Philobus, Ägyptischer Koptischer Priester und Missionar (teil 1 von 2)
Beschreibung: Ein Priester, der einst aktiv Missverständnisse über den Islam verbreitet hat, nimmt selbst den Islam an (Teil 1).
- von Ibrahim Khalil Philobus
- Veröffentlicht am 14 Jun 2010
- Zuletzt verändert am 14 Jun 2010
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Al-Haj Ibrahim Khalil Ahmad, der frühere Ibrahim Khalil Philobus, war ein ägyptischer koptischer Priester gewesen, der Theologie studiert hatte und einen hohen Grad an der Princeton Universität erreicht hatte. Er studierte den Islam, um Lücken zu finden; anstatt dessen nahmen er und seine vier Kinder den Islam an, einer von ihnen ist jetzt ein brillianter Professor an der Universitöt Sorbonne in Paris, Frankreich. Auf eine interessante Art beschreibt er:
“Ich wurde am 13. Januar 1919 in Alexandria geboren und zu den amerikanischen Missionsschulen geschickt, bis ich dort meine höhere Unterrichtsbescheinigung bekam. 1942 erhielt ich mein Diplom von der Asiut Universität und daraufhin spezialisierte ich mich auf das Fach Religion als Vorbereitung für die Theologische Fakultät. Es war nicht leicht, an der Fakultät genommen zu werden, denn kein Kandidat wurde angenommen, der nicht eine besondere Empfehlung von einer Kirche vorweisen konnte und ebenfalls eine Menge schwieriger Prüfungen bestanden hatte. Ich bekam eine Empfehlung von der Al-Attareen Kirche in Alexandria und eine andere vom Kirchenverband Niederägyptens, nachdem ich zahlreiche Prüfungen bestanden hatte, um meine Qualifikationen ein Kirchenmann zu werden, unter Beweis zu stellen. Dann erhielt ich noch eine dritte Empfehlung vom Snodischen Kirchenverband, der Priester aus Sudan und Ägypten umfasst.
Der Snodus billigte 1944 meinen Eintritt als Internatsstudent in die Theologische Fakultät. Dort studierte ich bei amerikanischen und ägyptischen Lehrern bis zu meiner Graduierung 1948.
Ich sollte eigentlich in Jerusalem weiterstudieren, fuhr er fort, wäre nicht im selben Jahr Krieg in Palästina ausgebrochen, also wurde ich nach Asna in Oberägypten geschickt. Im selben Jahr schrieb ich mich für eine Dissertation an der amerikanischen Universität in Kairo ein. Sie handelte von den missionarischen Aktivitäten unter Muslimen. Meine Bekanntschaft mit dem Islam begann in der Theologischen Fakultät, wo ich den Islam und alle Methoden, durch die wir den Glauben der Muslime ins Wanken bringen und Missverständnisse in ihr Verständnis von ihrer eigenen Religion entstehen lassen konnten, studiert hatte.
1952 erhielt ich mein M.A. von der Princeton Universität in U.S.A. und wurde als Lehrer an der Theologischen Fakultät in Asiut eingestellt. Ich pflegte an der Fakultät Islam zu unterrichten, wie auch die fehlerhaften Missverständnisse, die von seinen Feinden und den Missionaren gegen ihn verbreitet werden. Während jener Zeit entschloss ich mich, meine Studien über den Islam auszuweiten, so dass ich nicht nur Bücher von Missionaren darüber las. Ich hatte so viel Vertrauen an meinen Glauben, dass ich bereit war, die andere Sicht zu lesen. Also fing ich an, Bücher von muslimischen Verfassern zu lesen. Ich beschloss, ebenfalls, den Qu´an zu lesen und seine Bedeutung zu verstehen. Dies entsprang meiner Liebe zum Wissen und bewegte mein Verlangen, mehr Beweise gegen den Islam zu finden. Das Ergebnis war allerdings genau das Gegenteil. Meine Position begann zu beben, ich fing an, einen starken inneren Kampf zu spüren, und ich entdeckte, das Falschsein von allem, was ich studiert und den Leuten gepredigt hatte. Aber ich konnte mir selbst nicht tapfer ins Gesicht schauen und versuchte anstatt dessen, diese innere Krise zu überwinden und meine Arbeit fortzusetzen.
1954, fügte Mr. Khalil hinzu, wurde ich als Generalsekretär der Deutsch-Schweizer Mission nach Aswan gesandt. Es war nur meine offensichtliche Position, denn meine eigentliche Mission war in Oberägypten insbesondere unter Muslimen gegen den Islam zu predigen. Eine Missionskonferenz wurde im Cataract Hotel in Aswan abgehalten und mir wurde Raum zum Sprechen gegeben. An jenem Tag sprach ich zu viel, ich wiederholte alle erlernten Missverständnisse gegen den Islam; und am Ende meiner Ansprache kam meine innere Krise wieder auf mich zurück, und ich fing an, über meine Position nachzudenken.
Über die besagte Krise sprechend sagte Mr. Khalil: “Ich fing an, mich selbst zu fragen: Warum sollte ich all diese Dinge sagen und tun, von denen ich genau weiss, dass ich lüge und dass es nicht die Wahrheit ist? Noch vor Ende der Konferenz fuhr ich und ging allein zu meinem Haus. Ich war völlig durcheinander. Als ich durch den offentlichen Garten von Firyal ging, hörte ich einen Vers aus dem Qur´an im Radio. Er lautet:
“Sprich: “Es wurde mir offenbart, dass eine Schar der Ğinn zuhörte und dann sagte: ´Wahrlich wir haben einen wunderbaren Qur´an gehört, der zur Rechtschaffenheit leitet; so haben wir an ihn geglaubt, und wir werden unserem Herrn nie jemanden zur Seite stellen.´“ (Quran 72:1-2)
“Und als wir aber von der Rechtleitung vernahmen, da glaubten wir an sie. Und der, der an seinen Herrn glaubt, fürchtet weder Einbuße noch Unrecht.” (Quran 72:13)
Ich fühlte in jener Nacht wahren Trost und als ich nach Hause zurüchgekehrt war, verbrachte ich die ganze Nacht allein in meiner Bibliothek und las den Qur´an. Meine Frau befragte mich nach dem Grund dafür, dass ich die ganze Nacht sitzend verbracht hatte, und ich bat sie, mich allein zu lassen. Ich hielt inne und dachte lange Zeit über folgenden Vers nach:
“Hätten Wir diesen Qur´an auf einen Berg herabgesandt, hättest du gesehen, wie er sich gedemütigt und aus Furcht vor Gott gespalten hätte…” (Quran 59:21)
Und über den Vers:
“Sichrlich findest du, dass unter allen Menschen die Juden und die Götzendiener die erbittertsten Gegner der Gläubigen sind. Und du wirst zweifellos finden, dass die, welche sagen: „Wir sind Christen” den Gläubigen am freundlichsten gegenüberstehen. Dies (ist so), weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie nicht hochmütig sind. Und wenn sie hören, was zu dem Gesandten herabgesandt worden ist, siehst du ihre Augen von Tränen überfließen ob der Wahrheit, die sie erkannt haben. Sie sagen: ´Unser Herr wir glauben, so schreibe uns unter die Bezeugenden.´ Und weshalb sollten wir nicht an Gott glauben und an die Wahrheit, die zu uns gekommen ist, wo wir innig wünschen, dass unser Herr uns zu den Rechtschaffenen zählen möge.´” (Quran 5:82-84)
Mr. Khalil zitierte dann noch einen dritten Absatz aus dem Heiligen Qur´an, der besagt:
“Das sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist; dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn geschrieben finden; er gebietet ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die Schlechten und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen. Diejenigen also, die an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm herabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein. Sprich: „O ihr Menschen, ich bin für euch alle ein Gesandter Gottes und an Seine Worte glaubt; und folgt ihm, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget.” (Quran 7:157-158)
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