Kapitel 50, Qaaf (Qaaf)
Beschreibung: Das 50. Kapitel des Qur´an wurde nach dem arabischen Buchstaben benannt, mit dem es beginnt - Qaaf. Es handelt von der Schöpfung, Tod, Wiedererweckung und dem Ende der Niederträchtigen und der Frommen.
- von Imam Kamil Mufti (© 2019 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 22 Jul 2019
- Zuletzt verändert am 22 Jul 2019
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Einleitung
Das Kapitel wurde in Mekka offenbart, und es handelt von der Wiedererweckung und vom Tag des Gerichts. Das Kapitel beginnt und endet mit der Erwähnung des Qur´an. Die Ungläubigen in Mekka werden gewarnt und dem Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, wird mit den früheren Generationen der Ungläubigen beruhigt. Die Schöpfung wird als ein Zeichen für die Fähigkeit Gottes genannt, die Toten wieder zu Leben zu erwecken und die Machtlosigkeit des Menschen am Tag der Wiedererweckung wird besonders hervorgehoben. Der Prophet rezitierte diese Sure auf der Kanzel bei den gemeinschaftlichen Freitagsgebeten.
Verse 1-11 Die Götzendiener leugnen den Tag der Wiedererweckung und der Qur´an weist ihre Argumente zurück
Der Qur´an ist die Rechtleitung für die Menschheit, doch nur diejenigen nutzen von seinem Wissen und seiner Inspiration, die die großartige Schönheit des Qur´an erkennen. Niemand will zugeben, dass er mit dem, was er denkt, falsch liegen könnte. Dies ist dasselbe Verhalten, das die Ungläubigen Mekkaner gehabt haben, die den Propheten abgelehnt haben. Sie konnten die Tatsache nicht verdauen, dass einer von ihnen sie vor ihren Jahrhunderte alten Glaubenslehren und Bräuchen warnte.
Ein weiterer Hinderungsgrund war, dass sie ein Leben nach dem Tod nicht akzeptieren wollten. Sie wollten einfach nicht an dieses Konzept glauben und wollten beweisen, dass es unmögliche Phantasien seien. Sie sagten, sie würden an Gott glauben, doch sie hatten keine Vorstellung von Seiner Allmacht und Seinem allumfassenden Wissen.
Unsere Körper werden zersetzt und zu Staub zerfallen und am Tag der Wiedererweckung wird Gott den ganzen Staub, wo auch immer er hingeflogen, versunken oder in Flüssen oder Meeren davon geschwemmt sein mag, einsammeln und daraus einen vollständigen Menschen machen.
Aber das Problem ist, dass wir die Wahrheit nicht zugeben wollen und dass wir danach an Orten suchen, wo sie nicht existiert. Unser gesamtes Leben verbringen wir in einem Kreis nie endender Verwirrung und Zweifel.
Verse 12-15 Eine Erinnerung an die vorangegangenen Nationen, die die Wiedererweckung geleugnet haben
Das Volk Noahs, Lots, Rass, Thamud, Tubba, Ad, Pharao und die Waldbewohner (zu denen der Prophet Schuaib gesandt worden war), sie alle haben nicht an ihre Botschafter geglaubt.
Die Ad und die Thamud waren vor-islamische arabische Stämme gewesen, die die Propheten, die zu ihnen gesandt worden waren, zurückgewiesen hatten. Tubba ist höchst wahrscheinlich ein Verweis auf eine Linie von Königen im Süden Arabiens.
Verse 16-18 Die Erschaffung des Menschen und Gott weiß alles, wozu er fähig ist und Er zeichnet alle seine Worte auf
Normalerweise ist es unser negatives Denken, das uns davon abhält, irgendetwas Gutes anzunehmen. Und dann entwickeln wir eine Reihe von Zweifeln über die Religion, auch diejenigen, die der Religion folgen. Gott erinnert uns daran, dass Er weiß, was in unseren Herzen und in unseren Köpfen vorgeht. Wir wissen auch, dass unser Buch der Taten zusammen gestellt wird, in dem alle unsere Taten mit kleinsten Details von den beiden Engeln berichtet werden. Und nicht nur unsere Taten, sondern auch jedes einzelne Wort, das wir sagen, wird von ihnen niedergeschrieben.
Verse 19-30 Die Qualen des Todes und die Bedingungen der Pein im Jenseits
Das Problem ist, dass die meisten Menschen nicht über den Tod reden oder nachdenken wollen. Ist das keine Ironie, dass wir die einzige Sache, die uns in diesem Leben mit Sicherheit widerfahren wird stets vermeiden? Alle anderen Ereignisse dieses Lebens können eintreten oder nicht. Unser Konzept vom Jenseits ist wegen des Glanzes dieser Welt und unserer tiefen Einbindung in unsere täglichen Angelegenheiten in unseren Köpfen verschwommen. Aber wenn wir an jenem Tag wieder erweckt und vor unseren Herrn gebracht werden, dann wird unser Blick klar werden. Es wird keine "Verwirrung" mehr geben. Die Realität wird vollständig sichtbar.
Verse 31-35 Das Vergnügen der Frommen und ihre Beschreibung
Wie barmherzig und freundlich ist euer Herr. Er hätte uns alle in das Feuer werfen können, denn keiner von uns kann jemals der Perfektion nahe kommen. Wir sind alle voller Schwächen, dennoch hat Gott versprochen, alle diejenigen zu belohnen, die Ihn fürchten und ihr bestmögliches versuchen, um nach Seinen Weisungen zu leben. Dies ist eine deutliche Botschaft, und sie durchdringt jedes sensible Herz. Doch selbst wenn du fühlst, dass dein Herz nicht empfänglich dafür ist, solltest du weiter aufmerksam zuhören, und eines Tages wird auch dein Herz antworten.
Verse 36-45 Drohen den Leugnern der Wiedererweckung und Anweisungen an den Gesandten
Die andere Sache ist, dass wir nicht auf die negativen Kommentare derjenigen hören sollten, die nicht an die Wahrheit des Islam glauben, denn unsere Ohren sind Durchgänge zu unseren Herzen, und unsere Gedanken und Gefühle werden von dem, was wir hören, beeinträchtigt. Gott hat den Propheten und alle Gläubigen getröstet, dass sie geduldig sein sollen und nicht auf die negative Propaganda achten sollen. Anstatt dessen sollen wir Trost im Gebet suchen. Es ist unsere Verantwortung, die Botschaft Gottes zu verbreiten und die Menschen auf den rechten Weg zu bringen. Aber wir sollten uns daran erinnern, dass es nur unsere Pflicht ist, anderen das Richtige in der angenehmsten Art und Weise zu überbringen; und wenn sie sie ablehnen, dann ist es ihre eigene Wahl.
Offensichtlich müssen wir die Gebete in unserem Leben verankern, und uns und andere immer wieder an die Botschaft des Qur´an erinnern. Die Furcht vor dem Jenseits gemeinsam mit den Gebeten und dem Verständnis für die Botschaft des Qur´an kann uns wirklich von innen heraus verändern. Und darum geht es beim Aufbau eines echten Charakters.
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