Umweltschutz im Islam (teil 4 von 7): Luft, Land und Boden
Beschreibung: Die islamische Sichtweise von der Rolle der Luft, des Landes und des Bodens in der Umwelt und wie fundamental die Bewahrung dieser lebenswichtigen Elemente für die Erhaltung und den Fortbestand des Lebens sind.
- von Dr. A. Bagader, Dr. A. El-Sabbagh, Dr. M. Al-Glayand, and Dr. M. Samarrai (herausgegeben von IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 19 Apr 2010
- Zuletzt verändert am 19 Apr 2010
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2. Luft
Dieses Element ist für den Fortbestand und die Erhaltung des Lebens nicht weniger wichtig als Wasser. Fast alle irdischen Geschöpfe sind von der Luft, die sie atmen, gänzlich abhängig. Die Luft besitzt noch andere Funktionen die für den Menschen weniger offensichtlich sein mögen, die Gott aber zu bestimmten Zwecken geschaffen hat, wie Er uns im Edlen Qur´an mitteilt – wie die lebenswichtige Rolle des Windes bei der Befruchtung. Gott sagt:
“Und Wir senden die Winde zur Befruchtung...” (Quran 15:22)
Die Winde sind auch eindeutige Beweisefür Gottes Allmacht und Gnade, und die Vollkommenheit des Designs in Seiner Schöpfung. Er sagt ebenfalls:
“In der Schöpfung der Himmel und der Erde; im Unterschied von Tag und Nacht;…im Wechsel der Winde und der Wolken, die zwischen Himmel und Erde dienstbar gemacht sind, sind wahrlich Zeichen für Leute, die begreifen.” (Quran 2:164)
“Und Er ist es, Der die Winde als Frohboten Seiner Barmherzigkeit (voraus) sendet, bis dass, wenn sie dann schwere Wolken herbeitragen, Wir sie zu einem toten Land treiben, dadurch Wasser hinabsenden und dann dadurch alle Früchte hervorbringen.” (Quran 7:57)
Da die Atmosphäre alle diese biologischen und sozialen Funktionen erfüllt, ist ihre Erhaltung – rein und unverschmutzt – ein wesentlicher Aspekt der Erhaltung des Lebens selbst, was eines der grundlegenden Ziele des Islamischen Gesetzes darstellt. Und wieder gilt: was erforderlich ist, um diese Pflicht zu erfüllen, ist selbst eine Verpflichtung. Daher ist jegliche Aktivität, die die Luft verschmutzt und zerstört oder ihre Funktion beeinträchtigt, ein Versuch, Gottes Pläne zu durchkreuzen und eine Behinderung von der Weisheit Gottes für Seine Schöpfung. Dies muss dementsprechend als ein Hindernis mancher Aspekte der Rolle des Menschen in der Entwicklung dieser Welt bedacht werden.
3. Das Land und der Boden
Wie Luft und Wasser sind auch Land und Boden für den Fortbestand unseres Lebens und des Lebens anderer Geschöpfe essentiell. Gott erklärt im Edlen Qur´an:
“Und die Erde hat Er für die Geschöpfe (an)gelegt.” (Quran 55:10)
Denn die Minerale der Erde bilden die festen Bestandteile unserer Körper ebenso wie der aller anderen Lebewesen und Pflanzen. Gott sagt im Qur´an:
“Es gehört zu Seinen Zeichen, dass Er euch aus Erde erschaffen hat, hierauf wart ihr auf einmal menschliche Wesen, die sich ausbreiten.” (Quran 30:20)
Er hat das Land zu unserem Heim gemacht und zum Lebensraum aller Erdenwesen.
“Und Gott hat euch aus der Erde heranwachsen lassen. Hierauf wird Er euch in sie zurückbringen und gewiss (wieder aus ihr) hervorbringen.” (Quran 71:17-18)
Und als unser Heim hat das Land den Wert des offenen Raumes:
“...und Gott hat euch die Erde zu einer ausgebreiteten Unterlage gemacht, damit ihr auf ihr dahinziehen könnt... ” (Quran 71:19-20)
Gott hat das Land zur einer Quelle der Versorgung und Lebensunterhalt für uns und andere Lebewesen gemacht: Er hat den Boden fruchtbar gemacht, so dass darauf Pflanzen wachsen, von denen unser Leben und das aller Tiere abhängt. Er hat die Berge erschaffen, um den Regen aufzufangen und zu speichern und sie spielen eine Rolle bei der Stabilisierung der Erdkruste, wie Er uns im Edlen Qur´an zeigt:
“Haben Wir nicht die Erde zu einem Ort der Aufbewahrung gemacht – für die Lebenden und die Toten – und auf ihr festgegründete, hoch aufragende Berge gemacht und euch frisches Wasser zu trinken gegeben?” (Quran 77:25-27)
“Und die Erde, Er hat sie danach hingebreitet. Er hat aus ihr ihr Wasser und ihre Weide hervorkommen lassen. Und die Berge, Er hat sie fest gegründet. (Dies) als Nießbrauch für euch und für euer Vieh.” (Quran 79:30-33)
“Und die Erde haben Wir ausgedehnt und darauf feste Berge gesetzt, und Wir ließen alles auf ihr wachsen, was ausgewogen ist. Und Wir schufen darauf Mittel zu eurem Unterhalt und dem derer, die ihr nicht versorgt.” (Quran 15:19-20)
“Und ein Zeichen ist ihnen die tote Erde. Wir beleben sie und bringen aus ihr Korn hervor, von dem sie essen. Und Wir haben auf ihr Gärten mit Dattelpalmen und Beeren angelegt, und Wir ließen Quellen aus ihr entspringen.” (Quran 36:33-35)
Wenn wir dem Schöpfer wirklich dankbar sind, sind wir verpflichtet, die Produktivität des Bodens zu erhalten und ihn nicht der Erosion durch den Wind und die Flut auszusetzen; durch Bebauung, Landwirtschaft, Weidehaltung, Forstwirtschaft und Bergbau – wir sind verpflichtet, Tätigkeiten vorzunehmen, die nicht ihre Abtragung herbeiführen, sondern ihre Fruchtbarkeit erhalten und erhöhen. Wenn wir die Abtragung dieser Gabe Gottes herbeiführen, von der so viele Lebensformen abhängen, bedeutet das, dass wir Seine ungeheuere Gunst leugnen. Und weil jede Tat, die zu ihrer Zerstörung oder Abtragung führt, notwendigerweise auch zur Zerstörung und Behinderung des Lebens auf der Erde führt, sind derartige Taten kategorisch verboten.
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