Christliche Gelehrte geben Widersprüche in der Bibel zu (teil 5 von 7): Beginn, ein wenig ehrlicher zu sein
Beschreibung: Einige neuere Übersetzungen der Bibel beginnen nun, die Widersprüche und Zweifelhaftigkeit der Passagen zu erwähnen.
- von Misha’al ibn Abdullah (entnommen aus dem Buch: What Did Jesus Really Say?)
- Veröffentlicht am 21 Sep 2009
- Zuletzt verändert am 21 Sep 2009
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Also, woher kommen eigentlich alle diese Bibeln und warum diese Schwierigkeit zu definieren, was eine wahrhaftig von Gott "inspirierte" Aussage ist? Sie stammen von den "alten Manuskripten" (auch als MSS bekannt). Die christliche Welt verfügt heute über eine Fülle von 24 000 "alten Manuskripten" der Bibel, die bis zum vierten Jahrhundert nach Christus zurück reichen (aber nicht bis zu Christus oder den Aposteln selbst). Mit anderen Worten haben wir Evangelien, die zu jener Zeit entstanden sind, als die Trinitarier die christliche Kirche übernahmen. Alle Manuskripte von vorher sind seltsamerweise verschwunden. Alle Bibeln, die heute existieren, wurden von diesen "alten Manuskripten" zusammengestellt. Jeder Bibelgelehrte wird uns sagen, dass keine zwei alten Manuskripte genau gleich sind.
Die Menschen heute glauben, es gäbe nur EINE Bibel, und EINE Version von jedem Bibelvers darin. Dies ist von der Wahrheit weit entfernt. Alle Bibeln, die heute in unserem Besitz sind (wie KJV, NRSV, NAB, NIV,...etc.), sind das Ergebnis des außerordentlichen Auswählens und Kopierens aus diesen unterschiedlichen Manuskripten, von denen kein einziges die definitive Referenz ist. Es gibt unzählige Fälle, wo ein Paragraph in einem "alten Manuskript" steht, aber in anderen völlig fehlt. Beispielsweise Markus 16:8-20 (zwölf ganze Verse) fehlt in der Mehrzahl der alten Manuskripte, die heute einzusehen sind (wie das Sinai Manuskript, die Vatikan 1209 und die Aramäische Version), aber in neueren "alten Manuskripten" taucht dieser Paragraph auf. Es gibt auch zahlreiche dokumentierte Fälle, wo sogar geographische Lagen sich von einem alten Manuskript zum nächsten völlig unterscheiden. Zun Beispiel ist im "Samariter Pentateuch Manuskript" in 5 Moses 27:4 vom "Berg Gerizim" die Rede, während im "Hebräer Manuskript" in genau demselben Vers von "Berg Ebal" gesprochen wird. Aus 5 Moses 27:12-13 können wir sehen, dass es sich um zwei völlig unterschiedliche Orte handelt. Ähnlich bei Lukas 4:44 erwähnen manche "alte Manuskripte" die "Synagogen von Judäa", während andere von den "Synagogen von Galiläa" sprechen. Dies sind nur wenige Beispiele, aber verständnisvolles Lesen würde ein eigenes Buch füllen.
Es gibt zahllose Beispiele in der Bibel, wo Verse fragwürdiger Natur in den Text eingefügt worden sind, ohne irgendeine Kennzeichnung für den Leser, dass viele Gelehrten und Übersetzer, was deren Authenzität angeht, ernsthafte Bedenken haben. Die König James Version der Bibel (auch bekannt als die “Authorized Version”) ist die, die von der Mehrheit der Christen heute in die Hand genommen wird, ist die, die in dieser Hinsicht am notorischsten ist. Sie gibt dem Leser absolut keine Vorstellung von der Fragwürdigkeit solcher Verse. Allerdings beginnen jetzt neuere Übersetzungen von der Bibel, in dieser Hinsicht etwas ehrlicher und fortschrittlicher zu sein. Beispielsweise die New Revised Standard Version of the Bible, von Oxford Press, ein außerordentlich feines System von Klammern eingeführt, indem die auffälligsten derartiger fragwürdiger Verse mit doppelten eckigen Klammern ([[ ]]) versehen werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Gelengenheitsleser die wahre Funktion dieser Klammern ernst nehmen wird. Sie sind dazu da, um den informierten Leser darüber aufzuklären, dass die Verse in den Klammern höchst fragwürdiger Natur sind. Beispiele hierfür sind die Geschichte von der "Ehebrecherin" in Johannes 8:1-11; ebenso wie Markus 16:9-20 (die Wiederauferstehung Jesu und Rückkehr) und Lukas 23:34 (was interessanterweise genug die Bestätigung der Prophezeihung in Jesaja 53:12 ist) ...und so weiter.
Zum Beispiel sagen die Kommentatoren dieser Bibel in bezug auf Johannes 8:1-11 in einer sehr kleinen Bemerkung unten auf der Seite:
“In den ältesten Schriften fehlen 7:53 bis 8:11; in anderen wird diese Passage nach 7:36 oder nach 21:25 oder nach Lukas 21:38 mit Variationen im Text eingefügt; manche kennzeichnen den Text als zweifelhaft.”
In Hinblick auf Markus 16:9-20 wird uns, seltsam genug, eine Wahl gelassen, wie es und gefallen würde, wie das Markus-Evangelium endet. Die Kommentatoren haben sowohl ein "kurzes Ende" als auch ein "langes Ende" bereit. Also wird uns die Wahl gelassen, was wir als "Inspiration Gottes" bevorzugen wollen. Wieder einmal sagen die Kommentatoren am Ende dieses Evangeliums in einem sehr kleinen Text:
“Manche der ältesten Schriften lassen das Buch nach Vers 8 enden, eine beläßt es bei dem kürzeren Ende; andere beinhalten das kürzere Ende und fahren dann mit den Versen 9-20 fort. Bei den meisten Schriften folgen die Verse 9-20 unmittelbar nach Vers 8, auch wenn in einigen von ihnen diese Passage als zweifelhaft gekennzeichnet wurde.”
Peake’s Kommentar der Bibel berichtet:
“Man ist sich jetzt allgemein darüber einig, dass 9-20 kein ursprünglicher Teil von Markus waren. In den ältesten MSS tauchen sie nicht auf und tatsächlich auch nicht in den Abschriften, die von Matthäus und Lukas verwendet worden waren. Ein aramäisches Manuskript aus dem 10. Jahrhundert schreibt diese Passage Aristion, dem Presbyter, der von Papias erwähnt wird, zu. (ap.Eus.HE III, xxxix, 15).”
“Tatsächlich wurde erst kürzlich eine aramäische Übersetzung von St. Markus entdeckt, in der die letzten zwölf Verse von St. Markus Ariston zugeschrieben werden, der andererseits auch als einer der frühesten christlichen Väter bekannt ist; und es ist gut möglich, dass diese Überlieferung korrekt ist.” [1]
Selbst wenn, dann wird außerdem noch notiert, dass diese Verse bei verschiedenen "Autotitäten" unterschiedlich berichtet werden. Beispielsweise wird von Vers 14 von manchen Kommentatoren behauptet, in manchen "alten Schriften" seien folgende Worte eingefügt worden:
“und sie entschuldigten sich, indem sie sagten: ´diese Zeit der Gesetzlosigkeit und des Unglaubens ist unter Satan, der der Wahrheit und der Macht Gottes nicht gestattet, über die unreinen Dinge der Geister die Oberhand zu gewinnen. Offenbart daher jetzt eure Rechtschaffenheit.’So sprachen sie zu Christus und Christus antwortete ihnen: ´Im Laufe der Jahre wird sich Satans Macht erfüllt haben, aber andere schreckliche Dinge werden sich nähern. Und für diejenigen, die gesündigt haben, werde ich dem Tod überlassen, damit sie zur Wahrheit zurückkehren und nicht mehr sündigen mögen, so dass sie die geistlichen und nie endenden Segen der Rechtschaffenheit genießen, der im Himmel sein wird.’”
Footnotes:
[1] Our Bible and the Ancient Manuscripts (Unsere Bibel und die alten Manuskripte), F. Kenyon, Eyre and Spottiswoode, S. 7-8.
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