Glaube an die Schriften
Beschreibung: Warum Gott Seine Botschaft in Form von Schriften offenbart hat und eine kurze Beschreibung von zwei Schriften Gottes: die Bibel und der Quran.
- von IslamReligion.com
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 22 Apr 2008
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Der Glaube an die von Gott offenbarten Schriften ist der dritte Glaubensartikel im Islam.
Wir können vier Hauptgründe für die Offenbarung der Schriften finden:
(1) Die Schrift, die einem Propheten offenbart wurde, ist ein Bezugs-punkt, um die Religion zu lernen, sowie die Pflichten Gott und den Mitmenschen gegenüber. Gott offenbart Sich selbst und erläutert den Sinn der Schöpfung des Menschen in den Offenbarungsbüchern.
(2) Wenn man sich auf etwas berufen kann, werden Streitereien und Unterschiede zwischen den Anhängern in Angelegenheiten des religiösen Glaubens und dessen Ausübung oder in sozialen Dingen vermieden.
(3) Die Schriften sind dafür gedacht, die Religion vor Verschmutzung und Verderb zu schützen, zumindest für einige Zeit nach dem Tod des Propheten. Heute ist der Quran, der unserem Propheten Muhammad -möge Gott ihn loben- offenbart wurde, die einzig verbliebene Schrift, die vor Veränderungen verschont geblieben ist und –laut Aussage Allahs selbst- verschont bleiben wird.
(4) Die Schriften sind Gottes Beweis und Argument gegen die Menschen am Tag des Gerichts. Es ist ihnen nicht erlaubt, sich ihm zu widersetzen oder zu übertreten.
Ein Muslim glaubt fest daran, daß der barmherzige Gott die göttlichen Offenbarungsbücher tatsächlich Seinen Propheten offenbart hat, damit sie die Menschheit leiten. Der Quran ist nicht das einzige gesprochene Wort Gottes, sondern Gott hat vor Muhammad auch zu anderen Propheten gesprochen.
“…und zu Mose hat Gott unmittelbar gesprochen” (Quran 4:164)
Gott beschreibt die wahren Gläubigen wie folgt:
“…und die an das glauben, was zu dir (Muhammad) an Offenbarung herabgesandt worden ist, und was vor dir herabgesandt wurde…” (Quran 2:4)
Die wichtigste und zentrale Botschaft aller Schriften war, Gott und Gott allein zu dienen.
“Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: ‘Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir!’” (Quran 21:25)
Der Islam ist umfassender bei den heiligen Offenbarungen, die er bestätigt, als jede andere himmlische Religion in ihrer gegenwärtigen Form.
Die Muslime zollen den folgenden Schriften Hochachtung und Respekt:
(i) Dem Quran selbst, der dem Propheten Muhammad offenbart wurde.
(ii) Die Torah (Tawrah auf arabisch), die dem Propheten Moses offenbart wurde (unterscheidet sich von dem Alten Testament, wie es heute gelesen wird).
(iii) Das Evangelium (Injiel auf arabisch), das dem Propheten Jesus offenbart wurde (unterscheidet sich von dem Neuen Testament, das heute in den Kirchen gelesen wird).
(iv) Die Psalmen (Zaboor auf arabisch) von David.
(v) Die Schriftrollen (Suhuf auf arabisch) von Moses und Abraham.
Drittens: Muslime glauben an das Wahre in den heutigen Schriften und an das, das nicht verändert oder entstellt worden ist.
Viertens: Der Islam bestätigt, daß Gott den Quran als Zeugen und Bestätigung der vorangegangenen Schriften offenbart hat, denn Er sagt darüber:
“Und Wir haben zu dir (Muhammad) das Buch mit der Wahrheit hinabgesandt, das zu bestätigen, was von dem Buch vor ihm offenbart war, und als Wächter darüber …” (Quran 5:48)
Das bedeutet, der Quran bestätigt, was in den vorherigen Schriften wahr ist und weist zurück, was die Menschen in ihnen verändert und vertauscht haben.
Ursprüngliche Schriften und die Bibel
Wir müssen zwischen zwei Dingen unterscheiden: zwischen der ursprünglichen Torah, Bibel und Psalmen und der Bibel der Gegenwart. Die Originalversionen waren Gottes Offenbarungen, aber die Bibel der Gegenwart ist nicht das Original.
Keine Göttliche Schrift existiert noch heute in ihrer ursprünglichen Sprache, in der sie offenbart worden ist, außer der Quran. Die Bibel ist nicht auf deutsch oder englisch offenbart worden. Verschiedene Bücher der gegenwärtigen Bibel sind bestenfalls tertiäre Übersetzungen und es gibt viele unterschiedliche Versionen. Diese vielfältigen Übersetzungen werden von Menschen gemacht, deren Wissen, Fähigkeit oder Ehrlichkeit nicht bekannt ist. Ein Ergebnis dessen ist die unterschiedliche Länge, Widersprüchlichkeit und innere Unvereinbarkeit mancher Bibeln! Es existiert kein Original. Der Quran andererseits ist die einzige Schrift, die bis zum heutigen Tage in ihrer Originalsprache und -Worten besteht. Nicht einmal ein einziger Buchstabe im Quran wurde seit seiner Offenbarung verändert. Er ist in sich beständig und ohne Widersprüche. Er besteht heute noch so, wie er vor 1400 Jahren offenbart wurde, übertragen in einer felsenfesten Tradition aus Auswendiglernen und Aufschreiben. Anders als andere heilige Texte wird der gesamte Quran von fast jedem islamischen Gelehrten und von hundert tausenden einfachen Muslimen Wort für Wort auswendig gelernt, Generation nach Generation!
Die vorangegangenen Schriften bestehen hauptsächlich aus:
(i) Schöpfungsgeschichte und die Historie der frühen Generationen, Prophezeihungen der Anzeichen vor dem Tag des Gerichts, Erscheinen neuer Propheten und anderer Neuigkeiten.
Die Geschichten, Prophezeihungen und Neuigkeiten in der Bibel, die heutzu-tage in den Kirchen und Synagogen gelesen wird, sind teilweise richtig und teilweise falsch. Diese Bücher bestehen aus manchen übersetzten Fragmenten der Originalschrift, die Gott offenbart hat, den Aussagen einiger Propheten, vermischt mit Erläuterungen von Gelehrten, Irrtümern der Schreiber und arg-listigen Einfügungen und Streichungen. Der Quran, die letzte und zuverläs-sigste Schrift, hilft uns dabei, Fakten von Erfindungen zu trennen. Für einen Muslim ist er ein Merkmal, um die Wahrheit von dem Falschen zu unterschei-den. Beispielsweise enthält die Bibel noch immer einige deutliche Abschnit-te, die Allahs Einzigkeit in Seiner Göttlichkeit und Anbetungswürdigkeit betonen.[1] Darüber hinaus kann man einige Prophezeihungen bezüglich dem Propheten Muhammad in ihr finden.[2] Trotz allem gibt es Passagen, sogar ganze Bücher, die fast vollständig Fälschung und Handarbeit von Menschen sind.[3]
(ii) Gestze und Regeln, Erlaubtes und Verbote, wie das Gesetz von Moses.
Wenn wir die Gesetze annehmen würden, das Erlaubte und das Verbotene, die Inhalt der vorherigen Bücher sind und keine Verfälschung erlitten haben, dann hebt der Quran diese Gesetze auf. Er macht wie die Schriften vor ihm das alte Gesetz ungültig, das für seine Zeit passend war und heutzutage nicht mehr anwendbar ist. Die alten Gesetze beispielsweise zur Nahrung, rituelle Gebete, Fasten, Erbschaft, Heirat und Scheidung sind durch das islamische Gesetz aufgehoben worden (oder in manchen Fällen auch bestätigt).
Der Heilige Quran
Der Quran unterscheidet sich in folgenden Dingen von anderen Schriften:
(1) Der Quran ist wunderbar und unnachahmlich. Nachweisbar kann nichts Ähnliches von menschlichen Wesen verfaßt werden.
(2) Nach dem Quran werden keine anderen Schriften mehr von Gott offenbart. So wie der Prophet Muhammad der letzte Prophet ist, ist der Quran die letzte Schrift.
(3) Gott hat es Selbst übernommen, den Quran vor Veränderungen zu schützen, gegen Betrug zu sichern und vor Entstellung zu bewahren. Die vorherigen Schriften litten unter Veränderung und Entstellung und blieben nicht in ihrer ursprünglich offenbarten Form erhalten.
(4) Der Quran korrigiert einerseits die frühen Schriften und andererseits ist er ein zuverlässiger Zeuge für sie.
(5) Der Quran setzt die vorigen Schriften außer Kraft, das bedeutet, er hebt die Regelungen der vorherigen Schriften auf und macht sie unanwendbar. Das Gesetz der alten Schriften ist nicht länger gültig; die vorherigen Regeln sind von dem neuen Gesetz des Islam abgelöst worden.
Footnotes:
[1] Zum Beispiel die Erklärung Mose´: “Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein” (5. Mose 6:4) und die Verkündung Jesu´: “...Das vornehmste Gebot ist das: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr.” (Markus 12:29).
[2] Siehe (5. Mose 18:18), (5. Mose 33:1-2), (Jesaja 28:11), (Jesaja 42:1-13), (Habakuk 3:3), (Johannes 16:13), (Johannes 1:19-21), (Matthäus 21:42-43), und andere.
[3] Siehe zum Beispiel die Bücher der Apocrypha.
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