Feinabstimmung des Universums (teil 7 von 8): Viele Universen
Beschreibung: Eine Erklärung, wie Naturalismus zur Multiversum-Hypothese führt, gefolgt von einer Kritik der ´viele Welten´ Hypothese durch hochkarätige Wissenschaftler. Dennoch führt der Glaube an viele Welten nicht zum Konflikt mit dem Glauben an Gott, selbst wenn sich die Hypothese zukünftig zu einer Theorie entwickelt.
- von Imam Mufti (© 2016 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 31 Oct 2016
- Zuletzt verändert am 25 Jun 2019
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Zuerst ist es wichtig zu wissen, was Naturalismus ist. Naturalism ist der Glaube, dass nur natürluche Erklärungen (im Gegensatz zu Übernatürlichen) in Erwägung gezogen werden sollten. Weil ein Designer/Schöpfer übernatürlich ist, und jenseits der Natur, schließt Naturslismus diese Erklärung aus, und zwar unanhägig von Beweisen.
Daher, aufgrund der Tatsache, dass keine natürliche Erklärung für die Feinabstimmung gefunden wurde, greifen einige Physiker auf das Multiversum (zahlreiche Universen) - eine naturalistische Erklärung - zurück.
Die Vorstellung ist, dass wenn ein weites Multiversum existiert, dann hätten sich die Wahrscheinlichkeiten für unser durch Zufall entstandenes, fein-abgestimmtes Universum erhöht. Daher sind viele Wissenschaftler zu dem Schuss gelangt, dass die Feinabstimmung eine Erklärung braucht, es sei denn, man geht von vielen Welten aus.
Nach dieser Vorstellung gibt es eine enorme Anzahl von Universen mit unterschiedlichen Anfangsbedingungen, Werten der Konstanten und sogar physikalischen Gesetzen. Unser Universum ist nur ein Mitglied dieses ´Multiversums´ von einer (womöglich) unendlichen zufälligen Universums. Wenn alle diese anderen Welten wirklich existieren, dann werden zufällig Leben-gestattende Universen Beobachter haben und sie werden beobachten, dass ihre Welt feinabgestimmt ist.
Daher gibt es keinen Grund, zu sagen, unser Universum sei für das Leben fein abgestimmt, das heißt, die Gesetze, Konstanten und Anfangsbedingungen wurden präzise eingestellt, um Leben zu ermöglichen.
Doch ganz zufällig haben nur manche Universen die ´Gewinner-Kombination´ für das Leben. Es ist genauso wie wenn du Lottoscheine produzierst. auch wenn die Chance zu gewinnen nur 1 zu 10 Millionen ist, das Gewinner-Los wird schließlich auftauchen. Nach dieser Vorstellung sind die menschlichen Wesen die Gewinner der ´kosmischen Lotterie´. Wenn es kommt, werden sich Menschen entwickeln und zurück blicken und sagen: "Wir haben Glück!"
Einige Beobachtungen zu multiplen Universen (Multiverse Hypothese)
Erste Betrachtung: Es gibt nicht den geringsten Beweis für die Existenz dieser zahlreichen Universen. Grundsätzlich können wir sie nicht einmal beobachten.[1] Aus diesem Grund wurde diese Vorstellung von führenden Wissenschaftlern scharf kritisiert:
John Polkinghorne von Cambridge, ein früherer Professor für mathematische Physik, hat diese Idee als "pseudo-Wissenschaft" und "metaphysische Ahnung" bezeichnet."[2]
An anderer Stelle hatte er dies zu sagen: "Der Bericht von den vielen Universen wird manchmal dargestellt, als wäre es rein wissenschaftlich, doch tatsächlich könnte ein ausreichendes Portfolio von verschiedenen Universen nur durch spekulative Prozesse generiert werden, die weit über das hinausgehen, was die nüchterne Wissenschaft ehrlich unterstützen kann."[3]
Arno Penzias, ein amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger, der die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung mitentdeckt hat, die dazu beigetragen hat, die Urknall-Theorie aufzustellen, formulierte das Argument folgendermaßen: ‘Einige Menschen fühlen sich unwohl mit der gezielt erschaffenen Welt. Um Dinge zu finden, die einem Zweck widersprechen, neigen sie dazu, über Dinge zu spekulieren, die sie nicht gesehen haben.’[4]
Martin Rees ist ein britischer Kosmologe und Astrophysiker aus Cambridge und früherer Präsident der Royal Society. In einem Interview mit einem wissenschaftlichen Journalist von 2000, gab er zu, die Zählungen seien "höchst willkürlich", und die Theorie selbst "hänge an Annahmen", bleibe spekulativ und sei für direkte Untersuchungen nicht zugänglich. ´Die anderen Universen seien für uns nicht erreichbar, genau wie das Innere eines schwarzen Lochs unerreichbar ist,´sagte er. Er fügte hinzu: ´wir können nicht einmal wissen, ob die Univeren endlich oder unendlich in ihrer Zahl sind.[5]
Richard Swisburne, ein führender Philosoph, kommentiert: ‘Um eine Trillion Trillionen anderer Universen voraussetzen zu können, lieber als einen Gott, um die Geordnetheit unseres Universums zu begründen, scheint die Höhe der Unsinnigkeit zu sein.’[6]
Zweite Betrachtung: es verletzt das Prinzip von Ockham’s Razor, das feststellt, dass die plausibelste Erklärung diejenige ist, mit den wenigsten Annahmen und Bedingungen ist.[7]
Dritte Betrachtung: Alle bekannten Multiversum-Theorien besitzen tatsächlich bedeutsame Feinabstimmungsanforderungen. Folglich benötigt die Feinabstimmung eines ´Multiversums´ eine Erklärung. Um glaubwürdig zu sein, ein plausibler Mechanismus, muss für die vielen Welten vorgeschlagen werden. Woher kam der ´Multiversum-Generator´? Ein ´Multiversum-Generator´ erfordert ein ´Design´. Er muss gut gebaut sein, mit genau den richtigen Gesetzen und die richtigen Bestandteile (Anfangsbedingungen) haben, um zu funktionieren und Leben-unterstützende Universen zu erhalten. Beispielsweise untersuchen wir das inflationäre superstring Multiversum, erfordert es mindestenf fünf besondere Mechanismen oder Gesetze. Wer oder "was" diesen hypothetischen Generatur geschaffen hat, bleibt unbeantwortet.
Daher unterschreitet die Universum-Generator-Maschine nicht das Argument von der Feinabstimmung, anstatt dessen schießt das Thema von der Feinabstimmung die Sache eine Stufe höher.
Vierte Betrachtung: Da ein Multiversum nicht beobachtet werden ksnn, wie kann dann irgendjemand behaupten, dass die anderen Welten weniger geordnet und fruchtreich seien als unsere? Wenn die einzige Welt, die wir kennen, und die wir als Vergleich für die Struktur anderer nehmen können, die ist, in der wir leben, und die ist feinabgestimmt, dann müssen aufgrund der Analogie die anderen Welten wenigstens ebenso gut designed sein wie diese. Dies erfordert einen mächtigen Schöpfer[8]
Fünfte Betrachtung: Sogar in der heutigen Zeit gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass ein Multiversum existiert, es scheint keinen Bedarf zu geben, seine Möglichkeit zu leugnen.[9] Genau wie es viele tote Planeten gibt, könnte es möglicherweise, nur möglicherweise, auch tote Universen heben. Interessanterweise gibt es im Moment einen wichtigen Lehrsatz[10], der besagt, dass selbst wenn ein Multiversum existiert, das unser Universum generiert hatte, muss es einen Anfang haben. Dementsprechend wird es am besten durch das Design eines allmächtigen Schöpfers erklärt, nicht durch Zufall.
Um es zusammenzufassen: die Hypothese von einem Multiversum ist rein spekulativ. Selbst wenn sich herausstellt, dass sie irgendeinen wissenschaftlichen Wert hat, ist sie völlig kompatibel mit dem Glauben an Gott.
Universum oder Multiversum, die Feinabstimmmung gewinnt. Köpfe oder Schwänze, der Schöpfer gewinnt.
Fußnoten:
[1] 1. "Ursprünglich war die Hypothese von den vielen Welten aus rein wissenschaftlichen Gründen als Lösung des sogenannten Quantenmessungsproblems in der Physik vorgeschlagn worden. Obwohl ihre Effizienz innerhalb der Quantenphysik unter Pysikern kontrovers bleibt, hat ihre Verwendung eine empirische Grundlage. In jüngerer Zeit jedoch diente sie als alternative nicht-theistische Erklärung für die Feinabstimmung der physikalischen Konstanten. Diese Verwendung der [Hypothese] scheint die metaphysische Verzwiflung zu betrügen." Michael J. Behe, William A. Dembski und Stephen C. Meyer, Science and Evidence for Design in the Universe, 104, referencing Clifford Longley, "Focusing on Theism."
2. Yaran, Cafer. 2003. Islamic Thought on the Existence of God. Washington: The Council for Research in Values and Philosophy. 74.
[2] Polkinghorne, John 1995. Serious Talk: Science and Religion in Dialogue. London: Trinity Press International. 6.
[3] Polkinghorne, John. 1998. Science and Theology. Minneapolis: Fortress Press. 38.
[4] Brian, Denis. 1995. Genius talk: Conversations with Nobel Scientists and Other Luminaries. New York: Plenum Press. 164.
[5] Trotzdem sagte er, die Theorie von den Multiversen liege wirklich "innerhalb der Provinz der Wissenschaft." Brad Lemley, "Why Is There Life?" In einem anschließenden Interview sagte Reed, es sei für die Physiker sinnvoll, die Möglichkeit weiterer Universen in Betracht zu ziehen. Er fügte hinzu: Ich glaube es nicht, doch finde ich ist es ein Teil der Wissenschaft, es herauszufinden.." See Overbye, Dennis 2002. A New View of Our Universe: Only One of Many. New York Times. October 29.
[6]Swisburne, Richard. 1995. Is There a God? Oxford: Oxford University Press. 68.
[7] Paul Davies, ein theoretiecher Physiker, schrieb: "Eine weitere Schwäche des anthropischen Arguments ist dass es die genaue Antithese zu Ockham’s razor,zu sein, Was die plausibelste der möglichen Erklärungen angeht, ist, dass sie die einfachsten Vorstellungen und die wenigsten Vermutungen enthält. Um eine Unendlichkeit eines anderen Universums zu beschwören, nur um zu erklären, trägt man sicherlich zuviel Gepäck kosmische Mengen... Es ist schwer, mitanzusehen, wie ein so rein theoretisches Konstrukt jemals als Erklärung verwendet werden kann, im wissenschftlichen Sinne, wie auch als Naturereignis. Natürlich mag es manch einer leichter finden, an eine unendliche Ansammlung von Multiversen zu glauben, als an eine unendliche Gottheit, doch ein solcher Glaube muss auf Überzeugung beruhen, nicht auf Beobachtungen." (Davies, Paul. 1983. God and the New Physics. New York: Simon and Schuster. 173-174)
Siehe auch:Yaran, Cafer. 2003. Islamic Thought on the Existence of God. Washington: The Council for Research in Values and Philosophy. 73.
[8] Yaran, Cafer. 2003. Islamic Thought on the Existence of God. Washington: The Council for Research in Values and Philosophy. 75.
[9] ‘…die heiligen Texte sind dem Konzepten der Welten nicht fremd. …das erste Kapitel de Quran das jeder praktizierende Muslim verschiedene Male am Tag rezitiert, beginnt mit wenigen Worten, die das Konzept der Welten mit Gott kombinieren: "Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn und Erhalter der Welten.’ Er wird interpretiert als: "Allah sorgt für seine Welten, die Er geschaffen fast."
Yaran, Cafer. 2003. Islamic Thought on the Existence of God. Washington: The Council for Research in Values and Philosophy. 75-76.
[10] Bekannt als der Border-Guth-Vilenkin (BGV) Lehrsatz.
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