Der Gottbegriff im Islam (teil 2 von 2): Seine Eigenschaften und Seine Einzigkeit
Beschreibung: Mehr über den einzigartigen Gottbegriff im Islam, mit besonderer Betonung darauf, wie diese Einzigartigkeit Allahs das Leben des Muslim beeinflußt.
- von iiie.net (verfaßt von IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 18 Apr 2008
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Gottes Eigenschaften
Wenn der Schöpfer Ewig und Immer-Bestehend ist, dann müssen Seine Eigenschaften ebenfalls ewig und immer fortbestehend sein. Wenn das so ist, dann sind Seine Eigenschaften absolut. Kann es mehr als einen Schöpfer mit solchen absoluten Eigenschaften geben? Kann es sein, daß es beispielsweise zwei absolut mächtige Schöpfer gibt? Ein kurzes Nachdenken zeigt, daß dies nicht durchführbar ist.
Der Quran faßt dieses Argument in folgenden Versen zusammen:
“Allah hat Sich keine Kinder genommen, und keinen Gott gibt es neben Ihm, sonst würde fürwahr jeder Gott das weg-nehmen, was er erschaffen hat, und die einen von ihnen würden sich den anderen gegenüber wahrlich überheblich zeigen.” (Quran 23:91)
Und auch,
“Wenn es in ihnen beiden (Himmel und Erde) andere Götter als Allah gäbe, gerieten sie (beide) wahrlich ins Verderben.” (Quran 21:22)
Die Einzigkeit Gottes
Der Quran erinnert uns an die Falschheit aller angeblicher Gottheiten. Er fragt diejenigen, die von Menschenhand geschaffenen Objekten dienen:
“Wie könnt ihr denn dem dienen, was ihr selbst aushaut?” (Quran 37:95)
Und auch:
“Nehmt ihr euch denn außer Ihm Schutzherren, die sich selbst weder Nutzen noch Schaden zu bringen vermögen?” (Quran 13:16)
Für die Verehrer der Himmelskörper zitiert er die Geschichte von Abraham:
“ Als die Nacht über ihn hereinbrach, sah er einen Himmelskörper. Er sagte: ‘Das ist mein Herr.’ Als er aber unterging, sagte er: ‘Ich liebe nicht diejenigen, die untergehen.’
Als er dann den Mond aufgehen sah, sagte er: ‘Das ist mein Herr.’ Als er aber unterging, sagte er: ‘Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich ganz gewiß zum irregehenden Volk gehören.’
Als er dann die Sonne aufgehen sah, sagte er: ‘Das ist mein Herr. Das ist größer.’ Als sie aber unterging, sagte er: ‘O mein Volk, ich sage mich ja von dem los, was ihr (Ihm) beigesellt.
Ich wende mein Gesicht Dem zu, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat, als Anhänger des rechten Glaubens, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.’” (Quran 6:76-79)
Das Verhalten des Gläubigen
Um Muslim zu sein, das heißt, sich Gott zu ergeben, ist es notwendig, an die Einzigkeit Gottes zu glauben, in dem Sinne, daß Er der einzige Schöpfer, Erhalter, Versorger usw. ist. Aber dieser Glaube reicht noch nicht aus. Viele der Götzendiener wußten und glaubten, daß nurallein der Allerhöchste Gott all dies vermochte. Aber dies genügte nicht, um sie zu Muslimen zu machen. Zusätzlich zu diesem Glauben muß man die Tatsache anerkennen, daß Gott allein die Anbetung verdient und man muß sich davon fernhalten, anderen Dingen oder Wesen Göttlichkeit zuzusprechen und diese anzubeten.
Wenn man das Wissen um den wahren Gott erlangt hat, muß man beständig den Glauben an Ihn bewahren und darf nichts erlauben, diese Wahrheit zu verdecken.
Was dies bedeutet, ist folgendes: wenn sich jemand Gott vorbehaltlos ergibt, und zugibt, daß Er der Einzige ist, Der es wert ist, von uns angebetet zu werden, dann muß man Ihn auch konsequent anbeten. Das heißt, wenn wir wissen, daß wir Ihm Gehorsam schuldig sind, bedeutet dies, daß wir in die Praxis umsetzen, was wir in unseren Herzen anerkannt haben. Gott fragt rhetorisch:
“Meint ihr denn, daß Wir euch zum sinnlosen Spiel erschaffen hätten und daß ihr nicht zu Uns zurückgebracht würdet?” (Quran 23:115)
Er stellt auch kategorisch fest:
“Ich habe die Ğinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.” (Quran 51:56)
Wenn also der Glaube in das Herz einer Person gelangt, ruft er bestimmte geistige Veränderungen hervor, deren Ergebnis dann bestimmte Handlungen sein müssen. Alles in allem beweisen diese geistigen Veränderungen und Handlungen den wahren Glauben. Der Prophet, möge Gott ihn preisen, sagte:
“Glaube ist das, was im Herzen wohnt und durch die Taten bewiesen wird.”
Das Gefühl der Dankbarkeit Gott gegenüber - als eine dieser geistigen Verän-derungen - stellt, so könnte man sagen, die Essenz, das Wesentliche der Anbetung dar.
Das Gefühl der Dankbarkeit ist so wichtig, daß ein Nicht-Gläubiger “Kafir” genannt wird, was bedeutet ´jemand der die Wahrheit ablehnt´ und auch ´jemand, der undankbar ist´.
Ein Gläubiger liebt Gott und ist Ihm für die Gnaden dankbar, die Er Ihm ge-währt hat. Aber er ist sich der Tatsache bewußt, daß seine guten Taten, ob geistig oder körperlich, weit davon entfernt sind, göttlichen Vorzügen zu entsprechen. Er ist immer besorgt, daß Gott ihn im Diesseits oder Jenseits bestrafen könnte. Er fürchtet Ihn deshalb, unterwirft sich Ihm und dient Ihm mit großer Demut. Man kann sich nur in einem solchen geistigen Zustand befinden, wenn man sich nahezu die ganze Zeit Gottes bewußt ist. Die Erinnerung an Gott ist daher die lebendige Kraft des Glaubens, ohne die er nachläßt und verschwindet.
Der Quran versucht, dieses Gefühl von Dankbarkeit zu unterstützen, indem die Eigenschaften Gottes regelmäßig wiederholt werden. Die meisten dieser Eigenschaften werden zusammen in folgenden Quranversen erwähnt:
“Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren. Er ist der Barmherzige, der Erbarmer. Er ist , außer dem es keine Gottheit gibt, der König, der Heilige, der Friede, der Gewährer der Sicherheit, der Wächter, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Stolze. Preis sei Gott! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen. Und Er ist Gott, der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist (alles) was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweise.” (Quran 59:22-24)
Und auch,
“Es gibt keine Gottheit außer Ihm, dem Lebendigen und Beständigen. Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte – außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen – außer, was Er will. Sein Thronschemel umfaßt die Himmel und die Erde, und ihre Behütung beschwert Ihn nicht. Er ist der Erhabene, der Allgewaltige.” (Quran 2:255)
Und auch,
“O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt gegen Gott nur die Wahrheit aus! Der Messias Jesus, der Sohn Marias, ist nur Gottes Gesandter und Sein Wort, das Er Maria entbot, und Geist von Ihm. Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten und sagt nicht ‘Drei’. Hört auf (damit), das ist besser für euch! ist nur ein einziger Gott. Preis sei Ihm (und Erhaben ist Er darüber) daß Er ein Kind haben sollte.” (Quran 4:171)
Damit haben wir drei Teile zur Bestätigung Gottes als Einzigen Wahren Gott. Wir müssen glauben, daß Er der größte Schöpfer, Wächter und Richter des Universums und allem darin ist; wir müssen uns davon fernhalten, irgendetwas außer Ihm Göttlichkeit zuzusprechen und anzubeten und unsere Anbetung auf Ihn ausrichten; und wir müssen wissen, daß Er allein göttliche Eigenschaften und Namen besitzt und wir können sie auf kein anderes Wesen beziehen, egal welcher Art es auch sei. Wenn jemand lediglich mit seinen Lippen diese Notwendigkeiten bestätigt, und auch wenn wir uns davor bewahren, sie auf andere Götter zu beziehen, ist das nicht genug. Sie müssen ernsthaft auf Den ausgerichtet sein, Den du auch bestätigst.
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