Missverständnisse über Allah (teil 3 von 3): Der Mondgott
Beschreibung: Religion im vor-islamischen Arabien.
- von Aisha Stacey (© 2013 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 27 May 2013
- Zuletzt verändert am 28 May 2013
- Gedruckt: 146
- Gesehen: 35,215 (Tagesmittelwerte: 8)
- Bewertet von: 0
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Schlecht informierte Menschen denken manchmal, Allah sei eine moderne Interpretation eines alten Mondgottes. Diese erhebliche Fehlinterpretation von Allah wird häufig mit fremdartigen, substanzlosen Behauptungen kombiniert, dass Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, diesen Gott wiedererweckt und zum Zentralpunkt der Religion des Islam gemacht habe. Das ist kategorisch nicht wahr. Allah ist Gott, der Eine und Einzige, der Allerbarmer. Allah ist der Gott Abrahams, der Gott Moses und der Gott Jesus.
“Es ist kein Gott außer Allah (keiner hat das Recht, angebetet zu werden, außer Allah, der Eine und Einzige wahre Gott, der weder eine Frau noch einen Sohn hat), und Allah Er ist wahrlich der Allmächtige, der Allweise.” (Quran 3:62)
Nur sehr wenig ist über die Religion der Araber vor dem Propheten Abraham bekannt. Es besteht wenig Zweifel daran, dass die Araber fälschlicherweise Götzen, Himmelskörpern, Bäumen und Steinen gedient hatten und manche ihrer Götzen hatten sogar tierische Eigenschaften. Obwohl eine Reihe von kleineren Gottheiten auf der arabischen Halbinsel mit dem Mond in Verbindung gesehen werden können, gibt es keinen Beweis dafür, dass die Araber jemals den Mond[1] vorrangig vor anderen Göttern angebetet hätten.
Andererseits gibt es Beweise dafür, dass die Sonne als weibliche Gottheit in ganz Arabien angebetet wurde. Die Sonne (Schams) wurde von verschiedenen arabischen Stämmen sowohl mit Heiligtümern als auch mit Götzen verehrt. Der Name Abdu Schams (Diener der Sonne) kam in vielen Teilen Arabiens vor. Im Norden war der Name Amr-I-Schams, “Mann der Sonne” geläufig und der Name Abd-al-Scharq “Diener der Aufgehenden” sind Beweise für die Anbetung der aufgehenden Sonne.[2]
Einer der Onkel des Propheten Muhammads hieß Abdu Schams, ebenfalls der Mann, der den Spitznamen Abu Hurairah erhielt, ein berühmter islamischer Gelehrter der ersten Generation der Muslime. Als Abu Hurairah den Islam annahm, änderte der Prophet Muhammad seinen Namen in Abdu Rahman (Diener des Barmherzigsten).
Muslime glauben mit vollkommener Sicherheit dass Allah, seit dem Beginn der Schöpfung Propheten und Gesandte geschickt hat, um die Menschheit zu leiten und zu lehren. Daher ist die ursprüngliche Religion die Ergebung in den Willen Allahs. Die ersten Araber hatten Allah angebetet. Mit der Zeit aber wurde ihr Gottesdienst durch von Menschen gemachte Ansichten und Übertreibungen verfälscht. Der Grund dafür ist von den Nebeln der Zeit verhüllt, aber sie könnten in der gleichen Weise den Praktiken des Götzendienstes verfallen sein wie das Volk Noahs.
Die Nachkommen des Propheten Noahs waren eine Gemeinschaft gewesen, die an die Einheit Allahs geglaubt hatte, doch Verwirrung und Abschweifungen schlichen sich ein. Rechtschaffene Männer versuchten, die Menschen an ihre Verpflichtungen Allah gegenüber zu erinnern, aber die Zeit verging und Satan sah eine Gelegenheit, um die Menschen irre zu führen. Als die rechtschaffenen Männer starben, schlug Satan den Menschen vor, Statuen von den Männern zu bauen, um ihnen zu helfen, sich an ihre Verpflichtungen Allah gegenüber zu erinnern.
Die Menschen bauten Statuen an den Plätzen, wo sie sich trafen und zuhause und Satan ließ sie, bis jeder den Grund vergessen hatte, aus dem die Statuen existierten. Viele Jahre später erschien der verschlagene Satan wieder unter den Menschen, dieses Mal schlug er vor, dass sie die Statuen direkt anbeten sollen. Eine authentische Überlieferung des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, fasst den Beginn des Götzendienstes folgendermaßen zusammen:
“Die Namen (der Götzen) hatten zuvor einigen frommen Männern von Noahs Volk gehört und als sie gestorben waren, regte Satan ihr Volk an, die Orte, wo sie zu sitzen gepflegt hatten, vorzubereiten und Götzen dort aufzustellen und diese mit ihren Namen zu benennen. Dies taten die Menschen, aber die Götzen wurden nicht angebetet, bis die Menschen (,die sie gemacht hatten,) verstorben waren und der Ursprung der Götzen verschwamm, woraufhin die Menschen damit anfingen, sie anzubeten.”[3]
Als der Prophet Abraham und sein Sohn Ismael das Heilige Haus Allahs (die Kaaba) wieder aufgebaut hatten, folgten die meisten Araber seinem Beispiel und kehrten zum Gottesdienst an dem Einen Gott zurück, aber als die Zeit verging, verfielen die Araber wieder ihrer alten Gewohnheit und beteten Götzen und Halbgötter an. Es besteht wenig Zweifel daran und viele Beweise deuten darauf hin, dass in den Jahren zwischen den Propheten Abraham und Muhammad die Religion auf der arabischen Halbinsel vom Götzendienst dominiert wurde.
Jeder Stamm oder Haushalt besaß Götzenbilder und Statuen, die Araber glaubten an Seher, verwendeten Lospfeile um zukünftige Ereignisse vorauszusagen und machten Tieropfer und Rituale im Namen ihrer Götzen. Es wird gesagt, dass die Hauptgötzen von Noahs Volk in der Gegend des heutigen Jeddah, Saudi Arabien, ausgegraben und unter den arabischen Stämmen verteilt worden waren.[4] Als der Prophet Muhammad triumphierend nach Mekka zurückkehrte, enthielt die Kaaba[5] mehr als 360 verschiedene Götzen.
Die bekanntesten Götzen, die im vor-islamischen Arabien existiert hatten, waren Manat, al Lat und al Uzza.[6] Es gibt keinen Beweis dafür, dass diese Götzen etwas mit Mondgöttern oder dem Mond zu tun hätten. Die Araber dienten diesen Götzen und riefen sie um Fürsprache an. Allah wies diesen falschen Götzendienst zurück.
“Was haltet ihr nun von Al-Lat und AI-`Uzzaund Manat (zwei Götzen der heidnischen Araber), der dritten (ein weiterer Götze der heidnischen Araber) der anderen?Wie? Sollten euch die Knaben zustehen und Ihm die Mädchen?Das wäre wahrhaftig eine unbillige Verteilung.Wahrlich, es sind nur die Namen, die ihr euch ausgedacht habt ihr und eure Väter -, für die Allah keinerlei Ermächtigung hinab gesandt hat. Sie folgen einem bloßen Wahn und ihren persönlichen Neigungen, obwohl doch die Weisung ihres Herrn zu ihnen kam.” (Quran 53:19-23)
Inmitten des überwältigenden Heidentums und Götzendienstes haben die vor-islamischen Araber niemals einen Mondgott als oberste Gottheit angebetet, tatsächlich gibt es keinen Beweis dafür, dass sie jemals einen Mondgott angebetet haben. Generation nach Generation haben sie aber nicht ihren Glauben an den Einen höchsten Beherrscher des Universums verloren (obwohl sie die meiste Zeit das falsche Glaubenskonzept vom Glauben an Allah behielten). Sie waren sich Seines Segens und Seiner Strafe bewusst und glaubten an den Tag des Gerichts. Dichter aus dieser Zeit beriefen sich ständig auf Allah.
Nabigha, ein bekannter Dichter des fünften Jahrhunderts nChr sagte: “Ich habe einen Eid geschworen und keinen Spielraum für Zweifel gelassen, denn wer sonst kann mir helfen außer Allah? und Zuhair b. Abi. Salma bestätigte seinen Glauben an den Tag des Gerichts, indem er sagte: “Die Taten werden in den Rollen festgehalten, um am Tag des Gerichts vorgezeigt zu werden; Vergeltung kann auch in dieser Welt geübt werden.” Der Qur´an bezeugt ebenfalls die Tatsache, dass sich die vor-islamischen Araber Allahs – Gottes – des Einen, bewusst gewesen sind.
“Und wenn du sie fragst: "Wer hat die Himmel und die Erde geschaffen und euch die Sonne und den Mond dienstbar gemacht?" dann werden sie gewiss sagen: "Allah." Wieso lassen sie sich dann (von Allah) abwenden?Allah erweitert und beschränkt die Mittel zum Unterhalt dem von Seinen Dienern, den Er will. Wahrlich, Allah besitzt die volle Kenntnis von allen Dingen.Und wenn du sie fragst: "Wer sendet Wasser vom Himmel nieder und belebt damit die Erde nach ihrem Tod?" - dann werden sie gewiss sagen: "Allah." Sprich: "Aller Preis gebührt Allah." Jedoch die meisten von ihnen begreifen es nicht.” (Quran 29: 61-63)
Footnotes:
[1] http://www.britannica.com/EBchecked/topic/31651/Arabian-religion/68308/Pre-Islamic-deities
[2] Encyclopaedia of Religion and Ethics, Article “Ancient Arab”, Vol. 1, p. 661.
[3] Sahieh Al-Bukhari
[4] Safi-ur-Rahman al-Mubarkpur, (2002) The Sealed Nectar, revised 2nd edition. Darussalam, Riyadh.
[5] Das würfelförmige Gebäude, in der Mitte der Heiligen Moschee in der Stadt Mekka, Saudi Arabien.
[6] Hisham Ibn Al-Kalbi, Kitab al-Asnam, verlegt von Ahmad Zaki Pasha. (Cairo, 1927), S. 9-14.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu