Die Geschichte von Noah (teil 3 von 3): Die Flut
Beschreibung: Die arche kommt zum Stehen und Noahs Volk wird völlig zerstört.
- von Aisha Stacey (© 2011 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 07 Nov 2011
- Zuletzt verändert am 07 Nov 2011
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Die Gläubigen betraten die Arche im Namen Gottes, genau wie die Muslime heutzutage alles im Namen Gottes tun.
“Und er sprach: "Steigt hinein! Im Namen Allahs erfolgt die Ausfahrt und die Landung. Mein Herr ist wahrlich Allverzeihend, Barmherzig." Und es (das Schiff) fuhr mit ihnen über Wogen gleich Bergen einher...” (Quran 11:41)
Noah hat die Arche so gebaut, wie Gott ihn angewiesen hatte aus Planken und Nägeln und sie hielt die Gläubigen sicher vor der Sintflut aus Regen und vor dem Wasser der Erde. Das Innere der Erde bewegte sich auf ungewöhnliche Weise und der Meeresboden der Ozeane erhob sich schlagartig, was Flutwellen auf der Erde verursachte. Diese Wellen, die so groß wie Berge waren, überschwemmten alles; sie hoben die Arche an, ließen sie so zerbrechlich erscheinen, wie ein Matchbox, das in den Ozean geworfen wurde. Diese Konstruktion aus Holz wurde zu einem Schiff der Sicherheit und Geborgenheit, denn ihre Insassen besaßen wahren Glauben und Vertrauen auf Gott.
Von seinem sicheren Platz in der Arche aus, könnte Noah einen seiner Söhne sehen, der vom Wasser überwältigt wurde. Noah rief nach seinem Sohn, bat ihn, er solle auch an Bord kommen und die Ungläubigen ihrem Schicksal überlassen. Der Sohn allerdings dachte weltlich und hatte nicht dieses Gottvertrauen in der Tiefe seines Herzens. Er antwortete, dass er auf einen Berg steigen würde, er konnte sich nicht vorstellen, dass die Wellen einen Berg überfluten könnten. Noah flehte seinen Sohn an, indem er sagte: „Nichts kann dich an diesem Tag retten, außer die Gnade Gottes”. Der Sohn aber lehnte ab und ertrank.
“Und Noah rief zu seinem Sohn, der sich abseits hielt: "O mein Sohn, steig mit uns ein und bleibe nicht bei den Ungläubigen!"Er sagte: "Ich will mich sogleich auf einen Berg begeben, der mich vor dem Wasser retten wird." Er sagte: "Es gibt heute keinen Retter vor Allahs Befehl - (Rettung) gibt es nur für jene, derer Er Sich erbarmt." Und die Woge brach zwischen den beiden herein, (und) so war er unter denen, die ertranken” (Quran 11:42-43)
Die Flut endet
“ Und es wurde befohlen: "O Erde, verschlinge dein Wasser, o Himmel, höre auf (zu regnen)!" Und das Wasser begann zu sinken, und die Angelegenheit war entschieden. Und das Schiff kam auf dem Güdyy zur Rast. Und es wurde befohlen: "Fort mit dem Volk der Frevler!” (Quran 11:44)
Der Islam erwähnt nicht wie die christlichen und jüdischen Traditionen, dass Noah einen Vogel (entweder eine Taube oder einen Raben) gesandt habe, um nach trockenem Land Ausschau zu halten. Auf Befehl Gottes hörte der Regen auf und das Wasser hörte auf aus allen Rissen in der Erde zu fluten. Ruhe kehrte ein und die Sonne begann zu scheinen. Die Flut hatte die Erde von Götzendienst und Ungläubigen gereinigt. Kein einziger Mensch, der nicht an Gott geglaubt hatte, war auf der Erde zurückgeblieben. Die Erde verschlang das Wasser und die Arche kam auf dem Berg Mt. Judi (von dem angenommen wird, dass er sich in der heutigen Türkei befindet) zum Stehen.
Noah war ein Prophet und Führer der Menschen, aber er war auch ein Vater. ER wandte sich traurig zu Gott und weinte:
“Und Noah rief zu seinem Herrn und sagte: "Mein Herr, mein Sohn gehört doch zu meiner Familie, und Dein Versprechen ist doch wahr, und Du bist der beste Richter."” (Quran 11:45)
Noah erinnerte sich daran, dass Gott versprochen hatte, seine Familie zu retten. Noah zweifelte nicht an Gottes Wort oder Versprechen, aber er wollte verstehen. Also erteilte Gott Noah eine Lektion.
Als menschliche Wesen benutzen wir Worte, um bestimmter Dinge zu sagen, aber Gott kann ihnen oft eine neue, besser verständliche Bedeutung erteilen. Beispielsweise bedeutete das Wort Gebet ursprünglich Bittgebete zu Gott zu richten, aber der Islam gab ihm eine neue Bedeutung – es wurde das rituelle Gebet, das fümfmal täglich verrichtet wird. Wenn wir das Wort Familie verwenden, denken wir an Blutsverwandtschaft und Beziehungen und Noah flehte zu Gott, weil sein Sohn von seiner Familie war. Gott teilte ihm aber mit, dass sein Sohn definitiv nicht zu seiner Familie gehörte, denn er war nicht rechtschaffen. Seine wahre Familie sind die rechtschaffen gläubigen Diener Gottes.
“Er sprach: "O Noah, er gehört nicht zu deiner Familie; siehe, dies ist kein rechtschaffenes Benehmen. So frage Mich nicht nach dem, von dem du keine Kenntnis hast. Ich ermahne dich, damit du nicht einer der Toren wirst." (Quran 11:46)
Noah verstand dies, er sagte:
“Er sagte: "Mein Herr, ich nehme meine Zuflucht bei Dir davor daß ich Dich nach dem frage, wovon ich keine Kenntnis habe. Und wenn Du mir nicht verzeihst und Dich meiner nicht erbarmst, so werde ich unter den Verlierenden sein.” (Quran 11:47)
Noah ließ die Tiere, Vögel und Insekten frei, und sie verstreuten sich auf der Erde. Noah und seine Familie (die Gläubigen) verließen das Schiff, woraufhin Noah sich auf der Erde niederwarf und mit seinem Kopf den Erdboden berührte. An dieser Stelle endet die Erzählunng im Qur´an und in den Überlieferungen des Propheten Muhammad über die Geschichte von Noah. Wir wissen weder, wie die Dinge mit seinem Volk weiter verliefen, noch was seiner Familie geschah. Alles, worüber wir sicher sein können, ist, dass er angesichts seines Todes seine Söhne um sich sammelte und sie aufforderte, dem Einen Gott zu dienen: dem Schöpfer und Erhalter des Universums.
Der Prophet Muhammad sagte:
“Als der Tod des Gesandten Gottes Noah nahte, ermahnte er seine Söhne: ´Ich werde euch weitreichenden Rat erteilen, ich befehle euch, zwei Dinge zu tun und warne euch auch vor zwei Dingen. Ich erlege euch auf zu glauben, dass es keinen Gott gibt außer Gott, und dass wenn die sieben Himmel und die sieben Erden auf die eine Seite der Waagschale gelegt würden und die Worte “es gibt keinen Gott außer Gott” auf die andere Seite, so würden diese letzten mehr wiegen als das erste. Ich warne euch davor, Gott etwas zur Seite zu stellen, und ich warne euch vor dem Stolz.” (Sahih al Bukhari)
Die meisten vom Volke Noahs haben seine Botschaft abgelehnt, aber die Botschaft überlebt in den Herzen und in den Köpfen der Muslime von heute. Die tröstenden Worte und die Hoffnungen auf Errettung, die Noah seinen Söhnen auf seinem Totenbett übermittelte, bilden einen Teil des Glaubens eines Muslims und festigen seine Gesinnung Gott gegenüber. Denn der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, sagte uns, dass Gott einen Bund mit den Gläubigen schließt: Wenn sie keine anderen Gottheiten außer Gott anbeten, dann wird Er ihnen nicht das Paradies verweigern.
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