Eine Einleitung zum Quran (teil 2 von 2): Seine Unnachahmlichkeit und Sprache

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Beschreibung: Die unnachahmliche Schönheit des Quran und die Verehrung des Muslim für ihn, die Sprache des Quran und sein historischer Einfluss auf die islamische Zivilisation.

  • von IslamReligion.com
  • Veröffentlicht am 28 Apr 2008
  • Zuletzt verändert am 28 Apr 2008
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Arm Bester

Muslime sind von der Großartigkeit und Wichtigkeit des Quran absolute überzeugt, der normalerweise mit den Zusätzen ‘edel’, ‘prächtig’ und ‘rein’ genannt wird.  Was ist es, das die Muslime so tief bewegt, wenn sie den Quran rezitieren, wenn sie seine Verse sehen oder wenn sie ihn einfach nur berühren?

Der Stil des Quran ist unnachahmlich und von göttlicher Schönheit und Kraft.  Sooft er es auch versucht, kein Mensch kann einen Satz verfassen, der einem Vers dieses offenbarten Buches vergleichbar wäre.  Dies liegt einerseits am literarischen Vorzug des Textes und der Wirkungskraft der Worte – ihre Wandelbarkeit und ihre erlösende Kraft – das ist unnachahmlich.  Er rührt einen ungelehrten Schafhirten zu Tränen, wenn er ihm verlesen wird, und er hat die Lebensweise von Millionen einfacher Menschen im Verlauf von fast vierzehn Jahrhunderten gestaltet; er hat einige der mächtigsten Intellekte genährt, von denen Menschen berichteten; er hat Sophisten auf ihren Wegen gestoppt und zu frommen Gläubigen gewandelt; und er war die Quelle der scharfsinnigsten Philosophie und einer Kunst, die ihre tiefsten Bedeutungen mit bildlichen Mitteln darstellt; er hat die umherziehenden Stämme der Menschheit zu Gesellschaften und Zivilisationen vereint, an denen sein Einfluss selbst für den zufälligsten Beobachter offensichtlich ist.

Den Quran zu rezitieren ist die edelste und erbauenste Beschäftigung eines Muslim, selbst wenn er oder sie seine Worte nicht intellektuell versteht, wie das bei den meisten nicht-arabischen Gläubigen der Fall ist.  Das Verlangen des Muslim, den Quran so schön wie möglich zu rezitieren, und die Kunst der Tilawat , der richtigen Lesung, hat sich zu einer Wissenschaft entwickelt.  Selbst wenn das Buch ohne Ausschmückung rezitiert wird, hat man bestimmte Regeln der Rezitation einzuhalten.  Der Hafiz, der den Quran ‘bewahrt’, d.h. auswendig kennt, wird überaus respektiert, und Jungen wie Mädchen werden schon sehr früh in die Moschee geschickt, damit sie das ‘Buch’ auswendig lernen.

Um den heiligen Charakter des Quran nicht zu beschmutzen, sollte man Vorsicht walten lassen, dass man ihn nicht an einem Ort lässt, wo man gelegentlich steht, sitzt oder ihn sonst irgendwie respektlos behandelt; es ist ziemlich unbeliebt, irgendein Buch, geschweige denn den Quran, als eine Stütze zu benutzen, um etwas zu befestigen oder zu erhöhen.  Wenn nicht darin gelesen wird, wird der Muslim ihn in ein Regal oder Bücherschrank oder auf ein Lesepult zurückstellen.  Manche Leute umwickeln ihn vorsichtig mit Stoff, um ihn zu schützen und um mit ihm umgehen zu können, falls sie einmal nicht im vorgeschriebenen Zustand der Reinheit sind.  Sie versichern sich auch gerne, dass er oberhalb der anderen Bücher eingeordnet wird, und sie vermeiden, den Quran einfach irgendwo herumliegen zu lassen.  Es ist absolut verboten, ihn an einen Ort mitzunehmen, wo man uriniert oder der sonst irgendwie schmutzig ist (Toiletten, Misthaufen, Schafspferche, städtische Kloaken usw.).  Sogar die Rezitation ist an solchen Plätzen ist nicht erwünscht.

Sprache des Quran

Die Quranische Weltsicht ist eng mit der arabischen Sprache verknüpft, die ebenso wie hebräisch und aramäisch (die Sprache Jesu´) zur semitischen Sprachfamilie gehört.  Der Quran bezeichnet sich selbst als eine ´arabische Schrift´ und die Botschaft ist der komplexen Struktur der ausgewählten Sprache angepasst, eine Struktur, die sich grundsätzlich von jeglicher europäischen Sprache unterscheidet.  Die interne Logik semitischer Sprachen unterscheidet sich sehr von der der Indo-Europäischen Sprachen, wie Deutsch, Englisch, Latein und Persisch.  Jedes arabische Wort kann zu seiner Wurzel, die aus drei, vier oder fünf Konsonanten besteht, zurückverfolgt werden, von denen bis zu zwölf verschiedene Verbalmodi abgeleitet werden können, zusammen mit einer Anzahl von Nomen und Adjektiven.  Dies ist mit triliteraler Wurzel gemeint und bestimmte Worte werden daraus durch die Einfügung langer oder kurzer Vokale und das Hinzufügen von Vorsilben oder Nachsilben.  Die Wurzel an sich ist ‘tot’ – unaussprechbar – bis sie zum Leben erweckt wird, das heißt, mit den Vokalen vokalisiert wird, und durch deren Platzierung wird die Grundbedeutung in zahlreiche unterschiedliche Richtungen entwickelt.  Die Wurzel wurde auch manchmal als ‘Körper’ bezeichnet und das Vokalisieren ans ‘Seele’; oder von der Wurzel wächst ein großer Baum. Ohne die Bedeutungen zu verstehen und die verknüpften Konzepte der arabischen Worte, ist es unmöglich, die Reichhaltigkeit der verbundenen Bedeutungen zu würdigen, die Schwierigkeit, die Worte ins Deutsche zu übersetzen und die Beziehungen unter den arabischen Worten herauszufinden, die im Original offensichtlich sind.

Die Inanspruchnahme des Muslim durch die erhabenen Sprache des Quran wuchs mit dem Studium der Grammatik und Rhetorik, besonders als Nicht-Araber in großen Zahlen in den Islam eintraten und in Eigentümlichkeiten der Sprache der Offenbarung unterrichtet werden mussten.  Der Glaube, dass das Buch nicht zu übersetzen ist, zwang jene, die den Islam annahmen dazu, arabisch zu lernen, oder zumindest mit dem arabischen Alphabet vertraut zu werden.  In vielen Fällen führte das dazu, dass ganze Nationen arabisch zu ihrer Volkssprache annahmen, wie dies bei allen arabischen Staaten außerhalb der Arabischen Halbinsel der Fall war.  Dies hatte auch großen Einfluss auf andere Sprachen, wie Persisch, Türkisch, Malai und viele andere, die die arabische Schrift übernahmen.  Quranische Aussagen und Ausdrücke werden genauso häufig in der hohen Literatur wie in alltäglichen Gesprächen verwendet, selbst unter Nicht-Arabern und arabischen Nicht-Muslimen.

Arm Bester

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