Verbreitung des Islam in Westafrika (teil 2 von 3): Die Reiche von Mali und Songhay
Beschreibung: Wie sich der Islam in der sub-Sahara Region West Afrikas ausbreitete und die großen Zivilisationen, die sich dort etablierten, indem er ihre Bewohner vom Götzendienst zur Anbetung des Einen Gottes brachte. Teil 2: Die Geschichte der Reiche von Mali und Songhay.
- von Prof. A. Rahman I. Doi
- Veröffentlicht am 21 Feb 2011
- Zuletzt verändert am 21 Feb 2011
- Gedruckt: 185
- Gesehen: 16,112 (Tagesmittelwerte: 3)
- Bewertet von: 0
- Emailed: 0
- Kommentiert am: 0
Islam im Reich von Mali
Der Einfluss des Islam in Mali reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als Al-Bakri die Annahme des Islam durch seine Herrscher erwähnte. Es war eine furchtbare Zeit der Trockenheit, die mit der Einführung muslimischer Gebete und ritueller Waschungen zu Ende ging. Das Reich von Mali erhob sich aus den Ruinen des Reiches von Ghana. Es gab zwei wichtige Namen in der Geschichte des Islam in Mali: Sundiata (1230-1255) und Mansa Musa (1312-1337). Sundiata war der Gründer des Reiches von Mali, aber er war ein schwacher Muslim, denn er praktizierte den Islam mit synkretistischen Praktiken und war bei den Gelehrten äußerst unbeliebt. Mansa Musa war jedoch ein hingebungsvoller Muslim und wird als der wahre Architekt des Reiches von Ghana angesehen. Zur Zeit als Sundiata starb, 1255, kam eine große Zahl früherer Kolonien Ghanas unter seine Macht. Nach ihm kam Mansa Uli (1255-1270), der eine Pilgerreise gemacht hatte.
Mansa (Kaiser) Musa kam 1312 an die Macht und sein Ruhm reichte über den Sudan und Nordafrika hinaus bis nach Europa. Mansa Musa herrschte von 1312 bis 1337 und 1324-25 hatte er seine berühmte Pilgerreise gemacht [Hajj]. Als er von der Pilgerreise zurückkam, brachte er eine große Zahl muslimischer Gelehrter und Architekten mit, die fünf Moscheen erbauten, zum ersten Mal mit gebrannten Ziegeln. Also hatte der Islam seinen größten Aufschwung während Mansa Musas Regierungszeit. Viele Gelehrte stimmen darin überein, dass Mansa Musa aufgrund seiner Liebe zum Islam in der Lage war, neue Ideen in seine Verwaltung einzuführen. Der berühmte Reisende und Gelehrte Ibn Batutah kam in Mansa Sulaimans Regierungszeit (1341-1360) nach Mali und gab einen ausgezeichneten Bericht von Malis Regierung und seinem ökonomischen Reichtum ab – eigentlich ein Vermächtnis von Mansa Musas Politik. Mansa Musas Pilgerreise beschützte Malis enormen Reichtum und Potential, die immer mehr muslimische Händler und Gelehrte anzogen. Diese muslimischen Gelehrten und Händler trugen zur kulturellen und ökonomischen Entwicklung Malis bei. In seiner Regierungszeit war es, dass diplomatische Beziehungen zu Tunis und Ägypten aufgebaut wurden, und damit begann Mali, auf der Weltkarte aufzutauchen.
Islam im Reich von Songhay
Der Islam fing im 11. Jahrhundert nChr. an, sich im Reich von Songhay zu verbreiten, als die regierende Za oder Dia Dynastie ihn zuerst akzeptierte. Es war aufgrund ihres boomenden Handels mit Gao eine wohlhabende Region. Im 13. Jahrhundert war es unter die Herrschaft des Reiches von Mali gekommen, aber es hatte sich am Ende des 14. Jahrhunderts selbst befreit, als die Dynastie wieder Sunni genannt wurde. Die Grenze von Songhay weitete sich aus, und im 15. Jahrhundert unter der Herrschaft von Sunni ´Ali, der von 1464-1492 regierte, gehörten die wichtigsten Städte Westsudans zum Reich von Songhay. Die größten Städte islamischer Bildung wie Timbuktu und Jenne kamen zwischen 1471 und 1476 unter seine Macht.
Sunni ‘Ali war dem Namen nach ein Muslim, der den Islam für seine Zwecke benutzte. Er verfolgte sogar muslimische Gelehrte und praktizierte landesübliche Kulte und Zauberei. Als der berühmte Gelehrte Al-Maghilli ihn als Götzendiener bezeichnete, bestrafte er ihn ebenfalls. Der Glaube an Kulte und Zauberei war allerdings nichts neues in Songhay. Er existierte in anderen Teilen Westafrikas bis zu der Zeit, in der die Erweckungsbewegungen im 18. Jahrhundert die Oberhand gewannen. Es wird über Sunni ´Ali gesagt, er habe versucht, Götzendienerei und Islam zu verbinden, obwohl er betete und fastete. Die Gelehrten nannten es reinen Spott.
Sunni ‘Alis Synkretismus wurde bald von den muslimischen Eliten und Gelehrten in Timbuktu herausgefordert, das damals ein Zentrum islamischer Bildung und Zivilisation war. Die berühmte Familie der Agit, berberische Gelehrte, hatten das Amt des Rechts inne und waren bekannt für ihre furchtlose Opposition den Herrschern gegenüber. Während seines Lebens hat Sunni ´Ali Maßnahmen gegen die Gelehrten in Timbuktu ergriffen (1469 und 1486). Aber mit seinem Tode änderte sich die Situation völlig: der Islam und die muslimischen Gelehrten triumphierten. Muhammad Toure (Towri), ein Kommandeur des Militärs, forderte Sunni ‘Alis Nachfolger, Sunni Barou, öffentlich aufzutreten und sein Bekenntnis zum Islam offen zu verkünden. Als Barou sich weigerte, dies zu tun, enthoben sie ihn seines Amtes und errichteten eine neue Dynastie unter seinem eigenen Namen, die Askiya- Dynastie genannt wurde. Sunni ‘Ali könnte mit Sundiata von Mali verglichen werden, und Askiya Muhammad Toure mit Mansa Musa, ein Verfechter des Islam.
Als er zur Macht kam, führte er das islamische Gesetz ein und ließ eine große Zahl von Muslimen zu Richtern ausbilden. Er gab den Gelehrten seine großzügige Förderung und schenkte ihnen große Ländereien. Er wurde ein enger Freund des berühmten Gelehrten Muhammad Al-Maghilli. Wegen dieser Förderung kamen viele berühmte muslimische Gelehrte nach Timbuktu, das im 16. Jahrhundert zu einem großartigen Bildungssitz wurde. Timbuktu hatte die erste muslimische Universität mit dem Namen Sankore in Westafrika gegründet; ihrem Namen wurde in der Ibadan Universität bis heute gedacht, indem man ein Viertel, wo Personal wohnt, Sankore Avenue genannt wurde.
Wie Mansa Musa von Mali, ging auch Askia Muhammad Toure zur Pilgerfahrt und kam so in engen Kontakt mit muslimischen Gelehrten und Herrschern arabischer Staaten. In Mekka zollte ihm der König großen Respekt; er trug einen Turban. Der König gab ihm ein Schwert und den Titel Khalif von Westsudan. Nach seiner Rückkehr von Mekka im Jahr 1497 nannte er sich stolz Al-Hajj.
Askia hatte so starkes Interesse am islamischen Gesetz, dass er seinem Freund Muhammad al-Maghilli viele Fragen über islamische Theologie stellte. Al-Maghilli beantwortete seine Fragen ausführlich, die Askia im Reich von Songhay bekannt gab. Einige der Fragen waren über die fundamentelle Struktur des Glaubens, wie ´wer ist ein wahrer Muslim?´ und ´wer ist ein Götzendiener?´ Wenn wir Shehu ‘Uthman Dan Fodios Werke lesen, können wir einige seiner Argumente sehen, die unter Brufung auf Al-Maghilli zitiert wurden. Mit anderen Worten, Al-Maghillis detailierte Diskussionen der Themen, die von Askia Muhammad aufgeworfen wurden, spielten eine große Rolle und beeinflussten Shehu.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu