Der Prophet und Polygamie (teil 2 von 2)
Beschreibung: Eine Analyse der Hauptgründe warum der Prophet Muhammad mehrere Frauen hatte. Teil 2: Eine Aufhebung falscher Traditionen und Verbindung von Stämmen.
- von IslamReligion.com
- Veröffentlicht am 02 May 2011
- Zuletzt verändert am 02 May 2011
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3. Bewahrung der Sunna
Die ´Mütter der Gläubigen´ spielten eine wichtige Rolle dabei, die Sunna des Propheten – die zweite Quelle des islamischen Gesetzes nach dem Qur´an - zu vermitteln. Nichts vom Leben des Propheten war ihnen verborgen, und sie waren befugt, alles zu überliefern, was sie von seinem persönlichen Leben wussten. Sie haben gemeinsam über dreitausend Hadithe[1] vom Propheten berichtet. Aisha überlieferte 2 210 Hadithe, während Umm Salama 380 überlieferte. Die übrigen Frauen berichteten zwischen fünf und sechzig Hadithe. Umm Habieba und Hafsah überlieferten jede sechzig, Maimunah überlieferte 46 und Zainab berichtete elf.[2]
4. Der Bruch mit den Traditionen der Götzendiener & das Umsetzen des Gesetzes in die Praxis
Eine der Ehen des Propheten wurde geschlossen, um die Handlungsweise der Götzendiener bei der Adoption von Kindern, diese zur Abstammung der Adoptiveltern hinzuzurechen und ihnen deren Namen zu erteilen und ihnen alle Rechte zuzugestehen, die auch deren biologischen Kinder hatten, zu untersagen. Der Qur´an sagt:
“Gott hat nicht eure adoptierten Söhne zu euren (wirklichen) Söhnen gemacht. Das ist (nur) Gerede aus euren Mündern; Gott aber spricht die Wahrheit, und Er zeigt (euch) den Weg.”(Quran 33:4)
Diese Tradition war so tief verwurzelt, dass der Prophet zögerte, Zainab zu heiraten, die Frau seines Adoptivsohnes Zaid, bis Gott offenbarte:
“Und du verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Allah ans Licht bringen wollte, und du fürchtetest die Menschen, während Allah es ist, Den du in Wirklichkeit fürchten sollst.” (Quran 33:37)
Da heiratete der Prophet Muhammad Zainab, um mit diesem heidnischen Brauch zu brechen. Diesbezüglich sagt Gott:
“ Dann aber, als Zaid seine eheliche Beziehung mit ihr beendet hatte, verbanden Wir sie ehelich mit dir, damit die Gläubigen in Bezug auf die Frauen ihrer angenommenen Söhne nicht in Verlegenheit gebracht würden.” (Quran 33:37)
5. Verbinden der Stämme durch Heirat, um Gewalt & Blutvergießen zu verhindern
Seine Eheschließungen mit Juwairiyah und Safiyah kamen zustande, um kriegerische Stämme zu verbinden und um zukünftig Gewalt und Blutvergießen zu verhindern. Die Arabische Halbinsel war von Jahrzehnten des Krieges gezeichnet. Jahrelang kämpften die Stämme und übten Rache für unbedeutende Angelegenheiten, und es war äußerst schwierig, zwischen ihnen einen Waffenstillstand herbeizuführen. Durch die Annahme und die Verbreitung des Islam wurde zwischen verfeindeten Stämmen Frieden geschlossen, aber viele hegten noch immer feindliche, kranke Gefühle, besonders diejenigen, die den Islam noch nicht angenommen hatten. Durch die Heirat hatten die Stämme ihren Waffenstillstand zu akzeptieren, und viele dieser kranken Gefühle wurden durch den Stolz über die Heirat eines Stammesmitgliedes mit dem Propheten gelöst. Indem er von den Familien wichtiger Verbündeter und unterworfener Feinde heiratete, legte er einen Grundstein für die Kooperation zwischen verschiedenen Stämmen.
6. Schutz von Witwen und Waisen
Wie zuvor erwähnt, waren die meisten Ehefrauen des Propheten Witwen gewesen, die er zu Kriegszeiten geheiratet hatte, um sie zu beschützen. Die letzten Lebensjahre des Propheten bestanden für die werdende muslimischen Nation aus Jahren des Krieges, wo die Muslime ihre Leben und ihre Religion zu beschützen hatten. Dadurch wurden hunderte Gefährten getötet und hinterließen Witwen und Waisen ohne jemanden, der für sie sorgte. Der Prophet Muhammad gab den überlebenden Gefährten das Beispiel, die Witwen zu heiraten, um sie zu unterstützen, daher waren die meisten seiner Ehefrauen Witwen.
Schlussfolgerung
Sitten und Moral sollten niemals auf den Vorsätzen beschränkter gesellschaftlicher Normen bewertet werden; sie sollten eher anhand deutlicher unbestreitbarer vorausgegangener Standards bewertet werden. In der gesamten Geschichte der Menschheit war die Polygamie die Norm in der Gesellschaft gewesen. Selbst heutzutage gibt es viele Kulturen außer dem Islam, in denen dazu ermutigt wird. Aber auch wenn man das Wesen der Polygamie aufgrund verschiedener umweltbedingter und kultureller Einflüsse nicht versteht, sollte man sich trotzdem um eine bedachtsame, objektive Sichtweise bemühen. Wenn jemand das Leben des Propheten unvoreingenommen untersucht, wird der ehrliche Forscher sicherlich feststellen, dass seine Gründe für die Eheschließungen solche waren, die die muslimischen Gemeinschaft deutlich stärken sollten, entweder durch die Verbreitung von Wissen, die Fürsorge für Witwen oder die Festigung der Verbindungen unter den verschiedenen Stämmen Arabiens.
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