Respekt (teil 1 von 3)
Beschreibung: Respekt vor Gott haben, bedeutet, Ihm zu gehorchen.
- von Aisha Stacey (© 2012 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 01 Oct 2012
- Zuletzt verändert am 02 Jun 2014
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Der Zustand, geehrt, geschätzt oder gut angesehen zu werden, dies wird gewöhnlich als Definition von Respekt angesehen. Der Thesaurus beschreibt Respekt weiter als höfliche Achtung für die Gefühle anderer und verbindet Respekt mit Ehre, Freundlichkeit, Gehorsam und Toleranz. Was ist aber die Rolle des Respekts im Islam? Der Islam erklärt, dass es die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist, die Schöpfung mit Respekt, Ehre und Würde zu behandeln. Der meiste Respekt gebührt dem Schöpfer Selbst. Respekt beginnt damit, Gott zu lieben und Seinen Befehlen zu gehorchen und von diesem Respekt kommen alle die Manieren und hohen Standards der Sittlichkeit, die dem Islam innewohnen.
“ Und wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht und Allah fürchtet und sich vor Ihm in acht nimmt: solche sind es, die glückselig sind.” (Quran 24:52)
Um zu denen zu gehören, die erfolgreich sein werden, ist es im Islam erforderlich, dass jeder Einzelne lernt, dem Schöpfer zu gehorchen und so die Menschen, unsere Umwelt, die Gläubigen und uns selbst freundlich und respektvoll zu behandeln. Wenn man bedenkt, dass die Gläubigen eine Nation sind, und wenn ein Teil der Nation in Gefahr ist, so ist für alle anderen ihrer Teile der Respekt für einander sehr wesentlich. Der Islam lehrt uns, dass wir nicht nur für unsere Gedanken und Taten verantwortlich gemacht werden, sondern für den Einfluss, den wir auf andere und die Schöpfung haben. Der Islam fordert von uns, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten. Der Islam verbindet Respekt mit Frieden, Liebe und Mitgefühl, alles Eigenschaften des Einen Gottes, daher sollten wir, wenn wir unsere Verpflichtung gegenüber Gott erfüllen wollen, um Ihn zu ehren und zu gehorchen, dann müssen wir die Ehre, das Ansehen und die Privatsphäre anderer achten. Respekt beinhaltet, sich von großen Sünden wie Lästern, Lügen, übler Nachrede und Klatsch völlig fernzuhalten.
Respekt für die Menschen bedeutet, sich von Sünden fernzuhalten, die Zwietracht unter den Menschen säen und zu ihrem Untergang führen würden. Respekt beinhaltet, das für unsere Brüder und Schwestern zu lieben, was wir für uns selber lieben. Respekt bedeutet, andere auf die Art und Weise zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen und wie wir hoffen, von Gott behandelt zu werden – mit Mitgefühl, Liebe und Gnade. Große Sünden stellen zwischen der Menschheit und der Gnade Gottes eine Barriere auf und verursachen all die Qual, das Elend und das Übel in dieser Welt und in der nächsten. Gott befiehlt, uns von Sünden fernzuhalten und uns gegen unsere eigenen destruktiven Mängel unserer Charaktere zur Wehr zu setzen. Er betont ebenfalls, dass Verdächtigung, Verleumdung und Tratsch nichts weiter bringen als Schimpf und Schande.
“O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde. Und spioniert nicht und führt keine üble Nachrede übereinander. Würde wohl einer von euch gerne das Fleisch seines toten Bruders essen? Sicher würdet ihr es verabscheuen. So fürchtet Allah. Wahrlich, Allah ist Gnädig, Barmherzig.” (Quran 49:12)
Ibn Abbass, ein Gefährte des Propheten Muhammads und Qur´an – Erklärer, sagte, dass Gott das Lästern verboten hat, genau wie Er das Essen von totem Fleisch verboten hat. Totes Fleisch zu essen ist etwas, vor dem die Menschen die gleiche natürliche Abneigung haben sollten wie vor dem Lästern über andere. Respekt beinhaltet Fürsorge für einander zu haben und Menschen nicht zu zerreißen, wie Aas zerrissen wird.
Lästern
Manche Menschen würden sagen, dass Lästern nur aus Worten besteht, und fragen, was das schon für einen Schaden zufügen kann. Worte sind aber tatsächlich ziemlich kraftvoll und haben weitreichende Auswirkungen. Zusätzlich zu dem fehlenden Respekt, der dem Lästern innewohnt, können bloße Worte dem Betroffenen Schmerzen zufügen und den Lästerer in die Hölle befördern. Der Prophet Muhammad, Gottes Frieden und Segen seien mit ihm, hat uns vor dem Schicksal derer gewarnt, die ihre Missachtung zum Ausdruck bringen. Er sagte: „Ein Mann könnte ein Wort aussprechen, ohne über seine Auswirkungen nachzudenken, aber wegen ihm wird er weiter in das Höllenfeuer stürzen, als der Abstand zwischen dem Osten und dem Westen beträgt.”[1]
Bei einer Gelegenheit fragte ein enger Gefährte des Propheten, wie er ins Paradies zugelassen wird und sich vom Höllenfeuer entfernt. Der Prophet Muhammad erwähnte die Vorteile der guten Taten und fragte seinen Gefährten, ob er die Grundlage der guten Taten kenne. Der Gefährte antwortete: “Sicherlich.” Woraufhin der Prophet Muhammad seine Zunge festhielt und sagte: “Haltet euch von ihr zurück.“ Der Gefährte fragte ungläubig: “Werden wir zur Verantwortung gezogen für das, was wir sagen?“ Der Prophet Muhammad antwortete, dass nichts die Menschen schneller ins Höllenfeuer bringt als die „Ernte ihrer Zungen.”[2]
Nachdem wir festgestellt haben, dass Lästern alles andere als bloß Worte ist, wie können wir dann genau definieren, was es ist? Lästern ist das abfällige Reden über einen anderen oder auf eine Weise, die dem, über den gesprochen wird, nicht gefallen würde. Es wird auch in den Rücken fallen genannt, weil es normalerweise gemacht wird, wenn die geschmähte Person nicht dabei ist oder „hinter seinem Rücken“. Der Prophet Muhammad definierte Lästern als “das über deinen Bruder zu erwähnen, das er nicht mögen würde, dass es über ihn erzählt wird“.[3] Imam An Nawawi kommentierte, dass Lästern das miteinschließt, was seinen Körper, seine religiöse Ausübung, seine weltliche Stellung, seine äußere Erscheinung, seinen moralischen Charakter, seinen Reichtum, seine Eltern, seine Kinder, seinen Gatten, seinen Diener, seine Kleidung, seine Tätigkeiten, sein Lächeln und Stirnrunzeln und alles andere, das ihn betrifft. Es spielt keine Rolle, ob du es deutlich mit Worten oder indirekt durch Andeutungen oder Gesten erwähnst…“
In derselben Aussage, die oben erwähnt wurde, wurde der Prophet Muhammad über das Lästern in Verbindung mit wahrheitsgetreuen Bemerkungen befragt. Er erläuterte die Schwere des Lästerns und erklärte den Unterschied zwischen Lästern und Verleumden, indem er sagte: „Wenn das, was du über deinen Bruder sagst, wahr ist, dann hast du hinter seinem Rücken geredet. Wenn das, was du über deinen Bruder sagst, falsch ist, dann hast du ihn verleumdet.”[4] Verleumdung ist, wenn man eine falsche Aussage macht; es ist eine große Sünde und verdient eine harte Bestrafung. Gott sagt im Qur´an:
“Und diejenigen, die gläubigen Männern und gläubigen Frauen ungerechterweise Ungemach zufügen, laden gewiss (die Schuld) der Verleumdung und eine offenkundige Sünde auf sich.” (33:58)
In einer anderen Aussage des Propheten Muhammad, hatte seine geliebte Ehefrau Aischa einen Kommentar über eine ihrer Mitfrauen gemacht, indem sie diese als winzig oder von kleiner Statur beschrieb. Der Prophet Muhammad antwortete auf eine Art, die die Schwere ihrer Worte wiederspiegelte. Er sagte: „Du hast ein Wort gesagt, das wenn es mit dem Wasser des Meeres vermischt würde, es verschmutzen würde.”[5]
Lästern ist heute so weit verbreitet, dass Menschen es dazu verwenden, um Wut und Eifersucht zum Ausdruck zu bringen. Diejenigen, die dies tun, zeigen ihre Respektlosigkeit Gott gegenüber, indem sie Ihm nicht gehorchen und anderen schaden. Magazine und Fernsehshows widmen sich dem Klatsch und Tratsch und schnüffeln im Privatleben anderer. Es gibt keinen Respekt der Privatsphäre. Und im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind die Leben der anderen keine Quelle für Klatsch-Sitzungen. Die Person, die gewohnheitsmäßig Klatsch und Tratsch verbreitet, und die nicht gegen ihre Wünsche und Begierden ankämpft und Gott um Vergebung bittet, die hat jeglichen Respekt vor Gott verloren, denn sie fürchtet nicht länger das Feuer der Hölle. Die Sünde ist schwerwiegend, die Bestrafung ist hart, aber Gott ist der Barmherzige und nimmt immer die aufrichtige Reue an.
“...wenn einer von euch unwissentlich etwas Böses tut und es danach bereut und sich bessert, so ist Er Allvergebend, Barmherzig.” (Quran 6:54)
Respekt (teil 2 von 3)
Beschreibung: Wie man verlorenen Respekt wiedergewinnt.
- von Aisha Stacey (© 2012 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 08 Oct 2012
- Zuletzt verändert am 08 Oct 2012
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In diesem neuen Jahrhundert, das sich durch erstaunliche technologische Fortschritte und sofortige globale Kommunikation auszeichnet, ist es ganz alltäglich geworden, Menschen über Respekt oder mangelnden Respekt reden zu hören. Man hört von Respekt für die Umwelt, Respekt für andere Kulturen und Religionen, Respekt für einander und der Schlachtruf des 21.Jahrhunderts – Selbstrespekt. Wir verlieren den Respekt vor unseren Politikern und Regierungen, wir zollen unseren Sportstars und Kinohelden Respekt. Wir versuchen, unseren Planeten zu respektieren, indem wir Wasserhähne und unnötige Lampen abstellen. Wir beschweren uns bitterlich über unsere Leben und den mangelnden Respekt, den wir zuhause und bei der Arbeit zu spüren bekommen. Wir leben in einer verdrehten Welt, in der wir ehrfürchtig von Schauspielern sprechen, die für die Opfer eines von Trockenheit heimgesuchten Landes Almosen geben, während wir Essen in den Mülleimer werfen. Wir vergießen Tränen um einen drogenabhängigen Sänger, dennoch steigen wir über die Obdachlosen, die unsere Straßen verstopfen. Wir respektieren einen gelehrten Mann, der uns vor der globalen Erwärmung warnt, aber wir ignorieren die Befehle unseres Schöpfers. Wir verstehen die Bedeutung von Respekt, aber wir sind unfähig, ihn zu erreichen. Für viele von uns ist das Wesentliche verloren gegangen!
Wie können wir diese verlorene Qualität des Respekts wieder gewinnen, die für viele von uns scheinbar unerreichbar ist? Einfach indem wir den Befehlen Gottes gehorchen und Ihn dementsprechend anbeten. Gott sagt im Qur´an, dass Er die Menschheit nur aus dem einen Grund geschaffen hat, damit sie Ihn anbeten. (Quran 51:56) Gott anzubeten, bedeutet, Ihm den Respekt zu erweisen, der Ihm zusteht. Gott anzubeten, macht es uns möglich, die gesamte Menschheit respektvoll zu behandeln, es gestattet uns, mit der Umwelt respektvoll umzugehen und es erlaubt anderen, uns mit Respekt zu behandeln. Es gibt keine Menschen, die es wert sind, respektvoller behandelt zu werden, außer denen, deren Frömmigkeit und Nähe zu Gott offensichtlich sind. Im vorigen Artikel haben wir die Gefahren besprochen, die dem Lästern und der üblen Nachrede innewohnen und dass diejenigen, die diese Dinge tun, den Respekt für sich selbst und was noch wichtiger ist, vor Gott verloren haben.
Als Menschen müssen wir alle gegen unsere grundsätzlichen Begierden ankämpfen und eine Sünden, der am schwersten zu widerstehen ist, ist das Lästern über andere. Allerdings um Gott auf die richtige Art und Weise anzubeten und zu lieben, müssen wir versuchen, uns von dem Übel des Lästerns zu befreien. Eine Art, um uns von diesem unwürdigen Charakterzug zu befreien, ist die Nähe zu Gott zu kultivieren, indem wir über die Verse des Qur´an und über die Aussprüche des Propheten Muhammad nachdenken, die uns an die Strafe Gottes erinnern und uns auffordern zu bereuen.
“Oder meinen sie etwa, dass Wir nicht hören, was sie geheim halten und was sie besprechen? Doch, und Unsere Boten (von den Engeln) bei ihnen schreiben es auf.” (Quran 43:80)
Der Prophet Muhammad hat uns aufgefordert, uns vor Gott zu schämen; er sagte: “Schämt euch vor Gott so, wie ihr euch vor Ihm schämen solltet. Daher hüte deinen Kopf und was er enthält, hüte deinen Bauch und was du hinein tust und denke an den Tod und wann wir wieder zu Staub zerfallen werden.”[1] Wir sollten diese Scham verspüren, wann immer wir lästern und die Gelegenheit wahrnehmen, über das nachzudenken, was wir verlieren, wenn wir diesem Benehmen frönen. Wir verlieren das Wesentliche des Respekts.
Respektlosigkeit ist kein Teil des Islam
Der Prophet Muhammad hat seinen Gefährten immer wieder die Bedenklichkeit des Ungehorsams Gott gegenüber gelehrt und sie daran erinnert. In vielen Aussagen hat er die schweren Konsequenzen dessen erklärt, wenn man die anderen nicht respektiert. Er sagte: „Derjenige, der von meinen Anhängern bankrott ist, ist derjenige, der am Tag der Wiedererweckung mit Gebet, Almosen und Fasten zu seinen Gunsten kommt. Aber er hat diesen beleidigt, jenen geschlagen und das Eigentum eines anderen entrissen, wegen dem seine guten Taten von ihm genommen werden. Wenn dann seine guten Taten erschöpft sind, werden die Sünden derer, denen er Unrecht getan hatte, von ihnen genommen und ihm untergeschoben und dann wird er ins Feuer geworfen.”[2] Ein wahrer Gläubiger bemüht sich, sich zu verbessern und er ist sich seiner Verantwortlichkeit, andere zu schützen und sie nicht respektlos zu behandeln, bewusst. Im Islam behandeln die Gläubigen einander nicht respektlos und sie tolerieren auch keine Respektlosigkeit gegenüber ihren Brüdern und Schwestern.
Eine andere schnelle und einfache Art, uns vor dem Übel des Lästerns und der Verleumdung zu schützen, ist, sich von denen fern zu halten, die dies tun. Gott sagt im Qur´an:
“Und wenn sie leeres Gerede hören, so wenden sie sich davon ab und sagen: "Für uns (seien) unsere Taten und für euch (seien) eure Taten. Friede sei mit euch! Wir suchen keine Unwissenden.” (Quran 28:55)
Der Prophet Mohammad hat großen Wert darauf gelegt, sich lieber mit rechtschaffenen Menschen zu umgeben als mit denen, die ihre Zeit mit unnützen, sinnlosen Aktivitäten oder Gerede verbringen. Er sagte: „Der Vergleich zwischen einem guten Gefährten und einem schlechten Gefährten ist wie der zwischen einer Person, die Musk trägt und einer anderen, die am Blasebalg (in der Schmiede) arbeitet. Die Person, die Musk trägt, könnte dir etwas davon geben, oder du wirst wenigstens den guten Duft genießen. Die Person mit dem Blasebalg wird entweder deine Kleider versengen oder du wirst mindestens unter dem schlechten Geruch leiden.”[3]
Gesellschaft mit rechtschaffenen Menschen zu pflegen, hilft einem dabei, Lästern und Verleumden zu vermeiden, denn mitfühlende Freunde werden einander an das Übel und die Strafen für ein solches Benehmen erinnern. Es ist ebenfalls nützlich, eher an unsere eigenen Charakterschwächen und Mängel zu denken, als über die Fehler anderer zu lästern. Der große Gelehrte, Hasan al-Basri, sagte: “Wir pflegten einander daran zu erinnern, dass derjenige, der seinen Bruder wegen einer Sünde bemängelt, für die er bereut hat, Gott damit bestrafen wird, dass er dieser Sünde selber verfällt.”
Nachdem sie betont haben, dass Lästern und Verleumden große Sünden sind, haben die Gelehrten des Islam aber auch erklärt, dass es bestimmte Bedingungen gibt, unter denen es gestattet sein könnte, über die Fehler und Eigenschaften anderer zu sprechen.[4] Es ist erlaubt für denjenigen, der unterdrückt wird, die Obrigkeit über das Unrecht, das an ihm verübt wird, in Kenntnis zu setzen. Es ist denen, die Untugenden sehen, gestattet, diejenigen zu informieren, die imstande sind, sie zu entfernen. Es ist ebenfalls gestattet, die Fehler von Menschen zu erwähnen, wenn sie ernsthaften religiösen Rat von denen ersuchen, die qualifiziert genug sind, diesen zu erteilen. Es ist erlaubt, jemanden zu erwähnen, indem man ihn beschreibt (blind, taub, in einem Rollstuhl etc.), solange dies nicht auf eine Art und Weise geschieht, die ihn herabwürdigt oder verspottet. Schließlich ist es nicht gestattet, die Fehler einer Person zu verschweigen, wenn jemand heiraten will oder Geschäfte machen will.
Sorgfältige Analyse der oben genannten Bedingungen zeigt, dass der Respekt in diesen Ausnahmen gewahrt bleibt. Jemanden unterdrücken, bedeutet, ihn nicht zu respektieren; Untugenden zu frönen, bedeutet, die Gesellschaft nicht zu respektieren und Menschen zu täuschen, die um aufrichtigen Rat bitten, ist ebenfalls eine Form der Respektlosigkeit. Wenn wir uns selbst missachtet fühlen, dann sollten wir auf unsere eigenen Sünden achten und in Reue Gott zuwenden. Wenn das Wesentliche des Respekts in unseren Leben fehlt, dann können wir es wieder gewinnen, indem wir Gott in voller Ergebenheit anbeten. Der Islam verlangt, dass wir Gott Respekt erweisen, indem wir Ihm gehorchen und Ihm unserer Natur entsprechend zu gehorchen, heißt andere und uns selbst zu respektieren.
Respekt (teil 3 von 3)
Beschreibung: Lügen, Spionieren und Schimpfworte benutzen.
- von Aisha Stacey (© 2012 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 15 Oct 2012
- Zuletzt verändert am 15 Oct 2012
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In den voran gegangenen Artikeln über Respekt haben wir darüber diskutiert, wie der Respekt für einander, für unsere Umwelt und uns selbst in der Religion des Islam innewohnt. Das Konzept sich selbst und alles um uns herum respektvoll zu behandeln, ist ohne vollständige Ergebenheit zu Gott nicht möglich, und ohne das Verständnis, wie und warum wir uns Seinem Willen ergeben. Gott erinnert uns im Qur´an daran, dass unser einziger Sinn des Lebens darin besteht, Ihm zu dienen.
“Und Ich (Gott) habe die Ginn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen).” (Quran 51:56)
Gott anzubeten bedeutet nicht, den ganzen Tag an einem Platz zu verharren und zu beten; es bedeutet nicht, dass wir das Leben vernachlässigen, um ein Leben in Abgeschiedenheit zu führen; was es bedeutet, ist, dass wir unsere Verpflichtungen Gott gegenüber erfüllen und versuchen, Ihn immer in unseren Gedanken und auf unseren Zungen zu behalten. Die weltlichen Aufgaben des Lebens werden zu gottesdienstlichen Handlungen, wenn sie ausgeführt werden, um dem Schöpfer zu gefallen. Wenn wir unsere Pflichten erfüllen, wie beten, fasten und Almosen geben, dann wird dies zu Gottesdienst, sofern es mit Dankbarkeit und Demut ausgeführt wird. Gott braucht uns nicht, denn Er ist Sich Selbst Genügend und Allmächtig. Wir sind diejenigen, die Ihn brauchen. Er ist der Grund unserer Existenz und Er ist die Grundlage, auf der wir unsere Leben aufbauen sollten.
Leben ohne Sinn zu leben, führt zu nichts als Verlust.
“Beim Nachmittag! Die Menschen sind wahrhaftig im Verlustaußer denjenigen, die glauben und gute Werke tun und sich gegenseitig die Wahrheit ans Herz legen und sich gegenseitig zur Geduld anhalten.” (Quran 103:1-3)
Aber unsere Leben mit Sinn zu füllen ermöglicht uns Zufriedenheit und Respekt für einander und für uns selbst zu zeigen. Respekt bedeutet, Gott zu gehorchen. Gott gehorchen bedeutet, dass wir in der beneidenswerten Lage sind, den Respekt der anderen Wert zu sein. Das Versäumnis, sich Gott zu ergeben, führt zu einem Leben ohne Respekt. Einander mit Verachtung, Lästern und Verleumdung behandeln, zeigt mangelnden Respekt in unseren Leben. Den großen Sünden wie Lügen, anderen Nachspionieren und Schimpfworte zu benutzen, nachzugehen, bedeutet ebenfalls, dass wir es nicht wert sind, dass uns von anderen Respekt erwiesen wird.
Lügen
Lügen ist einer der Hauptgründe für Korruption in der Gesellschaft. Lügen jeglicher Art schafft Feindlichkeit und sät Respektlosigkeit unter den Menschen. Aber die widerlichste Form des Lügens ist Gott oder Seinen Propheten und Gesandten fälschlicherweise Dinge anzudichten. Der Islam verbietet das Lügen und gebietet den Gläubigen, die Wahrheit zu sprechen. Die Worte des Qur´an bezeugen dies. Gott sagt:
“O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Gott und seid mit den Wahrhaftigen (in Worten und Taten).” (Quran 9:119)
Und:
“… Wer ist also ungerechter als der, welcher eine Lüge gegen Gott ersinnt, um die Leute ohne Wissen irrezuführen?” (Quran 6:144)
In seinen Erzählungen und Aussagen hat der Prophet Muhammad seine Anhänger häufig ermahnt, ehrlich zu sein und sich von den Untugenden, die dem Lügen innewohnen, fernzubleiben. Er sagte:
“Hütet euch davor, Lügen zu erzählen, den Lügen führt zu Unsittlichkeit und Unsittlichkeit führt zum Höllenfeuer.”[1]
Sogar einer der schlimmsten Feinde des Propheten Muhammad bezeugte, dass dieser ehrlich war und Ehrlichkeit anordnete. Abu Sufyan[2], erklärte, obwohl er den Propheten verachtete, dass er seinen Anhängern befahl, zu beten, ehrlich zu sein und die Familienbande aufrecht zu erhalten.[3]
Spionieren
Der Prophet Muhammad warnte seine Anhänger vor dem Übel des Spionierens, als er sagte:
‘Hütet euch vor Verdächtigung, denn Verdächtigung ist die falscheste Rede. Belauscht einander nicht, spioniert einander nicht, beneidet einander nicht, lasst euch nicht gegenseitig im Stich, hasst euch nicht gegenseitig. O Diener Gottes, seid Brüder.´[4]
Gott Selbst hat uns daran erinnert, Verdächtigungen zu meiden. Er sagte:
“O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde. Und spioniert nicht…” (Quran 49:12)
Im Islam ist es nicht gestattet, die Geheimnisse anderer zu enthüllen. Spionieren und alles, was damit zusammen hängt, wie lauschen und zu viele private Fragen zu stellen, sind verboten, denn es ist eine Respektlosigkeit dem Privatleben der anderen gegenüber, indem man Gott ungehorsam ist.
Der großartige und angesehene Khalif Umar ibn Abdul-Aziez sagte zu jemandem, der üble Nachrede zu ihm gebracht hatte:.
“Wenn du möchtest, können wir die Angelegenheit betrachten. Wenn du lügst, wirst du einer der Menschen sein, die Gott in folgendem Vers erwähnt:. „O ihr, die ihr glaubt, wenn ein Frevler euch eine Kunde bringt, so vergewissert euch (dessen), damit ihr nicht anderen Leuten in Unwissenheit ein Unrecht zufügt und hernach bereuen müsst, was ihr getan habt.“ (Quran 49:6) Wenn du die Wahrheit sprichst, wirst du einer der Menschen sein, die in dem anderen Vers erwähnt werden:. „ Ein Verleumder, einem, der umhergeht, um üble Nachrede zu verbreiten .“ (Quran 68:11) Oder wenn du willst, werden wir dir vergeben.“ Er sagte: „Vergib mir, o Führer der Gläubigen, ich werde es nie wieder tun. Lügen, Tratschen, Verleumden und Spionieren sind große Sünden, so ist es auch mit schlechten Worten.
Schimpfworte
Schimpfworte zeigen Respektlosigkeit denen gegenüber, über die gesprochen wird und einen Mangel an Selbst-Respekt. Schmähen, Beleidigen, Fluchen und Grobheit – dies alles sind Beschimpfungen und sie werden normalerweise ausgesprochen, wenn man verärgert ist. Ärger ist eine Emotion, die die Tür zu Übel und Respektlosigkeit jeglicher Art öffnen kann. Er kann gelegentlich dazu führen, dass die Zuneigung zerstört wird und er kann sogar die Familienbeziehungen zerbrechen. Ärger kann auch noch weiter gehen, als nur beleidigende Worte zu benutzen und dazu führen, dass eine Person eine andere körperlich verletzt.
Der Prophet Muhammad war kein Mann, der beleidigende Worte oder obszöne Sprache benutzte, und er hat die Menschen nicht verflucht. Wenn er jemanden tadeln wollte, sagte er: “Was ist mit ihm? - Wehe ihm!”[5] Der wahre Gläubige, der, der Gott ergeben ist, muss lernen, seine Zunge zu kontrollieren und nicht zu sprechen, außer wenn er etwas Gutes sagt. In seinen Aussprüchen erinnert uns der Prophet Muhammad daran, dass derjenige, der an den Letzten Tag (den Tag des Gerichts) glaubt, gutes sprechen oder schweigen soll.[6] Er sagte, das Austauschen von Beleidigungen mit einem Gläubigen ist übel, gegen ihn zu kämpfen ist kleiner Unglaube und einen Gläubigen zu verfluchen ist wie ihn zu töten.[7]
In der Tat sind das harte Worte, sie lassen keinen Raum für Fehlinterpretationen. Schimpfworte führen zu Schlimmen Taten und ultimativ zur Strafe. Gott erinnert uns, dass die beste Rede, das Gedenken Gottes ist, denn dies bringt Ruhe und Frieden.
“…Wahrlich, im Gedenken Gottes werden die Herzen ruhig.” (Qur´an 13:28)
Eine Person, die sich damit beschäftigt, gute Taten zu verrichten und Gottes Zufriedenheit zu erlangen, kennt die Bedeutung von Respekt.
Footnotes:
[1] Sahieh Muslim.
[2] In den frühen Jahren des Islam war Abu Sufyan ein eingeschworener Feind des Propheten Muhammad gewesen. Aber nach der Eroberung Mekkas hat er den Islam angenommen.
[3] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim.
[4] Sahieh Muslim.
[5] Sahieh Al-Bukhari.
[6] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim.
[7] Sahieh Al-Bukhari.
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