Die Geschichte des Propheten Hud
Beschreibung: Die Wichtigkeit Gottes um Vergebung zu bitten.
- von Aisha Stacey (© 2014 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 31 Mar 2014
- Zuletzt verändert am 31 Mar 2014
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Viele Menschen mögen überrascht sein, dass Muslime auch an zahlreiche Propheten glauben, die in den jüdischen und christlichen Überlieferungen zu finden sind. Noah, Abraham, Moses und Jesus, unter vielen anderen, stehen alle an herausragenden Stellen des Qur´an. An alle Propheten Gottes zu glauben und an alle offenbarten Bücher sind zwei der Säulen des Glaubens im Islam; daher akzeptieren Muslime die Thora und die Evangelien (Injiel) von Jesus. Allerdings glauben sie auch, dass diese Bücher verändert wurden oder im Laufe der Zeit verloren gingen. Dem entsprechend glauben Muslime nur an das, was im Qur´an oder in den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad zu finden ist.
Im Alten Testament wird auf einen Nachkommen Noahs Bezug genommen mit Namen Eber. In manchen Erzählungen wird er Heber genannt, und er ist als Vater der hebräischen Sprache bekannt.[1] Im Islam ist er jedoch als Hud[2] bekannt, und er ist einer der vier arabischen Propheten, die anderen sind Salih, Schu´aib und Muhammad. Der respektierte islamische Gelehrte des 14. Jahrhunderts, Ibn Kathir, berichtet, dass Ibn Jarir auch bestätigte, dass Hud ein Nachkomme von Noah gewesen ist.
Von Gott zu seinen Brüdern gesandt, verbreitete Hud die Botschaft, dass Gott Einer ist und dass sie nur Ihn Allein anbeten dürfen. Es war dieselbe Botschaft, die alle Propheten Gottes verbreitet haben. Hud sagte zu seinem Volk: „O mein Volk, dient Allah. Ihr habt keinen anderen Gott außer Ihm. Ihr seid nichts anderes als Lügner.“ (Quran 11:50) Hud gehörte zu einer antiken Zivilisation, die als ´Ad bekannt ist, und es wird angenommen, dass ihre Hauptstadt die sagenhafte Stadt Ubar war, im Qur´an Iram genannt (89:6-7)
Es wird angenommen, dass Ad sich in den durch den Wind geformten Hügeln zwischen Oman und Jemen befunden hat. Das Volk war dafür bekannt, dass sie luftige Türme gebaut haben, und daher war das Land auch bekannt als das Gebiet der tausend Säulen. Es war eine Zivilisation wie keine andere. Gott hat ´Ad und sein Volk gesegnet. Er hat sie mit fruchtbarem Land und reichlich Landwirtschaft, vielen Kindern, einer reichlichen Versorgung an Vieh und leichtem Zugang zu Wasserquellen versorgt. Die Menschen selbst wurden als groß, stark und gut gebaut beschrieben.
In vielerlei Hinsicht könnten die ´Ad als eine Gesellschaft beschrieben werden, wie viele der opulenten Gesellschaften, die heute existieren. Es gab einen Übermaß an Reichtum und die stolzen, arroganten Menschen war nicht damit zufrieden, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Sie fingen an, Türme zu bauen und Behausungen, nur um ihren Reichtum zur Schau zu stellen, und sie häuften weltlichen Besitz an, als wären sie Menschen, denen es bestimmt sei, für immer zu leben.
Die Herrscher und Führer der ´Ad waren mächtige Tyrannen, ihr Reichtum machte sie nicht weich, wie es manchmal geschieht, sondern sie wurden stark und beherrschten die umgebenden Länder. Satan war unter ihnen und ließ ihnen ihre Taten als gerecht erscheinen. Ihre Arroganz und ihr Stolz wuchsen, und die Anbetung von Götzen war weit verbreitet.
Auch der Prophet Hud war ein starker Mann, aber er nutzte seine Stärke, um den Problemen, die in seiner Gesellschaft reichlich vorhanden waren, entgegenzuwirken, doch die Menschen waren zu stolz, um auf ihn zu hören. Sie wollten nicht, dass Hud ihre Fehler betont, doch er hielt daran fest, sie zur Rechtschaffenheit aufzurufen. Er sagte:
“O mein Volk, erfleht Vergebung von eurem Herrn, dann bekehrt euch reumütig zu Ihm; Er wird (den Segen) in reichlicher Weise vom Himmel über euch schicken und wird euch Kraft zu eurer Kraft hinzugeben. So wendet euch nicht als Schuldige ab.”
Hud versuchte, seinem Volk zu erklären, dass wenn sie Gott um Vergebung für ihre Aufsässigkeit und Arroganz bitten, dies nur zu einem Anwachsen ihrer Stärke und ihres Reichtums führen würde. Gott, so sagte er, würde ihre Reue mit reichlichem Regen und einem Anstieg ihrer Stärke belohnen. In der Art und Weise arroganter Menschen zu allen Zeiten betrachteten die ´Ad Hud mit Verachtung, dann blickten sie sich um und sahen, dass sie die mächtigste existierende Nation waren.
Die reichen arroganten Menschen von ´Ad stritten mit Hud über den Tag des Gerichts. Sie glaubten, dass der Körper nach dem Tod zu Staub zerfällt und vom Wind weggetragen wird. Das Volk von ´Ad glaubte, ähnlich wie die Leute heutzutage, dass der Sinn des Lebens im Anhäufen von Reichtum, Ansehen und Besitz besteht. Als Hud sie mit der Realität ihres Lebens konfrontierte und betonte, dass sie weit von dem Einen Gott entfernt seien, schwollen ihre arroganten Brüste mit Stolz an und sie beschuldigten ihn, verrückt zu sein. Sie fragten sich, warum ein Mann, der aß und trank, genau wie sie, eine so andere Sichtweise vom Leben haben konnte. Mit ihren Augen fest auf Reichtum und Luxus gerichtet, überzeugten sich die Menschen selbst davon, dass es verrückt sein müsse, Hud zu folgen.
“Es gibt kein anderes Leben als unser Leben auf der Erde; wir sterben und wir leben, doch wir werden nicht wieder erweckt werden.Er ist nur ein Mensch, der eine Lüge gegen Gott erdichtet hat; und wir wollen ihm nicht glauben.” (Quran 23:37-38)
Schließlich blickten die Menschen von ´Ad Hud an und sagten: „Wir können nur sagen, dass einige unserer Götter dich mit einem Übel heimgesucht haben.” (Quran 11:54) Hud wandte sich Gott zu und sagte sich von seinem Volk los. Er wusste, dass die Strafe Gottes rasch und hart sein wird. Eine Dürre breitete sich in dem einst fruchtbaren und üppigen Land aus. Die Menschen blickten zum Himmel, in der Hoffnung, Zeichen für Regen zu erkennen. Die Strafe war offensichtlich, aber noch immer machte sich das Volk von ´Ad weiter über Hud lustig und verspottete ihn.
Eines schicksalhaften Tages änderte sich das Wetter. Die brennende Hitze wechselte zu beißender Kälte, und der Wind fing an zu heulen. Der wilde Wind nahm von Tag zu Tag zu, und die Menschen begannen, Schutz zu suchen. Der Windsturm wütete über eine Woche. Zelte und Behausungen zerrissen, Kleidung wurde weg gepeitscht und der Wind riss die Haut vom Körper.
Sie wurden von einem wütenden Wind zerstört, den Gott ihnen sieben Nächte und acht Tage lang auferlegt hat, so dass man Männer umgestürzt sah, als wären sie hohle Stämme von Dattelpalmen. (Quran 69:6-7)
Ibn Kathir teilt uns mit, dass dieser gewaltige Sturm nicht aufhörte, bis die gesamte Region, die einst saftig und grün gewesen war, in Trümmern lag und vom Sand der Wüste verschluckt wurde. Nur Hud und seine kleine Gruppe Anhänger wurden verschont und man nimmt an, sie seien nach Hadramaut ausgewandert, in das heutige Jemen.
Epilog[3]
Von Ubar wird gesagt, dass es eine einsame Oase in der Wüste gewesen sei und ein Handelszentrum, das von mächtigen und wohlhabenden Menschen bewohnt war. Die Legende sagt, es sei im Sandsturm verloren gegangen, der das gesamte Gebiet unter sich begraben hat. 1992 wurde die sagenhafte Stadt mit der Verwendung von Fernerkundungsdaten entdeckt. Satellitenbilder zeigten ein großes Gebiet mit Sanddünen, unter denen ein Hauptwadi oder ein trockenes Flussbett lag. Ubar wird momentan gerade ausgegraben und Beweise enthüllten, dass es sich um eine achteckige Festung mit 30 Fuß hohen Türmen und dicken Mauern handelte.
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