Kapitel 3, Verse 144 & 145: Fundamentale Wahrheit über Leben und Tod
Beschreibung: Zwei wesentliche Verse, die erklären, dass der Prophet Muhammad ein Gesandter und ein menschliches Wesen gewesen ist. Seine Lebensspanne war festgelegt, genau wie die Lebensspanne von jedem Menschen vor dem Tod festgelegt ist.
- von Aisha Stacey (© 2018 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 10 Dec 2018
- Zuletzt verändert am 10 Dec 2018
- Gedruckt: 4
- Gesehen: 4,979 (Tagesmittelwerte: 2)
- Bewertet von: 0
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
"Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt nimmer schadet er Gott etwas; aber Gott wird wahrlich die Dankbaren belohnen. Keiner wird sterben ohne die Erlaubnis Gottes; (denn dies geschieht) gemäß einer zeitlichen Vorherbestimmung. Und dem, der den Lohn der Welt begehrt, geben Wir davon, und dem, der den Lohn des Jenseits begehrt, geben Wir davon; wahrlich, Wir werden die Dankbaren belohnen." (Quran 3:144-145)
Das dritte Kapitel des Qur´an, die Familie Imrans, (Aali-Imran), wurde in Medina offenbart. Alle Kapitel, die in Medina offenbart wurden, befassen sich in erster Linie mit dem Aufbau und der Erhaltung einer gesunden und funktionierenden muslimischen Gemeinschaft. Die Familie von Imran besteht aus 200 Versen, die in vier Abhandlungen unterteilt werden können. Alle Abhandlungen sind unter einander verbunden, und das gesamte Kapitel wendet sich an die Leute der Schrift und die neue muslimische Gemeinschaft. Verse 144 und 145 befinden sich in der letzten Abhandlung, zum Ende des Kapitels hin. Es wird angenommen, dass dieser Teil nach der verhängnisvollen Schlacht von Uhud offenbart wurde. Die Verse, die mit denen wir uns beschäftigen, sind in einem Teil des Kapitels, der die Schlacht von Uhud bespricht, um den Muslimen eine Lektion zu erteilen. Sie werden ermutigt, weltliche Schwächen zu überwinden und die Tugenden zu nähren, die sie befähigen, ihre Pflichten zu erfüllen.
Während der Schlacht von Uhud verbreitete sich ein Gerücht in den Reihen, dass der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, getötet worden sei. Dies hatte verheerende Auswirkungen auf die Mehrheit der Muslime. Eine Reihe von Ereignissen führte zur Niederlage und dazu, dass Gott die Muslime die Konsequenzen ihrer Schwäche fühlen ließ. Der Prophet Muhammad hatte auf einem Hügel eine Abordnung von Soldaten aufgestellt, mit der Anordnung, ihre Position unter keinen Umständen zu verlassen. Auf dem Hügel nahmen die Schützen fälschlicherweise an, die Muslime hätten gewonnen und beschlossen, sich zu ihren Brüdern auf dem Schlachtfeld zu gesellen. Dies gab dem Feind eine Lücke.[1]
Das chaotische Scharmützel, bei dem der Prophet verletzt wurde, führte dazu, dass jemand rief, dass der Prophet getötet worden sei. Viele Muslime rannten nach Medina zurück, anderen flohen auf den Hügel, wo sie vor Verzweiflung zusammenbrachen. Währenddessen umgab eine kleine Gruppe seiner Anhänger den sehr wohl lebendigen Propheten und beschützte ihn mit Geschicklichkeit und Mut. Zur gleichen Zeit waren einige Muslime unverschämt genug, sich zu fragen, ob der Prophet überhaupt ein Prophet gewesen war, und brachten die Vorstellung zum Ausdruck, dass ein Prophet nicht getötet worden wäre.[2]
Diese Folge der Ereignisse wird von Gott im Qur´an benutzt, um einige grundlegende Prinzipien über Leben und Tod zu erklären. Gott sagt, dass Muhammad nur ein Gesandter ist, und dass alle Gesandten vor ihm gestorben sind oder getötet wurden. Gott tadelt diejenigen, die den Glauben verloren haben, indem sie sagen, dass Muhammad ein menschliches Wesen mit einer festgelegten Lebensspanne ist, genau wie jedes andere menschliche Wesen. Gott fährt fort, zu sagen, dass wenn ihre Verbundenheit mit dem Islam in Wirklichkeit eine Verbundenheit mit dem Propheten Muhammad ist, dann befinden sie sich auf äußerst wackligem Boden. Wenn irgendwelche Muslime beim Tod des Propheten beabsichtigen, zum Unglauben zurückzukehren, dann hat der Islam wirklich keinen Bedarf an ihnen. Alle Gesandten haben dieselbe Botschaft gepredigt; das geht zurück bis zum Beginn der Zeit. Die Botschaft ist größer als diejenigen, die sie lehren und sie wird bis zum Ende der Zeit so bleiben, während die Gesandten, die alle menschliche Wesen waren, eine normale Lebensspanne haben werden.
Dies war nicht das einzige Mal, dass die neue muslimische Nation an die Sterblichkeit des Propheten Muhammad und an die Beständigkeit der Botschaft erinnert wurde. Gemäß der Aussagen und Überlieferungen derer, die ihm am nächsten standen, kam Abu Bakr am Morgen nachdem der Prophet verstorben war, in die Moschee und fand die Menschen dort abgelenkt und verzweifelt vor. Umar ibn Al-Khattab erzählte ihnen, dass es eine Sünde sei, zu sagen, der Prophet sei tot. Abu Bakr übernahm die Kontrolle in der Situation, indem er sagte: "O ihr Menschen! Seht! Was den betrifft, der Muhammad anzubeten pflegte, Muhammad ist gestorben. Aber was den betrifft, der Gott anzubeten pflegte, Gott lebt und stirbt nie!" Dann zitierte er diesen Vers, der seine Worte bestätigt und erinnerte sie an die Lektionen, die sie zuvor gelernt hatten.[3]
Der zweite Vers, über den wir hier sprechen, Vers 145, lehrt Muslime, dass es nutzlos ist, vor dem Tod zu fliehen. Niemand stirbt, außer wenn die von Gott festgelegte Zeit dafür gekommen ist. Daher sollte man keine Zeit vergeuden, um vor dem Tod zu fliehen, man sollte lieber seine Zeit nutzen und sich auf das Jenseits vorbereiten. Man sollte seine Anstrengungen auf das Wohl in der nächsten Welt ausrichten, denn Gott sagt deutlich, dass derjenige, der einen Lohn in diesem Leben anstrebt, ihn erhalten wird, und wer einen Lohn im Jenseits erreichen will, wird unbeschreibliche Glückseligkeit erreichen. Ein Muslim sollte sich nur so weit auf weltliche Ergebnisse konzentrieren, wie sie ihm den Lohn im nächsten Leben erhöhen.
Beide Verse schließen damit, dass Gott die Muslime daran erinnert, dass Er die Dankbaren belohnen wird. Diejenigen, die Seine Großzügigkeit anerkennen und ihre Dankbarkeit zeigen, indem sie Ihm folgen und Ihn lobpreisen, werden in diesem Leben belohnt und noch mehr im nächsten. Aber Muslime müssen auch daran denken, dass sie nicht immer genau das bekommen, was sie wollen, egal wie sehr sie sich angestrengt haben oder wie dankbar sie sind. Ein dankbarer Mensch ist für alles dankbar, das Gott für ihn vorbestimmt hat. Manchmal führt Rechtschaffenheit dazu, dass man in diesem Leben leidet. Die Dankbaren erkennen die Gnade Gottes ihnen gegenüber an; Er hat ihnen die wahre Religion zur Verfügung gestellt und Er hat ihnen Wissen über einen Ort gegeben, der weiter und ewiger ist als dieser kleine Planet.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu