Hajj - Die Pilgerreise (teil 2 von 2)
Beschreibung: Hagar und ihr kleiner Sohn und deren Rolle bei den Riten des Hajj.
- von Saud Alhajeri
- Veröffentlicht am 24 Dec 2012
- Zuletzt verändert am 24 Dec 2012
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Die Kaaba ist ein besonderer Ort. Wir erinnern uns an den Glauben und die Ergebenheit Abrahams und seines Sohnes. Wir feiern ebenfalls Mutter Hagars Liebe. Mutterliebe ist die höchste Stufe selbstloser menschlicher Liebe. Hagar verkörpert diese Liebe so gut. Sie verband diese mit ihrem unerschütterlichen Vertrauen in Gott. Abraham wurde befohlen, sie und ihren kleinen Sohn Ismael in die Nähe des Hügels zu bringen, der einst die Kaaba gewesen war. An diesem verlassenen Ort ohne jegliche weitere Seele und ohne irgendeine Wasserquelle ließ er sie mit einem Lederbeutel, der einige Datteln enthielt, und mit einer Wasserhaut, die etwas Wasser enthielt, zurück und machte sich auf den Heimweg. Ismaels Mutter folgte ihm und sagte: „O Abraham! Wohin gehst du? Wirst du uns hier in diesem Tal zurück lassen, in dem es keinen Menschen gibt, der uns Gesellschaft leistet, noch irgend etwas anderes?
Sie wiederholte dies mehrmals, aber er blickte nicht zu ihr zurück. Dann fragte sie ihn: „Hat Allah dir befohlen, dies zu tun?“
Er sagte: “Ja.”
Sie sagte: „Dann wird er uns nicht vergessen.“
Welch ein beispielhaftes Vertrauen in ihren geliebten Gott! Sie wussten, dass der Hervorbringer aller Dinge sie versorgen wird. Er ist überaus Findig. Ismaels Mutter stillte Ismael weiter und trank von dem Wasser (das sie hatte). Als das Wasser zu Ende ging, wurde sie durstig und auch ihr Kind bekam Durst. Sie fing an, bei Ismael zu suchen, der sich vor Unbehagen wand, aber sie konnte nicht ertragen, ihn zu sehen, und sie fand den Hügel Safa, der ihr am nächsten war. Sie stand darauf und hielt Ausschau, ob sie jemanden erblicken konnte, aber sie konnte niemanden sehen. Dann stieg sie von dem Hügel Safa hinab und als sie das Tal erreichte, raffte sie ihr Kleid hoch und lief durch das Tal, wie jemand mit Kummer und Sorgen dies tut, bis sie das Tal durchquert hatte und den Hügel Marwa erreichte, wo sie wieder stand und Ausschau hielt, ob sie jemanden erkennen konnte, aber es war niemand zu sehen. Dieses (Laufen zwischen Safa und Marwa) wiederholte sie siebenmal. Gott liebte dieses selbstlose Zeichen der Mutterliebe so sehr, dass jeder Pilger zu diesem Heiligen Hause siebenmal zwischen den beiden Hügelspitzen von Safa und Marwa hin und her laufen muss.
Als sie (zum letzten Mal) Marwa erreichte, hörte sie eine Stimme, und sie zwang sich, leise zu sein und horchte aufmerksam. Wieder hörte sie die Stimme und sagte: „O (wer auch immer du sein magst)! Du hast mich deine Stimme hören lassen, hast du etwas, das mir helfen kann?“ Und siehe da! Sie sah einen Engel an der Stelle von Zamzam, der mit seinem Hacken in der Erde grub, bis an jener Stelle Wasser floss. Sie begann, so etwas wie ein Becken zu bauen, wozu sie ihre bloße Hand benutzte, und sie fing an, ihre Wasserhaut mit ihren Händen zu füllen, das Wasser floss immer weiter, nachdem sie etwas davon genommen hatte. Dieses wundervolle Geschenk Gottes hat bis heute nicht aufgehört. Hunderte Millionen kommen jedes Jahr und nehmen Gallonen für Gallonen des heiligen Wassers mit sich und trotzdem wird diese kleine Quelle nicht trocken. Mekka ist ein besonderer Ort.
Um diese beiden bedeutungsvollen Ereignisse in der Familie Abrahams zu feiern, werden wir daran erinnert, dass der Wille Allahs immer zu unserem Besten arbeitet. Letzten Endes hat sich alles für Abrahams Familie zum Guten gewandt und schließlich vertrauen wir Ihm, dass es sich für uns auch alles zum Guten wenden wird. Von Ihm kommen wir und zu Ihm werden wir zurückkehren!
Die Kaaba ist ein besonderer Ort. Es ist überwältigend, von 3 Millionen Brüdern und Schwestern im Glauben umgeben zu sein, alle in bescheidenes Weiß gehüllt. Der höchste König und der niedrigste Arbeiter sind gleich gekleidet. Sie stehen Schulter an Schulter, sie laufen Seite an Seite, und sie begrüßen einander mit dem Friedensgruß. Menschen aller Rassen vermischen sich. Schwarze, Weiße, Gelbe und Braune, alle kommen in Harmonie vor ihrem Geliebten Herrn zusammen. In dieser Leidenschaft für den Geliebten gibt es keine Ablenkung. Er Alleine zählt! Es ist wunderbar, sein Gesicht zu erheben, und die Qiblah direkt zu sehen. Ihr ganzes Leben lang haben sie fünfmal täglich ihre Gesichter zur Qiblah, zur Heiligen Kaaba gewandt und jetzt sehen sie sie vor sich, in all ihrer Majestät und Größe. Sie genießen die Süße, nach Hause zu kommen, während sie ausrufen: Labbaik Allahuma labbaik, la scharika laka labbaik, Labbaik Allahuma labbaik: Ich bin gekommen, mein Herr, ich bin gekommen. Du hast keine Teilhaber an Deiner Göttlichkeit (also habe ich keinen Ort zu dem ich kommen kann, als zu Dir.) Ich bin gekommen.“ Ich bin gekommen, mein Geliebter, ich bin gekommen.
Wir umkreisen die Heilige Kaaba und verkünden alle diese Worte bei unserer Ankunft. Wenn wir den irdischen Schatten des Poles umrunden, werden wir daran erinnert, dass unser Geliebter Herr das Zentrum unserer Leben bildet. Wir werden daran erinnert, Ihn vor unsere Leben zu stellen und in das Zentrum unserer Existenz.
Nimm den Hajj aller unserer gesegneten muslimischen Brüder und Schwestern an, denen die Gnade deiner Anwesenheit in Deinem erhabenen Hause gegeben wurde. Gewähre uns die Gnade, in der Lage zu sein, Dich eines Tages besuchen zu dürfen. O Allah, keiner ist der Liebe, der Anbetung und der Ergebenheit würdig, außer Dir. Gestatte uns, Dich anzubeten und uns Deiner Anwesenheit und Deinem Wunsch und Willen zu unterwerfen. Amen!
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