Kapitel 36, Ya Sin (Ya Sin)
Beschreibung: Ein kurzer Kommentar von Kapitel 36 des Heiligen Qur´an. Dieses Kapitel lässt uns über unser weltliches Leben nachdenken und erinnert uns an das Jenseits, die Macht Gottes und die Konsequenzen unserer Taten.
- von Aisha Stacey (© 2017 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 25 Sep 2017
- Zuletzt verändert am 12 Jun 2023
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Einleitung
Das 36. Kapitel wird Ya Sin genannt. Es wird nach den ersten beiden Buchstaben des Kapitels benannt, die "ya" und "sin" sind. Daher können sie nicht auf deutsch übersetzt werden. Dieses Kapitel aus 83 Versen wurde in Mekka offenbart, und wie bei allen mekkanischen Kapiteln konzentriert es sich in erster Linie auf die Einheit Gottes und auf die Ergebnisse dessen, wenn man entweder dieses Grundprinzip glaubt oder nicht glaubt. Das Kapitel Ya Sin hat viele kurze Verse und seine Rezitation mit kurzen Pausen ist sehr emotional.
Verse 1 - 12 Die Offenbarung des Qur´an ist eine Warnung für die Menschheit.
Gott schwört beim weisen Qur´an, dass der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, tatsächlich ein Gesandter auf den geraden Weg ist, um diejenigen zu warnen, die unbewusst sind. Der Qur´an ist voller Weisheit und diejenigen, die seiner Rechtleitung nicht folgen, sind wirklich unglücklich. Allerdings nur diejenigen, die an Gott glauben und Seine Bestrafung fürchten, werden die Warnung ernst nehmen. Gott erstatten einen deutlichen Bericht von allem.
Verse 13 – 29 Das Beispiel von den drei Gesandten
Dem Propheten Muhammad wird befohlen, die Menschen zu warnen, indem er das Beispiel von den drei Abgesandten verwendet. Zwei, die zum Volk entsandt worden sind und einer, der ihre Zahl unterstützen sollte, dennoch weigerten sich die Menschen zu glauben. Die Abgesandten offenbarten sich und sprachen eine Warnung aus, aber sie wurden als Lügner bezeichnet und mit Steinigung bedroht. Ein Mann kam vom anderen Ende der Stadt angerannt und sagte, hört sie an, sie verlangen keine Belohnung. Hört euch die Botschaft an, sagt er, aber er wird von den Ungläubigen getötet und befindet sich fortan im Himmel. Gott hat keine Armee gegen die Ungläubigen geschickt, Er hat nur einen Schrei vom Himmel geschickt, und sie fielen zu Boden, leblos.
Verse 30 – 40 Diejenigen, die die Wiedererweckung ablehnen, sehen nicht die Zeichen
Wehe ihr Menschen, sagt Gott, sie machen sich über die Gesandten lustig, und sie sehen nicht, wie viele Generationen vor ihnen schon dahin gegangen sind und vernichtet worden sind. Keiner von ihnen wird je zurückkehren, doch sie alle werden zurückkehren, um vor Gott zu stehen. Sie leugnen den Tag der Wiedererweckung, obwohl seine Zeichen allgegenwärtig sind. Gott gibt der leblosen Erde leben. Es gibt Erzeugung und Quellen mit frischem Wasser. Sie haben diese Dinge nicht selbst produziert, warum sind sie also undankbar. Aller Lob und Preis gebührt Gott, der alle Arten in Paaren geschaffen hat, und die Menschheit selbst, sowie viele anderen Dinge, von denen die Menschheit nichts weiß. Gott ist es, der das Tageslicht abstreift und den Tag in die Nacht umwandelt. Die Sonne läuft auf einer festen Bahn und der Mond wächst und schrumpft auf den Befehl Gottes. Die Sonne holt den Mond nicht ein, und die Nacht holt den Tag nicht ein, denn Gott hat die Bahnen festgelegt, auf denen sie sich bewegen.
Verse 41 - 51 Erinnerungen und Warnungen
Als eine Erinnerung weist Gott auf die Flut hin und wie unsere Vorfahren von der Arche getragen wurden. Gott hat weiter Mittel geschaffen, mit denen wir die Meere überqueren können, und wenn Er gewollt hätte, wären die Menschen ertrunken, und Er hätte nicht auf ihre Schreie gehört. Sie wären nicht gerettet worden, außer durch die Gnade Gottes. Wir werden gewarnt, bewusst zu sein, gegenüber dem, was vor ihnen liegt und gegenüber dem, was hinter ihnen liegt. Dies ist eine Referenz für unser Benehmen in dieser Welt, und unser Aufenthaltsort im Jenseits. Vielleicht wird es dort Gnade geben; vielleicht werden wir die Warnung nicht beachten. Die Zeichen kommen, aber die Ungläubigen wenden sich ab. Wenn ihnen gesagt wird, sie sollen großzügig von dem geben, womit sie versorgt werden, machen sie sich über die Gesandten lustig und sagen, warum sollten wir diejenigen ernähren, für die Gott leicht sorgen könnte. Sie fragen arrogant: "wann wird dieses Versprechen (d.h. die Wiedererweckung) sich erfüllen" doch wehe, ein einziger Schrei wird über sie kommen, während sie streiten. Dann wird in das Horn geblasen, das Signal für die Wiedererweckung.
Verse 52 – 58 Eine Szene vom Tag der Wiedererweckung
Die Leute werden fragen, wer hat uns von unseren Schlafplätzen geholt (allgemeine Übereinstimmung, dass das Grab gemeint ist) und ihnen wird gesagt, dass dies das Versprechen ist, das euch vom Allbarmherzigen (Gott) gemacht worden ist und wovor euch die Gesandten gewarnt haben. Es wird nur ein einziger Schrei sein, und siehe da, die ganze Menschheit wird vor Gott gebracht werden. An jenem Tag wird keinem Unrecht getan, jeder wird für das belohnt, was er getan hat; alle werden für ihre Taten entschädigt. Die Leute des Paradieses werden reichlich belohnt, sie werden mit ihren Gattinnen auf Polstern im Schatten sitzen. Sie werden darin Früchte aller Art haben und was auch immer sie sich wünschen. Und zusätzlich wird ihr Herr sie mir "Frieden" begrüßen.
Verse 59 – 65 Gott wendet sich an die Ungläubigen
Dann wird Gott sagen: "Sondert euch ab, ihr Schuldigen". Entfernt euch von den Rängen der Gläubigen, damit ihr von ihnen zu unterscheiden seid. Gott sagt: "Habe Ich euch, ihr Kinder Adams, nicht geboten, nicht Satan zu dienen - denn er ist euer offenkundiger Feind, sondern Mir allein zu dienen?" Das ist der gerade Weg. Und doch hat er eine große Menge von euch irregeführt. Hattet ihr denn keinen Verstand? Den Ungläubigen wird geboten, das Höllenfeuer zu betreten, wegen dem, was sie geleugnet hatten und weil sie sich geweigert haben, die Befehle Gottes zu achten. Gott wird ihre Münder versiegeln, aber ihre Hände und Füße werden sprechen und alles bezeugen.
Verse 66 – 76 Der Qur´an ist eine Warnung, ein Maßstab zwischen richtig und falsch
Gott hätte die Menschheit ohne Rechtleitung lassen können, aber aus Gnade tat Er es nicht. Sie hätten blind bleiben können, ohne Mittel mit denen sie sehen, oder verkrüppelt ohne sich vorwärts oder rückwärts bewegen zu können, doch das tat Er nicht. Der Prophet Muhammad ist kein Dichter; ihm wurde nicht bloß Poesie gegeben, ihm wurde vielmehr ein deutliches Buch der Rechtleitung gegeben, der Qur´an. Es ist eine Warnung, damit man das Gericht Gottes bestehen kann. Gott informiert uns dann über eine der vielen Wohltaten, die Er uns gewährt hat: das Vieh. Er hat es für uns zum allgemeinen Gebrauch geschaffen: erwähnenswert wäre als Transportmittel, zum Essen und zur Milchgewinnung und zu anderen Zwecken. Anstatt Gott für diese Wohltaten zu danken, haben sich die Ungläubigen andere Gottheiten als Gott zur Anbetung genommen, und sie rufen diese sogar um Hilfe, doch sie können nicht helfen! Sogar eine ganze Armee falscher Götter zusammen können nicht das kleinste bisschen helfen. Gott sagt zum Propheten Muhammad, er soll sich nicht grämen, weil Er (Gott) weiß, was sie offenbaren und was sie verbergen.
Verse 77 – 83 Der Schöpfer ist der Einzige, Der zum Leben zurückbringen kann
Die Menschheit scheint ihren Ursprung zu vergessen, deshalb erinnert Gott uns daran, dass wir aus einem Flüssigkeitstropfen entstanden sind. Und doch streiten sie darüber, fragen, wer den Knochen das Leben zurück geben kann, nachdem sie verfault sind? Gott sagt, dass der Eine, der ihnen das Leben gegeben hat, es ihnen zurück geben wird; denn nur Er hat Kenntnis von jedem Akt der Schöpfung. Er ist es, der das Feuer erschaffen hat, damit die Menschheit ihren Nutzen davon hat; Er hat Himmel und Erde geschaffen, ist es also nicht ein Leichtes für Ihn, die Menschen zurückzubringen? Ganz sicher ist es das! Wenn Gott will, dass etwas zur Existenz gelangt, sagt Er nur "sei" und es ist. Aller Lobpreis gebührt Allah und von Ihm wird die Menschheit wieder erweckt.
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