Die Schaffung eines Bewusstseins für die Umwelt (teil 1 von 4): Die Natur der Natur
Beschreibung: Bevor man die Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt wirklich schätzen kann, muss man zuerst die Beziehung zwischen Mensch und Gott schätzen. Das Wesen der Schöpfung und die ursprüngliche Religion des Menschen.
- von Ben Adam (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 14 Mar 2011
- Zuletzt verändert am 04 Jul 2021
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„Sein ist das Königreich der Himmel und der Erde. Und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht." (Quran 39:44)
Der Islam lehrt, dass alles im Universum, alle ökologischen Systeme und die Lebensformen, die sie unterstützen, erschaffen wurden und erhalten werden von ihrem Herrn - Gott, dem Einen Wahren Gott, Gott. Als solches haben menschliche Wesen tatsächlich mehr mit einem Fisch im Meer, den Vögeln am Himmel und den wilden Tieren, die auf Erden kreuchen gemeinsam, als mit Gott Selbst.
„Es gibt kein Getier auf Erden und keinen Vogel, der auf seinen zwei Schwingen dahinfliegt, die nicht Gemeinschaften wären so wie ihr. Nichts haben Wir in dem Buch ausgelassen. Vor ihrem Herrn sollen sie dann versammelt werden.“ (Quran 6:38)
Auch wenn der Mensch an der Spitze der Nahrungskette steht, ist er immer noch ein Teil der Nahrungskette; während der Schöpfer keinerlei Bedarf an Nahrung besitzt oder daran, Schutz zu suchen oder sich fortzupflanzen. Diejenigen, die versäumen, diese Realität zu sehen und die anstatt dessen ihre Mitmenschen als Anbetungsobjekte nehmen, tun gut daran, über folgenden Vers nachzudenken:
“Der Messias, der Sohn der Maria, war nur ein Gesandter; gewiß, andere Gesandte sind vor ihm dahingegangen. Und seine Mutter war eine Wahrhaftige; beide pflegten, Speise zu sich zu nehmen. Siehe, wie Wir die Zeichen für sie erklären, und siehe, wie sie sich abwenden.” (Quran 5:75)
Bemerkenswert ist an diesem Vers, zu betonen, dass wenn jemand Nahrung haben muss, so muss er oder sie auch urinieren usw., um sich von den Abfallprodukten der Nahrung zu befreien. Wie weit entfernt ist Gott von derartigen physiologischen Bedürfnissen.
“Auch vor dir schickten Wir keine Gesandten, die keine Speise aßen oder nicht auf den Märkten umhergingen...” (Quran 25:20)
Mit anderen Worten, obwohl die Propheten, ihre Anhänger und die gläubigen Mitglieder ihrer Haushalte wirklich die besten und rechtschaffendsten Geschöpfe Gottes waren, die jemals auf der Erdoberfläche gewandelt sind, waren sie trotz allem Seine Geschöpfe, von Ihm gesandt und völlig von Ihm abhängig, was ihr Leben, ihre Versorgung und ihre Erlösung angeht. Bevor man daher die Beziehung zwischen Mensch und seiner Umgebung einschätzen kann, muss man zuerst die Beziehung zwischen Mensch und Gott schätzen.
Ubudiyya – dem Einen Gott dienen
Muslime glauben, dass die gesamte Schöpfung in einem natürlichen Zustand der Unterwerfung zu ihrem Schöpfer geschaffen wurde. Das bedeutet, da sich alle Dinge von Geburt an dem Einen Gott unterwerfen, befinden sie sich in dem natürlichen Zustand des Islam – so gesehen. Der Gepard, der die Gazelle jagt und die Gazelle, die vor dem Geparden flüchtet, verhalten sich nicht nur so, weil Gott es so für sie vorgeschrieben hat, sondern weil Er es so befohlen hat.
“Und Sein ist, wer in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind Ihm gehorsam.” (Quran 30:26)
Es ist nur so, weil die Schöpfung genau dem Verlauf folgt, den Gott für sie bestimmt hat, dass wir Ausgeglichenheit und Harmonie im gesamten Universum haben, die allgemein als “die Naturgesetze” oder „die natürliche Ordnung des Universums“ bekannt sind. Dieser Gehorsam der Welt um uns herum dem Göttlichen gegenüber in ihrem Handeln ihrer eingeborenen Natur entsprechend, ist ein Zustand ständiger Dienstbarkeit und Anbetung. Zahlreiche Passagen des Qur´an weisen auf diese Realität hin.
“Hast du nicht gesehen, daß Allah es ist, Den alle lobpreisen, die in den Himmeln und auf Erden sind, und sogar die Vögel im Schwebeflug? Jedes (Geschöpf) kennt seine eigene (Weise von) Gebet und Lobpreisung. Und Allah weiß wohl, was sie tun.” (Quran 24:41)
“Die sieben Himmel und die Erde und alle darin lobpreisen Ihn; und es gibt nichts, was Seine Herrlichkeit nicht preist; ihr aber versteht deren Lobpreisung nicht. Wahrlich, Er ist Nachsichtig, Allverzeihend.” (Quran 17:44)
“Da ist keiner in den Himmeln noch auf der Erde, der dem Allerbarmer anders denn als Diener sich nahen dürfte.” (Quran 19:93)
Fitra – Die ursprünglische Natur des Menschen
Auch Menschen wurden mit einer natürlichen islamischen Veranlagung geschaffen, die als Fitra bekannt ist. Wenn sie sich selbst überlassen würden, um ihrer Fitra oder „Natur“ zu folgen, würden alle Menschen an den Tauhid (islamischen Monotheismus) glauben, sie würden instinktiv ihren Schöpfer erkennen und wären geneigt, Ihn anzubeten und allgemein gute Taten zu verrichten. Gott sagt im Qur´an:
“So richte dein Antlitz in aufrichtiger Weise auf den Glauben; (dies entspricht) der natürlichen Veranlagung (Fitra), mit der Allah die Menschen geschaffen hat. Es gibt keine Veränderung an Allahs Schöpfung. Das ist der beständige Glaube. Allein die meisten Menschen wissen es nicht.” (Quran 30:30)
Also kann mit Recht argumentiert werden, dass Islam und damit alles, was für gut gehalten wird, einschließlich Umweltbewusstsein, nicht notwendigerweise etwas ist, das indoktriniert werden müsste, sondern einfach nur aus der Tiefe hinauf in das Bewusstsein des Menschen aufgeweckt werden muss. Nur dann wird die Menschheit im Einklang mit dem übrigen Universum leben. Nach alledem hat jede menschliche Seele, die jemals gelebt hat und leben wird, mindestens einmal geschworen, ihren Schöpfer erkannt zu haben.
“Und als dein Herr aus den Kindern Adams - aus ihren Lenden ihre Nachkommenschaft hervorbrachte und sie zu Zeugen gegen Sich Selbst machte (, indem Er sprach): "Bin Ich nicht euer Herr?", sagten sie: "Doch, wir bezeugen es." (Dies ist so,) damit ihr nicht am Tage der Auferstehung sprecht: "Siehe, wir wußten nichts davon."” (Quran 7:172)
Die Schaffung eines Bewusstseins für die Umwelt (teil 2 von 4): Mensch – Gottes Statthalter auf Erden
Beschreibung: Der Mensch trägt die Bürde der moralischen Verantwortung und ist verantwortlich dafür, die Resourcen der Erde mit Bedacht zu verwenden – Resourcen, die Gott für jeden Bedarf bereitgestellt hat.
- von Ben Adam (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 21 Mar 2011
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“Und als dein Herr zu den Engeln sprach: Ich mache auf der Erde einen Khalifa (Nachfolger), sagten sie: ´Machst du dort einen, der dort Unheil anrichtet und Blut vergießt? Und wir preisen Dich mit Deinem Lob, und Wir heiligen Dich!´ Er sprach: Ich weiß, was ihr nicht wisst.’” (Quran 2:30)
Die Menschheit wurde durch ihren Vater Adam als Khalifah – ein Begriff der gleichermaßen Nachfolger, Verwalter, Vertrauter, Vizekönig und Hüter bedeutet - auf die Erde entsandt. Das bedeutet, der Mensch wurde dafür verantwortlich gemacht, die Resourcen der Erde mit Bedacht zu verwenden; Resourcen, die Gott für jeden Bedarf bereitgestellt hat.
“Gott ist es, Der die Himmel und die Erde geschaffen hat und vom Himmel Wasser herabgesandt hat und damit von den Früchten hervorgebracht hat als Versorgung für euch, und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, damit sie auf dem Meer fahren nach Seinem Auftrag, und Er hat euch die Gewässer dienstbar gemacht, und Er hat euch die Sonne dienstbar gemacht und den Mond, zwei Unermüdliche, und Er hat euch die Nacht dienstbar gemacht und die Tageszeit...” (Quran 14:32-33)
“Seht ihr nicht, dass Gott euch dienstbar gemacht hat, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und Er euch mit Seinen Wohltaten überhäuft, äußeren und inwendigen? Und unter den Menschen ist mancher, der über Gott streitet ohne Wissen und ohne Rechtleitung und ohne erleuchtende Schrift.” (Quran 31:20)
Also wurde die Erde zu einem bestimmten Sinn und Zweck geschaffen: um es den Menschen leicht zu machen, ihre Aufgabe zu erfüllen, zu der sie erschaffen wurden: ihren Schöpfer anzubeten und Ihm zu dienen.
“Und Ich (Gott) habe die Ğinn und die Menschheit zu nichts sonst geschaffen, außer dass sie Mir (Alleine) dienen.” (Quran 51:56)
Obwohl die Erschaffung der Himmel und der Erde in den Augen Gottes eigentlich viel großartiger ist, als die Erschaffung der Menschheit [siehe Qur´an 40:57], tragen die Menschen eine Verantwortung, die die Himmel und die Erde nicht tragen. In der Tat hat Gott den Himmeln und der Erde angeboten, ihnen moralische Verantwortung zu übertragen. Allerdings verstanden sie welches Gewicht von ihnen verlangt werden würde und daher lehnten sie voller Respekt ab. Adam aber akzeptierte es, die moralische Verantwortung im Namen der Menschheit auf sich zu nehmen. Ach! Anders als ihr Vater waren und sind viele Nachkommen Adams ungläubig, unfähig und unwilling, ihren Verpflichtungen treu zu sein.
“Wir haben ja das Anzuvertrauende den Himmeln und der Erde und den Felsenbergen angeboten, da weigerten sie sich, dass sie es tragen und schreckten davor zurück, und der Mensch hat es getragen, er ist ja unrechthandelnd (sich selbst gegenüber) unwissend (in bezug auf die Ergebnisse)...” (Quran 33:72)
Wenn der Mensch voller Glauben seine Treuepflicht erfüllt, indem er Gott gehorcht und anbetet, wie es seiner angeborenen Natur entspricht, erlangt er Gottes Zufriedenheit und Belohnung; wenn er es nicht tut, braucht er Seine Vergebung. Zufällig ist der einzige Grund dafür, dass eine Person falschen und erdrückenden Wünschen erliegt, dass die Person sich selbst erlaubt, von ihrer Natur weggeleitet zu werden; vom geraden Weg abzuweichen und die krumme Bahn einzuschlagen, die der Feind Gottes und des Menschen eingeschlagen hat: Satan.
“Er (Satan) sagte: ´Hast Du Dir diesen angesehen, den Du mehr als mich geehrt hast? Wenn Du mir Aufschub gibst bis zum Tag der Auferstehung, ganz bestimmt überwältige ich seine Nachkommenschaft, außer wenigen.” (Quran 17:62)
“Und er (Satan) hat gesagt: ´Ganz bestimmt nehme ich von Deinen Knechten eine pflichtmäßige Zuteilung, und ganz bestimmt lasse ich sie fehlgehen, und ganz bestimmt wecke ich Wünsche in ihnen, und ganz bestimmt trage ich es ihnen auf, so dass sie ganz bestimmt dem Vieh die Ohren einschneiden, und ganz bestimmt trage ich es ihnen auf, dass sie ganz bestimmt die Schöpfung Allahs ändern´, - und wer sich den Teufel als Schutzfreund nimmt, anstatt Gott, der hat schon ganz klaren Verlust erlitten. Er macht ihnen Versprechungen und weckt ihnen Wünsche, und der Teufel verspricht nichts außer der Verblendung.” (Quran 4:118-120)
So, nachdem wir nun die wichtigste Realität über die natürliche Umgebung und unseren Platz darin kennengelernt haben, die darin besteht, dass mit Ausnahme der Menschheit (und der Ğinn) die gesamte Schöpfung belebt oder unbelebt, aus dem, was ihr angeborenen ist, heraus Gott gehorcht und in Harmonie lebt, lernen wir ebenfalls, wie der Mensch seinen unschuldigen, natürlichen Zustand zurückgewinnen kann: indem er Gott dient und Ihm gehorcht. Und eine der großen und lobenswerten Taten des Gehorsams ist, uns verantwortungsbewusst der Welt um uns herum gegenüber zu verhalten. Eine Welt, die für den Zweck dieser Abhandlung, in zwei Hauptreiche oder Resourcen aufgeteilt werden kann: die Dinge des Tierreichs und ihrer natürlichen Heimat.
“Gott ist es, Der euch das Meer dienstbar gemacht hat, damit die Schiffe darauf fahren nach Seinem Befehl, und damit ihr von Seiner Gunst erstrebt, und vielleicht seid ihr dankbar. Und Er hat euch dienstbar gemacht, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, insgesamt von Ihm. Hierin sind ja bestimmt Zeichen für Leute, die nachdenken.” (Quran 45:12-13)
Die Schaffung eines Bewusstseins für die Umwelt (teil 3 von 4): Tierrecht und Unrecht
Beschreibung: Die Behandlung von Tieren im Islam; aus dem Qur´an und den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad.
- von Ben Adam (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 28 Mar 2011
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“Und Gott hat jedes Lebewesen aus Wasser erschaffen. Unter ihnen sind manche, die auf ihren Bäuchen kriechen, und unter ihnen sind manche, die auf zwei Beinen gehen, und unter ihnen sind manche, die sich auf vieren fortbewegen. Gott schafft, was Er will. Wahrlich, Gott hat Macht über alle Dinge.” (Quran 24:45)
In den überlieferten Texten des Islam finden wir, dass Gott Tieren bei den Schicksalen von Völkern nicht unbedeutende Rollen zukommen lassen hat. Schließlich werden wir im obrigen Vers über unseren gemeinsamen Ursprung informiert: Wasser.
Bei der Geschichte des Volkes Thamud beispielsweise wird uns gezeigt, wie der Islam die gute Behandlung von Tieren fordert oder genauer gesagt, die schweren Folgen wenn sie misshandelt werden. Denn erst nachdem die Thamud die wunderbare Kamelstute geschlachtet hatten, die Gott ihnen als Zeichen gesandt hatte, nachdem sie das Tier bereits gequält hatten, indem sie ihm das Trinkwasser verweigerten, hat Gott das Volk mit einem einzigen Schrei zerstört.[1]
“So leugneten die Tamud (die Wahrheit ihres Propheten Salih) in ihrem Trotz. Als der Unseligste unter ihnen auftrat, da sagte der Gesandte Gottes zu ihnen: "Haltet euch von der Kamelstute Gottes und von ihrer Tränke fern!" Sie aber bezichtigten ihn der Lüge und töteten sie; darum kam ihr Herr (zur Vergeltung) für ihre Schuld mit Seinem Zorn über sie und ebnete sie ein!” (Quran 91:11-4)
Um am besten einzuschätzen, wie ernsthaft der Islam das hochhält, was in modernen Zeiten gemeinhin als “Tierschutz” bezeichnet wird, und wie ernsthaft er jegliches Unrecht, das an Tieren verübt wird, verurteilt, braucht man nichts weiter als die autentischen Überlieferungen (ar. Ahadith) des Propheten Muhammad zur Rate ziehen. Es wird kein ausführlicher Kommentar nötig sein, denn die Worte des Propheten, die oft sehr emotionsgeladen und voller Mitleid für das Leiden der Vögel und Tiere waren, sprechen laut für sich selbst, und sie zeigen lebendig die nie zuvor gekannte „humanistische“ Sichtweise für die Mitgeschöpfe des Menschen. Einige der vielen Aussprüche des Propheten Muhammad waren:
“Als ein Mann auf der Straße ging, überkam ihn großer Durst. Da fand er einen Brunnen, er stieg hinein, trank (bis er satt war) und kam dann wieder hinaus. Dort sah er einen Hund, der sehr hechelte und die feuchte Erde fraß. Er sagte: ‘Fürwahr, dieser Hund ist genauso durstig, wie ich es war.´ Da stieg er (nochmals) in den Brunnen hinab und füllte seine Ledersocken mit Wasser. Seine Socken mit dem Mund haltend, kam er wieder aus dem Brunnen heraus und stillte den Durst des Hundes. Dafür dankte ihm Gott und vergab ihm seine Sünden.” Die Gefährten fragten: ‘O Gesandter Gottes! Werden wir wirklich für die (freundliche Behandlung der) Tiere belohnt?’ Der Prophet antwortete: ‘Es gibt einen Lohn für (die Freundlichkeit für) jedes lebende Wesen.’” (Sahih Al-Bukhari, Sahih Muslim, Abu Dawud)
“Eine Frau wurde wegen einer Katze bestraft. Sie sperrte sie ein, bis sie starb, daher kam sie in das Höllenfeuer. Sie hatte sie weder gefüttert noch ihren Durst gestillt, als sie sie eingesperrt hielt, noch ließ sie sie hinaus, damit sie sich von den Insekten der Erde ernähren konnte.” (Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim, Ibn Majah)
“Wer auch [nur] einen Spatz ohne guten Grund tötet, den wird Gott darüber am Tag des Wiedererweckung befragen.” (Ahmed)
“Benutzt keine Lebewesen als Zielscheibe.” (Sahih Muslim)
“Ein früherer Prophet Gottes wurde von einer Ameise gestochen und da hat er aus Wut angeordnet, das ganze Nest der Ameisen zu verbrennen. Daraufhin rügte Gott diesen Propheten mit den Worten: “Weil dich eine Ameise gestochen hat, hast du eine ganze Gesellschaft verbrannt, die Mich lobpreist?“ (Sahih Al-Bukhari, Sahih Muslim)
“Derjenige, dessen Pferd eine Quelle des Lohns ist, ist derjenige, der es für den Weg Gottes hält und mit einem langen Seil auf der Weide oder in einem Garten anbindet. Eine solche Person wird eine Belohnung erhalten, die dem entspricht, was das Seil dem Pferd erlaubt, von der Weide oder dem Garten zu fressen. Und wenn das Pferd sein Seil zerreisst und einen oder zwei Hügel überquert, dann zählen alle seine Hufabdrücke und sein Dung als gute Taten für seinen Besitzer. Und wenn es an einen Fluß kommt und davon trinkt, dann wird das ebenfalls als gute Tat für seinen Besitzer gezählt.” (Sahih Al-Bukhari)
“Schneidet nicht den Schopf eines Pferdes, denn der Anstand hängt an seinem Schopf; auch nicht seine Mähne, denn sie schützt es; auch nicht seinen Schweif, denn es ist seine Fliegenklatsche.” (Abu Dawud)
“Als ein Mann auf einer Kuh ritt, drehte sie sich zu ihm und sagte: ‘Ich bin nicht zu diesem Zweck geschaffen worden; ich bin zum Pflügen geschaffen worden.’” (Sahih Al-Bukhari)
Abdullah bin Abbas berichtete:
“Der Gesandte Gottes verbat, Tiere zum Kampf auf einander loszuhetzen.” (Sahih Al-Bukhari, Sahih Muslim, at-Tirmidhi)
Abdur-Rahman bin Abdullah bin Mas‘ud berichtete:
“Wir waren auf Reisen mit dem Gesandten Gottes, und er verließ uns eine Weile lang. Während seiner Abwesenheit sahen wir einen Vogel, der Hummara genannt wird, mit seinen beiden Jungen und wir nahmen ihm die Jungen weg. Die Vogelmutter kreiste über uns in der Luft, schlug in ihrem Leid mit den Flügeln nach uns, als der Prophet zu uns zurückkam und sagte: ´Wer hat die Gefühle dieses Vogels verletzt, indem er seine Jungen nahm? Gebt sie ihr zurück!’” (Sahih Muslim)
Jabir bin Abdullah berichtete, dass der Prophet, als er an einem Esel mit Brandzeichen im Gesicht vorbeikam, so wütend wurde, dass er ausrief:
“Möge Gott denjenigen verfluchen, der ihn gebrannt hat.” (Sahih Muslim)
Aischa, die Frau des Propheten, berichtete: “Ich ritt auf einem störrischen Kamel und wendete es ziemlich roh. Der Prophet sagte zu mir:
‘Es ziemt sich, Tiere sanft zu behandeln.’” (Sahih Muslim)
Yahya bin Said berichtete:
“Der Prophet wurde gesehen, wie er das Gesicht seines Pferdes mit seinem Gewand wischte. Als er gefragt wurde, warum er dies tue, antwortete er: ‘Letzte Nacht wurde ich von Gott dafür gerügt, dass ich mein Pferd vernachlässigt habe.’” (Muwatta)
Abdullah bin Ja’far erwähnte, dass der Prophet an einigen Kindern vorbeikam, die mit Pfeilen auf einen Widder schossen; er wies sie zurecht, indem er sagte:
“Verstümmelt nicht das arme Tier.” (an-Nasai)
Selbst ein flüchtiges Lesen der Worte des Propheten wird gezeigt haben, welchen strengen Tadel das Schädigen, Missbrauchen oder Entstellen von Tieren in dieser Welt hat und welche schlimme Strafe im Jenseits; während das Schützen von Tieren und ihnen gegenüber Gnade und Freundlichkeit zu zeigen, von Gott belohnt wird und einen Weg zur Vergebung und Sühnung von Sünden darstellt. Es wird deutlich, dass der Islam den Schmerz und das Leiden, das die Tiere sowohl körperlich als auch psychisch fühlen und erfahren, erkennt und wie sie instinktiv bemerken, wenn ihnen Unrecht zugefügt wird. Bemerkenswert ist, dass der Islam anerkennt, dass Tiere ein Bewusstsein, natürliche Würde und sogar einzigartige individuelle Eigenschaften (ein Vogel mit dem Namen „Hummara“, ein Esel mit dem Namen „Uqayr“ usw.) besitzen.
“Und Er hat die Erde für die Geschöpfe bereitet auf ihr sind Früchte und Palmen mit Fruchthüllen und Korn auf Halmen und duftende Pflanzen. Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen?” (Quran 55:10-13)
Footnotes:
[1]Die Zerstörung der Kamelstute selbst war nicht der Grund dafür, dass Gott das Volk zerstört hat. Vielmehr ist die Zerstörung Seines besonderen Zeichens, das Er ihnen gesandt hatte, ein Symbol ihrer Weigerung, Gott als den Einen, zu Dem sie zurückkehren werden, und den Tauhied (Eingottglaube) als die Religion, die Er vorgeschrieben hat, anzuerkennen. Wenn jemand dementsprechend ein Tier ohne gerechtfertigten Grund verletzt, leugnet er einen der Aspekte, die Gott den Menschen in ihrer Handlungsweise zur Vorschrift gemacht hat, und das ist die Gnade. Wenn ein Mensch einem Tier (oder der Vegetation) sein Recht auf Gnade verweigert, dann wird dem Menschen gleichermaßen sein Recht auf Gnade durch Gott entzogen, und er wird bestraft. Wenn jemand außerdem absichtlich einem Tier, der Vegetation (oder einer Person) gegenüber Gnade zeigt, dann wird Gott ihn mit Seiner Gnade belohnen.
Die Schaffung eines Bewusstseins für die Umwelt (teil 4 von 4): Gottes grüne Erde
Beschreibung: Der gläubige Muslim als „Champion“ in Ökologie und Umweltbewusstsein.
- von Ben Adam (© 2011 IslamReligion.com)
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“Bei Ihm befinden sich die Schlüssel zum Verborgenen; nur Er kennt sie. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im Meer. Und nicht ein Blatt fällt nieder, ohne daß Er es weiß; und kein Körnchen ist in der Finsternis der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre.” (Quran 6:59)
Der Prophet Muhammad, sagte einmal:
“Die Welt ist grün und wunderschön und Gott hat euch zum Wächter darüber ernannt.”(Sahieh Muslim)
Die Erde grün, produktiv und für Menschen und Tiere nutzbar zu erhalten, ist nach dem Islam eine außerordentlich edle Sorge. Wir lernen vom Propheten, dass:
“Es gibt keinen von den Gläubigen, der einen Baum pflanzt oder ein Korn sät, von dem dann ein Vogel oder eine Person oder ein Tier isst, ohne dass es für ihn als wohltätiges Geschenk betrachtet wird (für das er Gottes Zufriedenheit und Belohnung erwarten darf).” (Sahieh Al-Bukhari)
Das Pflanzen von Vegetation ist so eine wertvolle Tat aus der Sicht Gottes, dass es sogar als letzte Tat einer Person auf der Erde empfohlen wird. Der Prophet sagte:
“Selbst wenn der Tag des Gerichts (über euch) kommt, wenn einer von euch einen Palmensprössling in der Hand hält, soll er ihn pflanzen.” (Ahmad)
Über die Frage des Anrechts auf Kraut und die anderen Ressourcen, die für das Überleben und Wohlergehen der Menschheit lebenswichtig sind, sagte der Prophet:
“Die Menschen in drei Dingen Partner: Wasser, Kraut und (Brennstoff für) Feuer.” (ibn Maajah)
Im Islam steht fest, wenn die lebenswichtigen Ressourcen auf der Erde nicht gerecht aufgeteilt werden, werden die Gesellschaften geteilt in solche die haben und solche die nicht haben. Daher werden jene Muslime, die dafür zuständig sind, Vorräte zu kontrollieren, aufgefordert, ihren Mitteln entsprechend einerseits wohltätig und mitfühlend den weniger glücklichen gegenüber zu sein und andererseits werden sie für das Horten und die Verschwendung getadelt. Auf jeden Fall sichern die verpflichtende, islamische Einrichtung der Zakah (Almosen für Arme), das Verbot von Riba (Zinsen jeglicher Art) und das ethische Wirtschaftssystem des Islam im allgemeinen, dass die Kluft zwischen Reichen und Armen nicht unüberwindbar oder zumindest äußerst durchlässig wird.
“Und Er ist es, Der Gärten wachsen läßt, mit und ohne Pfahlwerk, und die Dattelpalme und die Getreidefelder, deren Früchte von verschiedener Art sind, und Oliven und Granatapfel (Bäume), einander ähnlich und unähnlich. Esset von ihren Früchten, wenn sie Früchte tragen, doch gebet davon am Tage der Ernte (dem Armen Zakah) seinen Anteil, seid (dabei aber) nicht verschwenderisch! Wahrlich, Er liebt diejenigen nicht, die nicht maßhalten.” (Quran 6:141)
Die Veranlassung nachhaltiger Entwicklung – die Fähigkeit der gegenwärtigen Generation sich zu entwickeln, ohne den Bedarf kommender Generationen zu beeinträchtigen – steht in vollkommendem Einklang mit den Lehren des Islam. Heutzutage konsumieren 25% der Weltbevölkerung über 75% der Weltressourcen. Das ist Unterschlagung, Missbrauch und übermäßiger Gebrauch der Weltressourcen, die zu einem unhaltbaren Verbrauch der Ressourcen führen. Was jene angeht, die für derartigen Missbrauch verantwortlich sind, sie werden im Jenseits eine schlimme Quittung dafür erhalten, wie der Prophet in seiner Aussage andeutet:
“(Von den)... drei Sorten von Menschen, mit denen Gott am Tag der Wiedererweckung weder Worte austauschen, noch sie ansehen wird… ist derjenige, der Zugang zu Wasser hat, es aber anderen vorenthält. Gott wird zu ihm sagen: ´Heute werde Ich dir Meine Gnade vorenthalten, so wie du anderen das vorenthalten hast, was du nicht erschaffen hast.´” (Sahieh Al-Bukhari)
“Und Er ist es, Der euch zu Nachfolgern auf der Erde machte und die einen von euch über die anderen um Rangstufen erhöhte, um euch durch das zu prüfen, was Er euch gegeben hat. Wahrlich, dein Herr ist schnell im Strafen; und wahrlich, Er ist Allvergebend, Barmherzig.” (Quran 6:165)
Tatsächlich sind der beschleunigte Verlust der Artenvielfalt, die Zerstörung natürlicher Lebensräume, die Verschmutzung und Zerstörung von Ökosystemen, nicht zu reden von der weitläufigen Unterdrückung, unter derviele Bewohner der Welt leiden, offenkundige Zeichen für die Verdorbenheit und Niederträchtigkeit auf der Erde.
“Wären nur unter den Geschlechtern vor euch Leute von Verstand gewesen, die der Verderbtheit auf Erden hätten entgegensteuern können - ausgenommen die wenigen, die Wir aus ihrer Zahl erretteten.” (Quran 11:116)
Wenn der Mensch versäumt, seine Pflichten und seine Verantwortung dem Einem (Gott) gegenüber, der großartiger ist als er, zu erfüllen, wie kann man dann von ihm erwarten, dass er denen gegenüber pflicht- und verantwortungsbewusst ist, die er für geringer als sich selbst hält? Wenn er dem Schöpfer gegenüber undankbar ist, wie kann der Mensch dann seinem Mitmenschen Dankbarkeit zeigen – ganz zu schweigen von den dummen Tieren? Wenn der Mensch sich wenig um das Gleichgewicht seiner guten Taten vor Seinem Herrn kümmert, warum kann man dann erwarten, dass er sich um das Gleichgewicht in der Welt um ihn herum kümmert?
“Siehe, er (der Frevler) dachte, daß er nie davon abkommen (und zu Gott zurückkehren) würde. Wahrlich, sein Herr hat ihn wohl durchschaut.” (Quran 84:14-5)
Daher sollte sich die ganze Menschheit in acht nehmen! Denn eines ist sicher: wir ernten, was wir gesät haben. Alles, was wir im Leben tun, wird uns nach unserem Tod wieder begegnen; wir, die menschlichen Wesen, denen die ganze Erde und ihre Geschöpfe aus einem gerechten Grund unterworfen sind. Diese Tatsache allein sollte uns an die Verantwortung erinnern, bei unserer Vorbereitung auf einen schicksalhaften Tag, den Tag des Gerichts.
„Wenn die Erde in aller Heftigkeit erbebt und wenn die Erde ihre Lasten herausgibt und wenn der Mensch sagt: "Was ist mit ihr?" An jenem Tage wird sie ihre Geschichten erzählen!” (Quran 99:1-4)
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