Intime Themen (Teil 1 von 2): Sex und Ehe im Islam

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Beschreibung: Der Islam unterstützt die Ehe und verbietet vor-eheliche und außereheliche Beziehungen.  

  • von Aisha Stacey (© 2016 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 12 Dec 2016
  • Zuletzt verändert am 12 Feb 2017
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Arm Bester

IntimateIssues1.jpgDer Islam ist eine ganzheitliche Lebensweise.  Er berücksichtigt alle Bedürfnisse der Menschen: spirituelle, emotionale und körperliche.  Teil des körperlichen Wohlergehens beinhaltet das sexuelle Wohlergehen und die Gesundheit.  Gott hat den Geschlechtsverkehr nicht nur zur Fortpflanzung geschaffen, sondern auch um die Bedürfnisse des Menschen an Liebe zu erfüllen.  Der Islam vernachlässigt keinen Teil unseres Lebens, daher sind Sexualität und Intimität keine Themen, die der Qur´an und die Überlieferungen des Propheten Muhammad, möge Gott ihn preisen, verschwiegen oder vernachlässigt hätten. 

Der Islam unterstützt die Ehe und hat sie zum einzigen Mittel gemacht, durch das man seine sexuellen Bedürfnisse erfüllen kann.  Es gibt wohlbekannte Konsequenzen, wenn eine Person vor-eheliche Beziehungen eingeht oder sich auf eine promiskure Art verhält.  Dazu gehören ungewollte Schwangerschaften, die Übertragung von Geschlechtserkrankungen, das Auseinanderbrechen von Familien im Fall von Ehebruch und emotionale Schwierigkeiten, die von Beziehungen ohne Verpflichtungen herrühren.  Der Islam ist sich dieser Komplikationen bewusst und warnt die Person, die die Angelegenheit nicht ernst nimmt.  Der Islam definiert vor-eheliche und außereheliche sexuelle Beziehungen als große Sünden:

"Und kommt der Unzucht nicht nahe; seht, das ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg." (Quran 17:32)

Wenn ein Mann oder eine Frau in der Lage ist zu heiraten, sollten sie unterstützt werden, und man sollte ihnen bei ihren Versuchen zu heiraten, behilflich sein.  Wenn die Absicht deutlich wird, sollte das Paar so bald wie möglich heiraten, um jeglicher Versuchung, der Sünde zu verfallen, entgegenzuwirken. Der Prophet Muhammad unterstützte die Heirat, allerdings gebot er denjenigen, die nicht die Mittel zum Heiraten besaßen, zu fasten.  Er sagte: "Wer auch immer von euch die körperlichen und finanziellen Mittel besitzt, um zu heiraten, soll dies tun, denn es hilft dabei, die Keuschheit zu wahren und wer nicht in der Lage ist zu heiraten, soll fasten, denn fasten mindert das sexuelle Verlangen."[1]

Gott führt uns in Seiner unendlichen Weisheit weg von potentiell zerstörerischem Verhalten vor-ehelicher oder außerehelicher Beziehungen, und hin zu einem Verhalten, das es uns gestattet, ein Leben mit Gott im Mittelpunkt zu führen und gleichzeitig die Vertrautheit einer liebenden Beziehung zu genießen.  Tatsächlich belohnt Gott uns für die Intimität mit dem uns erlaubten Partner.  Der Prophet Muhammad teilte seinen Gefährten mit, dass "Der sexuelle Akt eines jeden ein Almosen ist."  Die Gefährten fragten: "Wenn einer von uns sein sexuelles Verlangen stillt, wird er dafür belohnt?" Und er sagte: "Was denkt ihr, wenn er es auf unerlaubte Weise tun würde, dann sündigte er?  Dementsprechend wenn er es auf erlaubte Weise tut, wird er belohnt."[2]

Seinem Ehepartner Vergnügen zu bereiten ist eine sehr lohnende Tat.  Die Ehe selbst wird im Islam als der längste, kontinuierlichste Gottesdienst angesehen, den ein Muslim im Laufe seines Lebens verrichten wird.  Es ist eine Partnerschaft zwischen Zweien, die Gott zufrieden stellen wollen; daher ist Intimität unter Ehepartnern die ´Flamme´, die diese Bindung stärkt.  Da jede Person bestrebt ist, die Rechte und Bedürfnisse des anderen zu erfüllen, wird Zuneigung und Verbundenheit erzeugt.  Gott betont, dass eine Person in einer erlaubten Vereinigung, Vertrautheit und Trost finden wird. 

"Und unter Seinen Zeichen ist dies, daß Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf daß ihr Frieden bei ihnen fändet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt." (Quran 30:21)

Der Prophet Muhammad, Gottes Segen sei auf ihm, war als liebender Ehemann und Familienvater bekannt.  Er war dafür bekannt, dass er frei zu seinen Gefährten sprach, sowohl zu Männern als auch zu Frauen, wenn er über Angelegenheiten sexueller Natur befragt wurde.  Beispielsweise enthielten seine Antworten auf Fragen weise Ratschläge wie: "Keiner von euch sollte wie ein Tier über seine Frau herfallen; lasst einen ´Gesandten´ zwischen euch."  "Und was ist ein Gesandter?" fragten sie und er antwortete: "Küsse und Worte."[3]

Der Prophet Muhammad sagte: "Wenn einer von euch sagt, wenn er Geschlechtsverkehr mit seiner Frau hat: ‘Ich beginne im Namen Gottes, o Gott, entferne den Satan von uns, und halte den Satan von dem entfernt, was du uns gewährst’, wenn dann vorgeschrieben ist, dass sie ein Kind empfangen, dann wird ihm Satan nie schaden können."[4]  

Der Prophet Muhammad war nie verlegen und bemühte sich, deutliche und verständliche Antworten bei allen möglichen Themen zu geben, auch über Menstruation und Orgasmus.  Eine Frau befragte einst den Propheten, ob sie nach einem feuchten Traum ein Bad nehmen müsse.  Worauf er antwortete: "Ja, wenn sie etwas Flüssiges sieht."[5]

Gott hat bestimmt, dass unsere Ehegatten wie Kleidung für uns sind und dass der Ehemann und die Ehefrau einander beschützen und enge Gefährten sind.  Die Ehe hat allerdings viele psycholigische, emotionale und körperliche Aspekte und alle Dinge, die für die körperliche, emotionale und spirituelle Gesundheit wichtig sind, müssen beachtet werden.  Denn die drei Gebiete sind für eine Ehe lebenswichtig, damit sie gesund bleibt.  Gott hat verheirateten Paaren die Erlaubnis gegeben, ihr Verlangen auf viele unterschiedliche Arten zu stillen.    

"Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch: darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt. Doch schickt (Gutes) für euch voraus. Und fürchtet Gott und wisset, daß ihr Ihm begegnen werdet. Und verheiße den Gläubigen die frohe Botschaft. …" (Quran 2:223)

Der Qur´an und die Überlieferungen des Propheten Muhammad erziehen und beraten uns auch über Verbote innerhalb der Ehe.  Von den oberen Vers wird abgeleitet, dass innerhalb einer Ehe sowohl der Mann als auch die Frau das Recht haben, den Körper des anderen zu genießen und intim zu sein, aber sie müssen vermeiden, Geschlechtsverkehr zu haben, wenn sie menstruiert oder Blutungen nach einer Entbindung hat und sie dürfen keinen Analsex haben.

Im 2. Teil werden wir Verbote im Schlafzimmer betrachten und über Sexualkunde sprechen und ihre Fähigkeit, Kindern die gesunde, islamische Haltung gegenüber Ehe, Sex und Körperlichkeit zu vermitteln.



Fußnoten:

[1] Sahieh Muslim

[2] Sahieh Muslim

[3] Musnad Al Firdaus- imām Daylami

[4] Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim

[5] Sahieh Al-Bukhari

Arm Bester

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