Gefälligkeit, Glaube und Werke (teil 4 von 4): “Glaube Allein” und die Bibel
Beschreibung: Die Verbindung zwischen innerem Glauben und guten Taten im Islam. Teil 4: Ein Blick in die Bibel auf der Suche nach dem Konzept für den “Glauben allein”.
- von J. Hashmi (© 2010 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 08 Nov 2010
- Zuletzt verändert am 08 Nov 2010
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Die Vorstellung vom “Glauben allein” – wird von der Bibel zurückgewiesen
Christen glauben, dass Menschen erst eine Rechtfertigung haben müßten, bevor sie den Himmel betreten. Westliche Christen behaupten, dass diese Rechtfertigung einfach durch den „Glauben allein“ erreicht würde. Aber diese Doktrin vom „Glauben allein“ wird von der Bibel selbst zurückgewiesen. Es ist interessant, zu bemerken, dass das Wort „Glauben“ über zweihundertmal im Neuen Testament auftaucht und nur einmal steht es in Verbindung mit dem Wort “allein”. Und dieses eine Mal, wo die beiden Worte zusammen erscheinen, wird diese Doktrin geradeheraus abgelehnt:
“So sehet ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein.” (Jakobus 2:24)
Die gesamte Passage scheint die Doktrin vom “Glauben allein” tatsächlich zu verneinen. Wir lesen bei Jakobus 2:14-18:
14. “Was hilft´s liebe Brüder, so jemand sagt, er habe Glauben und hat doch keine Werke? Kann auch der Glaube ihn selig machen?
15. Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester bloß wäre und Mangel hätte an der täglichen Nahrung
16. und jemand unter euch spräche zu ihnen: Gehet hin in Frieden! Wärmet euch und sättigt euch! Ihr gäbet ihnen aber nicht, was not ist: was hülfe ihnen das?
17. So auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot in sich selber.
18. Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken.” (Jakobus 2:14-18)
Sogar Satan glaubte an Gott, aber er bestätigte dies weder mit seinem Treueschwur noch mit seinen Taten. Die Bibel fährt fort:
19. “Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust wohl daran; die Teufel glauben´s auch und zittern.
20. Willst du aber erkennen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke tot ist?
21. Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte?
22. Da siehst du, dass der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken und durch die Werke der Glaube vollkommen geworden ist.
23. Und so ist die Schrift erfüllt, die da spricht (1. Mose 15, 6): „Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“ und ward „ein Freund Gottes“ geheißen (Jes. 41,8).
24. So sehet ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein.
25. Ist nicht desgleichen die Hure Rahab durch Werke gerecht geworden, da sie die Boten aufnahm und ließ sie auf einem anderen Weg hinaus?
26. Denn gleichwie der Leib ohne
Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.”
(Jakobus 2:19-25)
Einige Christen behaupten, dass es genüge, Jesus zu unserem Erlöser und Gott zu erklären, nachdem eine Person „wiedergeboren“ ist. Sie glauben, dass diese einmalige Erfahrung – zu erklären, das Jesus unser Erlöser ist – für jemanden ausreiche, um sicherzugehen, dass man ins Königreich der Himmel komme. Aber ein solches Konzept wird von der Bibel selbst zurückgewiesen; Vers 7:21 bei Matthäus sagt uns, dass das bloße Erklären, dass Jesus unser Herr ist, nicht ausreicht, sondern man muss den Befehlen Gottes gehorchen, um die Erlösung zu erreichen.
“Es werden nicht alle, die zu mir sagen: “Herr, Herr! In das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.” (Matthäus 7:21)
Gott wird jedem Menschen dem entsprechend geben, was er mit seinen eigenen Händen (d.h. seinen Taten) verdient hat. Ewiges Leben im Königreich der Himmel kann nur durch Beharrlichkeit im Verrichten guter Taten erreicht werden; wir lesen in der Bibel:
“Gott wird einem jeglichen nach seinen Werken geben: ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Preis und Ehre und unvergänglichem Wesen.” (Römer 2:6-7)
Daher ist das ewige Leben von den guten Taten abhängig. Die Bibel sagt, dass diejenigen, die Gutes (d.h. gute Taten) tun, den Himmel erreichen werden und dass diejenigen, die Schlechtes (d.h. schlechte Taten) tun, in die Hölle eintreten werden:
“…die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.” (Johannes 5:28)
Erlösung wird nicht über Nacht erreicht, wie manche Christen glauben, sondern sie ist eher etwas, für das man sich sein ganzes Leben lang anstrengen muss, wie die Bibel sagt:
“…nun auch in meiner Abwesenheit und schaffet, dass ihr selig werdet mit Furcht und Zittern.” (Philipper 2:12)
Die Bibel sagt weiter:
“Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig.” (Matthäus 24:13)
In der Bibel wird berichtet, dass Jesus, der Friede Gottes sei mit ihm, gesagt habe, dass man, um in das himmlische Leben einzugehen, den Befehlen Gottes gehorchen muss. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Glaube allein nicht genügt, um die Erlösung zu erreichen, sondern dass das Betreten des Himmelreichs vom Gehorsam gegenüber den Befehlen Gottes abhängig ist. Die Bibel sagt:
Jesus antwortete: “…Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote!” (Mattäus 19:17)
Die Gefahr der Doktrin “Glaube allein”
Es besteht eine große Gefahr darin, eine Doktrin zu predigen, die die Wichtigkeit der guten Taten herabstuft. Zahlreiche Christen denken, Jesus habe ihre Sünden übernommen, daher bestünde kein Bedarf daran, sündhafte Lebensweise zu vermeiden. Mit anderen Worten, Jesus habe ihnen einen „Freischein“ zum Sündigen gegeben. Und aus diesem Grund sehen wir viele Christen die ganze Woche über sündigen und nur sonntags zur Kirche kommen, zufrieden mit der Vorstellung, dass sie (vor dem Höllenfeuer) bewahrt seien, egal was passiert. Die Doktrin von „einmal bewahrt, immer bewahrt“ füht zur Vernachlässigung der Pflichten Gott gegenüber. Eine Religion, die einen solchen Glauben predigt, verursacht nur, dass ihre Anhänger von der Rechtschaffenheit abweichen. Die Religion des Islam warnt ihre Anhänger davor, dass die Gnade Gottes durch Glauben und gute Taten erreicht wird, und dass man sich anstrengen muss, um das Paradies zu erreichen. Darum beten Muslime fünfmal täglich, damit sie die Gnade Gottes und die Erlösung erreichen; es ist eine ständige Anstrengung zur Rechtschaffenheit im Laufe des gesamten Lebens, nicht bloß als einmaliges Ereignis.
Die Doktrin vom Glauben allein ist blasphemisch, denn sie wurde uns nicht von Gott, dem Allmächtigen, gelehrt; „Glaube alleine“ taucht im Qur´an überhaupt nicht auf. Eine solche Doktrin ist noch nicht einmal in der Bibel zu finden. Es ist nicht in Ordnung einer Vorstellung zu folgen, die keinerlei Grundlage in den Schriften besitzt.
Schlussfolgerung
Erlösung wird erreicht durch die Gnade Gottes und diese sowohl aus innerem Glauben und guten Taten. Dies ist eine Vorstellung, sowohl von der Bibel als auch vom Qur´an unterstützt wird. Gottes Versprechen lautet, dass Seine Gnade durch „inneren Glauben“ und „gute Taten“ erreicht wird, im Gegensatz zum „Glauben allein“.
Einige Leute mögen glauben, dass ihnen der Himmel durch den “Glauben allein” versprochen wäre, aber bedeutet dies, dass sie tatsächlich den Himmel betreten werden? Bloß an etwas zu glauben, läßt es nicht Wirklichkeit werden. Wie oft stellen wir den Fernseher an und hören die Prediger dort behaupten, dass wir einfach dadurch bewahrt werden könnten, dass wir Jesus zu unserem Herrn erklären. Wenn wir den Sender umschalten, sehen wir jemand anderen, der uns verspricht, dass wir fünfzig Pfund in einem Monat verlieren können, indem wir einfach nur irgendeinen Übungsgürtel um den Körper machen. Ist dieses Versprechen weniger zweifelhaft als der Fernsehpfarrer, der uns das Paradies verspricht?
Wie dumm muss jemand sein, der einen dieser Übungsgürtel kauft und sich nur darauf verlässt, ohne sich um seine eigenen Taten zu sorgen (d.h. Diät, Übungen, usw.)? Solch eine Person, die sorglos mit ihrer Diät und ihren Übungen ist, wird schließlich ihre Arterien mit Fett verstopfen und am Herzinfarkt sterben, egal ob sie innerlich daran glaubte, fünfzig Pfund zu verlieren oder nicht. Der islamische Glaube besagt, dass Sünden schwarze Punkte auf dem spirituellen Herzen hinterlassen; mit genügend Sünden wird das Herz mit Schwärze bedeckt sein und sterben. Sünden verstopfen das spirituelle Herz wie Fettstückchen die Arterien des körperlichen Herzens. Derjenige, der Gott sein geschwärztes Herz präsentiert, wird den Himmel nicht beitreten, egal ob er an das Konzept „Glaube allein“ geglaubt hat. Jemand, der sich auf diesen Glauben verläßt, ist wie derjenige, der sich auf den Übungsgürtel verläßt: eine Zeitlang fühlen sich die Menschen verleitet und zufrieden mit dem Versprechen, aber schließlich wird die Realität ihren häßlichen Kopf zeigen und alle werden für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.
Ein magischer Übungsgürtel verursacht, dass Menschen ihre Diät und ihre Übungen vernachlässigen, denn sie glauben, dass der Gürtel ihren Mangel kompensieren wird. Ebenso verursacht die Vorstellung vom „Glauben allein”, dass die Menschen nachlässig mit ihren Taten werden. Wenn solche Menschen sterben, werden sie aufgebracht sein, denn sie haben ihre Leben nicht damit verbracht, gute Taten anzuhäufen, um die Gnade Gotteszu verdienen. Die Menschen sollten ihre Leben damit verbringen, gute Taten zu verrichten, anstatt sich in das Versprechen eines anstrengungslosen Ritts ins Paradies aufgrund falscher Absichten einzukaufen.
Der Qur´an bestätigt die Wahrheit, anstatt uns mit Täuschungen zufriedenzustellen: Menschen müssen sich sehr anstrengen, um das Paradies zu erreichen. Es entspricht dem gesunden Menschenverstand, dass eine so große Belohnung auch großen Aufwand bedeutet. Gott, der Allmächtige, sagt:
“Und eifert in Gottes Sache, wie dafür geeifert werden soll.” (Quran 22:78)
Und Gott sagt ebenfalls:
“Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern – Wir werden sie gewiß auf Unseren Wegen leiten. Wahrlich Gott ist mit denen, die Gutes tun. ” (Quran 29:69)
Wir müssen uns anstrengen, um Gottes Zufriedenheit zu erreichen, und das nicht nur durch unseren Glauben im Herzen, sondern wir müssen ihn auch in unseren Taten zeigen. Nichts ist wichtiger als der Glaube im Herzen, aber dies leugnet nicht die Wichtigkeit der Taten der Glieder. Taten ohne Glauben sind unaufrichtig; Glaube ohne Taten ist Heuchelei.
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