Jesus, Sohn Marias (teil 3 von 5): Die Jünger   

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Beschreibung: Ein anderes von Jesus´Wundern wird beschrieben.  Die wahre Bedeutung des Wunders des Abendmahls.  

  • von Aisha Stacey (© 2008 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 16 Mar 2009
  • Zuletzt verändert am 21 Oct 2010
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Arm Bester

Jesus__son_of_Mary_(part_3_of_5)_-_The_Disciples_001.jpgKapitel 5 des Qur´an wird Al-Maidah (oder Der Tisch ) genannt.  Es ist eines der drei Kapitel im Qur´an, die sich umfangreich mit dem Leben Jesu´und seiner Mutter Maria befassen.  Die anderen Kapitel sind Kapitel 3 Aali Imran (Die Familie Imran) und Kapitel 19, Maryam (Maria).  Muslime lieben Jesus und ehren seine Mutter, aber sie beten sie nicht an.  Im Qur´an, von dem die Muslime glauben, dass es die direkten Worte Gottes sind, genießen Jesus und seine Mutter Maria sehr hohes Ansehen.  

Wir wissen, dass Jesus viele Jahre unter seinem Volk, den Israeliten, gelebt hat und diese wieder aufforderte, nur den Einen, Einzigen Gott anzubeten, und er vollbrachte Wunder mit der Erlaubnis Gottes.  Die meisten von denen, die ihn umgaben, wiesen seinen Ruf zurück und missachteten seine Botschaft.  Jesus hatte allerdings eine Gruppe von Anhängern um sich versammelt, die auf arabisch Al-Hawarijien (die Jünger Jesu´) genannt werden. 

Gott sagt im Qur´an:   

“Und als Ich (der Gott) den Jüngern eingab, an Mich und an Meinen Gesandten zu glauben, da sagten sie: "Wir glauben und sei Zeuge, dass wir Muslime sind."” (Quran 5:111)

Die Jünger bezeichneten sich selbst als Muslime; wie konnte dies sein, wo doch die Religion des Islam erst ungefähr 600 Jahre später offenbart wurde?  Gott muss Sich auf die allgemeine Bedeutung des Wortes "Muslim" bezogen haben.  Ein Muslim ist jeder, der sich dem Einen Gott ergibt und Ihm Gehorsam leistet, und jeder, der Gott und den Gläubigen gegenüber treu und loyal ist.  Die Worte Muslim und Islam kommen von demselben arabischen Wortstamm - sa la ma – und zwar, weil Friede und Sicherheit (Salam) in der Ergebenheit zu Gott innewohnen.  Daher kann es so verstanden werden, dass alle Propheten Gottes und deren Anhänger Muslime waren. 

Ein Tisch mit Speisen    

Die Jünger Jesu´sprachen zu ihm:    

“O Jesus, Sohn der Maria, ist dein Herr imstande, uns einen Tisch (mit Speisen) vom Himmel herabzusenden?” (Quran 5:112)

Baten sie Jesus, ein Wunder zu vollbringen?  Nannten sich die Jünger selbst Muslime und fühlten sich unsicher über die Fähigkeit Gottes, Wunder durch Seinen Willen zu vollbringen?  Es ist unwahrscheinlich, denn dies wäre eine Tat des Unglaubens.  Die Jünger Jesu´fragten nicht, ob dies möglich sei, sondern ob Jesus Gott zu einer bestimmten Zeit bitten wird, sie mit Essen zu versorgen.  Allerdings könnte Jesus es anders verstanden haben, denn er antwortete: 

“Fürchtet Gott, wenn ihr Gläubige seid.” (Quran 5:112)

Als sie Jesus´ Reaktion darauf bemerkten, versuchten sie ihre Worte zu erklären.  Am Anfang sagten sie: “Wir wollen davon essen.”

Möglicherweise waren sie hungrig und wollten, dass Gott ihr Bedürfnis stillt.  Gott zu bitten, uns mit Nahrung zu versorgen, ist annehmbar, denn Gott ist der Versorger, der Eine, von Dem jegliche Versorgung kommt.  Die Jünger sagten dann weiter: “und unsere Herzen sollen beruhigt sein.”

Sie meinten, dass ihr Glaube dann noch kräftiger würde, wenn sie dieses Wunder mit ihren eigenen Augen gesehen hätten, und dies wird durch ihre abschließende Aussage bestätigt: “und wir wollen wissen, dass du in Wahrheit zu uns gesprochen hast, und wir wollen selbst dafür Zeugnis ablegen.”

Obgleich es zuletzt erwähnt wird, waren dies die wichtigsten Rechtfertigungen für ihre Bitte: die Wahrheit zu bezeugen und die Wunder zu sehen, welche die Beweise unterstützen.  Die Jünger baten den Propheten Jesus, dieses Wunder mit dem Willen Gottes geschehen zu lassen, damit sie es vor der gesamten Menschheit bezeugen können.  Die Jünger wollten die Botschaft Jesu´ verbreiten, indem sie von den Wundern berichteten, deren Zeugen sie geworden waren und die sie mit eigenen Augen gesehen haben. 

“Sie sagten: "Wir wollen davon essen, und unsere Herzen sollen beruhigt sein, und wir wollen wissen, dass du in Wahrheit zu uns gesprochen hast, und wollen selbst dafür Zeugnis ablegen."  Da sagte Jesus, Sohn der Maria: "O Gott, unser Herr, sende uns einen Tisch (mit Speise) vom Himmel herab, dass er ein Fest für uns sei, für den Ersten von uns und für den Letzten von uns, und ein Zeichen von Dir; und versorge uns, denn du bist der beste Versorger.” (Quran 5:113-114)

Jesus bat um dieses Wunder.  Er betete zu Gott, darum bittend, dass ein Tisch mit Speisen herabgesandt würde.  Jesus bat ebenfalls darum, dass dies für alle von ihnen ein Fest würde.  Das arabische Wort, das im Qur´an dafür verwendet wird, ist ´Id, was ein Fest oder eine Feier bedeutet, die wieder auftritt.  Jesus wollte, dass seine Jünger und diejenigen, die nach ihnen folgten, sich an den Segen Gottes erinnern und dankbar sind. 

Wir können vieles von den Bittgebeten lernen, welche die Propheten und die rechtschaffenen Gläubigen gesprochen haben.  Jesus´ Bittgebet fragte nicht einfach nach einem Tisch mit Speisen, sondern er bat Gott darum, sie mit Unterhalt zu versorgen.  Er machte es umfassend, denn Speise ist lediglich ein kleiner Teil der Versorgung, die der Beste der Versorger zur Verfügung stellt.  Versorgung von Gott umfasst alle Erfordernisse, die zum Leben notwendig sind, einschließlich Nahrung, Unterkunft und Wissen, aber nicht nur das.  Gott antwortete:   

“Siehe, ich will ihn (den Tisch) zu euch niedersenden; wer von euch aber danach ungläubig wird, über den werde Ich eine Strafe verhängen, mit welcher Ich keinen anderen auf der Welt bestrafen werde.” (Quran 5:115)

Wissen gleicht Verantwortlichkeit    

Der Grund für Gottes bedingungslose Antwort ist, dass wenn jemand ungläubig wird, nachdem er mit einem Zeichen oder Wunder von Gott versorgt worden ist, ist es schlimmer, als nicht zu glauben, ohne zuvor ein Wunder gesehen zu haben.  Du könntest fragen, warum.  Es ist so, denn sobald man ein Wunder gesehen hat, hat man ein Wissen und Verständnis von der Allmacht Gottes aus erster Hand erhalten.  Je mehr Wissen eine Person hat, desto größer ist auch ihre Verantwortung vor Gott.  Wenn du die Zeichen gesehen hast, dann wird die Verpflichtung, zu glauben und die Botschaft weiter zu verbreiten, entsprechend größer.  Gott hat die Jünger Jesu´ darauf aufmerksam gemacht, dass wenn sie den Tisch mit Speisen erhalten, müssen sie sich der Verantwortung bewusst sein, die sie damit auf sich genommen haben.

Der Tag mit dem Tisch wurde zu einem Feiertag und zu einem Fest für die Jünger und die Anhänger Jesu´, aber im Lauf der Zeit gingen seine wahre Bedeutung und die Wichtigkeit des Wunders verloren.  Schließlich wurde Jesus als Gott angebetet.  Am Tag der Wiedererweckung, wenn die ganze Menschheit vor Gott stehen wird, dann werden die Jünger eine große Verantwortung zu tragen haben, weil sie die wahre Botschaft Jesu´ gekannt haben.  Gott wird direkt mit Jesus sprechen und sagen:

“O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: "Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Gott?"  Er wird antworten: "Gepriesen seist Du.  Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte.  Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen.  Du weisst, was in meiner Seele ist, aber ich weiss nicht, was Du in Dir hegst.  Du allein bist der Allwissende des Verborgenen.  Nichts anderes sagte ich zu ihnen, als das, was Du mich geheissen hattest: "Betet Gott an, meinen Herrn und euren Herrn.’” (Quran 5:116-117)

Diejenigen von uns, die mit dieser wahren Botschaft Jesu´ gesegnet waren, mit derselben, die von allen Propheten, einschließlich der letzte Prophet Muhammad, verbreitet wurde, werden am Tag des Gerichts ebenfalls eine große Verantwortung zu tragen haben.  

Arm Bester

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