Wasser und Hygiene

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Beschreibung: Sauberes Wasser ist ein besonderer Rohstoff. 

  • von Aisha Stacey (© 2012 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 27 Aug 2012
  • Zuletzt verändert am 27 Aug 2012
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Arm Bester

Wasser oder H2O bildet die Grundlage aller Körperflüssigkeiten, Blut, Spinalflüssigkeit, Speichel und der Gelenkschmiere.  Es macht zwei Drittel des Körpergewichts aus, reguliert die Körpertemperatur und ohne eine angemessene Wasserversorgung würden Menschen innerhalb weniger Tage sterben.  Wasser ist für die Erhaltung der Gesundheit, die persönliche Sauberkeit und allgemeine Hygiene wesentlich.  Wasser ist ebenfalls für Landwirtschaft und Industrie unentbehrlich.  Kurz: Wasser ist ein zentrales Anliegen für den Planeten Erde und seine Bewohner.  Also ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Islam das Thema des Wassers und seiner Bewahrung so ernst nimmt.  

Muhammad, der Prophet des Islam, wurde in der arabischen Wüste geboren, einem Ort, wo Wasser von jeher ein Grund zur Besorgnis gewesen ist.  Wasser war stets ein Thema in der arabischen Literatur und Poesie gewesen und hatte einen Einfluss auf die Entwicklung der islamischen Architektur und Kunst gehabt.  Islamische Städte, die sich normalerweise um eine Moschee herum entwickelten, sorgten für fließendes Wasser und Becken für die rituelle Reinigung (vor dem Gebet), öffentliche Trinkbrunnen und Trinktröge für Tiere.  Derartige Brunnen und Becken waren häufig mit Qur´anversen dekoriert worden, für gewöhnlich mit solchen, die auf die zentrale Rolle und Würdigung des Wassers im Islam hinweisen.  Der Qur´an bezeichnet Wasser als die Substanz, die Leben gibt und als das Schlüsselelement für die Reinigung.  Er sagt:    

“Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige.” (Quran 21:30)

Muslime glauben, dass Wasser eine Gabe Gottes ist und dass es ein Beweis für die Existenz Gottes, Seine Größe und Seine Einzigartigkeit ist.  Gott fordert uns auf, über den Regen, die Flüsse und die salzigen und süßen Gewässer nachzudenken; Er fordert uns auf, Wasser als ein Zeichen Seiner Gnade anzuerkennen.  Gott liefert uns das Wasser, das wir benötigen, aber Er könnte es uns auch ganz leicht vorenthalten.  

“Wer hat denn Himmel und Erde geschaffen und euch vom Himmel Wasser herabkommen lassen?  Damit haben Wir herrliche Gärten wachsen lassen, deren Bäume ihr nicht wachsen lassen könntet.  Existiert wohl ein Gott neben Allah?  Aber nein, sie sind Leute, die (Ihm andere Wesen) gleichsetzen?  Nein, sie sind ein Volk, das Götter neben Gott stellt.” (Quran 27:60)

Wasser ist in der Tat eine Gnade und ein Segen von Gott, und wir sind verpflichtet, es weise zu benutzen und uns gemeinsam bemühen, es von Verunreinigungen frei zu halten.  Wasser in seiner reinen Form ist klar, farblos, geruchlos und hat einen angenehmen Geschmack.  Es enthält nur einen geringen Anteil an Mineralien und ist frei von Bakterien, organischen Verunreinigungen und Parasiten.  Unglücklicherweise wurde das Wasser über Jahrhunderte hinweg kontaminiert.  Regenwasser ist durch Luftverschmutzung verunreinigt, Flüsse und Ströme wurden durch verrottende Materialien, Hausmüll und giftige Chemikalien verdorben und die Meere sind mit Müll und sanitären Abfällen verschmutzt.  Auf der ganzen Erde sind Flüsse und Seen keine brauchbaren Nahrungsquellen mehr, Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu sauberem, frischem Trinkwasser und kontaminiertes Wasser ist verantwortlich für die Verbreitung von Krankheiten wie Typhus und Bilharziose. 

Verunreinigtes, stehendes Wasser in Vorratsbehältern, das mit Körperausscheidungen kontaminiert ist, ist besonders gefährlich.  Vor über 1400 Jahren warnte der Prophet Muhammad die Menschen vor den Gefahren, von kontaminiertem Wasser zu trinken oder darin zu baden.  Er verbot, in der Nähe oder in eine Wasserquellen zu urinieren oder dort seinen Darm zu entleeren,[1] und er betonte seine Abscheu davor, Plätze zu benutzen, an denen Menschen sich ausruhen, Wasser holen oder sich reinigen.  Dieses Verbot kann auf jegliche Verunreinigung von Wasser ausgeweitet werden, wie Industrieabfälle und Hausmüll, die im Gegenzug die Gesundheit der Menschen nachteilig beeinflussen oder die Umwelt, die Flora oder Fauna gefährden können.  Gott befiehlt uns im Qur'an, kein Unheil auf der Erde anzurichten, nachdem Er die Ordnung aufgestellt hat (Quran 7:85) und verflucht diejenigen, die auf der Erde Korruption und Zerstörung von Ernten und Vieh verbreiten (Quran 2:205).

Viele der Überlieferungen des Propheten Muhammad machen deutlich, dass das Bewahren der Reinheit des Wassers sehr wichtig ist.  Er sagte: “keiner, der vom Schlafen aufwacht, darf seine Hand in irgendein Gefäß tauchen, bis er sie dreimal gewaschen hat, denn er weiß nicht, was seine Hand berührt hat”,[2]  und er warnte davor, Nahrung und Wasser über Nacht unbedeckt stehen zu lassen.  Der Prophet Muhammad wies seine Anhänger an, die Öffnungen ihrer Wasserschläuche zu verschließen und ihre Nahrungsmittelbehälter abzudecken.  (Ibn Majah)

Wasser ist ein wertvoller und besonderer Rohstoff, und das islamische Gesetz geht sogar so weit, dass es seine gerechte und gleichmäßige Verteilung regelt.  Es gibt zwei grundsätzliche Prinzipien, die das Recht des Wassers bestimmen.  Das Recht des Durstes ist ein universelles Recht der Menschheit und ihrer Tiere, und das Recht der Bewässerung gibt Nutzern das Recht, ihre Ernten zu bewässern.  Zahlreiche Überlieferungen erreichten uns vom Propheten Muhammad, die uns über das Vorrecht am Wasser aufklären und darüber, ob es besessen werden kann oder nicht.  Manche Aussagen beziehen sich auf die Menge, die einem zum Trinken oder zur Bewässerung gestattet ist und wieder andere verbieten den übermäßigen Gebrauch von Wasserquellen, selbst wenn reichlich zur Verfügung steht. 

Wasser ist einer der größten Segen, der der Menschheit gewährt wurde.  Wenn Regen fällt und das ausgedörrte Land wieder auffrischt, kann man die Gnade Gottes in jedem Tropfen erkennen.  Reines Wasser, das vom Himmel fällt; aber Gott ist allmächtig und könnte uns genauso leicht Seine Segen entziehen.  Er erinnert uns daran, wenn Er sagt:.    

“Und Wir sandten Wasser vom Himmel in bestimmtem Maß nieder, und Wir ließen es in der Erde ruhen; und Wir vermögen es wieder wegzunehmen.” (Quran 23:18)

Der Islam erkennt an, dass die Menschen die Statthalter auf der Erde sind und alles, was darauf ist, einschließlich der Vegetation, Tiere, Meere, Flüsse, Wüsten und fruchtbarem Land.  Gott versorgt uns mit den Dingen, die wir benötigen, um erfolgreich zu überleben und zu gedeihen, aber wir sind auch verpflichtet, für sie zu sorgen und sie für zukünftige Generationen zu bewahren.  Wasser ist ein Rohstoff, der mittlerweile schwer zu schützen ist.  Die Verse des Qur´an und die Überlieferungen des Propheten Muhammad beschwören uns, uns unserer Verpflichtungen bewusst zu sein und die Wasserquellen rein und für alle Menschen verfügbar zu halten.  



Footnotes:

[1] Abu Dawud, Ibn Majah, Sahieh Muslim.

[2] Sahieh Muslim.

Arm Bester

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