieren, in denen die Juden im Qur´an getadelt werden, sehen wir, wie bereits erwähnt, dass sie von bestimmten Befehlen handeln, die sie gebrochen haben, und von bestimmten Strafen, die über sie verhängt wurden. Diese Kritik ist nicht nur auf die Juden begrenzt, sonden wird in Qur´an und Sunna deutlich auf all jene ausgeweitet, die im Verlauf der Geschichte bis heute den Befehlen Gottes keinen Gehorsam geleistet haben, auch auf die Muslime. Gott sagt über einen Muslim, der einen anderen Muslim vorsätzlich tötet:
“Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, worin er auf ewig bleibt. Gott wird ihm zürnen und ihn von sich weisen und ihm eine schwere Strafe bereiten.” (Quran 4:93)
Daran erkennen wir, dass diese strengen Verse aus dem Qur´an sich an alle jene wenden, die die Befehle Gottes missachten und nicht an bestimmter Rassen oder Völker. Dementsprechend ist das einzige Volk, das von Gott auserwählt und begünstigt wurde, das der Frommen einer jeden Nation, und keine bestimmte Rasse oder ein bestimmtes Volk. Juden, Christen und alle anderen, die aufrichtig in ihrer Religion und deren ursprünglichen Lehren waren, werden das Paradies betreten, wie Gott Selbst sagt:
“Wahrlich, diejenigen, die glauben, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Gott und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut – diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.” (Quran 2:62)
Diejenigen aber, die den Befehlen Gottes in ihrer Religion nicht Folge geleistet haben, und die nicht an den Islam glauben, deren Schicksal ist die Hölle. Dies ist so, weil der Islam die einzige Religion ist, die Gott nach der letzten Offenbarung an den Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, akzeptieren wird.
“Wahrlich, jene, die ungläubig sind unter dem Volk der Schrift und die Götzendiener werden im Feuer der Hölle sein; ewig werden sie darin bleiben; diese sind die schlechtesten der Geschöpfe. ” (Quran 98:6)
Footnotes:
[1] (http://www.jewfaq.org/gentiles.htm)
[2] Exodus 32, Quran 7:148
[3] Quran 2:75
[4] Apostelgeschichte 24:5: Tertullus nannte Paulus “den Anführer der Sekte der Nazarener”, obwohl der Nazarener Kirche ursprünglich ´Johannes, der Gerechte´, Bischof von Jerusalem, vorstand.
[5] Matthäus 15:24: “Er antwortete: ´Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen Israels.’”
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