Der Geist des Gottesdienstes im Islam (teil 3 von 3): Zakah and Hağğ

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Beschreibung: Der Geist der Zakah (des Pflichtalmosens) und ein Ausblick auf Hağğ. 

  • von Abul A`la Mawdudi (edited by IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 04 May 2009
  • Zuletzt verändert am 04 May 2009
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Arm Bester

Zakah

The_Spirit_of_Worship_in_Islam_(part_3_of_3)_-_Zakah_and_Hajj_001.jpgDie dritte Pflicht ist Zakah.  Jeder Muslim, dessen finanzielle Bedingungen ein bestimmtes Minimum überschreiten, muss jährlich 2,5 Prozent von seinem oder ihrem Vermögen einem bedürftigen Mitmenschen geben.  Dies ist das Minimum.  Je mehr du gibst, deso höher ist die Belohnung, die Gott dir dafür gewährt.  

Das Geld, das wir als Zakah zahlen, ist nichts, das Gott bräuchte oder bekäme.  Er steht über jeglichen Wünschen oder Bedürfnissen.  In Seiner gutmütigen Barmherzigkeit verspricht Er uns vielfache Belohnung, wenn wir unseren Brüdern helfen.  Aber es gibt eine Grundbedingung dafür, derart belohnt zu werden.  Und das ist folgende: dass wir es im Namen Gottes geben und wir sollten dafür keine weltlichen Gewinne von den Empfängern erwarten oder verlangen oder uns als Wohltäter bezeichnen. 

Zakah ist eine Grundlage im Islam, wie auch andere Formen des Gottesdienstes: Salah (Gebete) und Saum (Fasten).  Die grundsätzliche Wichtigkeit der Zakah liegt in der Tatsache, dass es in uns die Bereitschaft abzugeben fördert und uns von unserer Selbstsüchtigkeit und Geldgier befreit.  Der Islam akzeptiert in seinen Reihen nur diejenigen, die bereit sind, einen Teil von ihrem hart verdienten Wohlstand ohne irgendweche zeitweiligen oder persönlichen Gewinne auf dem Wege Gottes zu spenden.  Er hat mit den Geizigen nichts zu tun.  Ein wahrer Muslim wird, wenn er dazu aufgefordert wird, seinen gesamten Besitz auf dem Wege Gottes spenden, denn Zakah  hat ihn bereits auf derartige Opfer vorbereitet. 

Die Einrichtung der Zakah birgt einen immense Nutzen für die Gesellschaft.  Es ist eine verbindliche Verpflichtung für jeden offenherzigen Muslim, seinen niedriger gestellten Brüdern zu helfen.  Seinen Reichtum darf man nicht einzig und allein für seinen eigenen Komfort und Luxus ausgeben, denn es gibt auch andere, die einen berechtigten Anspruch darauf haben: da sind die Witwen und die Waisen der Nation; die Armen und die Behinderten; und diejenigen, Fähigkeiten besitzen, aber denen es an Mitteln mangelt, um eine sinnvolle Beschäftigung anzufangen; und diejenigen, die über Fähigkeiten und Klugheit verfügen, aber nicht über das Geld, um sich Wissen aneignen zu können, um so nützliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden.  Derjenige, der das Recht solcher Mitglieder seiner eigenen Gemeinschaft auf sein Vermögen nicht anerkennt, ist wirklich grausam.  Denn es kann keine größere Grausamkeit geben, als sein Vermögen zu horten, während Tausende des Hungers sterben oder unter den Qualen der Beschäftigungslosigkeit leiden.  Der Islam ist ein verschworener Feind von solcher Eigennutzigkeit, Gier und Habsucht.  Menschen, in denen diese Sitten nicht verwurzelt sind, die derartige Gefühle der Nächstenliebe nicht kennen, sind nur darauf aus, Reichtum anzuhäufen und zu mehren, imdem sie davon gegen Zinsen verleihen.  Der Islam lehrt uns genau das Gegenteil dieser Machenschaften.  Hier teilt man seinen Reichtum mit anderen und hilft ihnen, damit sie auf ihren eigenen Beinen stehen und produktive Mitglieder der Gesellschaft werden können. 

Hağğ

Hağğ oder die Pilgerreise nach Mekka ist die vierte grundlegende gottesdienstliche Handlung.  Sie ist einmal im Leben eine Pflicht, aber nur für diejenigen, die dafür die Mittel haben.  Wenn Muslime die Pilgerreise unternehmen, müssen sie ihre Begierden unterdrücken, dürfen kein Blut vergießen und sollen nur Gutes sprechen und tun.  Gott verspricht uns Belohnungen für unsere Aufrichtigkeit und Unterwürfigkeit. 

Die Hağğ ist gewissermaßen die größte gottesdienstliche Handlung.  Dies ist so, weil die Menschen keine so lange und anstrengende Reise unternehmen würden, alle ihre Nächsten und Lieben zurücklassen würden, wenn sie nicht Gott so überaus lieben würden.  Es scheint heutzutage leicht zu sein, mit den Möglichkeiten an Flugzeugen und anderen Fahrzeugen; aber stell dir mal vor, was für eine lange, anstrengende Reise, die häufig über ein Jahr dauerte, die Muslime früher unternehmen mussten, sie waren erschöpft, litten Hunger, blickten dem Tod ins Auge – und manche waren über ein Jahr lang unterwegs! 

Die Pilgerreise ist nicht wie irgendeine andere Reise.  Hierbei sind die Gedanken der Pilger ganz auf Gott konzentriert, ihr ganzes Wesen erzittert unter dem Geist der intensiven Hingabe.  Wenn sie die Heiligen Stätten erreichen, empfängt sie eine Atmosphäre der Frömmigkeit und Güte; sie besuchen Plätze, die Zeugen der Glanzzeit des Islam waren und dies alles hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck in ihren Köpfen, den sie bis zu ihrem letzten Atemzug behalten werden. 

Zusätzlich gibt es beim Hağğ, wie bei den anderen gottesdienstlichen Handlungen auch, viel Nutzen, den der Muslim daraus ziehen kann.  Mekka ist das Zentrum, in dem sich die Muslime einmal jährlich treffen und Themen von allgemeinem Interesse besprechen.  Hağğ erfrischt den Glauben in ihnen, dass alle Muslime gleich sind und Liebe und Zuneigung verdienen, egal welchen geographischen oder kulturellen Ursprung sie haben.  Deshalb vereint Hağğ die Muslime aus der ganzen Welt und macht aus ihnen eine internationale Bruderschaft.  

Arm Bester

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