Kapitel 63, Verse 9-11: Sei kein Verlierer
Beschreibung: Von den Genüssen dieser Welt abgelenkt sein, lässt den Menschen seine Verpflichtungen gegenüber Gott vergessen und zu einem Verlierer in der nächsten Welt werden.
- von Aisha Stacey (© 2019 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 05 Aug 2019
- Zuletzt verändert am 05 Aug 2019
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"O ihr, die ihr glaubt, lasset euch durch euer Vermögen und eure Kinder nicht vom Gedenken an Gott abhalten. Und wer das tut - das sind die Verlierenden. Und spendet von dem, was Wir euch gegeben haben, bevor einen von euch der Tod ereilt und er sagt: "Mein Herr! Wenn Du mir nur Aufschub für eine kurze Frist gewähren würdest, dann würde ich Almosen geben und einer der Rechtschaffenen sein." Und nie wird Gott jemandem Aufschub gewähren, wenn seine Frist um ist; und Gott ist dessen wohl kundig, was ihr tut." (Quran 63:9-11)
Diese drei wesentlichen Verse sind die letzte drei Verse vom 63. Kapitel., die Heuchler. Dieses Kapitel aus elf Versen wurde in Medina offenbart und warnt die Gläubigen, die gerade dabei waren, einen vollkommen funktionierenden Staat aufzubauen, vor dem Betrug der Heuchler, die sich unter ihnen befanden. Gott beschreibt eine bestimmte Gelegenheit, als die Heuchler versucht haben, zu verhindern, dass Geld an die Gläubigen gespendet wurde und dann ruft Er die Gläubigen auf, mehr von ihrem eigenen Reichtum zu nutzen, um ihn den Bedürftigen unter ihnen zu spenden.
Der neunte Vers betont die Wichtigkeit, sich nicht übermäßig um weltliche Angelegenheiten zu kümmern, denn solche Menschen werden zu den Verlieren gehören. Sich nur um den Genuß dieses Lebens zu kümmern ohne an die Pflichten zu denken, die man Gott gegenüber hat, wird zu Verlust und Enttäuschung führen. Reichtum und Kinder sind zwei Dinge, die die Menschen beschäftigen können. Sie sind eine Gnade Gottes, aber sie können auch Versuchungen und Prüfungen sein. Lasst euch nicht von eurem Reichtum und euren Kindern davon ablenken, Gottes zu gedenken, das ist ein großer Fehler, der zu schweren Konsequenzen führen kann. Am Tag der Wiedererweckung zu verlieren, ist ein riesiger Verlust, und es kann passieren, egal wie reich eine Person ist oder wieviele Nachkommen sie hat.
Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, erzählte seinen Gefährten, dass er mehr um sie fürchtete, sie würden reich sein, als wenn sie arm würden. Er sagte: "Ich fürchte nicht die Armut für euch, sondern ich fürchte, dass ihr mit einander wettstreitet (um zu sehen, wer den meisten Besitz hat)."[1] Er sagte auch: "Zwei hungrige Wölfe, die auf eine Herde Schafe losgelassen werden, richten weniger Schaden an, als der Eifer eines Mannes, sein Geld und sein Ansehen zu vermehren."[2] Gott und der Prophet Muhammad warnen uns davor, dass es eine direkte Verbindung gibt zwischen der Liebe zum Reichtum und Besitz und dem Verlust der Ergebenheit zu Gott. Der Verlust der Ergebenheit zu Gott führt direkt dazu, dass diese Person im Jenseits zu den Verlierern gehört.
Im zehnten Vers teilt Gott uns mit, dass es in dieser Welt etwas gibt, dem wir Aufmerksamkeit schenken sollten, anderen von den Gaben und Reichtum, mit denen Er uns bereichert hat, abzugeben. Dies erinnert uns sofort daran, dass Er, Gott, die Quelle jeglichen Reichtums, Vermögens und Nachwuchses ist, die wir haben. Gott hat uns mit allem versorgt und Er weist uns an, damit großzügig zu sein. Unsere Großzügigkeit sollte vorhanden sein, bevor unser Tod sich nähert. Wenn der Zeitpunkt des Todes gekommen ist, werden diejenigen, die ihr Vermögen nicht weise und großzügig verwendet haben, Gott bitten, sie noch etwas länger in dieser Welt zu lassen, um mehr Zeit zu haben, um Almosen zu geben.
Unser größtes Vorbild der Prophet Muhammad sagte: "Wer Almosen in Form einer Dattel von gutem Verdienst gibt, denn Gott akzeptiert nichts, außer wenn es gut ist, das wird Gott in Seiner rechten Hand für den, der es gab, verwahren, wie jemand, sich um sein Fohlen kümmertt, bis es wie ein Berg geworden ist."[3]
Der bekannte islamische Gelehrte Ibn al-Qayyim sagte über den Propheten Muhammad, dass er "…der großzügigste von den Menschen beim Geben von Almosen gewesen ist, und dass er nichts für zu wertvoll oder zu unbedeutend angesehen hat, um es als Almosen zu geben." Wenn ihn jemand nach etwas fragte, gab er es ihm froh, egal ob es klein oder groß war. Er hatte Freude am Geben, vielleicht mehr als derjenige, der die Gabe erhielt. Er hoffte auf die Belohnung von Gott und erfreute sich daran, anderen helfen zu können.[4]
Der elfte Vers, der letzte dieses Kapitels, macht die Tatsache, dass der Tod nicht verschoben werden kann, deutlich. Gott sagt unwiderruflich, dass Er eine Person nicht begnadigt. Das Datum, die Zeit und der Ort, wo jemand sterben wird, ist fest und unbeweglich. Und Gott ist dessen, was wir tun, vollkommen bewusst.
In diesen Versen werden wir angewiesen, jetzt, wo wir Zeit haben, zu den Rechtschaffenen zu gehören, denn Gott beim Tod um Begnadigung zu bitten, wird uns nicht helfen. Rechtschaffenheit in den Augen Gottes wird in der Zeit in dieser Welt festgelegt. Am Tag der Wiedererweckung wird derjenige, der völlig von den Genüssen dieser Welt umhüllt war, sich umsehen und feststellen, dass er alles verloren hat. Ein paar Minuten des Vergnügens können zu einer Ewigkeit des Verlustes führen.
Diese drei Verse bilden den Abschluss des 63. Kapitels, die Heuchler, und wenden sich an die Gläubigen. Gott möchte, dass sie sich von jeglichen Eigenschaften befreien, die denen der Heuchler ähneln. Die Gläubigen sollten lieber Gottes gedenken und Seinen Befehlen folgen, als Reichtum und Nachkommen zu gestatten, sie von ihrem eigentlichen Sinn abzulenken. Gott zu dienen und am Tag der Wiedererweckung zu den Rechtschaffenen zu gehören, sollte ihr eigentlicher Sinn und ihr Ziel sein.
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