Sophie Jenkins, Ex-Katholisch-Protestantisch, UK
Beschreibung: Genährt mit vielen Missverständnissen über den Islam, entschließt sich Sophie schließlich, selbst zu sehen.
- von Sophie Jenkins
- Veröffentlicht am 24 Mar 2014
- Zuletzt verändert am 26 Mar 2014
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Ich wurde in eine englische Mittelklasse - Familie geboren; meine Mutter war (und ist) Hausfrau und mein Vater arbeitet bei einer Elektronikfirma (jetzt ist er Dozent für Elektrotechnik). Mein Vater kam von einem katholischen Hintergrund und meine Mutter von einem protestantischen. Sie beide gaben in den 70ern ein kurzes Gastspiel in der Quäker - Kirche, aber in der Zeit als ich kam, waren sie starke Atheisten und Religion wurde in unserem Haus nie erwähnt, geschweige denn praktiziert. Meine Eltern hatten entschieden, dass sie uns unterstützen würden, wenn wie religiös sein wollten, wenn wir größer werden.
Von jungen Jahren an glaubte ich an Gott, obwohl ich nicht mit diesem Glauben aufgewachsen bin, hatte ich das Gefühl, dass das, was sie in der christlichen Schule zu der ich ging, lehrten, irgendwie nicht richtig war. Ich glaubte nicht an Jesus oder den Heiligen Geist, dies alles schien falsch zu sein, aber in der Schule erzählten sie uns, dies sei der einzige Weg, alle anderen Religionen seien falsch, daher war ich SEHR verwirrt. Wenn du ein kleines Kind bist, nimmst du an, dass Erwachsene immer recht haben, ausnahmslos: was sie sagen, gilt. Aber ich konnte dies trotzdem nicht gelten lassen, ziemlich weise, entschloss ich mich, meinen Glauben an Gott allein für mich zu behalten. Ich fühlte mich schuldig, an etwas zu glauben, das ´falsch´ war. Ich schämte mich und hoffte und betete, dass ich bald nicht mehr heuchlerisch sein müsse. Als ich jung war, war ich sehr viel der Furcht vor ´Islamischem Fundamentalismus´ ausgesetzt, besonders durch die Salman Rushdie – Affäre in den Köpfen der Menschen, und ich hatte große Angst vor Muslimen im allgemeinen. An meiner Grundschule gab es zwei muslimische Kinder, aber sie behielten ihren Glauben für sich, außer der Tatsache, dass das jüngere Kind, Ali, sich weigerte, mit uns in Gemeinschaft zu beten.
Ich hatte immer zu Gott gebetet, mir den rechten Weg zu zeigen, ich wandte mich immer zu Gott um Hilfe. Als ich 11oder 12 Jahre alt gewesen bin, gab es in meinem Kopf keinen Zweifel daran, dass Gott existiert, und in der High School fing ich an, mir darüber klar zu werden, dass mein Glaube an einen Gott vielleicht doch nicht falsch sei. Zu dieser Zeit hatte ich noch nicht wirklich vom Islam gehört, alles, das ich darüber ´wusste´, war dass er eine gewalttätige Religion ist, die Frauen wie Schmutz behandelt. Uns wurde in der SCHULE beigebracht, dass der Islam mit dem Schwert verbreitet worden sei (mit anderen Worten, mit Brutalität und Gewalt), dass Frauen im Islam wie Leibeigene seien, was durch ihre Bekleidung symbolisiert würde und dass Muslime Muhammad (Sallallahu Alaihi Was Sallam) anbeten. Ich war wirklich angeekelt, jedes Mal, wenn ich eine muslimische Dame beim Einkaufen in Manchester sah (in meiner Gegend gab es nur wenige Muslime) dachte ich: ´Wie kannst du dir das selbst antun??´ Ich war wirklich aufgebracht. Sie haben uns aber eine wahre Sache gelehrt, dass Muslime an einen Gott glauben, das war etwas, das ich zuvor nicht gekannt hatte.
Ich betrachtete alle möglichen andere Religionen, Judentum, Hinduismus und Buddhismus, aber sie alle schienen von Menschen erfunden und widersprüchlich zu sein. Allerdings eines Tages, ich weiß nicht, was mich getroffen hat, doch ich fühlte, ich müsse heraus finden, ob das, was ich gelernt hatte, wahr war oder nicht. Ich war auch neugierig, weil mir erzählt worden war, dass Muslime an einen Gott glauben, und ich wollte sehen, ob es wahr ist oder nicht. Ich sah in der Bibliothek ein Buch, das hieß ‘Elements of Islam’ und ich lieh es heimlich aus. Ich öffnete gleich den Abschnitt über muslimische Frauen und war absolut erstaunt, was ich las. Es war genau das Gegenteil dessen, was mir über den Islam und Frauen beigebracht worden war, und besser als alles andere, was ich jemals gehört hatte. Ich zweifelte nicht an, was ich gelesen hatte, ich wusste, es war wahr, ich wusste tief in meinem Herzen, dass alle meine Gebete beantwortet worden waren. Der Islam war die Wahrheit, die ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte! Ich fühlte mich noch immer schlecht dafür, die alten Schuldgefühle aus meinen Grundschultagen kamen zurück gekrochen; wie konnte ich an diese ´falsche´ Religion glauben? Ich versuchte, einen Beweis zu finden, der mir zeigte, dass der Islam nicht die Wahrheit ist, aber es war unmöglich; bei allen Büchern, die negative Dinge über den Islam sagten, wusste ich bereits, dass sie lügen. Bei allen Büchern, die positive Dinge über den Islam sagten, wusste ich, dass sie die Wahrheit sagen.
Ich beschloss, ich muss ein Muslim werden, obwohl ich mich nicht damit abfinden konnte, und ich erzählte es niemandem. Ich las jedes Buch, das ich in die Hände bekam, ich bekam in der Bücherei eine Übersetzung des Qur´an, aber ich konnte das Mittelenglisch nicht gut verstehen. Dies hat mich nicht abgeschreckt – ich wusste, es handelte sich nur um eine Übersetzung, und dass, was ich davon verstand, mochte ich sehr gern. Ich wusste, der Islam ist fürs Leben, dass es kein Zurück geben wird, daher wollte ich wirklich sicher gehen. Schließlich studierte ich zweieinhalb Jahre bevor ich die Gelegenheit bekam, im Januar 1997 in einen Chatroom zu kommen. Es war der Chatroom bei [einer muslimischen Website], und die Leute dort waren sehr hilfreich. Das zweitemal ging ich dorthin, um die Schahada (das Glaubensbekenntnis, das einen zu einem Muslim macht) vor Menschen aus aller Welt auszusprechen.
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