Kapitel 82, Al-Infitar (Das Spalten)

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Beschreibung: Eine Beschreibung vom gewaltigen Anfang des Tages des Gerichts, der Undank der Menschen und die Unfähigkeit, die Unvermeidlichkeit des Letzten Tages und die Wirklichkeit des Ausgangs zu akzeptieren.

  • von Aisha Stacey (© 2019 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 23 Sep 2019
  • Zuletzt verändert am 23 Sep 2019
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Arm Bester

Einleitung

Chapter-82-The-Splitting.jpgDieses kurze Kapitel mit neunzehn Versen wurde in Mekka offenbart und es wird nach dem Wort Infitarat im ersten Vers benannt, das spalten oder auseinander spalten bedeutet.  Kapitel 81 wurde um dieselbe Zeit herum offenbart, und beide Kapitel sind eng verbunden.  Ihre Themen sind ähnlich und zusammen geben sie einen sehr deutlichen Ausblick auf den Letzten Tag.  Mekkanische Kapitel neigen dazu, sich auf die Grundlagen des Islam zu konzentrieren, überwiegend auf die Einheit Gottes und die Unausweichlichkeit des Tages des Gerichts.  Dem entsprechend beschäftigt sich dieses Kapitel mit dem Undank der Menschen und der Versäumnis, den Tag des Gerichts anzuerkennen.    

Verse 1 – 3 Ein mächtiges Ereignis

Am Tag des Gerichts werden die Himmel auseinander gerissen, die Sterne werden im Universum herumgeschleudert, und die Meere und Ozeane werden aufbrausen, als wäre ein Damm gebrochen.  Eine brutale Veränderung wird das Universum verwüsten und das vollkommene System, das Gott eingesetzt hat, wird nicht mehr funktionieren.  Wie genau dieser schreckliche Umbruch stattfinden wird, weiß nur Gott, doch wir können unser Wissen über das Universum einsetzen, um uns Szenarien vorzustellen, von denen eins schrecklicher als das andere ist.  Wenn die Ozeane bersten, könnte das bedeuten, dass sie auf ihre Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff reduziert werden.  In Gasform würde dies eine furchterregende Explosion sein, die zerstörerischer wäre, als die Atomexplosion, die wir heute alle fürchten.  Die Ozeane werden in Brand gesetzt, wie im vorigen Kapitel beschrieben.  Was wir für andauernd gehalten haben, wird in keiner Form mehr existieren, die wir kennen oder uns vorstellen können. 

Verse 4 – 5 Die Wiedererweckung

Die Gräber werden umgedreht, der Inhalt wird sichtbar und verstreut.  Dies könnte das Ergebnis des Aufruhrs sein, der in den ersten drei Versen erwähnt wird oder ein separates Ereignis.  Die Menschen werden aus ihren Gräbern geschleudert, wiedererweckt, um aufzustehen, und der versprochenen Abrechnung entgegenzutreten.  Jede Seele dort wird mit dem konfrontiert, was sie getan hat und was sie ungetan gelassen hat.  Dieser Umbruch wird nicht das Ende sein, den manche werden Konsequenzen zu tragen haben, die noch schrecklicher sind als die Ereignisse, die gerade stattgefunden haben. 

Verse 6 – 8 Eine wunderbare Schöpfung

Gott macht der Menschheit Vorhaltungen und fragt sie, was sie von Ihm weggelockt hat.  Gott erinnert sie daran, dass Er es gewesen ist, Der sie geschaffen, gestaltet und ihnen ihre Proportionen gegeben hat. Was war es, fragt Gott, das euch davon abgehalten hat, eure Pflichten Ihm gegenüber zu erfüllen?  Er war gnädig und großzügig euch gegenüber gewesen, hat euch über die gesamte Schöpfung erhoben. Gott hat die Menschheit aufgebaut und ihre physikalischen, mentalen und spirituellen Aspekte ausgeglichen.  Die Menschen sollten über ihre erstaunlichen Körper und ihren Verstand nachdenken und dies allein sollte sie veranlassen, Dankbarkeit und Respekt Gott gegenüber zu zeigen.

Verse 9 – 12 Bericht erstattende Engel

Anstatt über die Großzügigkeit nachzudenken, die Gott euch erwiesen hat, indem Er euch geschaffen hat, verbringt ihr eure Zeit damit, die Wiedererweckung zu leugnen.  Wenn ihr darüber nachdächtet, was Gott alles geschaffen hat, würdet ihr nicht daran zweifeln, dass Er Sein Werk mit Leichtigkeit wieder zerstören und wiederherstellen könnte.  Ihr leugnet den Tag des Gerichts, aber ihr werdet ihn sicherlich erleben.  Es gibt Wächter über euch, und alles, das ihr in diesem Leben tut, wird gezählt und berichtet.  Nichts lassen die noblen Engel aus, die euch bei Tag und in der Nacht begleiten. 

Verse 13 – 16 Rechtschaffen oder böse?

Die Rechtschaffenen werden in Gärten der Wonne leben, während die Bösen in dem Feuer brennen werden.  Das Ende ist sicher.  Die rechtschaffene Person, er oder sie, der immer gute Taten aller Art vollbracht hat, wird ein gutes Ende haben, ewige Freude.  Im Gegensatz dazu werden sich diejenigen, die unklug und unverschämt gewesen sind, in der Hölle wieder finden.  Dies ist der Lohn für ihre Bosheit.  Jeder wird am Tag des Gerichts seinen Aufenthaltsort betreten.  Das Schicksal einer jeden Person wurde aufgrund der Berichte der noblen Engel bestimmt.  Keiner kann seinem festgelegten Schicksal entrinnen oder ihm auch nur für kurze Zeit entfliehen. 

Verse 17 -19 Konsequenzen

Gott stellt eine rhetorische Frage: Was lehrt dich wissen, was der Tag des Gerichts ist?  Und um dem Nachdruck zu verleihen, wiederholt Er die Frage noch ein zweites Mal.  Dieser rhetorische Stil wird im Qur´an häufig verwendet.  Er legt nahe, dass die Angelegenheit, um die es geht, für diejenigen, die nicht denken, nachdenken und versuchen, die Zeichen Gottes zu verstehen, schwer zu verstehen ist. Gott fragt, wie Er euch verstehen lassen kann, was Er noch sagen kann, um euch zu überzeugen, dass diese Welt kein Spiel und kein angenehmer Zeitvertreib ist.  Alles was ihr tut, wird im nächsten Leben Konsequenzen haben.

Als wollte Er jedem Menschen eine letzte Chance geben, berichtet uns Gott, dass der Tat des Gerichts ein Tag ist, an dem keiner einem anderen helfen kann.  Du kannst nicht auf deine Familie schauen ob sie dir helfen; du kannst dich nur auf die Berichte der noblen Engel verlassen.  Der Tag des Gerichts ist etwas, das man nicht ignorieren darf; nur die Ignoranten und Eingebildeten versuchen das zu tun.  Gott gibt jedem hier eine lebendige Beschreibung dessen, was geschehen wird.  Ändert euch, bevor es zu spät ist, denn an jenem Tag steht jeder allein da und Gott ist es, Der regiert, Ihm gebührt alle Macht.  Das Kapitel endet und beim Leser bleibt ein Gefühl der Furcht und der Erwartung zurück.

Arm Bester

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