Saumya, Ex-Hindu, Indien
Beschreibung: Die Reise eines Hindus zum Islam.
- von Aasiya Inaya
- Veröffentlicht am 10 Mar 2014
- Zuletzt verändert am 10 Mar 2014
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Wenn sich dir die Wahrheit enthüllt, und du stehst ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüber, wie lange kannst du dann ablehnen, sie anzunehmen? Wie lange kannst du vor ihr davonrennen und sie leugnen?
Es kommt ein Punkt in deinem Leben, da musst du dich von allen Ketten befreien, die dich davon abhalten, dem Wahren Ruf zu folgen.
Es ist ein Augenblick, in dem nichts anderes bedeutungsvoll und gleichwertig erscheint, wie der Ruf des Allmächtigen Gottes und Sein Weg der Freiheit, Glückseligkeit und Zufriedenheit.
All die Lügen, mit denen du gelebt hast, beginnen zu verblassen und dein Glaube als Ungläubiger fällt um wie ein Stapel Karten. Und du wirst Zeuge eines großartigen Moments, eines Momentes, in dem dir die Schönheit des Islam gewahr wird.
Dann nimmst du dir keine Zeit, sondern nimmst ihn an. Du musst nur einen mutigen Schritt machen, den gesellschaftlichen Druck und die Meinungsverschiedenheiten weniger fürchten. Denn du solltest immer für die Wahrheit kämpfen und fest dazu stehen, egal ob es gegen deine Verwandtschaft ist.
Ich erinnere mich an den Tag, als ich in meinem Zimmer vor dem Spiegel stand, unbestimmt schaute, versuchte nach etwas zu suchen, aber die Antwort nicht fand. Zurück blickend kann ich sagen, ich bin nie Atheist gewesen, ich habe immer an Gott geglaubt und als Hindu hat Er für mich in tausend Formen existiert: von einem Stein bis zu einem Baum, von einem Baum zu einem Fluss, von einem Fluss zu einem Brunnen (das ist lustig aber wahr). Sie alle waren für mich Objekte der Anbetung, wie mir von meiner Familie und anderen Traditionen gesagt wurde.
Ich war stolz darauf, ein Polytheist zu sein, dachte, dass alle Dinge, die Gott geschaffen hat, es wert seien, angebetet zu werden und dass ein Teil Gottes in ihnen existiere, in jedem einzelnen Ding, daher seien sie alle es wert, angebetet zu werden. Es konnte eine Kuh, ein Baum, ein Fluss (wie ich bereits sagte, auch ein Brunnen) sein, Götzen und sogar menschlicher Wesen.
Ich verabscheute den Islam dafür, dass er in diesen Dingen so starr und eigensinnig ist. Ich fand, dass Muslime starr sind, in der Vergangenheit leben, während sich die Welt weit von ihnen weg bewegt. Für mich waren alle ihre Ansichten unvernünftig (weil ich nie nach Vernunft gesucht hatte), impraktikabel, grausam und veraltet.
Vielleicht war es nicht mein Fehler, es war mir beigebracht worden, es so zu betrachten. Es war eine vorgefasste Vorstellung, die ich von dieser Gesellschaft geerbt hatte, die oft ein negatives Bild vom Islam besitzt.
Mein erstes Zusammentreffen mit dem Islam war in der High School, wo die Mehrheit meiner Klassenkameraden Muslime waren und während der Freistunden pflegten wir über den Islam zu diskutieren (vor allem wegen der anti-islamischen Propaganda der Hindu-Organisationen nach dem 11.September und der Unruhen von Gujarat).
Während dieser Gespräche versuchten sie, verschiedene Missverständnisse zu beseitigen, die ich bezüglich des Monotheismus, Frauenrechten, ihrer Stellung und anderer bekannter Mythen hatte.
Doch es überzeugte mich nicht, ich behielt diese Ansichten und meinen Stolz darauf, Polytheist zu sein. Obwohl ich nicht mehr gegen Muslime voreingenommen war, bewegten mich die Leiden von Menschen, die von uns waren, die einfach starben, weil sie einen anderen Glauben praktizierten. Ich wurde in meinen Ansichten weltlicher.
Ich verdanke es hauptsächlich Arya Samaj, einer Hinduorganization, die glaubt, dass Hinduismus Monotheismus predigt, und keine Rituale und Götzenanbetung billigt, dass ich Monotheist geworden bin. Nachdem ich unter ihren Einfluss geraten bin, hörte ich damit auf, Götzen anzubeten, Rituale irgendeiner Art zu verrichten und zu den Tempeln zu gehen.
Diese sind die Schritte, die ich unternommen habe, um letztendlich mein Reiseziel zu erreichen, das der Islam ist. Obwohl Arya Samaj seine eigenen Fehler hat, fand ich mich in demselben System wieder; wo Rituale und Feueranbetung zu einem integralen Bestandteil wurden.
Das Lesen von Vedas, Manu Smiriti und anderen Schriften verwirrte mich. Sie alle waren philosophisch, nichts materielles, dass mir dabei helfen konnte, eine präzise Antwort auf meine alltäglichen Fragen zu finden.
Als ich auf dem College Rechte studierte war das erste mal, dass mir die Klarheit des Islam dämmerte. Es war nur ein kleiner Kurs des Familienrechts – hinduistisches Recht und islamisches Recht in Bezug auch Heirat, Scheidung, Erbfolge usw.
Während das hinduistische Recht von allerlei Formalitäten, Verwirrungen, Meinungsunterschieden und fehlender Stabilität durchlöchert war, war das islamische Recht dagegen klar, präzise und sicher.
Meine Ansicht änderte sich über Nacht. Was ich als starr empfunden hatte, erschien mir nun stabil. Dies weckte meine Neugier in dieser Hinsicht; ich verbrachte Stunden damit, mit Freunden zu reden, die mir über den Islam zu erzählen pflegten.
Ich las verschiedene Linke und nahm an Forumsdiskussionen teil. Meine Ansicht über den Islam begann, sich zu verändern, was sich wiederspiegelte, wenn ich mit meinen Freunden sprach oder diskutierte.
Natürlich wurde diese Veränderung von ihnen nicht gewürdigt, sie warnten mich vor der sogenannten Gehirnwäsche, deren einziges Ziel darin bestand, die Hindus zum Islam abzulenken.
All dies pflegte mich zu stören, ich fürchtete ihre Meinungsverschiedenheit. Ich fühlte mich, als würde ich meine Freunde und meine Familie verraten, indem ich tue, womit sie nicht einverstanden waren.
Doch wie ich schon vorher sagte, wie lange kann man vor der Wahrheit davonrennen? Man kann nicht mit einer Lüge leben und akzeptieren, dass die Wahrheit Mut benötigt. Und wie der Heilige Qur´an sagt:
“O ihr, die ihr glaubt, seid auf der Hut bei der Wahrnehmung der Gerechtigkeit und seid Zeugen für Allah, auch dann, wenn es gegen euch selbst oder gegen Eltern und Verwandte geht. Ob der eine reich oder arm ist, so ist Allah beiden näher; darum folgt nicht der persönlichen Neigung, auf dass ihr gerecht handeln könnt. Und wenn ihr aber (die Wahrheit) verdreht oder euch von (der Wahrheit) abwendet, so ist Allah eures Tuns kundig.” (Quran 4:135)
Und an jenem Tag verschwanden die Ängste einfach, denn wenn ich nicht konvertiert wäre, dann hätte ich es vermutlich nie getan. Ich wäre in der Komplexität der materiellen Welt hängen geblieben, in der uns falsche Emotionen davon abhalten, das Richtige zu tun.
Auch wenn meine Freunde und Familienangehörigen es noch nicht wissen, doch ich werde es ihnen früher oder später erzählen, und ich hoffe, inschaAllah (wenn Gott will), dass sie meine Entscheidung akzeptieren werden.
Alhamdulillah, ich bin heute Muslim, ich versuche, immer mehr über den Qur´an und die Richtlinien des Propheten Muhammad, Gottes Segen sei auf ihm, zu lernen. InschaAllah werde ich auf Seinem Weg besser gehen.
Mit der Hilfe weniger Freunde und einer Organisation habe ich gelernt zu beten, ich bete 5 mal am Tag alhamdulillah. Ich bitte Gott, mir mehr Kraft zu geben, damit ich immer fest zu meiner Entscheidung stehen kann.
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