Was sagt der Islam über Kinder (teil 1 von 5): Gott garantiert die Rechte der Kinder

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Beschreibung: Bereits vor der Geburt werden die Rechte der Kinder respektiert. 

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 06 Jun 2016
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Arm Bester

What_Islam_says_about_Children_(part_1_of_5)_001.jpgDer Islam ist eine Religion, die von Gott für alle Menschen, alle Orte und alle Zeiten offenbart wurde.  Als solche ist der Islam für jeden zugänglich und achtet besonders auf die Wichtigkeit von Respekt, Rechten und Verantwortung.  Die Worte des Qur´an und der authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, enthalten die Rechte und Verantwortlichkeit, die Gott der Menschheit garantiert hat.  Sie sind nicht Subjekt von Wünschen und Begierden von Männern oder Frauen, deshalb verändern sie sich nicht.  Diese einzigartigen Rechte, die im Islam erwähnt werden, beinhalten auch die Rechte von Kindern.  Die Rechte der Kinder werden nicht durch die Taten ihrer Eltern, ihrer Gemeinschaft oder gar ihrer Regierung garantiert.  Gott Selbst garantiert die Rechte der Kinder. 

Der Islam stellt ein rechtliches Rahmenwerk auf, und er verkörpert einen Moralkodex, der dazu gemacht ist, die Rechte des Einzelnen zu schützen, das Recht, in einer sicheren Gesellschaft zu leben, eingeschlossen.  Für Kinder ist Sicherhheit von höchster Wichtigkeit.  Die Rechte eines Kindes beginnen sogar schon vor seiner Geburt, tatsächlich bereits vor seiner Empfängnis.  Der Qur´an und die authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad verdeutlichen, dass zwei Menschen nicht leichtsinnig eine Ehe schließen sollten.  Viele Gedanken und Vorbereitungen sind nötig, bevor sich Mann und Frau einander anvertrauen, und eine Familie aus ihrer Vereinigung entstehen kann.  Jemand hat gehört, wie der Prophet Muhammad sagte: "Eine Frau wird aus vier Gründen geheiratet: ihren Reichtum, ihre Abstammung, ihre Schönheit und ihr religiöses Bekenntnis.  Heiratet diejenige, die religiös ist."

Wenn ein Mann und eine Frau beide ihr Leben dafür widmen, ihrem Schöpfer zu dienen und Ihn zufrieden zu stellen, dann sind automatisch die Rechte ihrer Kinder garantiert.  Gott anzubeten bedeutet, Seinen Befehlen zu gehorchen und zu Seinen Befehlen gehört, die Rechte des Kindes zu wahren.  Indem sie heiraten und keine illegale Beziehung eingehen, hat das Paar bereits begonnen, die Rechte ihrer zukünftigen Kinder zu sichern.  Ein Kind hat das Recht, seine Abstammung zu kennen und zu verstehen. 

Gleich mit der Empfängnis hat das Kind das Recht zu leben.  Der Qur´an macht deutlich, dass jegliches Leben heilig ist.  Es ist nicht zulässig, eine Schwangerschaft zu beenden, weil man befürchtet, nicht in der Lage zu sein, ein Kind oder ein weiteres Kind finanziell zu unterhalten.  Gott ist Der Versorger und Erhalter allen Lebens. 

"...und ihr sollt eure Kinder nicht aus Armut töten, Wir sorgen ja für euch und für sie." (Quran 6:151)

Wenn man die Entscheidung trifft, eine Schwangerschaft zu beenden, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es eine Gnade von Gott ist, ein Kind zu bekommen, und eine solche Gnade sollte man mit Freude und Dankbarkeit annehmen.  Es gibt heutzutage viele Menschen, die nicht in der Lage sind, Kinder zu bekommen, wenn Gott jedoch eine Familie mit Kindern segnet, sollte dies Anlass zur Freude und zum Feiern sein.  Allerdings sind Kinder kein Spielzeug oder Besitztümer.  Mit ihnen kommt eine große Verantwortung auf einen zu.

Der Qur´an und die authenischen Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, weisen deutlich auf die Verantwortung dabei hin, wenn man ein Kind aufzieht.  Es ist eine Pflicht für die Gläubigen, die Kinder aufziehen und für sie sorgen, diese zu tugendhaften, rechtschaffenen menschlichen Wesen zu erziehen, sicher in dem Wissen, dass sie hoch geschätzte Mitglieder der menschlichen Rasse und ihrer speziellen Familien sind.  Die Vernachlässigung dieser Pflicht könnte eine Person möglicherweise vom Weg der Rechtschaffenheit und von Gott wegführen. 

"O ihr, die ihr glaubt, rettet euch und die Euren vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, worüber strenge, gewaltige Engel gesetzt sind, die Allah nicht ungehorsam sind in dem, was Er ihnen befiehlt, und die alles vollbringen, was ihnen befohlen wird." (Quran 66:6)

Der Prophet Muhammad sagte: "Jeder von euch ist ein Hirte und jeder von euch ist für seine Herde verantwortlich.  Der Herrscher ist der Hirte und verantwortlich für seine Herde.  Ein Mann ist der Hirte für seine Familie und verantwortlich für seine Herde.  Eine Frau ist der Hirte für den Haushalt ihres Mannes und verantwortlich für ihre Herde."[1]

Für Kinder zu sorgen und sie auf die richtige Art und Weise aufzuziehen, ist eine Pflicht der Eltern und sie ist nicht immer leicht.  Tatsächlich erinnert uns Gott im Qur´an daran, dass Kinder sogar eine große Prüfung für ihre Eltern sein können.  Die Erfolge und das Leiden im Leben sind Prüfungen und Kinder bilden keine Ausnahme.  Die können große Freude und zeitweise können sie auch großen Kummer bereiten.  In Seiner unendlichen Weisheit lässt Gott niemals einen Menschen allein und außerstande, die Prüfungen des Lebens entgegenzutreten. 

"Eure Reichtümer und eure Kinder sind wahrlich eine Versuchung; doch bei Allah ist großer Lohn." (Quran 64:15)

Nach den Lehren des Islam zu leben, befähigt den Gläubigen, allen Ereignissen des Lebens gegenüberzutreten, auch den Versuchungen des Leidens und der Erfolge.  Der korrekte islamische Ratschlag für das Aufziehen und Erziehen von Kindern umfasst alle Aspekte des Lebens.  Genau wie der Islam selbst, ist es ein ganzheitlicher Ansatz.  Das körperliche, emotionale und spirituelle Wohl aller ist gleichermaßen wichtig.  Es ist interessant zu erwähnen, dass der Islam immer die Rechte der Kinder vertreten hat.  Die islamische Sichtweise von Kindheit, sieht sie als eine einzigartige Zeit im Leben eines Individuums.[2]  Dies steht in scharfem Gegensatz zur westlichen/europäischen Ideologie, wo das Konzept der Kindheit erst im 16. Jahrhundert auftauchte.[3]  Es ist nicht so, dass es im Westen keine Kinder und keine jungen Menschen gegeben hätte, doch wurden sie als kleine Erwachsene angesehen, mit denselben Bedürfnissen und Wünschen wie Erwachsene. 

In der gesamten islamischen Geschichte und in der islamischen Literatur werden die Rechte der Kinder deutlich gemacht.  Eltern, Familien und Gemeinschaften besitzen bestimmte Verantwortungen gegenüber Kindern.  Viele davon sind Verpflichtungen und am Tag des Gerichts wird Gott die Erwachsenen über die Behandlung ihrer Kinder befragen.    

Der islamische Gelehrte, Scheikh Uthaimien, möge Gott ihm gnädig sein, beschrieb Kinder als etwas Anvertrautes von Gott an die Eltern.  Er sagte ebenfalls, dass Kinder gut ernährt, gepflegt und passend für die Jahreszeiten und Erscheinung gekleidet werden sollen, Kinder haben ein Anrecht auf Bildung, Erlernen der Religion und auf spirituelle Rechtleitung.  Ihre Herzen müssen mit Glauben erfüllt werden und ihr Geist mit richtiger Führung, Wissen und Weisheit gehegt werden.  Mit diesem Wissen wird uns die folgende Artikelreihe durch die Kinderbetreuung im Islam führen.



Fußnoten:

[1] Sahih Bukhari & Muslim

[2] Gil’adi.  A  1992, Children of Islam: concepts of childhood in medieval Muslim society, Macmillan, Oxford.

[3] Aries, P 1962, Centuries of childhood, Vintage Books, New York.

Arm Bester

Was sagt der Islam über Kinder (teil 2 von 5): Kinder sind ein Segen, kein Besitz

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Beschreibung: Vorbereitung auf die Geburt eines Kindes.

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 06 Jun 2016
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Arm Bester

What_Islam_says_about_Children_(part_2_of_5)_001.jpgDer Islam ist eine ganzheitliche Religion, die alle Aspekte des Lebens mit einschließt.  Spirituelle, emotionale und körperliche Bedürfnisse werden gleichermaßen behandelt, keines ist wichtiger als das andere.  Damit eine Person spirituell gesund ist, muss für ihre emotionalen und körperlichen Bedürfnisse Sorge getragen werden.  Dies beschränkt sich nicht nur auf Erwachsene; die Rechte und Bedürfnisse von Kindern sind von höchster Wichtigkeit.  Wie wir im vorigen Artikel entdeckt haben, kommen die Rechte eines Kindes bereits vor der Empfängnis ins Spiel. 

Wenn ein Mann und eine Frau beschließen zu heiraten und eine Familie zu gründen, dann sichern sie die Zukunft ihrer Kinder.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, hat seinen Gefährten und allen Gläubigen geraten, vor dem Geschlechtsverkehr folgendes Bittgebet zu Gott zu sprechen. 

"Ich beginne im Namen Gottes.  Oh Gott, schütze mich vor Satan und schütze, was du uns gewährst (unsere Nachkommen) vor Satan."[1]

Sobald ein Kind empfangen wurde, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass dies etwas von Gott Anvertrautes ist.  Obwohl das Kind ganz sicher eine Gnade ist, ist es kein Besitz.  Er oder sie hat von Gott garantierte Rechte, die erfüllt werden müssen.  Die gesamte Schwangerschaft hindurch müssen die werdenden Eltern dafür sorgen, dass sie sich auf das Neugeborene vorbereiten.  Die Mutter muss auf sich achten, indem sie das Richtige isst, für ausreichend Erholung sorgt und wenn nötig medizinische Hilfe in Anspruch nimmt.  Sich auf die Geburt vorbereiten, dazu gehört auch, Gottes zu gedenken und Seine Hilfe ersuchen:

""Mein Herr, gib mir als Geschenk von Dir gute Nachkommenschaft, wahrlich, Du bist Der Erhörer des Gebets."" (Quran 3:38)

"Er ist es, Der euch aus einer einzigen Seele erschuf; und aus ihm machte Er seine Gattin, damit er bei ihr ruhe. Als er ihr dann beigewohnt hatte, war sie mit einer leichten Last schwanger und ging mit ihr umher. Und wenn sie schwer wird, dann beten beide zu Allah, ihrem Herrn: "Wenn Du uns ein gutes (Kind) gibst, so werden wir wahrlich unter den Dankbaren sein."  (Quran 7:189)

"Und diejenigen, welche sagen: "Unser Herr, gewähre uns an unseren Frauen und Kindern Augentrost und mache uns zu einem Vorbild für die Gottesfürchtigen."" (Quran 25: 74) 

Muslime glauben, alle Kinder werden Gott-ergeben geboren, das bedeutet, sie werden mit der angeborenen Neigung zur Liebe und Anbetung Gottes Allein geboren.  In seinen Überlieferungen hat der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, dies ganz deutlich gesagt.  Er sagte, es wird kein Kind geboren, außer auf der natürlichen Veranlagung (Islam) und seine Eltern wählen, ihm/ihr eine andere Religion zu geben, als die Ergebenheit zu Dem Einen Gott.[2]

Wenn ein Kind geboren wird, ist es ein Grund zur Freude und Feierlichkeit.  Im Islam gibt es keinen Vorzug für männliche oder weibliche Kinder.  Der Qur´an sagt, sowohl das Männliche als auch das Weibliche wurden von einer einzigen Person erschaffen (Adam) und sie sind gleich, außer in Frömmigkeit und Rechtschaffenheit. 

"O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen und aus ihm erschuf Er seine Gattin, und aus den beiden ließ Er viele Männer und Frauen entstehen." (Quran 4:1)

Der Islam wurde zu einer Zeit offenbart, als die Araber Infantizid praktizierten und häufig weibliche Babys lebendig begruben.  Dies war eine ignorante Handlungsweise und der Prophet Muhammad hat kategorisch erklärt, dass weibliche Kinder ein Segen sind und sie zu rechtschaffenen Gläubigen zu erziehen, ist eine Quelle für großen Lohn. 

"Und wenn einem von ihnen die Nachricht von (der Geburt) einer Tochter überbracht wird, so verfinstert sich sein Gesicht, und er unterdrückt den inneren Schmerz.  Er verbirgt sich vor den Leuten aufgrund der schlimmen Nachricht, die er erhalten hat: Soll er sie behalten trotz der Schande, oder (soll er sie) in der Erde verscharren? Wahrlich, übel ist, wie sie urteilen!" (Quran 16:58 & 59)

 Wir haben auch viel von der geliebten Ehefrau des Propheten Muhammad, Aischa. über die islamische Sicht von Kindern erfahren.  Überlieferungen von ihr zeigen deutlich, dass männliche Kinder nicht über weibliche zu bevorzugen sind und dass Töchter zu erziehen eine Quelle großen Lohnes ist. 

Eine Frau mit ihren beiden Töchtern kam zu mir (Aischa) und bat um Almosen, doch sie fand nichts bei mir, außer eine Dattel, die ich ihr gab und sie teilte diese zwischen ihren beiden Töchtern, sie selbst aß nichts, dann stand sie auf und ging davon.  Dann kam der Prophet herein und ich erzählte ihm die Geschichte.  Er sagte: "Wer durch die Erziehung zweier Töchter in Versuchung geführt wird und sie großzügig behandelt (mit Wohlwollen), dann werden ihm diese Töcchter als Schutzschild vor dem Höllenfeuer dienen."[3]

"Immer wenn ihnen ein Kind geboren wurde, fragte Aischa nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen sei.  Anstatt dessen fragte sie: ´Ist das Kind gesund (frei von Behinderungen)?  Wurde ihr "Ja" geantwortet, so sagte sie: "Aller Lobpreis gebührt Allah, dem Herrn aller Welten.’

Wenn der große Tag kommt, betritt ein neues Leben diese unvollkommene Welt.  Es wird seinen Eltern in die Arme gelegt, und hat einen Anspruch auf noch mehr Rechte.  Der Islam macht sehr deutlich, dass es Wege gibt, wie man ein Kind willkommen heisst und wie man mit ihm umgeht.  Es hat ein Recht darauf, dass seine körperlichen und emotionalen Befürfnisse gestillt werden, und es hat ein Recht darauf, dass ihm gelehrt wird, wie man zu Gott betet, Ihn liebt und eine Verbindung zu Gott aufrechterhält. 

Eltern, Großfamilien, Betreuer und der muslimischen Gemeinschaft im Großen wurde etwas anvertraut, ein kleines Leben, völlig abhängig vom Schutz und der Sorge  seiner Betreuer.  Für viele Kinder ist die Welt ein Schrecken.  Hunger, Schmerz, Leid, sexueller Missbrauch und noch mehr Schrecken sind die Realität des Lebens.  Wenn ihre kleinen Versuche, Erleichterung zu bekommen, abgelehnt werden oder ihre Schreie verstummt sind, sieht sie Gott und die Engel berichten davon. 

In Teil 3 werden wir die Art und Weise besprechen, wie man im Islam ein Neugeborenes in dieser Welt willkommen heißt. 



Fußnoten:

[1] Sahieh Al-Bukhari

[2] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim

[3]Narrated by Aisha from Saheeh Al-Bukhari

Arm Bester

Was sagt der Islam über Kinder (teil 3 von 5): Das Neugeborene Willkommen heißen

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Beschreibung: Die authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad nutzen Kindern und der Gesellschaft. 

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 13 Jun 2016
  • Zuletzt verändert am 13 Jun 2016
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Arm Bester

What_Islam_says_about_Children_(part_3_of_5)_001.jpgEine der wichtigsten Verpflichtungen des Islam ist für Eltern, ihre Kinder zu lieben und zu ernähren.  Kinder haben das Recht, beschützt zu werden, und das Recht zu lernen, wie man zu Gott betet und Ihm gehorcht.  Wie zuvor diskutiert, kommen die Rechte der Kinder bereits vor der Empfängnis ins Spiel, und Gott weist die Menschheit an, sich und ihre Familien vor der Qual des Feuers zu schützen. 

"O ihr, die ihr glaubt, rettet euch und die Euren vor einem Feuer (Hölle)…" (Quran 66:6)

Die Geburt eines Kindes, männlich oder weiblich, ist Anlass für eine große Feier.  Im Islam gibt es bestimmte Sitten für das Willkommen heißen eines Kindes in der Familie und in der Gemeinschaft.  Es gibt einige empfohlene Rituale aus den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, die gemacht werden sollten, um sicher zu stellen, dass das Neugeborene richtig in der muslimischen Gesellschaft empfangen wird.  Das Fehlen einer dieser empfohlenen Taten macht nicht die Rechte des Kindes im Islam zunichte. 

Es wird empfohlen, dass die Eltern oder Betreuer des Kindes Tahniek machen und für das Neugeborene beten.  Tahniek bedeutet, etwas Süßes wie eine Dattel oder Honig in den Mund des Kindes zu legen.  Einer der Gefährten des Propheten Muhammad, Abu Musa, möge Gott ihm gnädig sein, sagte; "Ich hatte einen neugeborenen Sohn und ich brachte ihn zum Propheten.  Er nannte ihn Ibrahim, machte Tahniek mit einer Dattel und betete zu Gott, um ihn zu segnen, dann gab er ihn mir zurück."[1]

Der bekannte islamische Gelehrte Imam an Nawawi sagte, dass es empfohlen wird, Tahniek mit Datteln für das Kind zu machen, wenn es geboren wird; wenn das nicht möglich ist, dann verwende eine ähnliche Süßigkeit.  Die Dattel sollte gekaut werden, bis sie weich wird, damit das Baby mit Leichtigkeit daran saugen kann.

Direkt nach der Geburt werden die Worte des Gebetsrufs häufig leise in das rechte Ohr des Babys rezitiert.  Das erste, das das Kind in dieser Welt hört, sind die Worte der Hingabe zu Gott.  Es wurde berichtet, dass ein Gefährte des Propheten Muhammads ihn dabei gesehen hat, wie er den Gebetsruf in das Ohr eines seiner neugeborenen Enkel gesprochen hat.[2]  Das Neugeborene hat ein Anrecht auf einen guten Namen.  Namen sind wichtig; der Name einer Person hat eine Bedeutung und wird zu einem Symbol für diese Person.  Es wird empfohlen, den Namen am siebten Tag nach seiner oder ihrer Geburt zu erteilen, der islamische Gelehrte Ibn al Qayyim sagte, die Angelegenheit hat "einen breiten Rahmen", und es sei gestattet, den Namen nach der Geburt zu erteilen oder am siebten Tag oder jederzeit vor oder nach diesen Tagen.[3]

Es ist üblich, dass der Vater den Namen gibt, auch wenn die Gelehrten empfehlen, dass die Eltern den Namen zusammen auswählen.  Wichtiger ist, dass dem Kind ein guter Name gegeben wird, wie ‘Abd-Allah oder ‘Abd al-Rahmaan.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Die beliebtesten eurer Namen bei Gott sind ‘Abd-Allaah (Diener Gottes) und ‘Abd al-Rahmaan. (Diener des Barmherzigen)"[4]  Es wird ebenfalls empfohlen, das Kind nach dem Propheten Muhammad oder seinen rechtschaffenen Nachfolgern zu benennen.  Der Prophet Muhammad nannte seinen eigenen Sohn Ibrahim nach dem Propheten Ibrahim.  Er sagte:  "Mir wurde letzte Nacht ein Kind geboren und ich habe ihm den Namen meines Vaters Ibrahim gegeben."[5]

Es ist verboten, die Namen zu verwenden, die nur Gott zustehen,wie al-Khaaliq (der Schöpfer) und al-Qudduus (der Heilige), oder Namen, die keinem anderen als Gott zustehen, wie Malik al-Muluuk (König der Könige).  Es ist ebenfalls verboten, Namen zu verwenden, die auf eine Dienerschaft zu anderen als Gott hinweist, wie ‘Abd al-‘Uzza (Diener von al-Uzza – einer heidnischen Göttin), Abd al-Kabah (Diener der Kabah), Abd al-Daar (Diener des Hauses).

Es ist unerwünscht, Namen mit schlechter oder widerwärtiger Bedeutung zu benutzen oder solche, die seltsam klingen, oder solche, wegen denen das Kind gehänselt würde oder die ihn in Verlegenheit bringen würden.  Es ist auch besser, keine Namen zu verwenden, die mit Sündern oder Tyrannen in Verbindung gebracht werden.  Einige Gelehrte mögen es nicht gerne, Kinder nach Engeln oder nach den Kapiteln des Qur´an zu benennen. Namen haben eine Bedeutung und implizierte Bedeutungen, und diese Bedeutungen werden im Guten und im Schlechten eine Auswirkung auf das Kind haben.  Eltern müssen sorgfältig sein, wenn sie einen passenden Namen für ihr Neugeborenes aussuchen. 

Im Islam ist es empfohlen, dass Eltern die Geburt ihres Kindes mit einer Gabe, die als Aqieqa bekannt ist, bekunden.  Wenn ein Kind geboren wird, ist es für die Familie die Regel, ein oder zwei Schafe zu schlachten und Verwandte und Nachbarn zum Essen einzuladen, damit die Gemeinschaft an dem freudigen Ereignis teilhat.

 Auch wenn die Aqieqa keine Verpflichtung ist, enthält sie großen Nutzen.  Ibn al-Qayyim sagte, dass die Aqieqa ein Opfer ist, durch das das Neugeborene Gott nahe gebracht wird, sobald es auf diese Welt kommt, es ist ein Opfer, durch das das Neugeborene losgekauft wird, genau wie Gott Ismael mit einem Widder erlöst hat,[6] und es ist eine Versamlung von Verwandten und Freunden für die Waliemah (das Fest).

Eines der Rituale und der Rechte, die neugeborenen Kinder betreffend, ist die Beschneidung.  Es ist Pflicht, dass männliche Babys beschnitten werden.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte, dass fünf Dinge zur angeborenen Natur der Menschen gehören.  Das sind die Beschneidung, das rasieren der Schamhaare, das Zupfen der Achselhaare, das Schneiden der Nägel und das Friesieren des Schnurrbartes.[7]  Diese Dinge stehen in Verbindung mit der Reinheit und den essentiellen Bedingungen für das Gebet und deuten auf vollständige Ergebenheit in den Willen Gottes hin. 

Es gehört zu den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad, dass einem Neugeborenen die Haare rasiert werden, und dass ihr Gewicht in Gold oder Silber als Almosen gespendet wird.[8]  Es genügt, das Gewicht zu schätzen und die entsprechende Menge in  Bargeld zu geben. 

Das Neugeborene in der Familie und in der Gemeinschaft Willkommen zu heißen, ist mehr als ein Fest; die Rechte und Rituale, die erfüllt werden, dienen dazu, die Gläubigen daran zu erinnern, dass Kinder im Islam Rechte besitzen.  Egal ob die Eltern leben oder nicht, anwesend oder abwesend sind, bekannt oder unbekannt sind, das Kind hat ein Anrecht darauf, dass für es gesorgt wird, und dass es in Sicherheit aufwächst, umgeben von Gottes Liebe und Gesetzen.  Nächste Woche werden wir die Rechte von Kindern entdecken und erforschen, wenn sie zu Erwachsenen heranwachsen.



Fußnoten:

[1] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim

[2] At-Tirmidi

[3] Tuhfat al-Mawlood, S. 111

[4] Sahieh Muslim

[5] Ibid

[6] Tuhfat al-Mawlood, p. 69

[7] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim

[8] At-Tirmidi

Arm Bester

Was sagt der Islam über Kinder (teil 4 von 5): Ernährung, Liebe und Bildung

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Beschreibung: Kindern die Pflichten des Islam lehren.

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 13 Jun 2016
  • Zuletzt verändert am 18 Jun 2016
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Arm Bester

What_Islam_says_about_Children_(part_4_of_5)_001.jpgDer Islam ist eine Religion, die sich mit Gerechtigkeit und Respekt beschäftigt, und als solche nimmt sie Rechte und Verantwortung sehr ernst.  Der Islam stellt fest, dass es die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist, die gesamte Schöpfung mit Respekt, Ehre und Würde zu behandeln.  Respekt beginnt mit Liebe und damit, den Befehlen Gottes zu gehorchen, und von diesem Respekt fließen alle die Verhaltensweisen und hohen moralischen Standards, die dem Islam innewohnen.  Gott erwartet von uns erwachsenen Gläubigen, Kinder mit Respekt zu behandeln und sie zu ernähren, zu lieben und ihnen etwas beizubringen.  Wenn die Rechte und Verpflichtungen ernst genommen werden, dann geben sie einem die Fähigkeit, Gott zu lieben und zu respektieren.

"Und wer Gott und Seinem Gesandten gehorcht und Gott fürchtet und sich vor Ihm in acht nimmt: solche sind es, die glückselig sind." (Quran 24:52)

Kleine Kinder brauchen Essen, Trinken, Schlaf und sie benötigen auch Liebe und Zuneigung.  Für ihre körperlichen Bedürfnisse Sorge zu tragen und ihre emotionalen Bedürfnisse vernachlässigen, das ist unpassend.   

Nach der Geburt eines Kindes wird Müttern geraten zu stillen.  Die Muttermilch wurde von Gott genau auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes abgestimmt.  Moderne Wissenschaftler haben die bemerkenswerten Eigenschaften der Muttermilch nachgewiesen.  Muttermilch enthält krankheitsbekämpfe Zellen, die Antikörper genannt werden; sie tragen dazu bei, die Babys vor Keimen, Krankheit und sogar vor ´plötzlichem Kindstod´ zu schützen.[1]

Kolostrum, die dicke, gelbe Vormilch, die während der Schwangerschaft und gleich nach der Geburt gebildet wird, gibt Babys den besten Start ins Leben.  Die Milch verändert sich mit der Zeit, passt sich den Bedürfnissen des Kindes an.  Vom dritten bis fünften Tag nach der Geburt an enthält die Muttermilch genau die richtige Menge Fett, Zucker, Wasser und Protein, die für das Wachstum des Babys benötigt wird. 

"Und die Mütter stillen ihre Kinder zwei volle Jahre. (Das gilt) für die, die das Stillen vollenden wollen." (Quran 2:233)

Dennoch versetzt Gott einen Gläubigen nicht in eine Lage, mit der er nicht zurechtkommt, wenn es nicht möglich ist zu stillen, dann gibt es Alternativen, wie eine Stillmutter und Muttermilchersatz, die genau auf die Bedürfnisse eines Babys abgestimmt sind. 

"Gott will euch nicht mit Schwierigkeiten bedrängen, sondern Er will euch nur reinigen und Seine Gnade an euch erfüllen, auf daß ihr dankbar sein möget."  (Quran 5:6)

Sobald sie alt genug sind, sollte Kindern beigebracht werden, Gott zu lieben.  Das ist normalerweise nicht schwer, denn Kinder besitzen die natürliche Veranlagung Gott zu lieben.  Es ist einfach für sie, zu verstehen, dass Gott der Schöpfer ist.  Die Eltern oder die Bezugspersonen sind die Verantwortlichen, die den Kindern beibringen, dass Gott Einer ist und dass es keinen gibt, der anbetungswürdig ist, außer Ihm. 

"Und da sagte Luqman zu seinem Sohn, indem er ihn ermahnte: "O mein Sohn, setze Allah keine Götter zur Seite; denn Götzendienst ist wahrlich ein gewaltiges Unrecht." (Quran 31:13)

Eltern, Betreuer und Bezugspersonen sind dafür verantwortlich, ihre Kinder über die Pflichten im Islam aufzuklären.  Kinder müssen lernen, wie man Gott richtig anbetet und am besten lernen sie durch Nachahmung.  Von dem Augenblick an, wo sie mit ihrer Umwelt interagieren, lernen Kinder.  Sogar ein ganz kleines Kind, das den Ruf zum Gebet hört, weiß, dass es für die Gläubigen nun Zeit ist, alle weltlichen Bemühungen für eine Zeit lang zu unterbrechen, und ihre Aufmerksamkeit auf Gott zu lenken.  Kinder lernen dies, indem sie das Verhalten ihrer Nächsten beobachten. 

Von den Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, lernen wir, dass es verpflichtend ist, unseren Kindern, wenn sie sieben Jahre alt sind, beizubringen, wie man betet, und sie mit zehn zu ermahnen, wenn sie nicht beten.[2]  Wenn Kinder in einem Haushalt leben, in dem das Gebet und die korrekte Anbetung sichtbar sind, sind sie eifrig und häufig kann man sie sich bereits sehr jung an der Seite ihrer Eltern verneigen und niederwerfen sehen. 

Mit sieben muss man Kindern beibringen, wie man korrekt betet.  Ab zehn sollten Kinder ermahnt werden, wenn sie nicht beten.  Welche Disziplin auch immer angewandt wird, sie sollte so sein, dass das Kind versteht, dass Beten wichtig ist.  Ein Kind schlagen ist nie eine Alternative. 

Kindern sollten alle Verpflichtungen erlernen und vermittelt bekommen, die dazu gehören, wenn man an die Einheit Gottes glaubt.  Kinder sollten sehen, wenn die anderen fasten und andere gottesdienstlichen Handlungen wie Qur´an lesen verrichten.  Sie sollten auch sehen, dass ihre Betreuer gute Manieren und Anstand entfalten.  Die Gefährten des Propheten Muhammad haben berichtet, dass Kindern bereits früh die Grundlagen des Islam erlernten. 

Wir pflegten, hernach das Fasten einzuhalten, und wir pflegten, unsere Kinder fasten zu lassen und wir machten ihnen Spielzeug aus Wolle; wenn eines von ihnen um Essen weinte, gaben wir ihnen das Spielzeug bis es Zeit war, das Fasten zu brechen.[3]

Ich wurde mit dem Gesandten Gottes, Gottes und Segen seien auf ihm, zum Haǧǧ mitgenommen, als ich sieben Jahre als war.[4]

Der Islam ist eine ganzheitliche Religion; deshalb dürfen körperliche Bedürfnisse, dieser Welt nicht vernachlässigt werden.  Kinder haben in Anrecht darauf, in Sicherheit zu leben und dass für ihre körperlichen Bedürfnisse Sorge getragen wird.  Der bekannte islamische Gelehrte Imam an Nawawi sagte:  "Der Vater[5]  sollte seinen Kindern in allen Dingen gutes Benehmen beibringen, Essen, Trinken, Kleiden, Schlafen, beim Verlassen des Hauses, beim Betreten des Hauses, beim Fortbewegen mit Fahrzeugen, etc.  Er sollte ihnen die Eigenschaften eines guten Menschen wie Aufopferungsbereitschaft, andere an erste Stelle zu setzen, anderen helfen, Edelmut und Großzügigkeit beibringen.  Er sollte sie von bösen Eigenschaften, wie Feigheit, Geiz, Mangel an Edelmut und Ehrgeiz fernhalten.  Kinder müssen auch vor körperlichem Schaden geschützt werden und vor allem, das sie wahrscheinlich zum Sündigen führen würde. 

Der Islam gibt den Kindern viele Rechte und ist um ihr spirituelles, körperliches und emitionales Wohlergehen besorgt.  Im nächsten und letzten Teil dieser Artikelreihe werden wir über Fairness, Gleichheit und Sorgerechtsfragen sprechen. 



Fußnoten:

[1]The (USA) Federal government source for women’s health information.  (http://www.womenshealth.gov/breastfeeding/benefits/)

[2]At-Tirmidhi, Abu Dawud.

[3]Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim

[4]Sahieh Al-Bukhari

[5]Dieser Begriff schließt Mutter, Betreuungspersonen und Vormund mit ein.

Arm Bester

Was der Islam über Kinder sagt (teil 5 von 5): Sorge & Fairness

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Beschreibung: Rechte sind in allen Dingen eingebettet, die Kinder betreffen.

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 20 Jun 2016
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What_Islam_says_about_Children_(part_5_of_5)_001.jpgIn den vorigen vier Artikeln haben wir diskutiert, was der Islam über Kinder sagt.  insbesondere über die Rechte von Kindern.  In diesem letzten Artikel werden wir über einige Dinge sprechen, die Kinder betreffen, aber die auf den ersten Blick nichts mit den Rechten von Kindern zu tun zu haben scheinen.  Die Themen sind das Sorgerecht, Geschenke und Gerechtigkeit unter Geschwistern.  Wir werden entdecken, dass die Rechte von Kindern und ihre Interessen in allen Angelegenheiten eingebettet sind, die Kinder betreffen.   

Sorgerecht

Das Hauptthema in Sorgerechtsstreiten ist, was das Beste für das Kind wäre.  Ibn Qudaamah al-Maqdisi, ein islamischer Gelehrter des zwölften Jahrhunderts, sagte: "Das Sorgerecht sollte sich nach dem Kind richten, es sollte nicht auf irgendeine Weise gegeben werden, die für sein Wohl und sein religiöses Engagement schädlich sein wird."[1]

Wenn eine Ehe endet und es einen Streit gibt, wer das Sorgerecht für die Kinder haben sollte oder wer sie finanziell unterstützen soll; dann ist die Lösung in den Lehren des Islam zu finden.  Bis das Kind das Alter der Entscheidungsfindung erreicht, steht das Sorgerecht eher der Mutter zu als dem Vater, bis sie wieder heiratet, in diesem Fall steht es dem Vater zu.  So ist es, außer wenn er sich mit der Mutter auf etwas einigt, das für ihr Kind besser ist.  Muslimische Gelehrte vertraten jahrhundertelang unterschiedliche Meinungen bezüglich des Sorgerechts, allerdings sind sie sich darüber einig, dass das Interesse des Kindes Vorrang haben muss. 

Eine geschiedene Frau, deren Exmann das Sorgerecht für ihr Kind beanspruchte, ging zum Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, und sagte: "Meine Gebärmutter war für meinen Sohn ein Gefäß und meine Brüste gaben ihm zu trinken, und mein Schoß war eine Zuflucht für ihn, aber sein Vater hat mich geschieden, und er will ihn mir wegnehmen.  Der Prophet Muhammad sprach zu ihr: "Du hast mehr Recht an ihm, solange du nicht heiratest."[2]

Gemäß dem Islam ist das Alter der Entscheidungsfindung mit sieben oder acht, zu dieser Zeit endet die offizielle Zeitspanne der Sorge und die Zeitspanne der kafalah oder Unterstützung beginnt.  Diese Zeitspanne dauert an, bis das Kind in die Pubertät kommt, dann kann das Kind frei wählen, bei welchem Elternteil er oder sie leben möchte.  Die Wahl wird jedoch an die Notwendigkeit bestimmter Bedingungen gebunden, die erfüllt werden müssen. 

Diese Bedingungen beinhalten, dass der Elternteil oder Vormund ein Muslim ist, der in der Lage ist, Verantwortung zu tragen (d.h. ein Erwachsener von gesundem Geist), mit gutem Chatakter und in der Lage, alle Verpflichtungen dem Kind gegenüber zu erfüllen. 

Unterhalt ist für den Vater Pflicht, egal ob die Mutter reich ist oder arm.  Er ist verantwortlich für Unterkunft, Essen, Trinken, Kleidung und Ausbildung und andere alltäglichen Bedüfnisse.  Der Geldbetrag ist allerdings abhängig von den Lebensumständen und den Mitteln des Vaters.  Jede Situation ist anders.

"Jeder soll aus seiner Fülle ausgeben, wenn er die Fülle hat; und der, dessen Mittel beschränkt sind, soll gemäß dem ausgeben, was ihm Gott gegeben hat. Gott fordert von keiner Seele etwas über das hinaus, was Er ihr gegeben hat. Gott wird nach einer Bedrängnis Erleichterung schaffen."  (Quran 65:7)

Fairness & Geschenke

Der Islam sagt uns, dass es wichtig ist, Kinder gerecht zu behandeln.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Fürchtet Gott und behandelt eure Kinder gerecht."[3]

In Bezug auf die Ausgaben bedeutet dies, jedem Kind das zu geben, was es benötigt.  Beispielsweise braucht ein Kind eine Schuluniform, die $200 kostet, während die Uniform eines anderen Kindes nur $100 kostet.  Ein anderes Beispiel wäre, wenn ein Kind heiratet und die Eltern dies arrangiert haben, dann sollten sie dasselbe für andere Kinder auch tun, wenn sie heiraten wollen. 

Es ist nicht erlaubt, ein Geschlecht vor dem anderen, oder ein Kind vor dem anderen zu bevorzugen. Dies kann zu einer Rivalität unter Geschwistern, Eifersucht und schlechten Gefühlen innerhalb der Familie führen.  In extremen Fällen kann es zum Bruch der Familienbande kommen. 

Einige Gelehrte sind der Meinung, dass es erlaubt sei, unter besonderen Umständen bei der Gabe von Geschenken eine Bevorzugung zu zeigen.  Beispielsweise kann es gestattet sein, wenn jemand behindert ist oder eine große Familie hat oder mit der Suche nach Wissen beschäftigt ist oder wenn es einen anderen Grund dafür gibt, dass er auf eine außergewöhnliche finanzielle Hilfe angewiesen ist.  Es kann auch gestattet sein, Geschenke oder Geld von deinen  Kindern zurückzubehalten, wenn sie verbotene Dinge tun.[4]

Sheikh IbnUthamien, ein bekannter islamischer Gelehrter des 20. Jahrhunderts, sagte: "Wenn ein Elternteil einem seiner Kinder finanzielle Unterstützung zusagt, um eine Notwendigkeit zu erfüllen, wie eine medizinische Behandlung, die Kosten für eine Hochzeit, die Kosten für einen Geschäftsstart, etc., dann wird dies nicht als Ungerechtigkeit und Unfairness eingestuft.  Ein derartiges Geschenk würde unter das Recht fallen, die wesentlichen Bedürfnisse von Kindern zu erfüllen, das ein Erfordernis ist, das Eltern erfüllen müssen. 

"Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher." (Quran 5:8)

Der Islam ist eine Religion der Gerechtigkeit und des Respekts.  Er ist eine Religion, die sehr große Betonung auf Rechte und Verantwortung legt.  Er ist eine Religion, die sich um die Bedürfnisse des Einzelnen sorgt, solange sie nicht mit den Bedürfnissen der Gemeinschaft kollidieren.  Kinder besitzen bestimmte Rechte, das wichtigste, das sie Gott kennen und lieben.  Die Eltern (Sorgeberechtigten und Pfleger) sind es, die für die Kinder, die unter ihrer Obhut stehen, für Nahrung, Kleidung, Bildung und Erziehung verantwortlich sind. 



Fußnoten:

[1] Al-Mughni (8/190). 

[2] Imam Ahmad, Abu Dawud.

[3] Sahieh Bukhari, Sahieh Muslim

[4] Fataawa al-Lajnah al-Daa’imah (16/193)

Arm Bester

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