Polygamie in der Welt und im Westen
Beschreibung: Eine Erklärung des scheinheiligen und ethnozentrischen westlichen Verhaltens gegenüber Polygamie.
- von IslamReligion.com
- Veröffentlicht am 29 Sep 2008
- Zuletzt verändert am 29 Sep 2008
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Polygamie ist in der globalen Gesellschaft üblich, normal und anerkannt. Gemäß dem Ethnographic Atlas Codebook[1] hergeführt von George P. Murdock’s Ethnographic Atlas, wurde die eheliche Zusammensetzung zwischen 1960 – 1980 von 1231 Gesellschaften untersucht. Von diesen Gesellschaften waren 186 monogam. 1041 waren polygyn. Laut Joseph Ginat, dem Verfasser von ‘Polygamous Families in Contemporary Society,’ (Polygame Familien in der gegenwärtigen Gesellschaft), gehört ein Drittel der Weltbevölkerung einer Gesellschaft an, die sie erlaubt.[2]
Polygamie heutzutage im Westen
Das westliche Verhalten gegenüber der Polygamie ist ethnozentrisch und scheinheilig. Der Punkt, der im Westen häufig missverstanden wird, ist, dass Frauen in anderen Kulturen – insbesondere in afrikanischen und islamischen – Polygamie nicht notwendigerweise als ein Zeichen für die Unterdrückung der Frau betrachten. Dementsprechend handelt es sich um ein ethnozentrisches Urteil anderer Gesellschaften, wenn Polygamie mit der Unterdrückung von Frauen gleichgestellt wird. Der ethnozentrische Gefühlsumschwung gegen die Polygamie wurde 1878 am deutlichsten in einer Meinung am Höchsten Gerichtshof der USA in Reynolds vs. Vereinigte Staaten wiedergespiegelt. Das Gericht weigerte sich, Polygamie als legitime religiöse Praxis anzuerkennen, indem es sie als "fast ausschließliche Lebensform asiatischer und afrikanischer Völkergruppen" zurückwies. In späteren Entscheidungen erklärte das Gericht, die Polygamie sei "ein Schandfleck unserer Zivilisation", verglich sie mit einem Menschenopfer und behauptete, sie sei "eine Rückkehr zum Barbarismus". Außerdem befand das Gericht, dass diese Praxis "dem Geist des Christentums und der Zivilisation, welche das Christentum in der westlichen Welt aufgebaut hat, widerspricht."[3]
Heutzutage ist es im Westen ganz normal, dass verheiratete Männer außereheliche Beziehungen mit Geliebten, Freundinnen und Prostituierten haben. Dementsprechend ist der Anspruch des Westens auf "Monogamie"[4] eine falsche Bezeichnung. Wie billig ist die Monogamie? Schätzungen zufolge hatten zwischen 23-50% der Männer und 13-50% der Frauen in den USA wenigstens einmal in ihrem Leben eine außereheliche Affäre. Mehr als 15% aller Ehemänner geben zu, Serien von Affären gehabt zu haben, und fast 70% aller verheirateten Männer unter 40 hoffen auf eine außereheliche Beziehung.[5]
In Wirlichkeit basiert die westliche Vorstellung von Monogamie auf einem zweideutigen Standard, wie ein Beispiel veranschaulicht: Einer Frau beizuwohnen ist legal, gesellschaftlich akzeptiert und sogar in den Massenmedien im Rahmen einer Reality-TV Show zu vermarkten; aber eine polygame Ehe, die sittliche und finanzielle Verantwortlichkeit gegenüber der Frau und ihren Kindern beinhaltet, wird von der Gesellschaft als unmoralisch und ungesetzlich angesehen! Es gibt sogar Leute, die "Offene Ehen" unterstützen, in denen jeder Gatte oder Gattin frei ist, "außereheliche" Partnerschaften einzugehen. Das Playboy Magazin präsentierte in der November 2005 Ausgabe seinen 80 jährigen Gründer und Besitzer Hugh Hefner mit seinen drei in einem Haus lebenden Frauen. Dies war eine Gemeinschaftsproduktion mit einer Reality-TV Show auf E! Mit dem Titel "Girls Next Door" (Mädchen nebenan). Kameras folgten seinen drei "offiziellen" Freundinnen, die mit ihm hauptsächlich als "Ehefrauen" leben, es fehlt ihnen nur der standesamtliche Trauschein.
Monogamie beschützt nicht die Frauen, sondern die Männer, die sie ausbeuten. Polygamie beschützt die Interessen von Frauen und Kindern in der Gesellschaft. Der Mann ist gegen Polygamie, weil er die Monogamie für sittlich hält, weil er aber sein Verlangen nach Abwechslung stillen will, gestattet er sich, grenzenlos ehezubrechen. Sünde und nicht Treue hat den Platz der Polygamie eingenommen. Und dies ist der Grund, warum der Mann dagegen ist, mehrere Ehefrauen zu unterhalten, denn es bringt zahlreiche finanzielle und andere Pflichten und Verantwortlichkeiten mit sich. Monogamie erlaubt ihm, außereheliche Affären zu genießen, ohne verpflichtende wirtschaftliche Konsequenzen. Er kann "herumspielen", ohne für sein sexuelles Verhalten Verantwortung tragen zu müssen. Eine legalisierte Polygamie würde ihn zwingen, für seine zusätzlichen Ehefrauen und ihren Nachwuchs aufzukommen.
Geburtenkontrolle und die vereinfachte Abtreibung haben "Sex for Fun" für westliche Frauen erleichtert. Aber sie bleibt immer diejenige, die unter dem Trauma der Abtreibung und unter den Nebenwirkungen der Mittel zur Geburtenkontrolle leidet. Wenn ein Mann sich eine zweite Frau wünscht, für die er aufkommt, deren Kinder seinen Namen tragen, wird er wie ein Krimineller behandelt und kann zu Gefängnis veruteilt werden. Wenn er allerdings unzählbare Geliebte und uneheliche Kinder hat, bleibt seine Beziehung in vielen Ländern straffrei.
In der Vergangenheit waren selbst für einen liederlichen Mann die Gelegenheiten zu sündigen begrenzt. Aus diesem Grund musste er auf Polygamie zurückgreifen, und obwohl er vielleicht einigen ihrer vielen Pflichten auszuweichen versuchte, hatte er doch bestimmte Verantwortlichkeiten in bezug auf seine Frauen und Kinder zu tragen. Heutzutage sieht ein Mann, der reichlich Gelegenheiten, das Leben zu genießen vorfindet, einfach nicht die Notwendigkeit, die geringste Verpflichtung zu übernehmen; daher seine Abneigung gegenüber der Polygamie.
Die Scheinheiligkeit des Westens gegenüber der Polygamie kann man einfach an der Tatsache erkennen, dass es dem Gesetz widerspricht, eine zweite Frau zu nehmen, auch wenn die erste dem aus freiem Willen zustimmt. Andererseits ist es in den Augen des Gesetzes erlaubt, seine Frau zu betrügen, egal ob sie damit einverstanden ist oder nicht. Worin liegt die gesetzliche Weisheit in solch einem Widerspruch? Ist das Gesetz erlassen worden, um Betrug zu belohnen und Ehrbarkeit unter Strafe zu stellen? Es ist ein unergründliches Paradoxum der modernen ´zivilisierten´ Welt. Desweiteren ist Homosexualität erlaubt, aber Polygamie ist nicht erlaubt und in manchen Fällen sogar kriminell.
Darüberhinaus, dass eine wesentliche Zahl von Frauen zum ´Ladenhüter´ wird, indem man ihnen die Zugehörigkeit zu einem Mann als zweite Frau untersagt, bleiben jetzt noch mehr Frauen ohne Ehemann, weil der Westen die Homosexualität legalisiert. Es ist gemäß diesen voreingenommenen Standards unmenschlich, eine Frau als zweite Frau zu haben, wenn aber die zweite "Frau" eine männliche "Geliebte" ist, dann ist das kein Verbrechen. Homosexualität, so wird uns erzählt, sei ein annehmbarer Lebensstil, der zu den Bedürfnissen des modernen Mannes passe! Die westliche Stellung ist die logische Folge davon, wenn man sich von Gottes Offenbarung, die Harmonie zwischen den menschlichen Wesen und ihrer angeborenen Natur stiftet, abwendet.
Footnotes:
[1] (http://eclectic.ss.uci.edu/~drwhite/worldcul/Codebook4EthnoAtlas.pdf)
[2] Peggy Fletcher Stack, “Globally, Polygamy Is Commonplace,” The Salt Lake Tribune 20 Sep. 1998.
[3] Jonathan Turley, “Polygamy Laws Expose Our Own Hypocrisy,” USA Today 3 Oct. 2004. Turley ist Professor für Gesetze im öffentlichen Interesse an der George Washington Gesetzesschule.
[4] Webster’s Heritage Dictionary, “The practice or condition of having a single sexual partner during a period of time.”
[5] Laurel Richardson, “Another World; More and More Single Women Are Opting for Affairs with Married Men, and the Trend Is Diminishing Feminist Progress,” Psychology Today, vol. 20, February 1986.
“Extramarital Affairs Are Not So Common”; USA Today (Society for the Advancement of Education), vol. 126, May 1998.
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