Was sagt der Islam über Kinder (teil 2 von 5): Kinder sind ein Segen, kein Besitz

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Beschreibung: Vorbereitung auf die Geburt eines Kindes.

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 06 Jun 2016
  • Zuletzt verändert am 06 Jun 2016
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What_Islam_says_about_Children_(part_2_of_5)_001.jpgDer Islam ist eine ganzheitliche Religion, die alle Aspekte des Lebens mit einschließt.  Spirituelle, emotionale und körperliche Bedürfnisse werden gleichermaßen behandelt, keines ist wichtiger als das andere.  Damit eine Person spirituell gesund ist, muss für ihre emotionalen und körperlichen Bedürfnisse Sorge getragen werden.  Dies beschränkt sich nicht nur auf Erwachsene; die Rechte und Bedürfnisse von Kindern sind von höchster Wichtigkeit.  Wie wir im vorigen Artikel entdeckt haben, kommen die Rechte eines Kindes bereits vor der Empfängnis ins Spiel. 

Wenn ein Mann und eine Frau beschließen zu heiraten und eine Familie zu gründen, dann sichern sie die Zukunft ihrer Kinder.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, hat seinen Gefährten und allen Gläubigen geraten, vor dem Geschlechtsverkehr folgendes Bittgebet zu Gott zu sprechen. 

"Ich beginne im Namen Gottes.  Oh Gott, schütze mich vor Satan und schütze, was du uns gewährst (unsere Nachkommen) vor Satan."[1]

Sobald ein Kind empfangen wurde, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass dies etwas von Gott Anvertrautes ist.  Obwohl das Kind ganz sicher eine Gnade ist, ist es kein Besitz.  Er oder sie hat von Gott garantierte Rechte, die erfüllt werden müssen.  Die gesamte Schwangerschaft hindurch müssen die werdenden Eltern dafür sorgen, dass sie sich auf das Neugeborene vorbereiten.  Die Mutter muss auf sich achten, indem sie das Richtige isst, für ausreichend Erholung sorgt und wenn nötig medizinische Hilfe in Anspruch nimmt.  Sich auf die Geburt vorbereiten, dazu gehört auch, Gottes zu gedenken und Seine Hilfe ersuchen:

""Mein Herr, gib mir als Geschenk von Dir gute Nachkommenschaft, wahrlich, Du bist Der Erhörer des Gebets."" (Quran 3:38)

"Er ist es, Der euch aus einer einzigen Seele erschuf; und aus ihm machte Er seine Gattin, damit er bei ihr ruhe. Als er ihr dann beigewohnt hatte, war sie mit einer leichten Last schwanger und ging mit ihr umher. Und wenn sie schwer wird, dann beten beide zu Allah, ihrem Herrn: "Wenn Du uns ein gutes (Kind) gibst, so werden wir wahrlich unter den Dankbaren sein."  (Quran 7:189)

"Und diejenigen, welche sagen: "Unser Herr, gewähre uns an unseren Frauen und Kindern Augentrost und mache uns zu einem Vorbild für die Gottesfürchtigen."" (Quran 25: 74) 

Muslime glauben, alle Kinder werden Gott-ergeben geboren, das bedeutet, sie werden mit der angeborenen Neigung zur Liebe und Anbetung Gottes Allein geboren.  In seinen Überlieferungen hat der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, dies ganz deutlich gesagt.  Er sagte, es wird kein Kind geboren, außer auf der natürlichen Veranlagung (Islam) und seine Eltern wählen, ihm/ihr eine andere Religion zu geben, als die Ergebenheit zu Dem Einen Gott.[2]

Wenn ein Kind geboren wird, ist es ein Grund zur Freude und Feierlichkeit.  Im Islam gibt es keinen Vorzug für männliche oder weibliche Kinder.  Der Qur´an sagt, sowohl das Männliche als auch das Weibliche wurden von einer einzigen Person erschaffen (Adam) und sie sind gleich, außer in Frömmigkeit und Rechtschaffenheit. 

"O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen und aus ihm erschuf Er seine Gattin, und aus den beiden ließ Er viele Männer und Frauen entstehen." (Quran 4:1)

Der Islam wurde zu einer Zeit offenbart, als die Araber Infantizid praktizierten und häufig weibliche Babys lebendig begruben.  Dies war eine ignorante Handlungsweise und der Prophet Muhammad hat kategorisch erklärt, dass weibliche Kinder ein Segen sind und sie zu rechtschaffenen Gläubigen zu erziehen, ist eine Quelle für großen Lohn. 

"Und wenn einem von ihnen die Nachricht von (der Geburt) einer Tochter überbracht wird, so verfinstert sich sein Gesicht, und er unterdrückt den inneren Schmerz.  Er verbirgt sich vor den Leuten aufgrund der schlimmen Nachricht, die er erhalten hat: Soll er sie behalten trotz der Schande, oder (soll er sie) in der Erde verscharren? Wahrlich, übel ist, wie sie urteilen!" (Quran 16:58 & 59)

 Wir haben auch viel von der geliebten Ehefrau des Propheten Muhammad, Aischa. über die islamische Sicht von Kindern erfahren.  Überlieferungen von ihr zeigen deutlich, dass männliche Kinder nicht über weibliche zu bevorzugen sind und dass Töchter zu erziehen eine Quelle großen Lohnes ist. 

Eine Frau mit ihren beiden Töchtern kam zu mir (Aischa) und bat um Almosen, doch sie fand nichts bei mir, außer eine Dattel, die ich ihr gab und sie teilte diese zwischen ihren beiden Töchtern, sie selbst aß nichts, dann stand sie auf und ging davon.  Dann kam der Prophet herein und ich erzählte ihm die Geschichte.  Er sagte: "Wer durch die Erziehung zweier Töchter in Versuchung geführt wird und sie großzügig behandelt (mit Wohlwollen), dann werden ihm diese Töcchter als Schutzschild vor dem Höllenfeuer dienen."[3]

"Immer wenn ihnen ein Kind geboren wurde, fragte Aischa nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen sei.  Anstatt dessen fragte sie: ´Ist das Kind gesund (frei von Behinderungen)?  Wurde ihr "Ja" geantwortet, so sagte sie: "Aller Lobpreis gebührt Allah, dem Herrn aller Welten.’

Wenn der große Tag kommt, betritt ein neues Leben diese unvollkommene Welt.  Es wird seinen Eltern in die Arme gelegt, und hat einen Anspruch auf noch mehr Rechte.  Der Islam macht sehr deutlich, dass es Wege gibt, wie man ein Kind willkommen heisst und wie man mit ihm umgeht.  Es hat ein Recht darauf, dass seine körperlichen und emotionalen Befürfnisse gestillt werden, und es hat ein Recht darauf, dass ihm gelehrt wird, wie man zu Gott betet, Ihn liebt und eine Verbindung zu Gott aufrechterhält. 

Eltern, Großfamilien, Betreuer und der muslimischen Gemeinschaft im Großen wurde etwas anvertraut, ein kleines Leben, völlig abhängig vom Schutz und der Sorge  seiner Betreuer.  Für viele Kinder ist die Welt ein Schrecken.  Hunger, Schmerz, Leid, sexueller Missbrauch und noch mehr Schrecken sind die Realität des Lebens.  Wenn ihre kleinen Versuche, Erleichterung zu bekommen, abgelehnt werden oder ihre Schreie verstummt sind, sieht sie Gott und die Engel berichten davon. 

In Teil 3 werden wir die Art und Weise besprechen, wie man im Islam ein Neugeborenes in dieser Welt willkommen heißt. 



Fußnoten:

[1] Sahieh Al-Bukhari

[2] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim

[3]Narrated by Aisha from Saheeh Al-Bukhari

Arm
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