Kapitel 107, Al-Ma’un (Die kleine Hilfeleistung)
Beschreibung: Ein kurzer Kommentar zum Kapitel 107 des Heiligen Qur´an. Diese Verse sprechen von den Charaktereigenschaften derjenigen, die den Tag des Gerichts leugnen.
- von Aisha Stacey (© 2017 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 25 Dec 2017
- Zuletzt verändert am 25 Dec 2017
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Einleitung
Die Mehrheit der Gelehrten des Islam stimmen darin überein, dass dieses Kapitel in der Stadt Mekka offenbart wurde. Die Offenbarung in den frühen Tagen des Islam vor der Auswanderung war hauptsächlich darum besorgt, den Glauben und die Grundüberzeugungen des Islam aufzustellen; die Einheit Gottes, Seine Zeichen und Beweise, das Prophetentum Muhammads und das letzte Gericht. Dieses Kapitel befasst sich mit zwei Kernlehren des Islam, wie du betest und wie du spendest. Dies beiden Dinge zeigen deine Verbindung zum Jenseits und ob du mit Sicherheit an das Gericht Gottes glaubst oder nicht.
Dieses Kapitel wird nach den letzten Worten der letzten Verse benannt. Eine kleine Tat, die unbedeutend scheinen mag, aber in den Augen Gottes viel Gewicht hat.
Verse 1-3 Diejenigen, die das Gericht leugnen
Gott fragt den Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, Hast du den gesehen, der das Gericht leugnet? Sie verfolgen weiter ihre Sünden und weigern sich, zu akzeptieren, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden. Sie sind an der Art, wie sie handeln, zu erkennen. Es sind diejenigen, die die Waisen wegstoßen, die Verwundbarsten der Gesellschaft. Im wesentlichen weist Gott uns an, uns umzusehen, und diejenigen zu sehen, die ein Gericht oder eine Belohnung für ihr Verhalten in irgendeiner Form leugnen. Wenn du dich nur um dich und um deine Position in dieser Welt sorgst, ist es leicht, diejenigen wegzuschubsen, die Hilfe benötigen. Wenn du das Gericht leugnest, dann ist es nicht nötig, für die weniger glücklichen zu sorgen.
Diejenigen, die eine Belohnung leugnen, stoßen nicht nur die Armen beiseite und ignorieren sie, sie weigern sich auch, andere zu ermutigen oder dafür zu begeistern, anderen Bedürftigen zu helfen. Sie ermutigen nicht dazu, den Armen Speisen zu geben. In der Zeit des Propheten haben die Führer Mekkas die Rechte der Armen und Verzweifelten mit Füßen getreten. Heutzutage können wir ähnliches bei Politikern und Führern der Gemeinschaften beobachten, die sich weigern, auf die wehrlosesten Mitglieder jeglicher Gesellschaft Rücksicht zu nehmen. Sorge um die Schwachen, Armen Speise zu geben, das sind nicht die Dinge, zu denen sie aufrufen und am Tag des Gerichts werden sie hart bestraft.
Es ist das Recht der Armen, dass man ihnen Speise gibt und dass diejenigen, die die Mittel dazu haben, nach ihnen sehen. In diesem Kapitel zeigt Gott die Verbindung zwischen dem Leugnen der Belohnung und schlechtem Verhalten. Er geht sogar noch weiter, indem Er das Gebet mit dem Verhalten verbindet.
Verse 4-7 Diejenigen, die nachlässig beim Gebet sind
Vers vier fordert unsere Aufmerksamkeit. Wehe denen, die beten. Jemand, der diesen Vers liest, denkt sofort: "Ich? Bezieht sich das auf mich? Ich bete." Er bezieht sich auf die Nachlässigen, die ihre Gebete absichtlich verspäten oder durch die Stellungen des Gebets rasen wie ein Huhn, das Körner pickt, oder diejenigen, die beten, während sie sich wünschen das Gebet wäre vorbei. Sie mögen das Gebet ausführen, aber ihre Herzen sind hart und der Essenz und dem Sinn des Gebets gegenüber nicht offen. Es gibt einige Menschen, die beten, weil es eine Pflicht ist; sonst hätte es in ihren Herzen oder Leben keinen Platz.
Diese Ermahnung schließt nicht diejenigen mit ein, die im Gebet nachlässig sind, aber sich dennoch bemühen, sich zu konzentrieren. Es schließt auch nicht diejenigen mit ein, die vergesslich sind oder von Einflüsterungen geplagt werden. Es sind diejenigen, die ihr eigenes Bedürfnis zu beten verleugnen und diejenigen, die alles andere tun würden, als zum Beten aufzustehen, wenn dazu gerufen wird.
Diese Menschen sind auch an ihrem Verhalten erkennbar. Sie machen eine Show um ihre religiösen Pflichten, aber lehnen ab, anderen zu helfen. Sie wollen, dass andere sie als gute religiöse Menschen sehen, aber sie machen sich keine Sorgen darum, wie Gott sie sieht. Sie widersetzen sich, anderen gegenüber auch nur die geringste Freundlichkeit zu zeigen. Ihre Gebete haben ihre Herzen oder ihr Verhalten nicht berührt. Ihre Herzen sind hart. In diesem Kapitel teilt uns Gott zwei Dinge mit, die unsere Herzen weich machen; Gebet und Almosen. Diese beiden Dinge sind verflochten.
Dieses Kapitel spricht über Verbrechen gegenüber Menschen und Verbrechen gegenüber Gott. Wenn eine Person sich weigert anzuerkennen, dass es das Recht des Armen und des Bedürftigen ist, dass ihm geholfen wird, dann liegt es nahe, dass er sich ebenfalls weigert, die Rechte Gottes zu erfüllen, insbesondere Sein Recht, dass Ihm gedient wird. Menschen, auf die diese Beschreibung passt, sind so egozentrisch, dass sie sich weigern, auch nur die geringsten freundlichen Taten auszuführen, Dinge, die dir nicht fehlen würden oder über die du nicht einmal nachdenken würdest, wie ein Lächeln.
Unsere Taten haben Konsequenzen und die wichtigste Konsequenz von allen wird am Tag des Gerichts deutlich werden. Gott teilt uns deutlich mit, wie wir einen verheerenden Ausgang an jenem schicksalhaften Tag vermeiden können.
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