Der Sinn der Schöpfung (teil 1 von 3): Eine Einleitung
Beschreibung: Eine Einleitung zu der kniffeligsten Frage der Menschengeschichte und eine Diskussion über die Quellen, die verwendet werden können, um die Antwort zu finden. Teil 1: Die Quelle für die Antwort.
- von Dr. Bilal Philips
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 10 Dec 2008
- Gedruckt: 553
- Gesehen: 22,272
- Bewertet von: 131
- Emailed: 1
- Kommentiert am: 0
Einleitung
Der Sinn der Schöpfung ist ein Thema, dass jeden Menschen in manchen Abschnitten seinen Lebens beschäftigt. Jeder fragt sich die Frage: “Warum existiere ich?” oder “Zu welchem Zweck bin ich hier auf der Erde?” früher oder später selbst.
Der Abwechslungsreichtum und die Kompliziertheit der verwickelten Systeme, die den Aufbau sowohl des menschlichen Körpers als auch der Welt, in der er lebt, bestimmen, zeigen, dass es ein Höheres Wesen geben muss, das all dies geschaffen hat. Schöpfung weist auf einen Schöpfer hin. Wenn Menschen an einem Strand Fußspuren vorfinden, schließen sie daraus sofort, dass dort vor kurzer Zeit ein Mensch entlang gegangen sein muss. Niemand stellt sich vor, die Wellen des Meeres, die auf dem Sand aufgelaufen sind, könnten durch Zufall einen Abdruck hinterlassen haben, der genau wie menschliche Fußspuren aussieht. Genauso wenig schlussfolgern Menschen instinktiv, dass sie ohne Grund existieren sollen. Da sinnvolle Handlungen ein natürliches Produkt der menschlichen Intelligenz darstellen, ziehen Menschen den Schluss, dass das Höhere Intelligente Wesen, das sie geschaffen hat, dies zu einen bestimmten Zweck getan hat. Deshalb haben Menschen das Bedürfnis, den Sinn und Zweck ihres Lebens in Erfahrung zu bringen, um diesem Leben einen Sinn zu geben und zu tun, was ihnen definitiv nützt.
Über alle Zeiten hinweg gab es eine Minderheit unter den Menschen, die die Existenz Gottes geleugnet hat. Ihrer Meinung nach ist Materie etwas Ewiges, und die Menschheit ist lediglich ein Produkt der zufälligen Kombination seiner Elemente. Dementsprechend gibt es für sie auf die Frage “Warum erschuf Gott den Menschen?” immer noch keine Antwort. Für sie gibt es einfach keinen Sinn zu Existieren. Wie dem auch sei, die große Mehrheit der Menschheit hat über die Jahre hinweg geglaubt und glauben immer noch an die Existenz eines Höheren Wesens, das die Welt zu einem bestimmten Zweck erschaffen hat. Für sie war und ist es noch immer wichtig, über den Schöpfer und den Zweck, zu dem Er die Menschen erschuf, bescheid zu wissen.
Die Antwort
Um die Frage: “Warum erschuf Gott den Menschen?” zu beantworten, muss zuerst festgelegt werden, aus welcher Perspektive die Frage gestellt wird. Aus der Sicht Gottes würde dies bedeuten: “Was veranlasste Gott, Menschen zu schaffen?” wohingegen es aus der Sicht des Menschen bedeuten würde: “Zu welchem Zweck erschuf Gott die Menschen?” Beide Gesichtspunkte repräsentieren Aspekte der interessanten Frage: “Warum existiere ich?” ...beide Aspekte der Frage werden auf der Grundlage des klaren Bildes, das von der göttlichen Offenbarung gemalt wird, erforscht werden. Dies ist kein Thema menschlicher Spekulationen, denn menschliche Vermutungen können auf keinen Fall die ganze Wahrheit in dieser Angelegenheit erfassen. Wie können Menschen die Realität ihrer Existenz intellektuell ergründen, wenn sie kaum verstehen, wie ihr eigenes Gehirn oder seine höhere Stelle, das Gedächtnis, funktioniert? Dem entsprechend kamen all die Philosophen, die zu dieser Frage Spekulationen angestellt haben, mit unzählbaren Antworten, die alle auf Vermutungen beruhen, die nicht zu beweisen sind. Fragen über dieses Thema veranlasste sogar eine Zahl von Philosophen, zu behaupten, wir würden nicht wirklich existieren und die ganze Welt sei Schein. Beispielsweise der griechische Philosoph Plato (428-348 vChr) argumentierte, dass die alltägliche Welt der veränderlichen Dinge, welche der Mensch mit seinen Sinnen wahrnehmen kann, nicht die primäre Realität darstellt, sondern eine Schattenwelt der Erscheinungen ist. Viele andere, wie schon zuvor erwähnt, behaupteten und tun es immer noch, dass es überhaupt keinen Grund für die Erschaffung der Menschen gab. Ihnen zufolge ist die menschliche Existenz nur ein Produkt des Zufalls. Es kann keinen Sinn ergeben, wenn Leben aus nicht-lebender Materie entstanden ist, die nur aus reinem Glück lebendig wurde. Menschen werden als ´Kousins´ der Affen angesehen und Affen plagen sich nicht mit Fragen nach der Existenz, warum also sollten sich Menschen damit quälen?
Obwohl die meisten Leute die Frage nach dem “Warum wir erschaffen wurden” nach gelegentlicher kurzer Überlegung wieder beiseite schieben, ist es für Menschen äußerst kritisch, die Antwort zu wissen. Ohne Wissen der korrekten Antwort sind die Menschen von den anderen Tieren um sie herum kaum zu unterscheiden. Die tierischen Bedürfnisse und Begierden wie essen, trinken und Fortpflanzung werden fälschlicherweise zum Zweck der menschlichen Existenz, und die Anstrengungen des Menschen bewegen sich in dieser limitierten Sphäre. Wenn die materielle Befriedigung sich zum wichtigsten Lebensziel entwickelt, wird die menschliche Existenz noch weiter degradiert als die der niedrigsten Tiere. Die Menschen werden ihre von Gott gegebene Intelligenz beständig missbrauchen, wenn ihnen das Wissen um ihren Lebenssinn fehlt. Das degradierte menschliche Gehirn nutzt seine Fähigkeiten, um Drogen und Bomben herzustellen und wird ganz von Unzucht, Pornographie, Homosexualität, Wahrsagerei, Selbstmord usw. eingenommen. Ohne Wissen vom Sinn des Lebens verliert die menschliche Existenz alle Bedeutung und ist demnach vergeudet, und die Belohnung des ewigen Lebens, der Glückseligkeit im Jenseits wird vollständig zerstört. Aus diesem Grund ist es von höchster Wichtigkeit, dass Menschen die Frage “Warum sind wir hier?” korrekt beantworten.
Menschen richten sich bei der Suche nach Antworten häufig nach anderen Menschen. Allerdings ist der einzige Ort, an dem wir klare und präzise Antworten auf diese Fragen finden, die Bücher der göttlichen Offenbarung. Es war notwendig, dass Gott den Sinn des Lebens den Menschen durch Seine Propheten offenbarte, denn die Menschen sind nicht in der Lage, von selbst auf die richtigen Antworten zu kommen. Alle Propheten Gottes lehrten ihren Anhängern die Antwort auf die Frage: “Warum erschuf Gott die Menschen?”
Der Sinn der Schöpfung (teil 2 von 3): Die jüdisch-christliche Antwort
Beschreibung: Eine Einleitung zu der kniffeligsten Frage der Menschengeschichte und eine Diskussion über die Quellen, die verwendet werden können, um die Antwort zu finden. Teil 2: Ein Blick in die Bibel und den christlichen Glauben zu diesem Thema.
- von Dr. Bilal Philips
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 31 Mar 2008
- Gedruckt: 538
- Gesehen: 20,763
- Bewertet von: 130
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Jüdisch-christliche Schriften
Eine eingehende Prüfung der Bibel lässt den Ehrlichen, nach der Wahrheit Suchenden auf sich selbst gestellt zurück. Das Alte Testament scheint mehr um Gesetze und Geschichte der frühen Menschen und des jüdischen Volks besorgt zu sein, als mit der Antwort auf die lebendige Frage nach der Schöpfung der Menschheit. In der Schöpfungsgeschichte erschuf Gott die Welt und Adam und Eva in sechs Tagen und ´ruht´ am siebten Tag von Seiner Arbeit. Adam und Eva sind Gott ungehorsam und werden bestraft, und ihr Sohn Kain tötet ihren anderen Sohn Abel und geht fort, um im Land Nod zu leben. Und Gott ´bereute´, dass Er den Menschen erschaffen hatte! Warum gibt es dort keine Antworten in deutlichen und unmissverständlichen Worten? Warum ist so vieles von der Sprache symbolisch, und überlässt es dem Leser, die Bedeutung zu erraten? Zum Beispiel wird im 1. Mose 6:1 festgestellt:
“Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.”
Wer waren diese ´Gottessöhne´? Jede jüdische Sekte und viele christliche Sekten, die ihnen folgten, haben ihre eigenen Erklärungen. Welches ist die korrekte Interpretation? Die Wahrheit ist, dass den Menschen der Zweck ihrer Erschaffung von den alten Propheten gelehrt wurde, einige ihrer Anhänger aber – in Zusammenarbeit mit den Teufeln – haben die Schriften später verändert. Die Antworten wurden vage und vieles von der Offenbarung wurde durch symbolische Sprache verschleiert. Als Gott Jesus Christus zu den Juden sandte, stieß er die Tische der Händler um, die Geschäfte im Tempel machten, und er predigte gegen die rituelle Interpretation der Gesetze, die von den jüdischen Rabbis praktiziert wurde. Er bestätigte das Gesetz des Propheten Moses und belebte es wieder. Er lehrte seinen Jüngern den Sinn des Lebens und zeigte ihnen bis zu seinen letzten Momenten auf dieser Welt, wie man ihn erfüllt. Nach seinem Weggang aus dieser Welt wurde auch seine Botschaft von manchen, die behaupteten, unter seinen Anhängern gewesen zu sein, verdreht. Die deutliche Wahrheit, die er gebracht hat, wurde vage, wie die Botschaften der Propheten vor ihm. Symbolismus wurde eingefügt, besonders in die "Offenbarungen" des Johannes, und das Evangelium, das Jesus offenbart worden war, ging verloren. Vier andere Evangelien, von Menschen verfasst, wurden durch Athanasius, einem Bischof aus dem vierten Jahrhundert, ausgewählt, um das verlorengegangene Evangelium Jesu´ zu ersetzen. Und die 23 Bücher mit den Schriften des Paulus und anderen, die in das Neue Testament aufgenommen wurden, übertrafen die vier Versionen des Evangeliums (rein zahlenmäßig). Als Ergebnis dessen erhalten die Leser des Neuen Testaments keine präzisen Antworten auf die Frage "Warum hat Gott den Menschen erschaffen?" Und man ist gezwungen, den ersonnenen Dogmen von irgendeiner Sekte, der man zugehört oder die man annimmt, zu folgen. Die Evangelien werden gemäß den Glaubensgrundlagen der Sekte ausgelegt und der nach der Wahrheit Suchende ist wiederum alleingelassen und wundert sich, welche wohl richtig sein mag.
Die Fleischwerdung Gottes
Das vielleicht einzige, allgemeine Konzept der meisten christlichen Sekten in Bezug auf die Schöpfung des Menschen ist, dass Gott Mensch wurde, so dass Er durch die Hand der Menschen sterben könnte, um sie von den Sünden, die sie von Adam und seinen Nachfahren geerbt haben, zu befreien. Gemäß ihren Aussagen war diese Sünde so groß geworden, dass keine menschliche Buße oder Reue sie tilgen konnte. Gott sei so gut, dass sündige Menschen vor Ihm nicht stehen können. Also könnte nur Gottes Opfer die Menschheit von dieser Sünde befreien.
Gemäß der Kirche ist der Glaube an diesen, von Menschen erfundenen Mythos die einzige Quelle für die Errettung. Dementsprechend wurde der christliche Zweck der Schöpfung die Anerkennung des ´göttlichen Opfers´ und die Annahme von Jesus Christus als Herrgott. Dies kann den folgenden Worten aus dem Johannesevangelium entnommen werden, die Jesus zugeschrieben werden:
“Denn Gott liebte die Welt so sehr, dass er seinen einzigen Sohn gab, so dass ein jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde gehen soll, sondern das Ewige Leben erhalten soll.”
Wenn dies allerdings der Sinn der Schöpfung ist und die Vorbedingung für das Ewige Leben, warum wurde es dann nicht von allen Propheten gelehrt? Warum wurde Gott nicht zur Zeit Adams und seiner Nachfahren schon Mensch, so dass alle Menschen eine gleiche Chance haben, den Sinn ihrer Existenz zu erfüllen und das ewige Leben zu erreichen. Oder hatten diejenigen vor Jesus einen anderen Sinn der Schöpfung? Alle Leute heutzutage, für die Gott es nicht vorbestimmt hat, jemals von Jesus zu hören, haben also keine Chance, ihren Sinn der Schöpfung zu erfüllen. So ein Sinn ist offensichtlich zu limitiert, um den Bedürfnissemn der Menschheit gerecht zu werden.
Der Sinn der Schöpfung (teil 3 von 3): Die hinduistische Tradition
Beschreibung: Eine Einleitung zu der kniffeligsten Frage der Menschengeschichte und eine Diskussion über die Quellen, die verwendet werden können, um die Antwort zu finden. Teil 3: Ein Einblick in die hinduistischen Schriften und eine Schlussfolgerung zu diesem Thema.
- von Dr. Bilal Philips
- Veröffentlicht am 31 Mar 2008
- Zuletzt verändert am 31 Mar 2008
- Gedruckt: 599
- Gesehen: 19,818
- Bewertet von: 130
- Emailed: 2
- Kommentiert am: 0
Alles ist Gott
Die hinduistischen Schriften lehren, dass es viele Götter, Menschwerdung von Göttern, Personen von Göttern gibt und dass alles Gott ist, Brahman. Anstelle des Glaubens, dass das Selbst (atman) aller lebendigen Wesen tatsächlich Brahman ist, entwickelte sich ein unterdrückendes Kastensystem, in dem die Brahmanen, die priesterliche Kaste, von Geburt an den höchsten spirituellen Rang besitzt. Sie sind die Lehrer der Vedas und repräsentieren das Ideal der rituellen Reinheit und des gesellschaftlichen Ansehens. Die Sudrakaste auf der anderen Seite ist vom religiösen Status ausgeschlossen und ihre einzige Pflicht im Leben besteht darin, den anderen drei Kasten und deren tausend Unterkasten “freundlich zu dienen”.
Gemäß den monistischen Hindu-Philosophen ist es der Zweck der Menschheit, ihre Göttlichkeit zu realisieren und einen Weg (marga) zur Emanzipation (moksha) vom Rad der Wiedergeburt zu verfolgen – die Reabsorption der menschlichen Seele (atman) in die ultimative Realität, Brahman. Für jene, die den bhakti Weg verfolgen, ist der Lebenszweck, Gott zu lieben, weil Gott die Menschheit erschaffen hat, um “eine Beziehung zu genießen – wie ein Vater seine Kinder genießt” (Srimad Bhagwatam). Für den gewöhnlichen Hindu ist das Hauptziel im weltlichen Leben seine gesellschaftlichen und rituellen Pflichten zu erfüllen, ganz den traditionellen Verhaltensregeln der jeweiligen Kaste entsprechend – dem Karma – dem Weg.
Obwohl das meiste der Religon der Vedictexte, die sich um Rituale von Feueropfern drehen, von Hindudoktrinen und –praktiken aus anderen Texten überstrahlt werden, behält Veda als zentrale Doktrin der Sittlichkeit aller Hindusekten und Traditionen die absolute Autorität und Heiligkeit. Veda ist aus vier Sammlungen zusammengesetzt, von denen Rigveda (“Weisheit der Verse”) die älteste ist. In diesen Texten wird Gott in den verwirrendsten Worten beschrieben. Die Religion, die sich in Rigveda wiederspiegelt, ist ein Polytheismus, der sich hauptsächlich mit besänftigenden Gottheiten, die mit dem Himmel und der Atmosphäre zu tun haben, befasst, von denen Indra (Gott der Himmel und des Regens), Barune (Wächter über die kosmische Ordnung), Agni (das Opferfeuer) und Surya (die Sonne) die wichtigsten sind. In späteren Vedictexten ließ das Interesse an den frühen rigvedischen Göttern nach, und der Polytheismus wird duch einen aufopfernden Pantheismus an Prajapati (“Herr der Geschöpfe”) ersetzt, der das All ist. In den Upanishads (geheimen Lehren über kosmische Gleichungen) verschmilzt Prajapati mit der Vorstellung von Brahman, der höchsten Realität und Substanz des Universums, ersetzt jegliche besondere Personifizierung und verwandelt so die Mythologie in abstrakte Philosophie. Wenn der Inhalt dieser Schriften alles wäre, das die Menschen besäßen, um Rechtleitung zu finden, müsste man daraus schließen, Gott versteckte sowohl Sich Selbst als auch den Sinn der Schöpfung vor den Menschen.
Gott ist nicht der Verfasser von Verwirrungen, und Er will es den Menschen auch nicht schwer machen. Als Er folglich vor eintausend vierhundert Jahren Seine letzte Mitteilung an die Menscheit offenbarte, versicherte Er, dass diese für all die kommenden Generationen von Menschen perfekt erhalten bleiben wird. In dieser letzten Schrift, dem Quran, offenbart Gott den Sinn und Zweck in der Erschaffung des Menschen, und durch seinen letzten Propheten verdeutlichte Er alle Einzelheiten, die der Mensch verstehen könnte. Es ist die Grundlage dieser Offenbarung und der prophetischen Erläuterungen, die wir analysieren (müssen), um die richtige Antwort auf die Frage: “Warum erschuf Gott den Menschen?” zu erhalten...
Fügen Sie einen Kommentar hinzu