Entdecke den wahren Jesus (teil 5 von 6): Texte im Vergleich (III)

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Beschreibung: Petrus´ Bekenntnis und die Verwerfung Jesus´ bei Nazareth; einige Unterschiede zwischen dem Markusevangelium und dem Matthäusevangelium.

  • von I. Damiel
  • Veröffentlicht am 26 Sep 2011
  • Zuletzt verändert am 26 Sep 2011
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Arm Bester

Petrus´ Bekenntnis (Markus 8: 27-30, Matthäus 16: 13-17)

Markus 8: 27-30

Matthäus 16: 13-17

27 Und Jesus ging aus mit seinen Jüngern in die Märkte der Stadt Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei?

 28 Sie antworteten: Sie sagen du seiest Johannes der Täufer; etliche sagen, du seiest Elia; etliche, du seiest der Propheten einer.

29 Und er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist Christus!

30 Und er bedrohte sie, daß sie niemand von ihm sagen sollten.

13 Da kam Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei?

14 Sie sprachen: Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer; die andern, du seist Elia; etliche du seist Jeremia oder der Propheten einer.

 15 Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, daß ich sei?

16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!

Was hat Petrus wirklich gesagt?   

Markus: “Du bist Christus”.

Matthäus: “Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!”

Viele Bibelbemerkungen und Kommentare merken an, dass Matthäus hier Jesus einen zusätzlichen Satz in den Mund gelegt hat.  (New Jerusalem Bible, S 34)

Die Verwerfung Jesus´ bei Nazareth (Markus 6: 1-6, Matthäus 13: 53-58)

Markus 6: 1-6

Matthäus 13: 53-58

1 Und er ging aus von da und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm nach.

2 Und da der Sabbat kam, hob er an zu lehren in ihrer Schule. Und viele, die es hörten, verwunderten sich seiner Lehre und sprachen: Woher kommt dem solches? Und was für Weisheit ist's, die ihm gegeben ist, und solche Taten, die durch seine Hände geschehen?

 3Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern allhier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgend weniger denn im Vaterland und daheim bei den Seinen.

5Und er konnte allda nicht eine einzige Tat tun; außer wenig Siechen legte er die Hände auf und heilte sie. 6 Und er verwunderte sich ihres Unglaubens.

53 Und es begab sich, da Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen 54 und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Schule, also auch, daß sie sich entsetzten und sprachen: Woher kommt diesem solche Weisheit und Taten?

55 Ist er nicht eines Zimmermann's Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas? 56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles?

57 Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgend weniger denn in seinem Vaterland und in seinem Hause.

58Und er tat daselbst nicht viel Zeichen um ihres Unglaubens willen.

Wie du sehen kannst, beschreibt die Version von Markus Jesus als machtlos angesichts des Unglaubens, und er war nicht in der Lage, Wunder zu vollbringen.  Matthäus ändert die Version Markus ab, um dieses Problem zu beseitigen.  

Markus: “Und er konnte allda nicht eine einzige Tat tun...”

Matthäus: “Und er tat daselbst nicht viel Zeichen...”

Gelehrte haben auch vermutet, Matthäus wollte die Bezeichnung von Jesus als Zimmermann vermeiden und hätte es deshalb aufgrund des allgemeinen geringen Ansehens von Handwerkern verändert, das bei der Elite der griechisch-römischen Welt charakteristisch gewesen sei. 

Jesus heilt viele (Markus 1: 32-34, Matthäus 8: 16-17)

Markus 1: 32-34

Matthäus 8: 16-17

32 Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm allerlei Kranke und Besessene. 33 Und die ganze Stadt versammelte sich vor der Tür. 34 Und er half vielen Kranken, die mit mancherlei Seuchen beladen waren, und trieb viele Teufel aus und ließ die Teufel nicht reden, denn sie kannten ihn.

16 Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit Worten und machte alle Kranken gesund, 17 auf das erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: "Er hat unsere Schwachheiten auf sich genommen, und unsere Seuchen hat er getragen."

Bei Markus heilt Jesus viele, aber bei Matthäus heilt er alle!

Jesus’ Mutter und Brüder (Markus 3: 31-35, Matthäus 12:46-50)

Markus 3: 31-35

Matthäus 12:46-50

31 Und es kam seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. 32 Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen fragen nach dir.

33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder?

34 Und er sah rings um sich auf die Jünger, die im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und meine Brüder!

35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.”

46 Da er noch also zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden.

47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden.
48 Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

49 Und er reckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder!

50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter”

Hier macht Matthäus in Jesus´ Rede aus „Gott” „Vater”, um die später entwickelte Vorstellungen über Jesus und Gott zu unterstützen.

Wandeln auf Wasser (Markus 6: 45-52, Matthäus 14: 22-33)

Markus 6: 45-52

Matthäus 14: 22-33

4 Und alsbald trieb er seine Jünger, daß sie in das Schiff träten und vor ihm hinüberführen gen Bethsaida, bis daß er das Volk von sich ließe. 46 Und da er sie von sich geschafft hatte, ging er hin auf einen Berg, zu beten. 47 Und am Abend war das Schiff mitten auf dem Meer und er auf dem Lande allein.

48 Und er sah, daß sie Not litten im Rudern; denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Wache der Nacht kam er zu ihnen und wandelte auf dem Meer; 49 und er wollte an ihnen vorübergehen. Und da sie ihn sahen auf dem Meer wandeln, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrieen; 50 denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber alsbald redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin's, fürchtet euch nicht!

51 Und er trat zu ihnen ins Schiff, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten und verwunderten sich über die Maßen, 52 denn sie waren nichts verständiger geworden über den Broten, und ihr Herz war erstarrt.

Und alsbald trieb Jesus seine Jünger, daß sie in das Schiff traten und vor ihm herüberfuhren, bis er das Volk von sich ließe. 23 Und da er das Volk von sich gelassen hatte, stieg er auf einen Berg allein, daß er betete. Und am Abend war er allein daselbst.  24 Und das Schiff war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen zuwider.  

25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem Meer. 26 Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer gehen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht.

27 Aber alsbald redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, Ich bin's; fürchtet euch nicht!


28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: HERR, bist du es, so heiß mich zu dir kommen auf dem Wasser.

29 Und er sprach: Komm her!

Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, daß er zu Jesu käme. 30 Er sah aber einen starken Wind; da erschrak er und hob an zu sinken, schrie und sprach: HERR, hilf mir!  

31 Jesus reckte alsbald die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: O du Kleingläubiger, warum zweifeltest du?


32 Und sie traten in das Schiff, und der Wind legte sich. 33 Die aber im Schiff waren, kamen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrlich Gottes Sohn!

Bemerkst du die folgenden Veränderungen und Zusätze, die Matthäus ausgehend von Markus gemacht hat: Erstens hat er wegen geographischer Schwierigkeiten Bethsaida weggelassen; zweitens wendet sich Petrus im Matthäusevangelium mit dem rühmenden Titel „Herr“ an Jesus; drittens beten die Jünger Jesus an und schließlich bezeugen sie, dass Jesus der „Sohn Gottes“ sei. 

Mit der Zeit je mehr die Geschichte von Jesus wie ein Schneeball weiter erzählt wurde, desto großartiger und besser wurde sie.  Diese Passage oben illustriert, wie Matthäus die Sprache von Individuen modifiziert hat, um das Resultat zu erzielen, dass Jesus „Herr“ genannt wird.  Nun ist es wahr, dass Herr nicht notwendigerweise Gott bedeutet.  Aber in der Denkweise des späteren Christentums wird es genau das bedeuten.  Matthäus hat versehentlich den Weg dafür geebnet, dass Jesus zur Gottheit erhoben wurde. 

Arm Bester

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