Kapitel 72, Al-Jinn (Die Jinn)
Beschreibung: Ein Blick aus einer anderen Welt auf den Islam und auf die Mission des Propheten Muhammad.
- von Aisha Stacey (© 2019 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 14 Aug 2019
- Zuletzt verändert am 10 May 2020
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Einleitung
Dieses Kapitel aus 28 Versen wurde in Mekka offenbart. Mekkanische Kapitel konzentrieren sich darauf, die Grundlagen des Islam zu lehren. Sie konzentrieren sich auf die Einheit Gottes und auf die Konsequenzen, wenn man die Botschaft ignoriert. Die ersten 15 Verse berichten von einer Gruppe Ǧinn, die diskutierten, nachdem sie die Rezitation des Qur´an gehört hatten. Dies Kapitel zeigt uns, wie der islamische Glaube auf jene aus einer anderen Welt wirkt. Die Ungläubigen aus Mekka hatten den Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, zuvor beschuldigt, seinen neuen Glauben von den Ǧinn gelernt zu haben. Hier sehen wir, dass dies ganz deutlich nicht korrekt ist. Uns wird eine genaue Beschreibung von den Ǧinn gegeben, und viele der Vorstellungen und Aberglauben die um sie kreisen, werden als falsch gezeigt. Der letzte Teil des Kapitels wendet sich an den Propheten Muhammad.
Verse 1 – 7 Einige Ǧinn nehmen den Islam an
Gott hat dem Propheten Muhammad offenbart, dass eine Gruppe der Ǧinn seiner Qur´anrezitation lauschte. Sie kehrten zu ihrer eigenen Gesellschaft zurück und beschrieben die Rezitation als wunderbar, sie sagten, sie rufe zu etwas auf, das wahr und sensibel ist, indem sie zwischen richtig und falsch unterscheidet. Diejenigen, die ihm zuhörten, glaubten daran, und berichteten den anderen ihrer Art davon. Sie erklärten, dass sie ihm nie wieder etwas zur Seite stellen werden.
Dieses Kapitel gibt diese Antwort den Ungläubigen von Mekka, die auch die Rezitation des Qur´an gehört haben, aber die es versäumten daran zu glauben. Diejenigen der Ǧinn, die zuhörten, nahmen sofort den wahren, unbefleckten Glauben an. Sie sagten, dass die Rezitation Gott erhöht und desweiteren feststellt, dass Er weder Partner noch Nachkommen besitzt. Zu jener Zeit glaubten viele Araber, dass die Engel die Töchter Gottes durch Heirat mit den Ǧinn seien, doch die Ǧinn verneinten dies empathisch.
Die Ǧinn erklärten, dass einige von ihnen schockierende Dinge über Gott behaupten, auch wenn sie glaubten, dass niemand die Kühnheit besitzen würde, Lügen über Gott zu erzählen. Aber nun, da sie den Qur´an selbst gehört haben, wurde ihnen klar, dass diese Vorstellungen falsch waren. In der Vergangenheit hatten die Menschen Schutz bei einigen der Ǧinn gesucht, doch dies leitete sie nur noch weiter von der Wahrheit weg und vermehrte ihre Sünden. Manche Menschen und dachten, dass Gott nie einen Gesandten schicken würde, um sie zu leiten und zu warnen. Gott ist aber großzügig und freundlich und entsendet tatsächlich Gesandte, um auf den rechten Weg zu führen.
Verse 8 – 10 Die Ǧinn können nicht das Verborgene sehen
Die Ǧinn dementieren, jegliches Wissen von der Verborgenheit zu besitzen, stellen fest, dass es sich außerhalb ihrer Reichweite befindet. Wir haben versucht, die Himmel zu erreichen, sagen sie, doch sie fanden sie von strengen Wächtern und schießenden Sternschnuppen bewacht. Vor dem Propheten Muhammad waren die Ǧinn in der Lage gewesen, Informationen durch Belauschen der Engel zu sammeln. Diese gaben sie dann an Astrologen, Wahrsager und anderer ihrer Art weiter. Dies ist nicht mehr möglich und wenn sie es versuchen, wartet ein abschreckender Himmelskörper auf sie. Sie wissen nicht, was diejenigen auf der Erde erwartet. Die Absichten Gottes (Unglück oder Führung) bleiben verborgen.
Verse 11 – 15 Viele verschiedene Wege
Die Ǧinn beschreiben sodann ihre eigene Situation und ihr Verhalten gegenüber der Rechtleitung. Manche der Ǧinn sind rechtschaffen, andere sind es nicht. Sie folgen vielen verschiedenen Wegen, und haben viele unterschiedliche Meinungen und Überzeugungen. Sie verstehen, dass sie Gottes Plan für die Erde und ihre Bewohner niemals schaden können, und sie können Gottes Willen niemals entkommen. Als wir diese Rezitation des Qur´an gehört haben, haben wir daran geglaubt und diejenigen, die an Gott glauben, brauchen keinen Verlust, keine Ungerechtigkeit und keine untragbare Last zu befürchten. Einige (Ǧinn) haben sich Gott ergeben und sind rechtgeleitet, andere weigern sich, die Wahrheit zu akzeptieren. Diejenigen, die die Wahrheit annehmen, haben ihren Weg zur Erlösung gefunden, die anderen sind Brennstoff für das Feuer der Hölle. Dies gilt für Menschen ebenso, manche nehmen die Führung an, andere pflügen einen Kurs in Richtung Hölle.
Verse 16 – 19 Beachtet die Warnungen
Gott sagt dem Propheten Muhammad, dass wenn die Mekkaner dem geraden Weg weiter gefolgt wären, dann hätte Er sie mit reichlich Regen (Wasser zur Sicherung ihrer Versorgung) belohnt. Dies ist auch ein Mittel, mit dem Gott die Menschen prüft. Der Qur´an teilt uns mit, dass viel zu besitzen eine genauso schwere Prüfung ist, wie wenig zu haben. Derjenige, der den Warnungen Gottes keine Beachtung schenkt, wird sich einer zunehmenden Strafe ausgesetzt sehen, die spiralförmig in die Hölle führt.
Die Moscheen wurden allein für Gott erbaut, sie machen den Gottesdienst leicht, aber ein Muslim kann (mit sehr wenigen Ausnahmen) überall beten. Die Anbetung gebührt Gott allein, alo ruft niemanden außer Ihm an. Als der Prophet Muhammad aufstand, um Bittgebete zu machen, drängten sie sich um ihn, die Ungläubigen waren bereit, ihn anzugreifen. Gott beschützte ihn und bei vielen anderen Gelegenheiten ebenfalls.
Verse 20 – 24 Überbringe die Botschaft
Dieses Kapitel wendet sich nun in einem entscheidenden Ton an den Propheten Muhammad, der ihm verdeutlicht, dass sobald er die Botschaft übermittelt hat, er nichts darüber sagen kann, wie die Leute reagieren. Er soll den Leuten sagen, dass er zu Gott Allein betet und dass er Ihm keine Partner oder Teilhaber zur Seite stellt. Er sagt ihnen, dass er keinem schaden und dass er keinen zwingen kann, in die richtige Richtung zu gehen. Der Prophet Muhammad sagt, wenn er Gott ungehorsam wäre, so könnte niemand ihn beschützen und er könnte keinen Ort finden, an dem er sich vor Ihm verstecken könnte. Seine Mission besteht nur aus dem Übermitteln der Botschaft. Wer Gott und Seinem Gesandten nicht gehorcht, wird sich im Höllenfeuer wiederfinden. Die Ungläubigen denken, dass sie eine starke Zahl haben, aber sie werden bald verstehen, dass der Prophet Muhammad die Macht und Kraft Gottes hinter sich hat.
Verse 25 – 28 Die Botschaft ist beschützt
Der Prophet Muhammad informiert die Ungläubigen darüber, dass er nicht weiß, wann die ihnen angedrohte Strafe über sie kommen wird. Er hat an der Entscheidung keinen Anteil, Gott allein wird das entscheiden. Die versprochenen Strafen in diesem Leben und im kommenden Leben sind Angelegenheiten des Verborgenen, und Gott enthüllt solche Kenntnisse niemandem. Es gibt allerdings eine Ausnahme, Gott kann verborgene Angelegenheiten einem Seiner Gesandten enthüllen, wenn es nötig ist. Bewachende Engel beschützen sowohl den Gesandten als auch die Botschaft. Gott weiß alles über Seine Gesandten, es gibt nichts, das sich Seinen Kenntnissen entzieht. Alles ist abgezählt und bemessen. Die Botschaft wird sorgfältig beobachtet.
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