Das Thema der 'Verschiedenheit' in Sura al-Rum
Beschreibung: Dieses Kapitel des Qur´an mobilisiert eine beeindruckende Reihe von Beispielen, um ihr rhetorisches Ziel zu erreichen: die Einheit des Schöpfers durch die Beobachtung von Veränderung und Verschiedenheit in der Schöpfung zu bestätigen.
- von islamtoday.net [edited by IslamReligion.com]
- Veröffentlicht am 27 Aug 2018
- Zuletzt verändert am 15 May 2019
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Gott hat Unterschiede zu einer Wirklichkeit im Leben gemacht. Sogar Eltern und ihre Kinder unterscheiden sich, obwohl Kinder die unmittelbaren genetischen Nachkommen ihrer Eltern sind, und obwohl ihre Eltern sie seit sie klein gewesen waren, aufgezogen haben. Sie unterscheiden sich in ihrer Aussicht auf das Leben, ihrer Persönlichkeit, ihrem Temperament und sogar in ihrer äußeren Erscheinung. Tatsächlich garantiert die sexuelle Fortpflanzung und der Austausch der elterlichen Gene, dass die Kinder unterschiedlich sein werden.
Das Thema der Verschiedenheit und die damit verbundenen Phänomene der Veränderung, des Wechsels und der Meinungsverschiedenheiten werden in der gesamten Sura al-Rum, dm dreißigsten Kapitel des Qur´an, thematisch bearbeitet, um die Größe Gottes, Seine Weisheit und seinen absoluten Monotheismus zu bestätigen.
Gott sagt: "Und unter Seinen Zeichen sind die Schöpfung der Himmel und der Erde und die Verschiedenheit eurer Sprachen und Farben." (Quran 30:22)
Die Unterschiede in den Hautfarben der Menschen ist einer der offensichtlichsten Unterschiede. Unsere verschiedenen Farben sind ein Zeichen für die Schöpferkraft und eine Manifestation seiner Weisheit. Zur gleichen Zeit ist bewiesen, dass die Hautfarbe eine Versuchung für viele darstellt, die diese oberflächlichen Unterschiede als Kriterium nehmen, um andere zu verurteilen.
Was die Unterschiede bei den Sprachen angeht, gibt es eine Reihe möglicher Interpretationen. Dies kann so verstanden werden, dass es sich auf unsere verschiedenen Sprachen bezieht. Es kann auch so verstanden werden, dass es sich auf die unterschiedlichen Stimmqualitäten und Sprechfähigkeiten bezieht. Es kann sich auch auf den Inhalt in den Gesprächen der Menschen beziehen, ob angenehm oder beleidigend, optimistisch oder niedergeschlagen, moralisch oder schamlos.
Dieser Vers erscheint in Sura al-Rum, dem Kapitel im Qur´an, das den Titel "Römer" trägt. Dieses Kapitel beginnt mit den stärksten Manifestationen menschlicher Unterschiede: Krieg, besonders der Krieg, der in jener Zeit zwischen deen beiden größten Mächten herrschte: dem byzantinischen Rom und dem persischen Reich. Diese Diskussion öffnet sich dann zu einer breiteren Diskussion über das Glück von Nationen und einem Versprechen, dass die Muslime - die zu jener Zeit schwach und niedergeschlagen waren - eine bessere Zukunft erwartet. "Und an jenem Tage werden sich die Gläubigen freuen über Gottes Hilfe." (Quran 30:4-5)
Dem folgt eine Beschreibung, wie Zivilisationen ihre Zeiten der Überlegenheit und der Schwäche haben und wie sich der Kräfteausgleich im Laufe der Zeit verschiebt. "Sind sie denn nicht im Lande umhergezogen, so daß sie schauen konnten, wie das Ende derer war, die vor ihnen lebten? Jene waren noch mächtiger als sie?" (Quran 30:9)
Diese thematische Entwicklung kommt zu ihrem treffendsten Beispiel, indem die unterschiedlichen Schicksale genannt werden, welche die Leute im Jenseits erwarten: "Und an dem Tage, da die Stunde herankommt, an jenem Tage werden sie voneinander getrennt sein." (Quran 30:14)
Mit jedem Beispiel für Verschiedenheit fügt der Qur´an der Einheit Gottes einen Kontrast in Form von Verschiedenheit und Wechsel hinzu, der in Seiner Schöpfung existiert. Dies wird in Bezug auf die Zeit zum Ausdruck gebracht, wenn Gott sagt: "Preis sei denn Gott, wenn ihr den Abend und wenn ihr den Morgen verbringt denn Ihm gebührt alles Lob in den Himmeln und auf Erden und am Abend und zu eurer Mittagsruhe." (Quran 30:17-18)
Im Anschluss auf diesen Fokus auf Zeit folgt eine thematische Behandlung von Orten, und dann vom Wechsel von Leben und Tod, der mit einem Bezug auf die Vielfalt abgeschlossen wird, die innerhalb der menschlichen Rasse existiert: "Und unter Seinen Zeichen ist dies, daß Er euch aus Erde erschuf; alsdann, seht, seid ihr Menschen geworden, die sich vermehren!" (Quran 30:20)
Dies verlagert den Fokus auf die Verschiedenheit im menschlichen Dasein auf dem vertrautesten Niveau: "Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf daß ihr Frieden bei ihnen fändet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt." (Quran 30:21)
Die Verse schreiten von den Himmeln und der Erde über die Verschiedenheit, die in der Schöpfung existiert und kommt auf sehr zufriedenstellende Weise zur Süße der menschlichen Intimität. Es gibt eine parallele Behandlung der Himmel und der Erde auf der einen Seite und Mann und Frau im Zusammenhang mit der Ehe auf der anderen Seite, uns was beide Verbindungen an Stabilität und kreativem Potential mit sich bringen.
In diesem Zusammenhang kommt die Diskussion bei den unterschiedlichen Farben der Menschen und Sprachen an, und geht dann weiter zum Wechsel von Nacht und Tag, über andere Manifestationen der Verschiedenheit in der Schöpfung, Höhepunkt ist das Lob derjenigen Menschen, für die diese große Vielfalt eine Bestätigung des Glaubens an die Einheit und Weisheit ihres Schöpfers ist.
In der ganzen Sura al-Rum, wird das Thema der Unterschiede in der Schöpfung gezielt eingesetzt, um den Monotheismus zu bekräftigen und den Glauben zu schaffen, und in einer eloquenten, rhetorischen Wendung die Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheit wie sich Menschen mit ihrem Herrn identifizieren sollen, zu leugnen: "Wendet euch zu Ihm und fürchtet Ihn und verrichtet das Gebet und seid nicht unter den Götzendienern. Von denen, die ihren Glauben gespalten haben und zu Parteien geworden sind - jede Partei freut sich über das, was sie selbst hat." (Quran 30:31-32)
Dieses Kapitel im Qur´an mobilisiert eine beeindruckende Auswahl an Beispielen - ruft sogar die Stadien des menschlichen Lebens von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter, zum hohen Alter - auf, um sein rhetorisches Ziel zu erreichen. Es bestätigt dass Wechsel und Variationen in der Schöpfung Teil des göttlichen Plans sind und die Einheit und die absolute Weisheit des Schöpfers bestätigen.
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