Einfluss der Regierung und das Recht (teil 1 von 2)

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Beschreibung: Wie der Islam den Regierungsbeamten verbietet, in Entscheidungen des Gerichts einzuschreiten.

  • von Das Team von Dr. Abdurrahman al-Muala (übersetzt von islamtoday.com)
  • Veröffentlicht am 11 Oct 2010
  • Zuletzt verändert am 12 May 2013
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Arm Bester

Die Unabhängigkeit des Rechtswesens 

Government_Influence_and_the_Judiciary_(part_1_of_2)_001.jpgDas islamische Gesetz verbietet durch die heiligen Texte und durch seine Grundprinzipien den regierenden Beamten, sich auf irgendeine Art in Entscheidungen des Gerichts einzumischen oder sie zu beeinflussen.  Das islamische Gesetz ist in seinen allgemeinen Prinzipien und individuellen Statuten bemüht, sein allerwichtigstes Ziel, Gerechtigkeit auf der Grundlage des Monotheismus zu etablieren.  Monotheismus ist nicht nur ein Lippenbekenntnis.  Er wird durch Taten verwirklicht, die das Glaubensbekenntnis stützen.  Diese Taten müssen zur Folge haben, dass man die Befehle Gottes befolgt und dass man meidet, was Gott verboten hat.  Dies ist eine kollektive Verantwortung der muslimischen Gesellschaft.  Sie erfordert, dass die Befehle und die Verbote Gottes als Standard für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit angewendet werden.  Alles, was Gott befiehlt, ist Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, und alles was Er verbietet, ist Falschheit und Missbrauch.  Dementsprechend ist es ehrlich und gerecht, zu verbieten, was Gott untersagt hat. 

Es gibt zahlreiche Verse im Qur´an, die Gerechtigkeit gebieten und Unterdrückung verbieten.  Gott sagt: 

“Wahrlich, Gott gebietet, gerecht (zu handeln), uneigennützig Gutes zu tun und freigiebig gegenüber den Verwandten zu sein; und Er verbietet, was schändlich und abscheulich und gewalttätig ist.  Er ermahnt euch; vielleicht werdet ihr die Ermahnung annehmen.” (Quran 16:90)

Und Gott sagt:

“…Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln.  Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher.  Und fürchtet Gott; wahrlich, Gott ist eures Tuns kundig.” (Quran 5:8)

Und Gott sagt ebenfalls:

“…richtest du (O Muhammad), so richte zwischen ihnen mit Gerechtigkeit.  Wahrlich, Gott liebt die Gerechten.” (Quran 5:42)

Und Gott sagt auch: 

“…Und wer nicht nach dem richtet, was Gott herabgesandt hat – das sind die Ungläubigen.” (Quran 5:44)

In einem Hadith berichtet der Gesandte Gottes:.  

“Gott spricht: ‘O Meine Diener, Mir selbst habe Ich Unrecht verwehrt und auch euch habe Ich es verwehrt, so tut euch, oh Meine Diener,  gegenseitig kein Unrecht.” (Sahieh Muslim)

Dies sind nur einige wenige der heiligen Texte, die zeigen, dass das Richten mit Gerechtigkeit und mit dem, was Gott offenbart hat, eine Verpflichtung ist.  Dies ist ein allgemeiner Befehl, der gleichermaßen auf den anzuwenden ist, der herrscht, als auch auf den, der beherrscht wird.  Die politische Macht im Islam ist an die Gesetze Gottes gebunden.  Es gibt keine Gehorsamkeit gegenüber einer Regierung, wenn dies Ungehorsamkeit gegenüber dem Gesetz Gottes erfordert.  Dies ist die Art und Weise, wie unsere frommen Vorgänger gemäß dem islamischen Gesetz gehandelt haben.  Die politischen Führer sind nur mit den Angelegenheiten des Staates betraut  Der wahre Gesetzgeber ist Gott.  Der Khalif oder Führer ist lediglich einer von den Muslimen, den anderen gleichgestellt.  Die Muslime sind es, die ihn auswählen und ihm die Führung anvertrauen.  Sie können sein Tun beobachten.  Er muss sich mit ihnen beraten.  Wenn er das islamische Gesetz bricht und entgegen dem Wohl der Menschen handelt, können sie veranlassen, dass er seines Amtes enthoben wird. 

In der Vergangenheit haben die politischen Führer des muslimischen Staats verstanden, dass Gerechtigkeit – durch die die Himmel und die Erde aufrecht erhalten werden – die Grundlage für die Herrschaft im Islam bilden. 

Amr b. al-As sagte: “Es gibt keine politische Führung außer mit Männern.  Es sind keine Männer verfügbar außer mir Reichtum.  Es kann keinen Reichtum geben, ohne eine blühende Gesellschaft.  Zivilisation kann ohne Gerechtigkeit nicht erblühen.”

Der Khalif[1]  Umar b. Abdulaziz schrieb einem seiner Funktionäre, der um die Erlaubnis bat, seine Stadt zu verstärken: “Ihre Stärkung wird durch Gerechtigkeit erreicht und durch das Entfernen von Unrecht auf ihren Straßen.”

Saied b. Suwayd sagte in einer seiner Ankündigungen in der Stadt Homs: “O ihr Menschen, der Islam besitzt eine undurchdringliche Mauer mit einem Sicherheitstor.  Seine Mauer ist die Ehrlichkeit und sein Tor ist Gerechtigkeit.  Der Islam wird solange unversehrt bleiben, wie die politische Autorität streng bleibt.  Die Strenge besteht nicht aus der Peitsche oder dem Schwert, sondern in dem Richten mit Ehrlichkeit und in dem Anwenden von Gerechtigkeit.”



Footnotes:

[1] Khalif: von dem arabischen Wort Khaliefah, oder Nachfolger.  Ein Begriff, der verwendet wird, um den politischen Führer der muslimischen Nation zu bezeichnen. 

Arm Bester

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