Die Geschichte von Abraham (teil 2 von 7): Ein Aufruf für Sein Volk
Beschreibung: Abraham lädt seinen Vater (Tharah oder Terakh in der Bibel) und sein Volk zu der Wahrheit ein, die ihm von seinem Herrn offenbart wurde.
- von IslamReligion.com
- Veröffentlicht am 22 Jun 2009
- Zuletzt verändert am 28 Jan 2022
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Abraham und sein Vater
Wie alle anderen seines Volkes war Abrahams Vater Aazar (Tharah oder Terakh in der Bibel) ein Götzenanbeter. Biblische Überlieferungen[1] sagen von ihm, dass er tatsächlich ein Bildhauer dieser Götzen gewesen sei,[2] daher richtete sich Abrahams erster Aufruf an ihn. Er sprach ihn mit logischen und vernünftigen Worten an, auf eine Art und Weise, die sowohl von einem jungen Mann, wie er selbst es war, als auch von einem Weisen verstanden werden konnte:
“Und erwähne in diesem Buch (dem Qur´an) Abraham. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet, als er zu seinem Vater sagte: "O mein Vater, warum verehrst du das, was nicht hört und sieht und dir nichts nützen kann? O mein Vater, zu mir ist Wissen gekommen, das nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den ebenen Weg leiten.” (Quran 19:41-43)
Die Antwort seines Vaters war aber eine Zurückweisung, die deutliche Zurückweisung einer jeden Person, die von einer deutlich jüngeren herausgefordert wurde, eine Herausforderung gegen Jahre der Tradition und der Norm.
“Er (der Vater) sagte: "Wendest du dich von meinen Göttern ab, o Abraham? Wenn du (damit) nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlass mich für lange Zeit.” (Quran 19:46)
Abraham und sein Volk
Nach beständigen Versuchen, seinen Vater dazu aufzurufen, den Dienst für die falschen Götzen aufzugeben, wandte sich Abraham seinem Volk zu, um zu versuchen, die anderen zu warnen, indem er auch sie mit derselben einfachen Logik ansprach:
“Und verlies ihnen die Geschichte Abrahams, als er zu seinem Volke sagte: "Was betet ihr an?" Sie sagten: "Wir beten Götzen an, und wir sind ihnen anhaltend zugetan." Er sagte: "Hören sie euch, wenn ihr (sie) anruft? Oder nützen sie oder schaden sie euch?" Sie sagten: "Nein, aber wir fanden unsere Väter das gleiche tun." Er sagte: "Seht ihr denn nicht, was ihr da angebetet habt, ihr eure Vorväter? Sie sind mir feindlich (gesonnen); nicht aber der Herr der Welten, Der mich erschaffen hat; und Er ist es, Der mich richtig führt und Der mir Speise und Trank gibt. Und wenn ich krank bin, ist Er es, Der mich heilt, und (Er ist es,) Der mich sterben lassen wird und mich dann wieder zum Leben zurückbringt.” (Quran 26:69-81)
Im folgenden führte er weitere Beispiele dafür an, um sie davon zu überzeugen, dass die einzige Gottheit, der Anbetung gebührt, Gott ist, der Allmächtige. Die jüdisch-christliche Tradition erzählt eine ähnliche Geschichte, rückt aber Abraham selbst in die Position, dass er sich darüber klar wurde, dass Gott keines dieser Wesen sein konnte[3] und nicht als Beispiele für sein Volk. Nach dem Qur´an hat keiner der Propheten jemals andere als Gott angebetet, auch als sie über den richtigen Weg noch nicht informiert gewesen waren, bevor sie als Propheten entsandt waren. Der Qur´an sagt über Abraham:
“Und als ihn nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Ich liebe nicht die Untergehenden.” (Quran 6:76)
Abraham erzählte ihnen das Beispiel von den Sternen, einer Schöpfung, die für die Menschen jener Zeit wirklich unverständlich war und in der etwas größeres als die Menschheit gesehen wurde, und häufig wurden ihnen verschiedene Kräfte zugesprochen. Aber in dem Untergang der Sterne sah Abraham ihre Unfähigkeit, zu erscheinen, wie sie es wünschen und nicht nur des Nachts.
Dann gab er ihnen noch ein Beispiel von etwas noch Großartigerem, einem noch schöneren, größeren Himmelskörper, der auch am Tage erscheinen konnte!
“Als er er den Mond sah, wie er sein Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiss unter den Verirrten sein.” (Quran 6:77)
Und dann als letzte Steigerung in seinen Beispielen, nannte er ihnen als Beispiel etwas noch Mächtigeres, Größeres, eine der kraftvollsten Schöpfungen, ohne die das Leben selbst unmöglich wäre:
“Als er die Sonne sah, wie sie ihr Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr, das ist noch größer." Da sie aber unterging sagte er: "O mein Volk, ich habe nichts mit dem zu tun, was ihr (Gott) zur Seite stellt. Seht, ich habe mein Angesicht in Aufrichtigkeit zu Dem gewandt, Der die Himmel und die Erde schuf, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.” (Quran 6:78-79)
Abraham bewies ihnen, dass der Herr der Welten nicht in den Schöpfungen zu finden ist, die ihre Götzen repräsentierten, sondern Er ist Der, Der sie alle und alles, was sie sehen und wahrnehmen können, geschaffen hat; dass der Herr nicht notwendigerweise zu sehen sein muss, damit man Ihn anbeten kann. Er ist ein Allmächtiger Herr, nicht an irgendwelche Einschränkungen gebunden, die in der Welt, in der wir sind, zu finden sind. Seine Botschaft war einfach:
“Dient Gott und fürchtet Ihn. Das ist besser für euch, wenn ihr es wüßtet. Ihr dient nur Götzen statt Gott, und ihr ersinnt eine Lüge. Jene, denen ihr statt Gott dient, vermögen euch nicht zu versorgen. Sucht darum bei Gott die Versorgung und dient Ihm und seid Ihm dankbar. Zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden.” (Quran 29:16-17)
Er stellte ihr Festhalten an den Traditionen ihrer Vorväter offen in Frage:
“Er sagte: "Wahrlich, ihr und eure Vorväter seid dem Irrtum verfallen.”
Abrahams Weg war erfüllt von Schmerzen, Härte, Versuchungen, Widerstand und Kummer. Sein Vater und sein Volk wiesen seine Botschaft zurück. Sein Ruf stieß auf taube Ohren, sie kamen nicht zur Vernunft. Anstatt dessen wurde er herausgefordert und sie machten sich über ihn lustig:
“Sie sagten: "Bring uns die Wahrheit oder machst du Scherze?”
In diesem Lebensabschnitt widersetzte sich Abraham, ein junger Mann mit guten Zukunftsaussichten, seiner eigenen Familie und seinem eigenen Volk, um die Botschaft des wahren Monotheismus zu verbreiten: den Glauben an den Einen Wahren Gott und die Ablehnung aller anderen falschen Gottheiten, seien es Sterne oder andere himmlische oder irdische Schöpfungen oder Bildnisse von Gottheiten in Form von Götzen. Er wurde für seinen Glauben zurückgewiesen, ausgestoßen und bestraft, aber er blieb standhaft gegenüber allem Bösen, bereit, noch mehr davon in Kauf zu nehmen.
“Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte… ” (Quran 2:124)
Footnotes:
[1] Gen r. xxxviii, Tanna debe Eliyahu. Ii. 25.
[2] Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=360&letter=A#881)
[3] The Talmud: Selections, H. Polano. (http://www.sacred-texts.com/jud/pol/index.htm).
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