Molly Carlson, Ex-Christin, USA (teil 2 von 2)

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Beschreibung: Wie sie schließlich fühlte, dass der Islam ein Teil dessen war, was sie seit langem war. 

  • von Molly Carlson
  • Veröffentlicht am 28 Oct 2013
  • Zuletzt verändert am 28 Oct 2013
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Arm Bester

Meine anfänglichen Erkundungen des Islam begannen gleich nach dem 11. September 2001.  Ich war im 1.Semester im College und ich war18 Jahre alt.

Ich arbeitete mit einem Mädchen aus Saudi Arabien, ich half einem pakistanischen Mädchen, das einen Gesichtsschleier trug und ich war mit einem Typ aus Palästina befreundet.  Alle Muslime und alle mit verschiedenem Grad, doch ich hatte sie noch nie nach ihrem Glauben befragt. 

Das Mädchen, dem ich half, wurde eine meiner engsten Freundinnen auf der Erde, und mit ihr sprach ich die ganze Zeit über ihre Kultur.  Nach dem 11.September befragte ich sie noch tiefer über den Islam und die Glaubensgrundlagen. 

Als ich nachdachte, wurde mir klar, dass ich diese muslimischen Leute kannte und keiner von ihnen war ein Terrorist, keiner von ihnen war ein Extremist.  Und ich fühlte mich traurig, dass sie wegen ihrer religiösen Zugehörigkeit zu Zielscheiben großen Hasses geworden sind; insbesondere in den ersten Monaten nach den Attacken. 

Ich wollte mehr wissen, um meine Familie und meine Freunde gegen den Hass einzustimmen, und ich wollte mehr wissen, denn wenn du etwas nicht verstehst, fürchtest du es.   

Ich ging sogar so weit, dass ich eine Abaya, Hijab und Niqab von meiner pakistanischen Freundin auslieh, und sie zur Schule und zur Arbeit trug, um genau zu wissen, wie anders ich in dieser Bekleidung als ein normales amerikanisches Mädchen an irgendeinem anderen Tag behandelt werden würde. 

Der Unterschied war extrem.  Es war hart und bei manchen Ereignissen brachte es mich zum Weinen.  Mein Respekt für meine Freundin wuchs und wurde in all den Jahren seitdem nicht erschüttert. Sie war und ist immer noch meine Heldin. 

Sie und ein anderer sehr enger Freund von mir – ein Mann, der selber ein Konvertierter ist und unter ähnlichen Umständen aufgewachsen war wie ich – die beiden waren meine größten Einflüsse. 

Ich saß stundenlang mit meinem konvertierten Freund und redete über den Islam – warum er konvertiert ist, wie er konvertiert ist, und alle Informationen, die er mir zu geben hatte, gab er mir freiwillig.

Er hatte dieselben Fragen gestellt, die ich fragte und kannte die Antworten.  Wenn es ihn nicht gäbe, wäre ich nun nicht Muslima.  Mein Verständnis wuchs ständig in den nächsten dreieinhalb Jahren im Schneckentempo. 

Ich respektierte den Islam, aber ich bin nie auf den Gedanken gekommen, selbst Muslim zu werden.  Und am Ende war es die schwerste Entscheidung meines Lebens. 

Hier komme ich zu einem Teil meiner Geschichte, den ich manchmal erzähle und manchmal nicht.  Worauf es im Großen und Ganzen ankommt, ist, wie ich Muslim geworden bin, aber wenn es um die blanken Knochen geht, warum ich konvertiert bin, kommt es nicht auf alles an.  Doch da ich ehrlich mit euch sein will, liebe Leser, fühle ich, dass es wichtig ist, dies zu erzählen. 

Die erste Frage, die mir von anderen Muslimen gestellt wird, wenn sie mein Hijab sehen, ist: “Bist du Muslim?”  Und dann 99% stellen als zweite Frage: “Bist du mit einem muslimischen Mann verheiratet?“  In der Bedeutung von, dass ich zuerst mit einem muslimischen Mann verheiratet gewesen und dann später unter seinem Einfluss konvertiert sei. 

Hierauf sage ich meistens nein, aber zu sagen, dass ein Mann nichts damit zu tun gehabt habe, wäre eine Lüge.  Der letzte Schritt zu meiner Konvertierung war, dass ich mit einem muslimischen Mann befreundet gewesen bin.  Aus Gründen der Privatsphäre und aus Respekt vor ihm werde ich nicht viel darüber reden, aber ich fühle, es muss angesprochen werden. 

Dies ist so, weil die Menschen von einer Frau oder einem Mann, die oder der konvertiert ist, während sie / er entweder mit einem muslimischen Mann oder einer muslimischen Frau verheiratet oder befreundet gewesen ist, denken, dass sie dies für ihren entsprechenden Partner getan haben.  Ich möchte ein Beispiel dafür sein, dass es nicht automatisch so sein muss.  

Wenn ich für ihn konvertiert wäre, dann hätte ich ihn geheiratet, wenn er mich darum gebeten hätte; aber das habe ich nicht getan, und das war die zweitschwerste Entscheidung in meinem Leben.  Er war nicht mein Schicksal, er war die Tür, durch die ich eintreten sollte.  Durch ihn habe ich einige Leute getroffen, die die wichtigsten in meinem Leben sind, sowohl als Person als auch als Muslim. 

Die Osman Familie nahm mich ohne ein zweites Wort an.  Sie haben nicht einmal meinen Freund dafür getadelt, dass er mich zu ihnen gebracht hat, und ich respektiere sie dafür und für viele andere Dinge.  Ich erinnere mich an den ersten Abend, als ich sie traf, wie „zuhause“ ich mich in ihrer Familie gefühlt habe, und wie sehr ich bereits ein Teil von ihnen war.

Ich denke, dass der Vater wusste, dass Gott Wissen in sein Herz gelegt hat, dass ich jemand war, der ihre Annahme benötigte.  Ich kann euch sagen, liebe Leser, mit 100%iger Überzeugung, dass wenn ich die Osman Familie nicht kennen gelernt hätte, dann hätte ich möglicherweise nie den Islam angenommen.  

Bhai-ji und seine Familie waren und sind meine größten Helden, meine größte Liebe, mein größter Einfluss und meine größten Lehrer.  Ihnen verdanke ich alles.    

Vier Monate nachdem ich sie getroffen habe, irgendwann im März 2005 und nicht lange nach dem Augenblick, nachdem ich festgestellt hatte, wer ich geworden bin, habe ich die Schahada in ihrem Wohnzimmer ausgesprochen, umgeben von den Menschen, die mich mehr liebten, als ich je verstehen werde.  

Das Gefühl in meinem Inneren in dem Moment, nachdem ich den wahrsten Glauben, den ich je gehabt habe, geschworen hatte: “Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Gott und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Gottes ist“, ist ein Gefühl, dass ich nicht mit Worten beschreiben kann. 

Es fühlte sich an, als würde ich von innen so hell glühen, dass ich in kleinste Lichtstückchen zerbersten könnte.  Ich fühlte die Hand Gottes in mir, die meine Sünden wegnahm und mich erneuerte.  Diese höchste Glückseligkeit wird immer in mir wohnen, denn ich habe in dieser ewigen Sekunde einen kurzen Blick in das Paradies geworfen.

Ich erinnere mich an den Augenblick, als ich wusste, dass sich alles geändert hatte.  Ich erinnere mich an den Augenblick, in dem sich alles änderte.  Mein ganzes Leben lang bin ich die Person gewesen, die ich heute noch bin, -bei dem Willen Gottes - aber es hat 22 Jahre gedauert, dahin zu gelangen, dass ich es realisieren konnte. 

Seit jenem Tag, seit dieser Entscheidung habe ich nie wieder zurück geblickt.  Ich habe nie bereut, was ich getan habe, denn ich habe mehr Bedeutung und mehr Freude in meinem Leben gefunden in diesen vergangenen eineinhalb Jahren als ich es in den 22 Jahren bis dahin getan hatte.

Ich würde nie jemand anders sein, als ich jetzt bin.  Und dies, meine Freunde, ist die wahre Konvertierung meiner Seele. 

Arm Bester

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